Auf der Sonne herrscht derzeit die Ruhe vor dem Sturm.
Auf der Sonne herrscht derzeit die Ruhe vor dem Sturm.
Sonnen-Tsunami : Im Jahr 2012 droht ein gewaltiger Sonnensturm
Ein gewaltiger Sonnensturm wird für das Jahr 2012 befürchtet. Wenn der Tsunami auf unserem Stern ausbricht, prasseln heftige Röntgenstrahlungs-Schauer auf die Erde ein. Diese führen nicht nur zu Polarlichtern, sondern vor allem zu Magnetfeldschwankungen, die irdische Funknetze stören können: Funk-, Radar- und Handynetze können ausfallen, auch Stromausfälle sind möglich. Infobox Astronomen: Sonne wird die Erde "verschlucken" Satelliten sollen Sonnenenergie zur Erde beamen Weltall-Wallpapers. Der vom Sonnen-Tsunami ausgelöste Teilchensturm heizt die Erdatmosphäre auf, diese dehnt sich aus, wodurch Satelliten aus ihrer Bahn geworfen werden können und die Gefahr eines Absturzes besteht. Computer- und Speicherchips können Fehlermeldungen produzieren, Computer und ganze Netzwerke ausfallen. Reisende in Langsteckenflügen sind einer massiv erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt.
Heftige Ausbrüche auf der Sonnenoberfläche führen zu Röntgenstrahlungs-Schauern auf der Erde, gefolgt von Teilchenströmen, die mit mehr als 2.000 Kilometern pro Stunde auf die Erdoberfläche treffen. Polarlichter liefern ein nächtliches Schauspiel, wenn 80 bis 800 Kilometer über der Erdoberfläche elektrische Ströme angeregt werden.
Ursachen des Sonnensturms
Auf der Sonne herrscht derzeit die Ruhe vor dem Sturm.
Sonnenflecken folgen üblicherweise einem exakten Rhythmus: Alle elf Jahre erreichen sie ihr Maximum, das nächste Mal ist es im Jahr 2012 so weit. Doch derzeit herrscht Ruhe auf der Oberfläche der Sonne. Darum befürchtet das US-Zentrum für Atmosphärenforschung massive Sonnenstürme. Denn eine spätere plötzliche Zunahme der Anzahl und Größe der Flecken führt zu Verwirbelungen des Sonnen-Magnetfeldes und somit zu gewaltigen Ausbrüchen auf der Sonnenoberfläche.
Ob der Tsunami über uns hereinbricht und zu beeindruckenden Polarlichtern wie im Jahr 2000 über dem Bodensee führt oder zu stundenlangen Stromausfällen wie 1989 in Kanada, das wird das Jahr 2012 zeigen.
"Mit Uhren kennen wir uns nicht aus. Wir tun die Dinge dann, wenn wir bereit sind." (Redewendung der Irokesen)
2_RfDk3QwVyW5sU.jpg (28 kByte, 476 x 280 Pixel) speichern
Macht die Sonne schlapp? Jetzt gibt es neue Vorhersagen zur Sonnenaktivität
Andreas von Rétyi Wissenschaftler rätseln am Verhalten unseres Sternes. Auf der Sonne tut sich nichts, Aktivität gleich Null. Und das schon verdächtig lange. Vor einigen Jahrhunderten befand sich die Sonne schon einmal rund 80 Jahre lang in einer Ruhephase und brachte damals eine Klimaverschlechterung, die als »Kleine Eiszeit« bekannt wurde. Steht sie uns wieder bevor?
Wir sind ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Nichts auf der Erde, was nicht von der Sonne abhängig wäre. Schon geringe Veränderungen auf ihr wirken sich deutlich auf unseren Planeten aus. Doch seit Jahrmillionen wärmt sie die Erde mit ihren Strahlen und ermöglicht überall Leben. Schon seit einiger Zeit aber zeigt sich die Sonne eher von der unzuverlässigen Seite.
Abgesehen vom diesjährigen schlechten Wetter, das uns momentan nur wenig Wärme beschert und langsam aber sicher so manchen bis an den Rand der Verzweiflung treibt, ist es auch die Sonne selbst, die für manche Verwirrung sorgt. Sie leuchtet zwar wie eh und je, doch auf ihrer Oberfläche rührt sich schon verblüffend lange so gut wie nichts. Sonnenbeobachter, die mit speziellen Schutzvorkehrungen und einer effektiven, enorm starken Abfilterung des gleißenden Lichts einen Blick auf jenen Glutball in rund 150 Millionen Kilometer Entfernung riskieren, stellen nunmehr bereits seit Jahren das gleich öde Bild fest: Die gigantische Kugel präsentiert sich völlig blank nicht ein dunkler Fleck, nicht ein Lichtblitz, keinerlei Eruptionen, nicht ein einziges wirkliches Zeichen von Aktivität!
Eigentlich könnte man meinen, die dunklen, weil kühleren Gebiete der Sonnenoberfläche wären ein Indiz für ein Abschwächen ihrer Aktivität. Tatsächlich aber zeugen sie von mächtigen magnetischen Turbulenzen sowie von einer sichtlichen Aktivitätszunahme. Die Flecken werden dann immer zahlreicher und größer und können gigantische Gruppen bilden, die unter bestimmten Bedingungen sogar mit bloßem Auge sichtbar sind; beispielsweise, wenn das Sonnenlicht durch eine dichtere Nebelbank ausreichend stark gedämpft wird. Am Sonnenrand zeigen sich vor allem bei hoher Aktivität Protuberanzen, jene riesigen roten Wasserstoff-Fontänen, die auch bei totalen Sonnenfinsternissen regelmäßig für Begeisterung sorgen. Nur davon derzeit keine Spur. Was sich derzeit abspielt, ist wirklich bemerkenswert. Die Aktivität befindet sich in einem Jahrhunderttief. Seit Beginn des viel gepriesenen Raumfahrtzeitalters gab es dort oben nicht weniger Flecken als augenblicklich. Damit geht eine niedrige Abstrahlung von Sonnenenergie einher, hier weht nur ein schwacher Sonnenwind. Seit zwei Jahren schon gibt es keine bedeutenden Flare-Ausbrüche gigantische Explosionen auf der Sonnenoberfläche. NASA-Astronom Dean Pesnell fungierte kürzlich als Vorsitzender eines Komitees zur Neubewertung und vorhersage des nächsten Sonnenzyklus und stellt ganz allgemein fest: »In unserer gesamten beruflichen Laufbahn haben wir nie etwas Vergleichbares erlebt. Das Sonnenminimum dauert weit über das Datum an, das wir im Jahr 2007 vorhergesagt haben.«
Könnte diese Flaute noch länger anhalten? Wenn ja, dann müssten wir uns warm anziehen. Unser Klima dürfte sich dann wieder ähnlich verschlechtern, wie schon in der Zeit zwischen 1640 und 1720, als die Aktivität der Sonne komplett versiegte. Während unser Stern normalerweise im Durchschnitt alle elf Jahre ein neues Aktivitätsmaximum erlebt, kam dieser Rhythmus über Jahrzehnte hinweg plötzlich zum Erliegen. Woher man das heute weiß? Erstmalig aufgefallen war diese »Herzrhythmusstörung« unseres Sternes dem Astronomen Andrew E. Douglass, der recht ungewöhnliche Teleskope für seine Zeitreise nutzte: Bäume! Der Sonnen-Zyklus spiegelt sich tatsächlich in der Dicke der einzelnen Baumringe wider. Doch für die betreffende Zeitspanne fand sich kein Muster! Auch historische Berichte über Sonnenbeobachtungen lassen den eindeutigen Schluss einer ungewöhnlich niedrigen Sonnenaktivität zu, die mit einer Kältephase einherging. Damals entstanden auch viele der berühmten altmeisterlichen Gemälde, die zugefrorene Seen und Flüsse zeigen, von Menschen bevölkert. Diese Winterlandschaften zeigen erstarrte Kanäle in Holland und auch die komplett vereiste Themse. Der britische Astronom E. Walter Maunder durchforstete alte Berichte, suchte nach Aufzeichnungen über Sonnenflecken in jener Zeit. Fehlanzeige. Das Maunder-Minimum, wie man es heute nennt, brachte eine »Kleine Eiszeit« auf der Erde. Natürlich geschah das nicht zum ersten Mal. Wie es aber zu solchen Aussetzern kommen kann, daran rätseln Fachleute immer noch.
Und heute? Kann es wieder Jahrzehnte dauern, bis die Sonne sich normalisiert? Oder ist der Spuk bald vorüber? Wirklich sicher kann sich da niemand sein. Pesnel kommentiert hierzu nur: »Es zeigt sich, das keines unserer Modelle völlig korrekt war. Die Sonne verhält sich in einer unerwarteten und sehr interessanten Weise.«
Nun, was für Wissenschaftler interessant ist, vermag für den gewöhnlichen Sterblichen durchaus unangenehm zu sein. Was künftig geschehen wird, das wird sich uns eben allein durch Abwarten erhellen. Immerhin, in den vergangenen Wochen und Monaten haben sich einige marginale Anzeichen für eine Besserung der Lage eingestellt. Zumindest sind ab und an ein paar winzige Sonnenflecken aufgetaucht kaum der Rede wert, aber dennoch ein Schritt nach vorne, um den Start des nächsten Zyklus, Nummer 24, einzuläuten. Plasmaströme an der Oberfläche nehmen allmählich an Stärke zu und bewegen sich wie erwartet in die äquatorialen Gebiete der Sonne. Radioastronomen stellen außerdem jetzt einen leichten Anstieg der Sonnenemission fest. Alles in allem noch recht wenig, aber immerhin ein Anfang. Zwar kann es jederzeit, auch bei allgemein niedriger Aktivität, riesige Ausbrüche auf der Sonne geben, doch sagen sie nichts über die weitere Entwicklung. So kam es 1859 zum berühmten »Carrington-Ereignis«. Zeuge jener gleißend hellen Explosion war in jenen Tagen der bekannte britische Astronom Richard Carrington. Der Sonnensturm induzierte damals Störströme und setzte Telegraphenleitungen in Brand. Heute würde ein vergleichbares Ereignis einen Schaden von ein bis zwei Billiarden US-Dollar verursachen! Im Vergleich hierzu verursachte Hurrican Katrina »lediglich« geschätzte 80 bis 125 Milliarden Euro an Schäden.
Die Wissenschaftlergruppe um Dean Pesnel riskiert nun neue Vorhersagen zur Sonnenaktivität. Bei der letzten Prognose aus dem Jahr 2007 schieden sich die Geister deutlich: Experten erwarteten das Minimum für März 2008, das entweder von einem starken Maximum 2011 oder aber von einem schwachen Maximum 2012 gefolgt werden sollte. Mit ihrer neuen Ankündigung schieben die Wissenschaftler den Termin fürs nächste Maximum zwangsläufig nach hinten und rechnen nunmehr im Mai 2013 damit.
"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen für wahr zu halten, weil Sachverständige es lehren, oder auch, weil alle es annehmen.
Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten. Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf, ohne Vorurteile."
Albert Einstein (1879-1955)
Re: Macht die Sonne schlapp? Jetzt gibt es neue Vorhersagen zur Sonnenaktivität
Hallo Lilu,
habe Deinen Beitrag hierher verschoben, da Pegus das Thema "Sonnenaktivität" hier eröffnet hat.
Bin jetzt auch schon gespannt was dsbzgl. geschehen wird. Im Moment finde ich es sehr angenehm, dass die schwächere Sonnenaktivität zur Zeit einen Ausgleich zur Klimaerwärmung auf der Erde schafft.
Liebe Grüße, Eva
Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben. (Friedrich Hebbel) ----------------------------------------------------------------------------- Bezweifle niemals, dass eine kleine Gruppe fürsorglicher, engagierter Leute die Welt verändern kann; tatsächlich sind es die Einzigen, die es je haben." (Margaret Mead)