Unsymmetrie zwischen Materie und Antimaterie
Hallo @ll,
ein internationales Physikerteam hat am US-Teilchenbeschleuniger SLAC eine deutliche Unsymmetrie zwischen dem Zerfall bestimmter Elementarteilchen und ihrer Antiteilchen beobachtet. Solche Unsymmetrien erklären, warum unser Universum nur aus Materie, aber nicht aus Antimaterie besteht.
Bereits 1957 entdeckte die Kernphysikerin Chien Shiung Wu bei einem radioaktiven Experiment, dass nur linkshändige Teilchen zerfielen, rechtshändige aber nicht. Rechts- bzw. Linkshändig bezieht sich auf die Drehrichtung (Spin) des Teilchens. Betrachtet man ein linkshändiges Teilchen im Spiegel, sieht es aus, wie ein rechtshändiges. Da dieses im Gegensatz zum linkshändigen nicht zerfallen kann, erklärt man, das Experiment habe die Spiegelsymmetrie bzw. Parität verletzt.
Im SLAC wurde jetzt eine weitere deutliche Verletzung dieser CP-Symmetrie entdeckt. Die mit hoher Geschwindigkeit aufeinandergeschossenen Elektronen und ihre Antiteilchen (Positronen) setzen Energie frei, aus der neue Teilchen entstehen, u. a. B-Mesonen und ihre Antiteilchen, die wiederum innerhalb von einer Millionstel Sekunde in weitere Teilchen zerfallen (irgendwie fällt mir hier der Kabbalistische Baum bzw. die Emanationslehre ein). Bei den Zerfällen von B-Mesonen in Pionen und Kaonen fanden die Forscher ein deutliches Ungleichgewicht zwischen dem Verhalten der B-Mesonen und ihrer Antiteilchen von 910 zu 696.
Die Wissenschaftler glauben, dass derartige Verletzungen der CP-Symmetrie dafür verantwortlich sind, dass in unserem Universum heute keine Antimaterie mehr vorhanden ist. Man geht davon aus, dass kurz nach dem Urknall sich Antimaterie und Materie die Waage hielten. Durch die Verletzung der Parität wurde im Lauf der Zeit ein Übergewicht an Materie geschaffen. Beim Zusammentreffen von Materie und Antimaterie vernichteten sich beide gegenseitig. Übrig blieb der Materieüberschuss.
Liebe Grüsse,
Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw