Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - M 2010

Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Hallo @ll,

das "Gender-Projekt" ist eines der vernünftigen Projekte der EU, welches jedoch seit Jahren seitens rechter Ideologen, Erz-Konservativen und religiösen Fundamentalisten diskreditiert wird und das leider immer mehr mit Erfolg, wie vor Kurzem wieder einmal bestätigt wurde.

Bei dem Gender-Projekt geht es in erster Linie um die Gleichstellung der Frau, aber auch um die Gleichstellung Homosexueller und dem Durchbrechen des sog. traditionellen Rollenverhaltens (welches sich vor allem für Frauen nach wie vor sehr nachteilig auswirkt). Es ist ein wissenschaftliches Projekt und hat zum Grundsatz - was neueste sozio-kulturelle und historische Erkenntnisse bestätigen - dass das sog. traditionelle Geschlechter-Rollenverhalten weniger mit natürlichen Eigenschaften bzw. Eigenheiten, aber umso mehr mit von klein auf eingetrichtertem Rollenverhalten zu tun hat. Es wird hier aber nicht, wie fälschlich von o. g. Gruppen behauptet, der biologische (und damit verbundene psychische) Unterschied zwischen den Geschlechtern geleugnet.

Nun zum aktuellen Fall:

Der Fraktionschef, André Hahn, der Sächsischen Linkspartei hat einen Antrag gestellt, dass in Sachsen ein Gender-Kompetenzzentrum errichtet wird (und davor einen Antrag über regelmäßige Genderberichterstattung). Zitiere jetzt zum besseren Verständnis den Wortlaut bezogen auf das Gender-Kompetenzzentrum des Antrages:


Thema: Sächsisches Kompetenzzentrum für Gender Mainstreaming einrichten!

Der Landtag möge beschließen:

Die Staatsregierung wird ersucht, die Einrichtung eines sächsisches Kompetenzzentrums für Gender Mainstreaming zu fördern, welches Forschungs- und Bildungsaktivitäten zur professionellen Umsetzung des Gender-Mainstreaming-Ansatzes als wissenschaftliche Einrichtung institutionalisiert bündelt, realisiert und koordiniert, indem u. a.

Begründung:
In Bezug auf die Umsetzung des Gender-Mainstreaming-Ansatzes besteht in Sachsen noch immer Nachholbedarf. Das zeigt sich u. a. in mangelnder struktureller Verankerung, in unzureichender Verfügbarkeit notwendiger Informationen bzw. Daten sowie in mangelnder Sensibilisierung u.a. bei schulischen Lehrkräften. In der Veröffentlichung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales vom Juni 2003 „Gender Mainstreaming im Freistaat Sachsen“ wird als ein wesentlicher Handlungsansatz zur Behebung der Defizite die Gründung eines sächsischen Kompetenzzentrums für Gender Mainstreaming angeregt. Diese Anregung wurde durch die früheren Staatsregierungen bisher nicht aufgegriffen. Die Antragstellerin folgt der Argumentation der Autorinnen und Autoren der o. g. Studie und erachtet die Errichtung eines sächsischen Kompetenzzentrums für Gender Mainstreaming für erforderlich, um den Verfassungsauftrag zur Gleichstellung von Frau und Mann in der Gesellschaft in Sachsen qualifizierter zu erfüllen. Nicht zuletzt entspräche die Staatsregierung mit der Etablierung einer solchen Einrichtung auch einer entsprechenden, durch den Landesfrauenrat Sachsen e.V. im Rahmen der Koalitionsverhandlungen an die Regierungskoalition übermittelten Forderung.


Quelle:
https://www.linksfraktionsachsen.de/media/directory/uploads/822_AKI_Genderkompetenzzentrum.pdf

Kaum wurde dieser Antrag öffentlich bekannt, erschien bei Bild.de ein Artikel dazu mit der (für mich bezeichnenden) Überschrift:

"Sächsische Linke wollen „echte Männer“ abschaffen"

Und weiter:


"Sachsens Linke blasen zum Angriff gegen den „echten Mann“: selbst- und machtbewusst, gepaart mit einer Prise Aggressivität.

Geht es nach Linke-Fraktionschef André Hahn, gibt es demnächst ein „Sächsisches Kompetenzzentrum für Gender Mainstreaming“.
Gemeint ist die „Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen.“

Das neue Institut soll darüber wachen, dass Männer sich nicht mehr wie Männer benehmen. Auch Frauen soll ihr „altes Rollenbild“ abgewöhnt werden."


(Hervorhebungen von mir)

Also mal abgesehen davon, wenn man sich die Weltgeschichte ansieht, was die nach "Bild.de-Auffassung" (siehe Hervorhebung) "richtigen Männer" bisher angerichtet haben (und noch anrichten) folgt im Artikel noch eine Verdrehung der Tatsachen:

"Die Soziologin Gabriele Kuby (65): „Gender-Perspektive erkennt keinerlei wesenhafte oder angeborene Unterschiede zwischen Mann und Frau an. Sie ignoriert und unterdrückt Ergebnisse der Hirnforschung, Medizin, Psychologie und Soziologie.“

Quelle:
https://www.bild.de/BILD/politik/2010/01/12/irre-leipzig-politiker-der-linkspartei/wollen-echte-maenner-abschaffen.html

Genau umgekehrt wird hier ein "Schuh 'draus". Gerade von einer Soziologin sollt man erwarten können, dass sie "ihre Hausaufgaben macht". Hätte sie das nämlich getan, wüsste sie erstens, dass das Gender-Projekt sehr wohl biologische Unterschiede berücksichtigt und zweitens wären ihr die sozio-kulturellen und geschichtlichen Fakten bekannt, die da u. a. wären:

Und nun ein paar Beispiele, auf welche Art Mädchen und Frauen ihre Geschlechter-Rolle eingetrichtert wurde (und in vielen Kulturen noch wird):

Könnte hier noch einiges anfügen, aber das würde den Rahmen dieses Postings sprengen. So verzichte ich auch auf die geschichtlichen Erkenntnisse wie z. B. Mammutjägerinnen oder Kriegerköniginnen wie die keltische Bodica oder auch die Königinnen von Meroe/Nubien, wo es eine von ihnen sogar geschafft hat, die römischen Truppen unter Oktavian abzuwehren und die sich auf Wandbildern ebenso kriegerisch darstellen ließen wie die ägyptischen Pharaonen.

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Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Fortsetzung:

Möchte man meinen, dass der Bild.de-Artikel nicht mehr zu toppen ist, wird man schnell eines Besseren belehrt - der Kopp-Verlag (schade eigentlich, da dort teilweise sehr gute Artikel zu finden sind) setzt noch ein's d'rauf - dort darf Eva Herman, von der Karrierefrau zur Befürworterin von Frauendiskriminierung und -unterdrückung avanciert, nicht nur mit ziemlicher Unkenntnis des Gender-Projekts glänzen sondern auch die "Gender-Horrorstory" von "Brenda und Brian", welche schon seit einigen Jahren im Internet kursiert, zum Besten geben.

Aber was will man von einer Frau erwarten, die in einer Talkshow zum Besten gegeben hat, dass Vergewaltigen von Frauen im Krieg ganz normal sind (vielleicht sollte Frau Herman mal Anschauungsunterricht in Dafur nehmen; dort wird eine Vergewaltigung mit Gewehrkolben, scharfen Messern und abgebrochenen Flaschenhälsen bevorzugt; dann werden die Frauen ganz oder halb totgeschlagen; wenn Frau Herman das sieht, hält sie die Vergewaltigung im Krieg wahrscheinlich nicht mehr so für normal und überdenkt vielleicht einmal ihr Verständnis - und das von Bild.de - vom "richtigen Mann") und die ihre Nähe zu Nazi-Gedankengut offen zeigt.

Der Kopp-Artikel - https://info.kopp-verlag.de/news/gender-mainstreaming-groesstes-umerziehungsprogramm-der-menschheit.html - ist dann noch mit entsprechenden Karrikaturen versehen, damit "mann" tatsächlich glauben könnte, dass das Gender-Projekt nur zum Ziel hat, Männer zu kastrieren oder durch chirurgischen Eingriff zu Frauen zu machen, wie das "Brenda-Brian-Märchen" ja impliziert.

Aber damit ist die Geschichte nicht zu Ende. Unreflektiert wurden der Bild.de-Artikel und auch der Kopp-Verlag-Artikel in verschiedenen Foren und Blogs gepostet und die Kommentare dazu fand ich regelrecht erschreckend. Hätte nie gedacht, dass die Akzeptanz von Frauendiskriminierung in unseren Breiten noch so groß ist und das nicht nur bei Männern! Die Stimmungsmache gegen das Gender-Projekt hat leider voll und ganz funktioniert, dabei sind die wirkliche Gleichstellung von Mann und Frau und wirklich gelebte Gleichberechtigung der Geschlechter in meinen Augen schon lange überfällig. Wieviel Angst muss man eigentlich vor dieser Gleichstellung haben, um ein so sinnvolles Projekt wie "Gender" so zu diskreditieren???

Wer statt Stimmungsmache lieber sachliche Informationen liest, kann sich unter https://www.genderkompetenz.info/ über das Gender-Projekt informieren.

Liebe Grüße,
Eva

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Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Hallo Eva

Ich finde die Kritik von der Frau Hermann nicht unbedingt unbegründet, zumindest in einigen Punkten.
Für mich ist das gesamte Gender-Mainstreaming eh eine ausgesprochene "politische Angelegenheit", die sich selbst auch diese Grenzen gesetzt hat und bewusst in der Politik dieses Gender "Wissen" durchsetzen möchte.

Interessant wäre auch einmal, was unter "Gender-Wissen" tatsächlich verstanden wird. Ich habe nichts gefunden, außer das allgemeine Informationsmaterial, dass nicht spezifisch ausdrückt, WAS genau durchgesetzt werden soll und vor allem WIE man das denn erreichen möchte. Es ist nur für die Öffentlichkeit immer der tolle Spruch bereit: "Gleichstellung der Geschlechter". Was genau alles damit aber verbunden ist und wie das durchgesetzt werden soll, ist irgendwie gar nicht mehr so einfach herauszufinden, bis auf ein allgemeines - weit interpretierbares "Gesäusel".

Im oberen Post hast du z.b. Beispiele angeführt:

Das sind alles wunderbare Beispiele für Misstände, die teilweise schon beseitigt wurden, aber eben auch noch immer zu Genüge bestehen, doch leider wurden Teilerfolge nicht durch Gender Mainstreaming bewirkt und keines dieser Beispiele nimmt sich die Gender Mainstreaming bis heute an (außer was das Tragen von Kleidungen z.b. betrifft. sowie das allgemeine äußerliche Auftreten)(!)

Gender-Mainstreaming findet hauptsächlich nur auf politischer Ebene statt und da vorranigig im "Machtgefüge".
Für mich benutzt die GM schöne Worte, um ein politisches Ziel zu erreichen und die Macht gleichberechtigt auch auf Frauen aufteilen zu wollen. Das hat für mich eigentlich wirklich wenig mit tatsächlicher Gleichberechtigung zu tun und ich glaube nicht, dass dadurch erreicht wird, dass solche Missstände wie du sie hier zu Recht aufgeführt hast, deshalb nun plötzlich beseitigt werden.
Das klingt ja fast so als wären Männer grundsätzlich die "Dämonen", die solche Missstände nicht beseitigen wollen und Frauen alle "Engel", die, wenn sie nur an der Macht wären, alles zum Positiven ändern würden. Solche Ansichten führen hier auch nur wieder zu einem Voruteil gegenüber Männer und zu einer Bevorzugung der Frau. Das kann es ja nun auch nicht sein.

Es gibt doch in der Politik bereits so einige Frauen, weshalb setzen sie sich denn dann nicht für`s GM ein? Ist doch im Bundesgesetz verankert. Oder geht es eigentlich bei GM um etwas anderes???
Genau das denke ich, dass es da um andere Dinge geht, als um die Beseitigung solcher sozialen geschlechtlichen Ungerechtigkeiten. Das interessiert doch wirklich keine "Sau" (sry), außer gemeinnützige Vereine oder privatpersonen, die entsprechende Projekte auf die Beine stellen und sich für jene Menschen, die unter diesen Ungerechtigkeiten leiden, einsetzen.

LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)

Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Hier finden sich noch einige kritische Fragen zu den Gender-Theorien, die m.E. sehr berechtigt sind zu stellen:

https://www.dbk.de/imperia/md/content/pressemitteilungen/gerl_falkowitz___vortrag.pdf



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
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Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
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Albert Einstein (1879-1955)

Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Hallo Lilu,

für meinen Teil konnte ich keinerlei sachliche Kritik im Herman-Artikel finden, sondern nur rechts angehauchten, erzkonservativen Populismus gegen ein Projekt, von dem Frau Herman nach dem Artikel zu urteilen nicht viel Ahnung hat.
Hier gehen eben unsere Ansichten auseinander.

Das Gender-Projekt ist in erster Linie ein wissenschaftliches Projekt, welches u. a. Daten sammeln soll, inwieweit die Gleichstellung der Frau schon vorangeschritten ist, wo noch Umsetzungsbedarf besteht und wie das Gender-Wissen, also die Ergebnisse der Auswertung der Datensammlung, der Öffentlichkeit, vor allem in Schulen und Unternehmen, verbreitet werden soll. Die Politik hat somit den Auftrag, dieses Projekt in der Gesellschaft umzusetzen.

Sagt Dir der Begriff "Girl's day" etwas? Der "Girl's day" z. B. ist ein Bestandteil der praktischen Umsetzung des Gender-Projekts. In den westlichen Gesellschaften ist es immer noch so, dass Mädchen (und auch Jungen) überwiegend in geschlechtsspezifische Berufe gemäß dem traditionellen Rollenverhalten gedrängt werden.

Am "Girl's day" werden Mädchen ermutigt, mal in, nach traditionellem Rollenverhalten definierte, "Männerberufe" hineinzuschnuppern, z. B. Automechaniker, Informatiker, Elektriker, Ingenieur usw. Wenn ihnen so ein Beruf zusagt, ermutigt man sie, diesen zu erlernen.

Inzwischen sind im Rahmen des Gender-Projekts solche "Schnuppertage" auch für Jungen geplant, die dann entsprechend in, ebenfalls nach traditionellem Rollenverhalten definierte, "Frauenberufe" wie Friseurin, Alten- und Krankenpflegerin, Kindergärtnerin etc. hineinschnuppern und bei Gefallen ermutigt werden sollen, solche Berufe zu erlernen.

Kurz um - das traditionelle Rollenverhalten der Geschlechter, welches eben weitgehend nichts mit dem biologischen Unterschied zu tun hat (darum meine Beispiele, u. a. das der Kriegerköniginnen), sondern anerzogen wurde, soll aufgebrochen werden. Es geht also u. a. darum, dass Mädchen und Jungen / Frauen und Männer einen Beruf erlernen/ ausüben können, der ihren persönlichen Interessen und Begabungen entspricht ohne dass sie vom sog. (anerzogenen) traditionellen Rollenverhalten daran gehindert werden.

Mit Dämonisierung der Männer hat das überhaupt nichts zu tun. Ich bin nur deshalb nicht auch auf die Männer eingegangen, weil diese nach wie vor überwiegend vom traditionellen Rollenverhalten profitieren, während es die Frauen benachteiligt und diskriminiert.

Noch ist es nämlich viel zu oft so, dass eine Frau in einem "Männerberuf" nicht wirklich respektiert wird. Als Beispiel möchte ich Polizistinnen und Soldatinnen aufführen. Gerade in den letzten Jahren hat das Mobbing (und auch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz) gegen weibl. Vertreter o. g. Berufsgruppen seitens männlicher Kollegen zugenommen. Wenn so ein Job für Frauen, wie Gender-Projekt-Kritiker nicht müde werden zu propagieren, so unnatürlich wäre, würde doch keine einzige Frau so einen Beruf ergreifen! So gibt es auch Soldatinnen, die sich freiwillig für den Afghanistaneinsatz gemeldet haben und dort auch eingesetzt sind. Und sogar unsere Bundeskanzlerin musste sich bei Amtsantritt die Diskussion anhören, ob eine Frau überhaupt führen kann.

Wohl gemerkt - es ging nicht darum, ob Frau Merkel persönlich entsprechende Führungsqualitäten hat, sondern darum, ob Frauen allgemein überhaupt für Führungspositionen bzw. hier als Bundeskanzler geeignet sind. Männer müssen sich so etwas nicht anhören, wenn überhaupt, dann geht es bei ihnen ausschließlich darum, ob Herr XY persönlich z. B. als Bundeskanzler geeignet ist.

Dagegen müssen sich immer noch zuviele Männer blöd anquatschen lassen, wenn sie z. B. als Hausmann tätig sind; ein Mann, der hier in Deutschland Kindergärtner werden möchte (in skandinavischen Ländern ist das inzwischen ganz normal) muss damit rechnen, in Verdacht, ein Pädophiler zu sein, zu geraten und ein Angestellter, der gerne mehr Elternzeit als die zwei zusätzlichen Monate nehmen möchte, dürfte wohl seinen Job verlieren, da in den meisten Unternehmen eine längere Elternzeit, obwohl im Gesetz verankert (von den drei Jahren Elternzeit muss nur das erste halbe Jahr von der Mutter genommen werden, die übrigen zweieinhalb Jahre könnten auch vom Vater genommen werden) für Väter überhaupt nicht vorgesehen ist.

Auch hier könnte ich noch unzählige Beispiele anführen, wie negativ sich das sog. traditionelle Rollenverhalten auf die heutige Gesellschaft auswirkt. Um dem entgegenzuwirken wurde das Gender-Projekt geschaffen. Dass es bis jetzt leider nicht sehr erfolgreich war, jedenfalls nicht hier in Deutschland, liegt m. E. auch daran, dass unsere konservative Regierung kein besonderes Interesse an der praktischen Umsetzung dieses Projekts hat. Eine Bundeskanzlerin macht halt noch keine gelebte Gleichberechtigung.

Fortsetzung nächster Post

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Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Fortsetzung:

Zu dem von Dir verlinkten Artikel:

Dieser Artikel ist im Grunde auch wieder ein Beispiel dafür, wie gut die Propaganda gegen das Gender-Projekt funktioniert bzw. wieviel Missverständnisse, mit geschürt von der "Internet-Gerüchteküche", es über Gender gibt (die "Brenda-Brian-Story" hat hier wohl voll eingeschlagen).

Auch in diesem Artikel wird im Grunde impliziert, dass das traditionelle Rollenverhalten der Natur der Geschlechter entspricht und genau das ist einfach falsch! Das traditionelle Rollenverhalten wurde und wird aufoktriert - es ist eine sozio-kulturelle Unterscheidung der Geschlechter und hat nichts mit Biologie zu tun. Mädchen sind nun mal z. B., wie bereits erwähnt, in der Regel von Natur aus eben nicht weniger aggressiv als Jungen (wie Jungen in der Regel auch nicht aggressiver als Mädchen sind) sondern sie werden weniger aggressiv durch Erziehung und gesellschaftlichen Druck gemacht!

Es geht beim Gender-Projekt NICHT darum, aus Frauen Männer und aus Männern Frauen zu machen! Es geht darum, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu nutzen, die ziemlich klar darlegen, dass es bei Frauen und Männern gleichermaßen z. B. sanftmütige und aggressive Typen gibt (also nichts mit "Frauen sind alle Engel"). Diese Erkenntnisse sollen der Gesellschaft zugänglich gemacht und praktisch umgesetzt werden. Es geht also auch darum, dass Frauen und Männer gleichermaßen in der Gesellschaft die Rolle einnehmen können, die ihrer wirklichen Natur und ihren persönlichen Eigenschaften unabhängig vom biologischen Geschlecht, entspricht.

