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Gold-Swaps: Märchen von der BIZ

Gold-Swaps: Märchen von der BIZ

Gold-Swaps: Märchen von der BIZ

11. 07 2010

Banken haben im ersten Quartal angeblich die beispiellose Menge von 346 Tonnen Gold bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hinterlegt - um dafür im Gegenzug rund 13 Mrd. Dollar frische Liquidität zu erhalten. Was ist wirklich dran an dieser Aktion? Goldpreis-Drückung? Chapman : „Das Ganze klingt wie ein Märchen und wahrscheinlich ist es auch ein Märchen.“

Von Bob Chapman (International Forecaster) / Übersetzung Lars Schall
Die Gespräche und Interpretationen bezüglich des Goldhandels der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), der diese Woche durch die Presse ging, haben sich auf die Identität des Verkäufers konzentriert. Es dürfte sich um ein Land in Schwierigkeiten handeln oder vielleicht benötigte die Europäische Zentralbank Liquidität. Es könnte auch sein, dass der BIZ allmählich das Gold für Interventionen ausgeht. Es ist alles ein großes Rätselraten, aber die Möglichkeit besteht, dass das Gold schon vor langer Zeit verkauft wurde. Es sollte hervorgehoben werden, dass die BIZ die Zentralbank der Zentralbanken ist.

Wie Carroll Quigley, der „offizielle“ Geschichtsschreiber des Council on Foreign Relations (der wahren Macht hinter der US-Regierung), 1965 in „Katastrophe und Hoffnung“ schrieb:
„(D)ie Mächte des Finanzkapitalismus (hatten) noch ein weiteres, sehr weit reichendes Ziel. Das war kein geringeres als die Schaffung einer weltweiten Finanzkontrolle in privaten Händen, die fähig sein sollte, die Politik jedes Landes und die Weltwirtschaft insgesamt zu steuern. Diese Kontrolle sollte nach feudalistischer Manier von den vereint handelnden Zentralbanken der Welt durch geheime Abkommen in häufig geheimen Treffen und Konferenzen kontrolliert werden. Die hierarchische Spitze des Mechanismus sollte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel in der Schweiz sein, eine private Bank, die von den Weltzentralbanken, die ihrerseits private Unternehmen waren, getragen und kontrolliert wurde.“[1]

Diese Leute intervenieren seit langer Zeit im Goldmarkt, was sie in der Vergangenheit zugegeben haben. Sehr wenig von dem, was sie tun, ist gegenüber der Öffentlichkeit zugegeben worden, da ihre Marktmanipulation für gewöhnlich illegal ist. Sollte es so sein, wie wir annehmen, dass das Gold im Markt verkauft wurde, so stimmte dies optimistisch, weil die Absorption dieses Goldes enthüllt, dass der physische Markt sehr viel stärker ist als gemeinhin wahrgenommen wird. Die Quintessenz ist, dass den Zentralbanken das Gold ausgeht.

Indiens Goldhändler kaufen wieder vermehrt, um ihre Vorräte für die anstehenden religiösen Feste aufzustocken. Die physische Nachfrage von Indonesien bis Thailand ist ebenfalls stark ausgeprägt.
Die Goldnachfrage in China, dem zweitgrößten Verbraucher der Welt, stieg in der ersten Hälfte des Jahres, da die Investitionsnachfrage von den staatlichen Maßnahmen angespornt wurde, die mit dem Abkühlen des Immobilienmarkts und der fallenden Aktien im Zusammenhang stehen, meldete die Shanghai Gold Exchange. Das Gesamtvolumen des Goldes, das dort gehandelt wurde, sprang in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 59 Prozent in die Höhe, was 3,175.5 metrischen Tonnen entspricht, sagte Song Yuqin, der Vize-Generalmanager des Shanghai Gold Exchange. Der Silberhandel stieg um mehr als das Fünffache, teilte Song auf einer Konferenz dieser Woche in Peking mit.

Gold stieg im letzten Monat auf ein neues Rekordniveau, da die Investoren ihr Vermögen gegen die Marktunruhen zu schützen versuchten, die von der europäischen Zahlungsfähigkeitskrise verursacht wurden, einschließlich sinkender Währungswerte. Die Bemerkungen von Song zählen zu den Anzeichen, dass die Investoren ihre Bestände nachhaltig aufstocken.

In der Zwischenzeit beginnt die Märchenstunde. Das Wall Street Journal verlautbart, dass es neue Informationen bezüglich des BIZ-Goldhandels besitzt. Angeblich soll er mit Geschäftsbanken und nicht mit Zentralbanken durchgeführt worden sein. Wir können Ihnen versichern, dass es keine Kombination von Geschäftsbanken gibt, die auch nur annähernd eine derart große Menge an Goldbarren zur Verfügung hat. Falls die BIZ das Gold im Dezember tatsächlich hatte, wird sie es verkauft haben, um den Markt zu kontrollieren. Wir glauben, dass es sich insgesamt um einen Trick handeln könnte, damit der Goldpreis einem Abwärtsdruck ausgesetzt wird. Das Ganze klingt wie ein Märchen und wahrscheinlich ist es auch ein Märchen.

Freitag war ein guter Tag, obwohl die Preise den ganzen Tag über am Steigen gehindert wurden und ohne staatliche Intervention wohl sehr viel höher geschlossen hätten. Wir könnten das Ende der Korrekturphase erreicht haben. Alle fundamentalen und technischen Faktoren sagen, dass wir einer großen Aufwärtsbewegung bei Gold und Silber gegenüberstehen. Gold-Shorts befinden sich auf einem Rekordhoch und die generelle Stimmung an den Märkten ist schrecklich. Exzellente Anzeichen dafür, dass eine große Rallye bevorsteht.
Quellen: [1] vgl. Caroll Quigley: „Katastrophe und Hoffnung. Eine Geschichte der Welt in unserer Zeit“ (dt. Teilausgabe), Perseus-Verlag, Basel, 2007, Seite 216.

https://www.mmnews.de/index.php/gold/5967-gold-swaps-maerchen-von-der-biz