Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Magie und Mystik

Schamanismus

Schamanismus

Hallo @ll,

die Ursprünge des Schamanismus finden sich in der Altsteinzeit. Damals war der Schamane in erster Linie für den „Jagdzauber“ verantwortlich. Durch magische Handlungen sollte er das Wild anziehen und zugleich die Große Mutter beschwichtigen, weil Tiere zwecks Nahrungsbeschaffung getötet wurden. Gelang es dem Schamanen, die Große Göttin zu versöhnen, nahm sie die Tierseelen auf, um neue Tiere zu gebären und übte auch keine Rache an den Menschen.

Als die Menschen sesshaft wurden, änderten sich auch die Aufgaben des Schamanen. Nach wie vor waren sie Mittler zwischen physischer und „geistiger“ Welt. Überhaupt war eine der wichtigsten Aufgaben des Schamanen die Vermittlung. Er sorgte für das Gleichgewicht zwischen Kultur und Natur, zwischen Mensch und Tier, zwischen Mensch und Göttern und Dämonen, sorgte für das Gleichgewicht in sozialer, politischer, psychischer und vor allem gesundheitlicher Hinsicht. Schamanen gehören zwei Welten an – der bekannten irdischen und der unbekannten überirdischen. Moderne Schamanen, vor allem diejenigen, die in den Städten leben und voll in der Gesellschaft integriert sind, sind nur noch selten wirklich Mittler zwischen Diesseits und Jenseits. Sie sind in der Hauptsache Heiler, Ratgeber und Wahrsager.

Schamane wurde man in der Regel nicht durch „Erbfolge“ oder „Ernennung“, sondern sie wurden berufen, während sie entweder eine schwere Lebenskrise oder eine schwere Krankheit durchmachten. In dieser Situation erlebten sie eine gefahrvolle, innere Reise, lernten den Tod kennen und überwanden ihn. Gemeinsam war und ist allen Schamanen das Erleben von Trance und Ekstase, das Erforschen „geistiger Welten“ und ihr Erwachen zu anderen Ebenen des Bewusstseins.

Aufgabe des Schamanen war es auch, die mündlichen Überlieferungen seiner Kultur zu kennen und weiterzutragen. Man könnte sogar sagen, die Anfänge von Religion, Philosophie, Erkundung der Wirkung von Pflanzen in Verbindung mit einer rudimentären Naturwissenschaft lagen bei den Schamanen der Altsteinzeit.

Wichtigstes „Werkzeug“ des Schamanen ist die Trance. Sie wird gewöhnlicherweise durch lang anhaltende monotone Sinnesreizungen hervorgerufen, wie das Schütteln der Rassel, Trommelschlag und eintönigem Gesang. Die Trommel ist auch das „schamanische Reittier“ in überirdische Sphären.

Wissenschaftliche Untersuchungen konnten nachweisen, dass monotones Trommeln Veränderungen im Zentralnervensystem hervorruft. Zahlreiche Gehirnregionen, die normalerweise keine elektrische Aktivität aufweisen, werden durch den rhythmischen Trommelklang beeinflusst. Der niederfrequente Trommelschlag unterstützt das Auftreten von Thetawellen, die gewöhnlich mit einer schlafähnlichen Bewusstlosigkeit einhergehen. Durch das zusätzliche Bewegen der Rassel werden höhere Frequenzbereiche im Gehirn angesprochen. Die Mischung von niederfrequenten Thetawellen und hochfrequenten Gammawellen scheint für die besonderen Erfahrungen während der schamanischen Trance verantwortlich zu sein.

Schamanen sind Meister der paranormalen Kräfte. Sie verstehen es aufgrund ihres guten „Kennens“ der Götter und Dämonen, die Zukunft zu deuten und den Willen der Götter aus ihnen „zufallenden“ „Botschaften“, wie Rissen im Gestein, Rascheln des Laubes im Wind, aus dem Flug der Vögel oder aus dem Rauschen der Flüsse und Bäche zu erfahren.

Im schamanischen Kosmos ist alles Existierende von Lebensenergie durchströmt. Diese ist eine spirituelle Kraft, mit der man z. B. Menschen oder Tiere beeinflussen kann. Um erfolgreich zu sein, muss der Schamane mit der Wirkung der Lebensenergie, ihrem Entstehen etc. sehr gut vertraut sein. Diese Kraft ist mit unseren herkömmlichen Sinnen nicht erfassbar, aber dennoch in der gesamten Welt der Erscheinungen, also auch in der physischen, vorhanden. Ein Mangel an dieser Lebensenergie lässt Menschen krank werden oder sterben. Aufgabe des Schamanen ist es, die Lebensenergie wieder ins Gleichgewicht zu bringen bzw. sie dorthin zu bringen, wo sie fehlt. Um seine Aufgabe durchzuführen, „heizt sich“ der Schamane zuerst selbst mit dieser Lebensenergie auf, um dann z. B. Krankheiten zu heilen. Der Tanz des Schamanen ist fester Bestandteil des Heilungsrituals. Durch die im Tanz aktivierte Lebensenergie vermag er Krankheiten aus seinen Patienten „herauszureißen“. Dennoch wird die Aktivierung der Lebensenergie als gefährlich angesehen, weil ihre Wirkung so stark ist, dass sie bei extremer oder fehlerhafter Anwendung für den Patienten tödlich ist. Mit dieser Kraft kann der Schamane sowohl heilen als auch töten. Sie ist also sowohl zum Guten als auch zum Bösen einsetzbar.

Bis vor gar nicht so langer Zeit wurden die magischen Fähigkeiten des Schamanen seitens der konventionellen Ethnologie meist nur als „kuriose, abergläubische Handlungen“ betrachtet. Inzwischen konnten einige aufgeschlossene Forscher feststellen, dass die schamanische Magie tatsächlich zu funktionieren scheint. Man vermutet ein uraltes Wissen um die magische Wirkung von Trance, Ritualen, Gesängen etc. Man fand sogar Hinweise darauf, dass der Schamane durch den veränderten Bewusstseinszustand auf das eigene Immunsystem im Körper Einfluss nehmen kann und durch eine Art „Resonanzphänomen“ mit Patienten, die ebenfalls in Trance versetzt werden, auf deren Immunsystem ebenfalls Einfluss nehmen kann.

Auch im Schamanismus gibt es einen „Weltenbaum“. Er ist das Zentrum des Universums. Die Zweige des Weltenbaumes ragen in die Oberwelt, die Wurzeln in die Unterwelt. Während einer Trance-Heilung besteigt der Schamane mit Hilfe seiner tierischen jenseitigen Verbündeten den Weltenbaum in der „Oberwelt“ und feilscht mit der Gottheit um das Leben seines Patienten. Ein mächtiger Schamane bewirkt in der Regel, dass von der Gottheit die Heilung des Kranken „genehmigt“ wird und der Schamane das Wissen bekommt, wie er den Patienten heilen kann.

Ein Schamane besitzt immer ein „Reittier“, das mit ihm verbündet ist und auf dem er in die überirdischen Sphären reitet. Meistens handelt es sich um ein Pferd, manchmal ist es auch ein Bär. Um dieses „Reittier“ entstehen zu lassen, muss der Schamane seine Trommel „beleben“. Der Rahmen für die Trommel wird aus dem Stamm eines Baumes geschnitten, der an einem geweihten Ort steht. Dieser Baum ist zugleich Symbol für den Weltenbaum. Im Belebungsrhythmus der sibirischen Völker z. B. erzählen Trommelreif und das Fell, mit dem der Reif bespannt wird, durch den Schamanen ihr früheres Leben als Baum und Tier. Mit dem Tier, mit dessen Fell die Trommel bespannt ist, bleibt der Schamane zeitlebens eng verbunden. Das „Trommeltier“ wird durch den Belebungsritus zum wichtigsten Verbündeten des Schamanen bei seinen Reisen in die überirdischen Welten.

In „alten Zeiten“ war der Schamane aber keineswegs „gut“, jedenfalls nicht nach unserem Verständnis von „gut“. Ein Schamane, wie auch Magier oder Wodupriester, kann seine Kräfte zum „Guten“ wie zum „Bösen“ einsetzen. Manchmal wurde bei der Initiation und Weihe des Schamanen von ihm verlangt, wie z. B. früher bei den Maori, dass er seine neu erworbenen Fähigkeiten durch eine Ferntötung unter Beweis stellt. Im nordasiatischen Raum herrschte ebenfalls dieser „Brauch“. Hier musste ein Angehöriger des Schamanen durch Ferntötung geopfert werden. Diese Ferntötung galt zugleich als Garant für das eigene Leben des Schamanen, da man annahm, dieser würde sonst verrückt oder todkrank werden.

