Re: Religion, ja oder nein?
Schön gesagt, Zompie. Nicht die Religion an sich ist schlecht, schlecht ist, was der Mensch daraus entstehen lässt. Oder so...
Ich stehe Religionen sobald sie institutionalisiert werden, wie es mit dem Islam und auch dem Christentum passiert ist kritisch gegenüber, aber ich respektiere es, wenn ein Mensch Kraft aus seinem Glauben zieht.
Religion stiftet schon seit Jahrhunderten immer wieder Unfrieden und wird es wohl auch weiterhin tun, aber andererseits freue ich mich auch, wenn ich sehe, dass es zum Beispiel katholische Würdenträger gibt, die es riskieren exkommuniziert zu werden, weil sie sich nicht verbieten lassen am ökumenischen Kirchentag teilzunehmen. Verdammt, es gibt also auch in der katholischen Kirche Zivilcourage, das lässt doch hoffen.
Ich bin konfessionslos und auch nicht religiös erzogen worden, fühle mich aber vom Denken her dem Buddhismus nahe.
Ich glaube, dass es Dinge gibt, die mit menschlicher Logik nicht zu erklären sind und ich muss nicht sehen, woran ich glaube. Ich glaube auch an Dinge, die ich fühle.
Diese Dinge würde ich niemandem aufdrängen wollen, es ist mein ganz persönliches Ding, aber es tut mir gut.
Und was ich fast noch weniger leiden kann als fanatische Christen sind fanatische Atheisten, die mir mit ihrem Zynismus und ihrer verbitterten Arroganz oft das Gefühl geben, sie hielten sich für was besseres...
Was jetzt kein Seitenheib auf den Threadersteller sein soll...!
Aber ich halte mich für ein halbwegs vernunftbegabtes Wesen und ich kann es nun einmal nicht leiden, wenn mir jemand sagen will, dass das, womit ich mir selber gut tue und ich mir helfe, Dummheit ist, weil ich mir etwas vormache.
Das passiert mir leider öfter, wenn ich mit "Atheisten" oder besser "Nihilisten" über das Thema Glaube rede.
Ich weiss, dass meine Einstellungen zum Leben und zu dem, was ich als "Grosses Ganzes" bezeichne (kurze Erklärung: Ich glaube, dass wir alle Teil einer "spirituellen" Energie sind, mit der wir vor, nach und während des Lebens verbunden sind und die damit auch uns alle untereinander irgendwie verbindet. Auch der Planet ist Teil dieser "Energie"... Naja, das jetzt alles genau zu erläutern ist wohl etwas umständlich... Wenn's irgendwen in irgendeiner Form interessiert, könnt ihr ja nachfragen.) naiv klingen oder auch sein mag.
Aber ich glaube daran und seit ich diesen "Blickwinkel" auf das Leben entdeckt habe, geht es mir wesentlich besser.
Und jetzt mal im Ernst, da bin ich doch lieber naiv und lass mich von manchen Menschen als blauäugig bezeichnen (wenn auch wie gesagt ungerne ) als total abgeklärt und mit 23 schon die absolute Pessismistin, weil es nichts gibt, was mich über die Wirrungen meines Lebens hinweg"trösten" kann.
Das klingt jetzt nicht ganz so, wie ich es eigentlich meine, aber mir fehlen einfach grad die treffenden Worte. Ich lass das mal so stehen, eh ich mich hier total verzettele.