12.000 Jahre alte Tempelanlage gefunden
Hallo @ll,
in Anatolien wurde eine Anlage ausgegraben, deren Alter auf ca. 10.000 v. Chr. datiert wird. Vor fast 12000 Jahren errichtete dort ein noch unbekanntes Volk nach Ansicht der Archäologen die ersten Tempel der Menschheit. Weiterhin nehmen die Forscher an, dass die Anlage einem Totenkult diente.
Der Tempel wurde ca. 6000 Jahre vor den ägyptischen Pyramiden (Lehrmeinung) errichtet und stellt jetzt schon die bis jetzt angenommene prähistorische Geschichte der Menschheit in Frage.
Die Anlage ist das älteste Großbauwerk der Menschheitsgeschichte. Die Erbauer waren Meister der Baukunst. Es wird angenommen, dass die Anlage eine Nekropole ist. Seit 1995 wird die Anlage ausgegraben/ erforscht. Bis jetzt sind 5 % des Areals erkundet. Für die vier größten Bauwerke hatten die Handwerker des Frühvolks massive drei Meter hohe Steinmauern zu Kreisbauten von 30 Meter Außendurchmesser aufgeschichtet. Noch immer stehen, eingelassen in das Mauerwerk, Kalksteinpfeiler in den Ruinen, die bis zu 7 Meter hoch und etwa 50 Tonnen schwer sind. Zwei weitere Monolithen fanden sich freistehend auf dem steinzeitlichen Terrazzoboden im Innenraum. Die Forscher nehmen an, dass diese Monolithen entweder Menschen oder überirdische Wesen symbolisieren. Die Steinoberflächen sind sorgfältig geglättet. Neben den menschlichen Figuren gibt es auch sehr viele Tierdarstellungen vor allem von Kranichen, Füchsen, Schlangen, Wildschweinen und Gazellen. Die Forscher fanden außerdem steinerne Tierskulpturen und aus den Kalksteinblöcken heraus gemeißelte Menschenköpfe.
Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass diese Kultur auch die Landwirtschaft erfunden hat, welche sich dann von Anatolien ausgehend in ganz Europa verbreitet hat.
Etwa 7500 v. Chr. endete die Bautätigkeit an der Tempelanlage. (Interessant, dass die angenommene europäische Hochkultur hier ihren "Entstehungszeitpunkt" hatte.)
Was noch sehr interessant ist - wurde ein neuer Tempel gebaut, wurde der alte mit Geröll zugeschüttet. Ähnliches findet sich bei den amerikanischen "Mountainbuildnern". Auch über dieses Volk weiß man so gut wie nichts, außer, dass sie, wenn sie einen Ort verließen, ihre Kultstätten mit Geröll zuschütteten und so diverse Hügel entstanden.
In der anatolischen Anlage wurden Einbauten in den Innenräumen gefunden. Die meisten Wissenschaftler nehmen an, dass es sich hierbei um Totenkammern handelt. Eine Öffnung ist aber erst in ca. zwei Jahren geplant.
Wie für die Ägyptischen Pyramiden wurden auch für diese Anlage eine sehr große Anzahl Arbeiter benötigt. Diese wiederum mussten entsprechend versorgt werden, also eine logistische Meisterleistung vor 12.000 Jahren.
Was den Archäologen u. a. Rätsel aufgibt, ist die Einmaligkeit der Anlage. Sie steht nämlich völlig isoliert da und über die Vorläufer dieser Kultur ist absolut nichts bekannt.
Auch nach dieser Kultur - Göbekli-Kultur genannt - kommt erst einmal architektonisch nichts. Zwar wurde noch zu Zeiten dieser Kultur Jericho erbaut und 3000 Jahre nach Göbekli Catal Höyük, aber die ersten Stadtkulturen im Zweistromland entstanden erst Jahrtausende später.
So gab es praktisch architektonisch erst einmal einen Rückschritt, der mehrere Jahrtausende anhielt. (Wäre einmal interessant, nach dem Grund zu forschen.) Nach Lehrmeinung lag dies daran, dass in der darauf folgenden bäuerlichen Kultur Tempelanlagen und Totenkult in den Hintergrund traten.
Sehr interessant auch, dass die anatolischen Baumeister kurz vor der Entwicklung einer Schrift standen. Sie besaßen bereits ein rudimentäres Hieroglyphensystem (!!!), mit dem sie - wie die Ägypter - Botschaften in die Tempelwände meißelten.
Hier finde ich einiges sehr interessant:
- Wie im Beitrag "Pyramiden" (unter "Alte Kulturen..." nachzulesen) von Pegus geschrieben, schätzt der Entdecker der Bosnischen Pyramiden deren Alter ebenfalls auf ca. 12.000 Jahre
- Der Ägyptenforscher Robert Bauval schätzt das Alter der Sphinx und der drei großen Pyramiden auf ca. 10.000 Jahre, was diese in die Nähe der Entstehungszeit von Catal Höyük bringt
- Die Menschen der Göbekli-Kultur benutzten eine rudimentäre Hieroglyphenschrift, die Ägypter eine bereits fortgeschrittene Hieroglyphenschrift
- Wie die Leute der Göbekli-Kultur schütteten auch die Menschen der amerikanischen "Mountainbuildner" ihre Kultstätten mit Geröll zu
- Wie bei Göbekli gibt es auch bei den Mountainbuildnern keine Hinweise darauf, wer diese Menschen waren und wohin sie verschwunden sind.
Liebe Grüße,
Eva
Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.