Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) behandelte die Frage des Zusammenhanges von Diabetes und Depressionen eigens in ihrer 40. Jahrestagung, die vom 4. bis 7. Mai 2005 im ICC Berlin stattfand.
Viele Diabetiker leiden unter Depressionen. Die schwere Gemütsstörung kann dabei Folge der Blutzuckererkrankung sein oder auch deren Ursache. Wie die Erkrankungen Diabetes mellitus und Depression zusammenhängen und welche besonderen Voraussetzungen Therapeuten und Ärzte bei psychiatrischen Erkrankungen von Diabetes-Patienten beachten sollten, war ein Thema der 40. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG), die vom 4. bis 7. Mai 2005 im ICC Berlin stattfand.
Ein Auslöser für Depressionen bei Menschen mit Diabetes können die empfundenen Einschränkungen in der Lebensqualität, etwa durch die regelmäßigen Insulin-Injektionen und Blutzucker-Tests, sein. Erkranken die Patienten zusätzlich an Depressionen, hat dies Auswirkungen auf den Verlauf der Diabetes-Therapie: Sie fangen dann an, ihren Blutzucker nicht mehr zu kontrollieren, ihre Medikamente nicht zu nehmen oder Diätregeln zu missachten. Dadurch würden sie die Therapieziele wie einen niedrigen HbA1c-Wert nicht erreichen und häufiger an Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus erkranken.
Umgekehrt führt eine Depression bei vielen Menschen zu einem ungesunden Lebensstil mit Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel. Das wiederum erhöht das Risiko, an Zucker zu erkranken.
Das Problem werde von vielen Ärzten nicht erkannt, meint Francesca Regen, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik für Psychiatrie am Campus Benjamin Franklin. Depressive Störungen sollten jedoch konsequent behandelt werden. Bei der Wahl der Medikamente müssten die Ärzte darauf achten, die Mittel zu meiden, die zur Gewichtszunahme und Fettstoffwechselstörungen führen. Denn dies würde wiederum die Behandlung des Blutzuckers erschweren.
Diabetes und Depressionen
Ich leide an Diabetes UND Depressionen
20,0%
Ich leide NUR an Depressionen
60,0%
Ich habe mich noch nicht auf Diabetes untersuchen lassen
20,0%
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Re: Umfrage: Depressionen und Diabetes
also ich bin bisher nur an depressionen erkrankt; aber ich kann dem, was du oben beschreibst, nur zustimmen: meine bewegungsarmut hat schon zu übergewicht geführt und auch die medikamente tun ihr übriges. dass ich nicht mehr so rank und schlank bin wie noch vor zwei jahren macht mir schwer zu schaffen; ich war auch jahrelang magersüchtig. meine ehemalige therapeutin hat das mit mir lange durchgekaut. diabetes habe ich keinen, ich würde es aber auch merken, da ich die symptome erkennen und auch deuten kann. ich hätte aber nicht die selbstdisziplin, regelmässig den zuckerwert zu messen oder mich gar zu spritzen. wäre mir so ziemlich egal glaube ich. jedenfalls ist es ein weiterer teufelskreislauf, der für die betroffenen mit sicherheit auf dauer kaum zu durchbrechen ist. vg ancipitia
____________________ 1789 wurden erstmals die Menschenrechte als Gesetz verabschiedet. Keiner weiss, wo sie sich heute aufhalten.
Re: Umfrage: Depressionen und Diabetes
Das mit der Selbstdisziplin ist ha gerade für depressive Menschen eine große Schwierigkeit !
Im Übrigen: wenn Du die Symptome einschätzen kannst, dann ist ist das ja in Ordnung. Ich habe lange Zeit gar nichts gemerkt - bis sich dann plötzlich die Diabetes bemerkbar machte. Da aber setzten dann schon Spätschäden ein ...
Re: Umfrage: Depressionen und Diabetes
also ich weiss nicht, ob bei depressiven die selbstdisziplin weiter ins abseits gerückt ist als bei gesunden , letzten endes ist es das ergebnis aus dem mangel an energie. aber wenn ich mir so mein umfeld ansehe und die jahre reflektiere, dann bin ich der meinung, dass es sehr vielen an selbstdisziplin mangelt. wann wurde denn bei dir diabetes festgestellt? und in welchem zusammenhang? bei dem mann meiner cuisine wurde auch diabetes festgestellt, als er nachts ins koma fiel. längere zeit hat er ohne einschränkung gelebt aber inzwischen hat er aufgehört zu rauchen und kann sich besser mit der krankheit abfinden. fatal finde ich, dass noch immer viele glauben, dass durch ein wenig insulin spritzen alles wieder in ordnung wäre.
____________________ 1789 wurden erstmals die Menschenrechte als Gesetz verabschiedet. Keiner weiss, wo sie sich heute aufhalten.