Leben mit Depressionen - Grundsatzdiskussionen zu allen möglichen Themen

Le Tour de France 2006

 Le Tour de France 2006

Liebe Foris!


Hier entsteht für den Zeitraum des größten internationalen Rennsportereignisses des Jahres ein kleines Portal, in dem ein jeder seinen Senf zum Radrennen, zu den einzelnen Etappen, Fahrern, Teams, Ereignissen und allem Drumherum hinzugeben kann.

Als Moderator möchte ich versuchen, die Tour in den kommenden drei Wochen in das Forum zu holen und zum Gegenstand leichter und unbeschwerter Gespräche zu machen. Ferner habe ich den innigen Wunsch, die Rundfahrt zu einer Art "Gemeinschaftserlebnis" für alle Mitglieder werden zu lassen.

"Wie soll das möglich sein, wenn mir das Thema völlig schnuppe ist?"  - Seid einfach offen für etwas Neues und neugierig, warum selbst Menschen, die sich sonst nicht für den (passiven) Sport übermäßig begeistern, plötzlich Feuer und Flamme sind, wenn die Tour wieder heranrollt.

In meinem nächsten Beitrag werden der Sport, die Rundfahrt und die Regeln kurz vorgestellt und auch ein wenig die Faszination, die von diesem Ereignis ausgeht und Millionen Menschen jedes Jahr aufs Neue ansteckt.


Ich wünsche uns allen viel Spaß mit der Tour de France 2006!





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Viele Leute glauben, daß sie denken, wenn sie lediglich ihre Vorurteile neu ordnen.
(William James, amerik. Philosoph, 1842-1910)

Re: Le Tour de France 2006

Wollte keinem den Spass verderben, das wird aber meine einstellung nicht aendern Edth

Re: Le Tour de France 2006

Liebe Edith!



Im Alter von 10 Jahren habe ich Rosenkohl gehasst, mit 15 Jahren die Möglichkeit in Erwägung gezogen, im hypothetischen Falle eines mir bevorstehenden Hungertodes dieses Gemüse freiwillig herunterzuwürgen - seit meinem 20-sten esse ich diese Dinger ausgesprochen gerne, bin nämlich wortwörtlich auf den Geschmack gekommen.



Sei also nicht überrascht, solltest Du die Tour de France in ein paar Jahren als großartige Unterhaltungsmöglichkeit entdecken! Bis dahin kannst Du diesem Spektakel ja ohne Aufwand zumindest im Forum entgehen, weil ich mich bemühen werde, Kommentare hierzu auf diese Rubrik zu begrenzen.



Noch einmal: wenn es ein Thema gibt, über das Du gerne ausführlich plaudern möchtest, nur zu! Die Sparte "Grundsatzdiskussionen" ist noch lange nicht ausgeschöpft!!





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Viele Leute glauben, daß sie denken, wenn sie lediglich ihre Vorurteile neu ordnen.
(William James, amerik. Philosoph, 1842-1910)

Re: Le Tour de France 2006

Autsch ,was habe ich jetzt Fabriziert ??? Ancipitia, kannst du das entfernen?? Da war ein Fehler im System oder wo auch immer. Danke Edith

Re: Le Tour de France 2006

So lieber Bäckermeister,neuer Versuch.Mit der obigen Fehlmeldung wollte ich lediglich ein Schmunzeln ausdrücken.Ist ja gründlich in die Hose gegangen...... zum Thema Plaudern ist mir nichts eingefallen ausser Strickmuster und Kochrezepte und Wetter vielleicht noch.Ich denke ,ich habe einfach zu viel um die Ohren und zuviel im Kopf ,um mich in so manch anderes auch noch reinzudenken.lieben Gruss Edith

Re: Le Tour de France 2006

@Edith: Du interessierst Dich für das Thema Kochrezepte und könntest darüber plaudern? Nur zu! In "Grundsatzdiskussionen" existiert bereits eine solche Sparte, teile uns doch einige Deiner Lieblingsrezepte mit. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt!




