Risperdal
Risperidon (Risperdal)
Risperidon ist ein Benzisoxazolderivat mit starker antiserotonerger, antidopaminerger und antiadrenerger Wirkung. Risperidon ist in einer großen Dosisbreite untersucht worden, die empfohlene Wirkdosis bei Schizophrenie liegt zwischen 2 und 6 mg pro Tag. Auch für Risperidon finden sich in den klinischen Prüfungen, neben einer guten antipsychotischen Wirksamkeit, aus post-hoc-Analysen dieser Studien Hinweise für eine bessere Effektivität gegen negative und affektive Begleitsymptome der Schizophrenie. Neben der Schizophrenie ist in Österreich Risperidon auch für Verhaltensstörungen bei Demenz (Tagesdosis 1-2 mg) und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (0.25-1.5 mg täglich, abhängig vom Körpergewicht) zur Behandlung von Anpassungsstörungen und anderen impulsivhaften Verhaltensauffälligkeiten bei Vorliegen unterdurchschnittlicher intellektueller Funktionen und geistiger Zurückgebliebenheit, wenn destruktive Verhaltensweisen vorherrschen, zugelassen. Eine rezente Langzeitstudie (12) an einem großen Patienten/innen-Kollektiv belegt die gute rezidivprophylaktische Wirkung von Risperidon, die der von Haloperidol deutlich überlegen war. Studien zur Akutbehandlung von Patienten/innen mit schizophrenen Ersterkrankungen belegen eindrücklich die gute Wirksamkeit dieser Substanz, aber auch die Notwendigkeit, bei diesen Patienten/innen niedrigere Dosen (2-4 mg täglich) zu verwenden. Eine Depotform von Risperidon (intramuskuläre Anwendung mit 14tägigen Injektionsintervallen) ist seit kurzem zugelassen.
Im Gegensatz zu allen anderen neuen Antipsychotika ist das Risiko von Risperidon, extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen zu induzieren, deutlich dosisabhängig: bis zu einer Dosis von 8 mg pro Tag ähnelt es Placebo, darüberhinaus nähert es sich mit steigender Dosis immer mehr dem von Haloperidol an. Auch Risperidon kann zu Behandlungsbeginn zu orthostatischer Hypotension führen, daher ist auch hier eine einschleichende Therapie angezeigt. Ähnlich wie Amisulprid, und im Gegensatz zu allen anderen Antipsychotika der zweiten Generation, kommt es unter Risperidon zu einem deutlichen Ansteigen des Prolaktinspiegels, möglicherweise sogar mehr als unter Haloperidol. Risperidon führt zu einer geringeren Gewichtszunahme als z.B. Clozapin oder Olanzapin; zumindest in einer Studie nahmen Patienten/innen unter Risperidon mehr an Gewicht zu als unter Amisulprid.
Quelle: www.uibk.ac.at
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1789 wurden erstmals die Menschenrechte als Gesetz verabschiedet. Keiner weiss, wo sie sich heute aufhalten.