Leben mit Depressionen - Medikamente

Haldol

Haldol

Was ist Haldol und wann wird es angewendet?
Haldol gehört zur Präparategruppe der sogenannten «Neuroleptika». Haldol wird angewendet bei Störungen im Denken, Fühlen oder Handeln wie: Wahnvorstellungen, ungewöhnliches Misstrauen, Halluzinationen (etwas auf eine andere Art hören, sehen oder fühlen, was nicht da ist); Verwirrung; starke Erregungszustände.
Zusätzlich wird Haldol manchmal eingesetzt bei unkontrollierten Bewegungen wie Ticks, die mit einer erheblichen Beeinträchtigung einhergehen, bei starken, langdauernden Schmerzen zusammen mit einem Schmerzmittel sowie bei Übelkeit und Erbrechen, wenn die üblichen Medikamente gegen diese Beschwerden nicht wirken.

Wann ist bei der Einnahme von Haldol Vorsicht geboten?

Haldol kann Schläfrigkeit hervorrufen, was Ihr Reaktionsvermögen beeinträchtigen kann. Zudem kann Haldol Bewegungsstörungen verursachen. Bedienen Sie keine Maschinen oder lenken Sie kein Fahrzeug bevor nicht Ihr Arzt abgeklärt hat, wie Sie auf das Medikament reagieren.

Wichtig
Es kann einige Zeit dauern, bevor die volle Wirkung von Haldol eintritt. Beenden Sie die Therapie nur, wenn es Ihnen der Arzt erlaubt. Wenn Sie zu früh, oder ohne Einwilligung Ihres Arztes, die Therapie abbrechen, kann Ihr Problem wieder auftreten. Sollte Ihr Arzt Sie anweisen, die Therapie abzubrechen, so sollten Sie dies tun, indem Sie die Dosis allmählich reduzieren, speziell wenn Sie hohe Dosen eingenommen haben. Wenn Sie nämlich die Therapie plötzlich stoppen, können unangenehme Wirkungen, wie zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen, auftreten. Bleiben Sie also in Kontakt mit Ihrem Arzt, wenn Sie die Therapie beenden.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung.
Nebenwirkungen:
Vom zentralen Nervensystem ausgehend unerwünschteWirkungen:
Bewegungsstörungen können auftreten, wie: Zittern, Muskelsteifheit, Ruhelosigkeit (Unvermögen, still zu sitzen), fehlerhafter Spannungszustand von Muskeln und Gefässen (sog. «Dystonie»).Während einer Langzeitbehandlung können Zuckungen der Zunge, im Gesicht, des Mundes oder des Kiefers auftreten, die langfristig dauern können. Feine abnorme Zungenbewegungen können ein frühes Anzeichen solcher Nebenwirkungen sein.Die Möglichkeit, einen Anfall zu bekommen (z.B. wenn Sie Epileptiker sind oder eine Alkoholentzugskur machen), kann durch eine Haldol-Therapie erhöht werden.
Bei hohen Dosen Haldol können Sie sich schläfrig und müde fühlen. Dies tritt vor allem zu Beginn der Therapie auf.
Gelegentlich wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet: scheinbare Verschlimmerung der Krankheit, Depression, Erregungszustände, Nervosität, Euphorie, Halluzinationen, Trägheit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verwirrung, Schwindel.
Magen-Darm-System: Gelegentlich treten Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Gewichtsveränderungen auf.
Drüsensystem: Während einer Langzeitbehandlung kann es bei einigen Patienten zu Brustvergrösserung, Milchfluss oder Mentruationsstörungen kommen.
In seltenen Fällen wurde vom Absinken des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) berichtet.
In seltenen Fällen kann es zu Störungen des Flüssigkeits- und Salzhaushaltes, z.B. mit Verwirrtheit, Krampfanfällen, Ödemen (Schwellungen infolge Ansammlung wässeriger Flüssigkeit in den Gewebespalten, z.B. Haut und Schleimhäute) kommen.
Herz-Kreislauf: Gelegentlich kann eine Erhöhung der Herzfrequenz sowie eine Blutdrucksenkung auftreten. In seltenen Fällen kann eine unregelmässige Herzschlagfolge beobachtet werden. Sollte dies auftreten, kontaktieren Sie Ihren Arzt.
Andere: Selten wurden Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen (Hepatitis), verschwommenes Sehen, Mundtrockenheit, Störungen beim Harnlassen, Errektionsstörungen, schmerzhafte Dauererrektion des männlichen Gliedes (sog. «Priapismus»), Schwellung der Knöchel, starkes Schwitzen, Speichelfluss, Sodbrennen, Körpertemperaturveränderungen (Thermoregulationsstörungen), Lichtempfindlichkeit (sog. «Photosensibilität») beobachtet.
Selten tritt eine Überempfindlichkeit auf. Sie kann an folgenden Symptomen erkannt werden: Hautausschlag, Juckreiz, Nesselfieber, Kurzatmigkeit, Asthma und/oder Gesichtsschwellungen. Wenn eine dieser Reaktionen auftritt, sollten Sie sofort Ihren Arzt konsultieren und das Medikament absetzen.
Wichtig
Wenn hohes Fieber, Muskelsteifheit, schnelle Atmung, abnormales Schwitzen oder verminderte Wachsamkeit (Bewusstseinsverminderung) auftreten, sollten Sie sofort Ihren Arzt benachrichtigen. Es könnte sein, dass Ihr Körper nicht richtig auf das Medikament reagiert.
Falls irgendein anderes Krankheitszeichen auftritt, von dem Sie einen Zusammenhang mit der Einnahme von Haldol vermuten, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker informieren.



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1789 wurden erstmals die Menschenrechte als Gesetz verabschiedet. Keiner weiss, wo sie sich heute aufhalten.