Z. B. im Berufsleben ist es heute noch so dass Frauen auch dann Probleme haben, in Führungspositionen aufzusteigen, wenn sie gleiche oder bessere Kenntnisse und Eigenschaften als männliche Mitbewerber mitbringen. Möchte das wieder in einem (selbst erlebten) Beispiel verdeutlichen:

Damals war ich in der Personalabteilung einer großen Firma beschäftigt. In dieser Firma wurde eine Führungsposition frei. Es war üblich, dass die Personalabteilung eine Vorauswahl der eingehenden Bewerbungen traf und dann die ausgewählten Bewerbungen den zuständigen Abteilungsleitern übergeben wurden. Diese trafen dann die Entscheidung, welche Bewerber zu einem Gespräch eingeladen werden und welchen abgesagt werden sollte, was dann wieder von der Personalabteilung ausgeführt wurde.

In diesem Fall handelte es sich um einen Abteilungsleiter, dessen Eigenart es war, die Bewerbungen mit persönlichen Notizen, welche die Qualifikation der einzelnen Bewerber zum Inhalt hatten, zu versehen (und den Vermerk, wer eingeladen und wem abgesagt werden sollte). Schließlich kamen die Bewerbungen zurück zu mir in die Personalabteilung, damit ich die Einladungen und Absagen 'rausschicken konnte. Und siehe da - darunter zwei Bewerbungen - eine von einer Frau und eine von einem Mann - wo eine vollkommen identische Qualifikation vom Abteilungsleiter notiert worden war. Das Ende der Geschichte - der Mann wurde zum Bewerbungsgespräch eingeladen, der Frau wurde abgesagt!

Bestandteil des Gender-Projektes ist es auch, genau solche Ungerechtigkeiten wie im Beispiel genannt, zu eleminieren. Dazu muss aber erst die Gesellschaft dafür überhaupt sensibilisiert werden und auch das soll das Gender-Projekt leisten.

Ein sensiblerer Punkt im Gender-Projekt ist die Gleichstellung Homosexueller. Für mich ist so eine Gleichstellung selbstverständlich, aber gerade religiöse (nicht nur Fundamentalisten) Menschen haben damit ein großes Problem. Von bestimmten Gruppen wird dies gnadenlos ausgenutzt und dann kommt so etwas heraus wie die "Brenda-Brian-Story" bzw. wird das Ganze dann dahingehend aufgebauscht, dass es bei Gender praktisch um Geschlechtsumwandlung geht und mit der Umsetzung des Projekts quasi "Sodom und Gomorra" über das Abendland hereinbricht.

Zugegeben, noch ist das Gender-Projekt ein überwiegend theoretisches Konstrukt. Praktische Umsetzung erfolgt meiner Ansicht nach viel zu langsam, zumal das bisschen gelebte Gleichberechtigung in unseren Breiten sich schon wieder auf dem Rückzug befindet, wobei Hartz IV, Ehegattensplitting, immer mehr auseinander klaffende Einkommensschere nicht "nur" zwischen Arm und Reich sondern auch zwischen Frauen und Männern und das neue Scheidungsrecht sicher mit beitragen. Und die Frage in dem Artikel, ob Gender nur die "weiße, akademische Frauenschicht bedient" sollte auch meiner Ansicht nach gestellt werden.

Das Problem sehe ich jedoch vor allem darin, dass die Öffentlichkeit durch die Stimmungsmache alà Bild.de gegen das Gender-Projekt ein vollkommen falsches Bild von dem Projekt bekommt und so die praktische Umsetzung eher nicht einfordern wird, was sie aber müsste und m. E. schon lange überfällig ist.

Und das gerade die Bundesregierung fast ausschließlich auf die sog. Elite schaut, macht eine praktische Umsetzung des Projekts auf wirklich allen gesellschaftlichen Ebenen leider auch nicht sehr wahrscheinlich.

Liebe Grüße,
Eva

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Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Hallo Eva

Wenn GM nur Daten sammelt und auswertet, wie kann man dann davon „träumen“, dass man dadurch in der Praxis der Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern entgegen wirkt? Wenn man tatsächlich die Gleichberechtigung der Geschlechter herstellen möchte, dann gibt es doch wirklich genügend Missstände in diesem Bereich, wofür es sich lohnt, seine Kraft einzusetzen, anstatt in GM.
Wie ich mittlerweile umfangreich nachlesen konnte, ist Gender-Wissen, dass verbreitet werden soll, eben leider nicht nur die Auswertung dieser statistisch erfassten Daten. Gender-Wissen umfasst, ich nenne es hier mal eine „veränderte Ideologie“, die es in der Gesellschaft umzusetzen gilt. (Meistens wurde so etwas stets unternommen, wenn man eine neue Religion aufbauen möchte: Ideologie verbreiten – dafür sorgen, dass man an das glaubt, was die Ideologie beinhaltet – anschließend erfolgt die Bekehrung) Dass es hier um eine neue Religion geht, will ich damit nicht sagen und davon gehe ich auch nicht aus.



Auch halte ich es nicht für richtig, Menschen, die sich ausführlich mit GM auseinandersetzen und Kritik daran üben, stets als Propagandermacher zu bezeichnen. Für mich ist dieser Artikel ein sachlich dargestellter, eben halt nur nicht von Befürwortern aufgesetzt, sondern GM beleuchtet von der Kritikerseite aus. Wenn man den Befürwortern erlaubt sich zu äußern, dann doch bitte auch die andere Seite.


Das ist deine Meinung, Eva und die der GM. Doch viele Menschen haben genau die gegenteilige Meinung. Und diese sagen zu deinem Satz: Was Eva sagt ist aber völlig falsch! Tja, wer hat denn da nun Recht?
Zudem wäre hier erst einmal herauszufiltern und genau zu definieren, was man unter „traditionellem Rollenverhalten“ versteht?
Wenn es nach GM ginge, gibt es gar keine Rollen, was bedeutet: Es gibt in unserem „Theater“ weder Mann noch Frau. Denn im GM-Wissen wird erklärt, dass es gar keine Biologie gibt, demzufolge keine Geschlechterunterscheidung und demzufolge kein Rollenverhalten, demzufolge nur anerzogenes Geschlechtsverhalten.
Deshalb kann ich deinem folgenden Satz überhaupt nicht zustimmen:

GM besagt: Das Biologie eigentlich so gar nicht gibt. Sorry, aber wenn ich einen Mann und eine Frau nackt vor einem Spiegel stelle, sehe ich einen Unterschied im biologischen Aufbau. Somit gibt es wohl unterschiedliche „Rollen“, allein schon in der Fortpglanzungsgeschichte, die wir hier „spielen“. Denn das Kind trägt in der Natürlichkeit des Menschen die Frau -(en-rolle) aus usw.
Es gibt also Unterschiede in der Schöpfung sowie es Unterschiede innerhalb einer Rolle gibt, was dann das Individuum ausmacht.
Das der eine Mensch nun die Rolle Frau der andere den Mann hier spielt, ist doch nicht wirklich schlimm, oder? Weshalb wird aber der Unterschied von der GM bewusst als schlimm dargestellt? Wenn wir mit unserem natürlichen Verstand das ganze mal betrachten, gäbe es keinen Grund diese Unterschiede besonders hervorheben zu wollen (zugunsten einer bestimmten Rolle) oder aber sie zu versuchen zu untergraben (siehe GM), denn ein Unterschied besagt nicht zwangsläufig dass es eine Ungerechtigkeit zwischen den Rollen gibt. Die Ungerechtigkeiten entstehen durch die Taten des Menschen. Deshalb muss man keine neue Ideologie erfinden, die plötzlich (Gender)Wissen verbreiten möchte, dass erklärt, dass es keine Rollen gäbe.
Natürlich gibt es noch immer bestimmte Vorurteile, die die Rolle des Mannes oder auch der Frau entweder bevorteilen oder aber auch benachteiligen, was durchaus etwas mit unserer Erziehung zu tun hat, aber natürlich auch mit unserer Menschheitsgeschichte und der bis heute daraus hervorgegangenen gesellschaftlichen Entwicklung, die das Rollenbild beider Rollen doch erheblich veränderte und nicht nur zum Nachteil der Frauen. Jede Entwicklung bedarf seine Zeit.

Da stimme ich dir zu. Anscheinend geht es daber arum, beide wegzurationalisieren, dass es eigentlich nämlich weder Frau noch Mann gibt. Für mich sieht GM wie ein Schlupfloch für eine künftige Klongesellschaft aus, in der jetzt dafür der gesetzliche Grundstein gelegt werden soll, um später bestimmte Projekte, die heute schon am Laufen sind, offiziell auf legalem Wege umsetzen zu können. Mich erinnert das wirklich sehr stark an einem Bericht, den ich vor einiger Zeit im TV nachts sah, in der heute schon Frau und Mann sich nicht mehr auf natürlichem Wege geschlechtlich fortpflanzt, in der die natürliche Biologie schlichtweg nicht mehr existiert, die auch ihre eigene „Religion“ entwickelt haben. Finanziert von den kapitalstärksten Leuten, die somit an sich selbst spenden und Initiativen entwickeln, um ihre Ideologie langsam verbreiten zu können.

Ich glaube nicht, dass wir das GM benötigen. Ich denke, wir benötigen einfach vor allem auch in Regierungskreisen endlich Menschen, die sich allgemein gegen menschliches Leid, Missstände und Ungerechtigkeiten einzusetzen wagen und möchten.
Doch das ist ja nichts Neues. Ein altes Lied, was schon ewig summt oder mittlerweile brummt.

Ich bin jedenfalls froh, wenn sich GM nicht weiter durchsetzen wird und statt dessen der Mensch endlich einfach menschlich wird und Herz und Verstand wieder zusammen einzusetzen weiß, so dass es der Welt allgemein zu Gute kommt.

Nicht jede Ideologie, nur weil ihre verbreitete Kernaussage stimmig ist, muss deshalb insgesamt stimmen.


LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
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Albert Einstein (1879-1955)

Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Hallo Lilu und @ll,

was das "nur Datensammeln" betrifft stimme ich Dir voll und ganz zu.

Leider konnte ich anscheinend nicht verständlich machen, dass Gender eben keine Ideologie ist sondern eher eine Rückkehr zu wirklicher Natürlichkeit - soll heißen, dass sowohl Frauen als auch Männer sich frei z. B. für einen Beruf entscheiden können, der ihren Fähigkeiten entspricht und nicht eine Berufswahl nach traditionellem Rollenverhalten treffen müssen. Gerade Frauen und Mädchen sind davon betroffen, dass sie zwar u. a. beim "Girl's day" dazu ermutigt werden, sich bei Interesse auch für einen sog. männerspezifischen Beruf zu entscheiden, aber sie hier kaum Ausbildungsplätze bekommen.

In diesem Artikel - https://www1.bpb.de/files/55B5YQ.pdf - kann man dies auch auf Seite 2, unter "Geschlechterdifferenzen in der beruflichen Bildung", letzter Absatz, nachlesen. Dieser Artikel zeigt auch, dass es bei Gender nicht um Biologie geht.

Und darum kann ich politisch vollkommen korrekt sagen - die Behauptung, dass Gender-Mainstreaming das biologische Geschlecht abschaffen will ist ein Märchen bzw. in erster Linie einfach nur Propaganda gegen das Projekt!

In zweiter Linie gibt es wahrscheinlich diese Missverständnisse auch wegen dem Wort "Gender" an sich. Das Wort stammt aus dem Angelsächsischen und bezeichnet das "soziale Geschlecht" (das eingetrichterte "traditionelle Rollenverhalten" wie ich es nenne). "Sex" steht im Angelsächsischen für das biologische Geschlecht. Es ist jedoch so, dass es für das Wort "Gender" nicht wirklich eine deutsche Entsprechung gibt. Im Deutschen wird darum das Wort "Gender" in Kombination mit dem Wort "Mainstreaming" für die Gleichstellung von Mann und Frau auf allen gesellschaftlichen Ebenen verwendet.


Der englische Ausdruck „Gender“ hat im Deutschen kein direktes Äquivalent. Nach einer Definition des deutschen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden damit die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechterrollen von Frauen und Männern bezeichnet: Diese sind – anders als das biologische Geschlecht – erlernt und damit auch veränderbar.


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Mainstreaming


Was nun den von Dir verlinkten Artikel betrifft, habe ich diesen lediglich teilweise kritisiert, weil auch hier wieder "soziales Geschlecht" und "biologisches Geschlecht" vermischt wird und ständig so getan wird, als ginge es beim Gender-Projekt um Biologie bzw. Geschlechtsumwandlung und das ist nun mal falsch und hat nichts mit einer Meinung zu tun!

Hier werden zwei Dinge durcheinander gemischt, wie ich vor Kurzem herausgefunden habe - die "Brenda-Brian-Geschichte" beruht auf Tatsachen. Diese Geschlechtsumwandlung hat tatsächlich stattgefunden - in den 1950ern!!! Damals gab es weder die EU noch Gender-Mainstreaming (das "Gender-Projekt" wie ich es nenne). Diese verantwortungslose Geschlechtsumwandlung wurde damals von dem "Forscher" John Money durchgeführt, um eine seiner Theorien über "Transgender" zu beweisen. Moneys sog. Forschung hat jedoch nichts mit dem EU-Gender-Projekt zu tun!!

Von bestimmten Gruppen, die ganz andere Gründe als sachliche Kritik haben, wird dieses Experiment von John Money dazu benutzt, um Stimmung gegen Gender-Mainstreaming zu machen und dass das Wort "Gender" von Money auch noch kreiert wurde, macht es ihnen sehr leicht, in der Öffentlichkeit einen vollkommen falschen Eindruck vom EU-Gender-Projekt zu erwecken - eine erfolgreiche Stimmungsmache eben, auf die leider auch viele (kritische) Interessierte hereinfallen!

Hier kann man sich einige Studien ansehen, die vom EU-Gender-Projekt durchgeführt worden sind, wo sich deutlich zeigt, dass Gender-Mainstreaming nichts mit John Moneys Gender-"Experiment" zu tun hat. :

https://www1.bpb.de/die_bpb/FDA9HA,0,GenderBibliothek.html

Falsch - John Money ging zum Teil davon aus, nicht das EU-Gender-Projekt, welches im Übrigen auch von einigen Feministinnen kritisiert wird, weil diese der Ansicht sind, dass Gender-Mainstreaming das traditionelle Rollenverhalten zementiert. (Auch das ist nicht richtig.)

Lies Dir bitte noch einmal die Ausführungen in meinem Eingangsbeitrag durch - daran kann man doch erkennen, was so schlimm daran ist! Wie gesagt - es geht nicht um Biologie, sondern um anerzogenes bzw. aufoktriertes Rollenverhalten, also darum, welches "soziale Geschlecht" eine biologische Frau, ein biologischer Mann haben müssen!

Nach der Definition, dass traditionelles Rollenverhalten mit dem natürlichen Wesen übereinstimmt, hat ein Mann aggressiv, machtbewusst, kriegerisch, kurzum ein "knallharter Typ" zu sein und eine Frau sanftmütig, unterwürfig und ihr größtes Glück darin sehend, sich um Mann, Heim und Kinder zu kümmern. (Habe ich jetzt absichtlich überspitzt ausgedrückt.)

Nach dieser Definition sind Frauen, die z. B. einen Beruf wie Soldatin oder Polizistin wählen, eine Abnormität, genauso wie Frauen in Führungs- oder gar Herrscherpositionen.

Dass diese Definition jedoch, sorry, absoluter Schwachsinn ist, kann man auch an historischen Fakten wie

sehen, die sich nach dieser Definition allesamt absolut männlich verhalten haben. (Auch unsere Bundeskanzlerin Merkel gehört hierzu.)

Übrigens - zu Königin Bodica und den britannischen Kelten bemerkte ein Römer, dass "in diesem Land mehr Weiber als Männer das Schwert führen".

Also Geschlechtsumwandlung alà "Brenda-Brian" schon seit der Steinzeit??? - das bezweifle ich doch sehr.

Dann müssten auch alle heutigen Soldatinnen, Polizistinnen, Kampfsportlerinnen etc. so eine durchgemacht haben. Hätten Leute wie Eva Herman Recht, würde es keine einzige Soldatin, Polizistin etc. geben, denn diese Frauen hat niemand gezwungen, diesen Job anzunehmen - die machen das freiwillig und haben somit einen wesentlich schwerern Berufsweg (bezogen auf gesellschaftliche Akzeptanz) gewählt als eine Krankenschwester z. B.

Und genau darum finde ich Gender-Mainstreaming so wichtig und hoffe sehr, dass die Erkenntnisse daraus bald auch praktisch umgesetzt werden!

Hier stimme ich Dir voll und ganz zu.

Liebe Grüße,
Eva

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Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Hallo @ll,

Nachstehendes hat zwar nur indirekt mit Gender-Mainstreaming zu tun, passt meiner Ansicht nach dennoch ganz gut hier rein.

Das österreichische Unterrichtsministerium gab der Pop-Sängerin Christina Stürmer den Auftrag, die österreichische Nationalhymne im Sinne der Gleichberechtigung umzuformulieren. Ursprünglich lautete die entsprechende Textzeile: "Heimat bist du großer Söhne...", Stürmer formulierte um: "Heimat bist du großer Söhne und Töchter...". Jetzt droht der Sängerin ein Gerichtsverfahren. Der Verlag, welcher die Erben von der Nationalhymnentextdichterin Paula von Preradovic vertritt, will die Sängerin wegen Urheberrechtsverletzung verklagen und eine Unterlassungserklärung erzwingen.

Das Ministerium und Christina Stürmer wollen aber nicht nachgeben. Seitens des Ministeriums hieß es, dass die Töchter-Version keine Bearbeitung sondern eine zeitgemäße Anpassung des Textes sei. Auch sei bei einem identitätsstiftenden Werk wie der Bundeshymne rechtlich klar, dass die Regierung im Bedarfsfall Anpassungen vornehmen darf.

Nun, über den Wert einer umformulierten Nationalhymne für die Gleichberechtigung lässt sich streiten, dennoch finde ich das Ganze sehr bezeichnend dafür, dass die wirkliche Gleichberechtigung von Mann und Frau noch lange nicht in den Köpfen angekommen ist.

Liebe Grüße,
Eva

Es ist besser, ein kleines Licht zu entzünden, als über Dunkelheit zu klagen. (Konfuzius)
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Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. (Spruchweisheit der Mandika, Afrika)

Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Habe gestern mal bzgl. Gender-Mainstrem gegoogelt. Dabei stellte ich fest, dass hier wirklich ein unsagbarer Wirrwarr herrscht. Über diesen will ich jetzt aber gar nichts schreiben, sondern auf eine Kritik zu dem Eva-Herman-Artikel auf der Webseite des Kopp-Verlages (siehe mein zweiter Beitrag zu diesem Thema) näher eingehen, weil sie meiner Ansicht nach einen sehr interessanten Punkt - der Zusammenhang zwischen Frauenunterdrückung und Kindersterblichkeit bzw. Hungersnöte - angesprochen hat, auf den ich noch gar nicht gekommen bin.

Quelle: https://medienelite.de/ (etwas nach unten scrollen)

Erst einmal ohne Kommentar meinerseits.

Liebe Grüße,
Eva

Es ist besser, ein kleines Licht zu entzünden, als über Dunkelheit zu klagen. (Konfuzius)
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Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. (Spruchweisheit der Mandika, Afrika)

Re: Wie erfolgreiche Stimmungsmache funktioniert - am Beispiel des "EU-Gender-Projekts"

Hallo @ll,

auch eine christliche Webseite hat sich mit Gender beschäftigt. Nachstehend der Link zu einem für kirchliche (in dem Fall die evangelische) Verhältnis meiner Ansicht nach sehr fortschrittlichen Artikel:

https://www.jesus.de/blickpunkt/detailansicht/ansicht//163155und-schuf-sie-als-mann-und-frau.html

Liebe Grüße,
Eva

Es ist besser, ein kleines Licht zu entzünden, als über Dunkelheit zu klagen. (Konfuzius)
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