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Viele Leute glauben, daß sie denken, wenn sie lediglich ihre Vorurteile neu ordnen.
(William James, amerik. Philosoph, 1842-1910)

 Re: Le Tour de France 2006

Morgen ist es also soweit: Es beginnt das härteste Radrennen der Welt, die große Schleife in Frankreich, DIE Tour, der ultimative Saisonhöhepunkt der Straßenradrennfahrer, die Höllentour... Wer die Tour de France auch nur einmal mitverfolgt hat, weiß, wovon die Rede ist und warum die Rundfahrt so genannt wird.

Es gehen in diesem Jahr 21 Mannschaften an den Start, gesponsert von mittelständischen Unternehmen oder auch Firmenkonzernen, mit einer internationalen Equipe; mit jeweils neun Fahrern, die geprägt vom Sport in ihrem Wesen egozentrische, eigentlich auf sich und ihre Ziele ausgerichtete Persönlichkeiten sind und dennoch - auch wieder im eigenen Interesse - für das Mannschaftsziel fahren, kämpfen und "leiden".

Entsprechend den gelagerten Interessen dieser Teams gibt es solche, die um den Gesamtsieg fahren; dies ist der Fall, wenn es über einen Fahrer verfügt, der in der Lage ist, die kompletten drei Wochen am Limit zu fahren ohne schwächere Tage zu haben , der gut im Zeitfahren ist und gut in den Bergen.
Es gibt solche Teams, die den Sieg einzelner Etappen im Auge haben; dies trifft dann zu, wenn sie einen starken Sprinter haben (der - auch nach 150 oder 250 Kilometern noch - eine Spitzengeschwindigkeit, also eine Endgeschwindigkeit von 70 km/h und mehr kurzzeitig fahren kann) oder wenn sie einen starken Bergfahrer als Teammitglied haben, der an den stärksten Steigungen am Berg regelrecht den anderen "davonfliegt" und die Etappe als erster beendet.

Immer aber können diese Spitzenfahrer, die von ihren Teams beauftragt werden, den Gesamtsieg oder den Etappensieg nur dann erringen, wenn sich alle anderen diesem Ziel verschreiben und ihn unterstützen. Das beginnt mit dem kräftezehrenden, wortwörtlichen Wasser holen (ein Fahrer lässt sich zurückfallen, bis er sein Teamfahrzeug erreicht, schnappt sich vier bis acht Flaschen und fährt dann wieder zu seinen Mannschaftskameraden z.T. durch das komplette Feld nach vorne. Sowas kann leicht eine halbe Stunde dauern...), geht über das "im Fahrtwind fahren", hier muss der arme Kerl mitunter stundenlang vor seinem Schützling fahren, damit dieser Kraft sparen kann bis zu seinem eigentlichen Einsatz, bis zum "Sich-Aufopfern", wenn er in verschiedenen denkbaren Situationen solange am Limit fährt bis er nicht mehr kann und dann noch schauen muss, dass er irgendwie das Ziel erreicht (in der Karenzzeit, das heißt, innerhalb einer zu ermittelnden Zeitspanne muss er nach dem Sieger die Ziellinie überfahren. Nicht ganz leicht, wenn er noch 15 weitere Kilometer Berganstieg vor sich hat, nachdem er alles aus sich herausgeholt hat oder von dem kompletten Fahrerfeld abgehängt wird und alleine weiter fahren muss.)

Dass der Zuschauer diese stattfindenden Kämpfe zwischen den Fahrern und gegen sich selbst überhaupt sieht und erkennt, hängt von den Kommentatoren der Sender ab. Ich bin von "Eurosport" begeistert, weil sie sich dort nicht in Floskeln permanent wiederholen, die eher auf "Einsteiger" zugeschnitten sind, sondern darüber hinaus vieles erklären bzw. auch erst erkennen. So wird meines Wissens dieses Jahr der ehemalige Radrennfahrer Jens Heppner mit moderieren, der 1997 Jan Ullrich mit zum Toursieg verholfen hat. Ein hervorragender Sportler, nicht so eloquent wie ein ausgebildeter Journalist, dafür aber mit sehr viel Sachverstand und vor allem ehrlicher, klarer Sprache.

Die vielen Regeln und vor allem solche "Regeln" die auf stillen Vereinbarungen, quasi auf einem Ehrenkodex basieren, braucht man weder hier noch an anderer Stelle zu erläutern, weil sie sich beim  Zuschauen entweder von selber erklären oder von GUTEN Kommentatoren erklärt werden.
Ein Beispiel möchte ich nennen, dass bei Neueinsteigern häufig zu Verwechslungen und Missverständnissen führt, gerade wenn sie bei der ARD oder dem ZDF reinschauen: Oft heißt es in dieser oder der anderen Situation, "jetzt darf XY nicht angreifen". Das bedeutet, dass er vom Reglement her natürlich darf! Wenn aber beispielsweise am Berg oder bei einer "Flachetappe" ein Favorit stürzt oder einen Schaden am Rad hat, dann greifen seine DIREKTEN Konkurrenten um den Gesamtsieg nicht an. Würde es einer doch tun, könnte er sich nicht nur darauf verlassen, in den nächsten Rennen über ein oder auch zwei Jahre hinweg genauso behandelt zu werden, sondern er würde im Fahrerfeld viel ruppiger angegangen werden. Es könnte sogar sein, dass sich mehrer Team zusammenschließen, um gegen ihn zu fahren. Wie das funktioniert, ist nur eine der vielen interessanten Optionen im Radsport.

Der Radsport ist also ein taktischer und strategischer Sport, ein Sport der Individualisten im Mannschaftsgefüge; vor allem aber auch der Leiden, des dreiwöchigen Übersichhinauswachsens, der Dramen und Tragödien wie der euphorischen und ergreifenden Augenblicke, der unerbittlichen Konkurrenzkämpfe und der bedingungslosen Zusammengehörigkeit der Team-Fahrer...

Zu guter Letzt bietet die Tour de France noch einen anderen Aspekt: Wunderschöne Bilder (nicht nur der sportlichen Dramatik bei Aufholjagden, beim Zeitfahren, bei Bergankünften, bei Massensprints) von Landschaften im Norden bis hin im Süden Frankreichs, von Dörfen und Städten, Flüssen und Bergen.
Die Bilder werden gesendet von Motorradkameras, die sich mitten im Fahrerfeld bewegen, oder aus Hubschraubern heraus, die das Peloton in der Totalen zeigen oder eben auch die Landschaft in ihrer beeindruckenden Größe.
Es sind professionelle Kameraleute und Regisseure am Werk, die die ganze Dramatik (mittlerweile) einzufangen verstehen.

Empfehlen möchte ich natürlich die offizielle Website der Tour:Letour

Übrigens: Man schaut die Tour de France nicht ununterbrochen vor dem Fernseher an, da würde es bald langweilig werden. Man lässt ihn einfach laufen - und kriegt es schon mit, wenn etwas Interessantes sich ereignet.
Ach ja, interessant sind auch die vielen Anekdoten und Geschichtchen, die gute Reporter am Rande erzählen - und zwischen den Sendern wechseln kann man ja auch...

So, das war mein "Prolog", der der Radsportler beginnt morgen in Straßbourg, ist ein kleines Einzelzeitfahren über rund 7 Kilometern. Hier werden noch nicht die großen, später entscheidenen Minutenabständen zwischen den Fahrern, die auf den Gesamtsieg fahren, herausgefahren.







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Viele Leute glauben, daß sie denken, wenn sie lediglich ihre Vorurteile neu ordnen.
(William James, amerik. Philosoph, 1842-1910)

Re: Le Tour de France 2006



ja, was hast du denn da verbrochen???



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1789 wurden erstmals die Menschenrechte als Gesetz verabschiedet. Keiner weiss, wo sie sich heute aufhalten.