Heutzutage werden bei Naturvölkern zwar keine Menschen mehr geopfert, dafür aber bei vielen noch immer Tiere. Ein deutscher Ethnologe wurde 1968 Zeuge eines solchen Todeszaubers. Hier wurde ein Huhn geopfert. Als enger Freund des Medizinmannes durfte der Ethnologe bei diesem in die „Lehre“ gehen. Auch er konnte schließlich diesen Todeszauber durchführen.

Ich denke, hier überlagert sich Magie mit der Parapsychologie. Ich denke hierbei an den Test mit den zwei Gläsern und den Reiskörnern. (Ich meine, Dilla hatte da mal etwas auf seiner Webseite.) Beide Gläser wurden, glaube ich, in einer Schule aufgestellt. Die Reiskörner in dem einen Glas sollten ständig beschimpft, die anderen ständig „gelobt“ werden. Die Reiskörner schließlich, die ständig beschimpft wurden, waren nach wenigen Tagen schwarz und verfault, während die mit positiven Worten bedachten Reiskörner zu diesem Zeitpunkt nach wie vor einwandfrei waren. Konzentriert man auf jemanden oder etwas ständig negative Energie, wird diese bei dem „Versuchsobjekt“ früher oder später zu Krankheit oder sogar zum Tod führen. Auch mit Pflanzen hat man schon ähnliche Tests durchgeführt. Die einen gediehen wunderbar, die anderen gingen ein. Ein Grund mehr für mich, die Gedanken so positiv wie möglich zu „gestalten“, denn alles schwingt irgendwann zu einem selbst zurück.

Liebe Grüsse,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Schamanismus

Hallo Eva,

ich staune immer wieder über dein Gedächtnis.

Schon erstaunlich die Vielfalt deiner Themen und der Neuigkeiten die du auskramst.

Ja, wo du´s erwähnst, fällt es mir auch wieder ein, das Beispiel mit den Reiskörnern.
Ich hab es noch auf meiner Website unter:
https://de.yuanming.info/articles/200210/4798.html

Da geht es hauptsächlich um Experimente mit Wasserkristallen. In der Mitte der Site ist dann das Beispiel mit den Reiskörnern das eine Schülerin „unwissenschaftlich“ durchgeführt hat.

Hm.. da fällt mir noch ein Sprichwort dazu ein:
„Es geht mir auf (an) die Nieren.
Auch wenn „normale“ Ärzte meistens meinen, dass Stress, oder physische Probleme nix mit organischen Krankheitsproblemen zu tun haben, sehe ich zumindest bzgl. des oben Genannten und deines Postes Eva, einen Hinweis das da doch ein Zusammenhang besteht.

Lieben Gruß

dilla




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Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
Prophezeihung der Cree- Inianer.

***Dies wird eher der Fall sein, so prophezeihe ich*** dilla

Re: Schamanismus

Hallo Dilla,

danke für den Link. Ich habe mich allerdings bei der Dauer des Experiments geirrt, wie ich gerade gelesen habe. Aber auch die Dauer von einem Monat bestätigt meiner Ansicht nach die Wirkung von Gedanken. Da dieses bewußte Einsetzen der "Macht der Gedanken" bei einem ausgebildeten Schamanen sehr stark ist, verwundert auch nicht, dass in meinem obigen Beispiel mit dem Huhn das Huhn innerhalb weniger als einer Stunde verendete.

Ich stimme Dir zu, dass massiver Stress zu Krankheiten führt, somit viele Sprichwörter, wie das von Dir genannte, aus der Erfahrung heraus gebildet wurden. Glücklicherweise wird auch immer mehr in Medizin und Wissenschaft ein Zusammenhang zwischen psychischem Stress und Krankheiten anerkannt, wenn auch oft diese Erkenntnisse unterdrückt werden (die Pharmaindustrie und auch die Ärzte wollen ja schließlich etwas verdienen).

Da es bei Naturvölkern, die wirklich noch in und mit der Natur leben, keine Pharmalobby gibt und diese Erkenntnis zum Alltag gehört, können wir meiner Ansicht nach noch viel von ihnen lernen.

Liebe Grüsse,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw