Himmel über Deutschland - Kultur & Gesellschaft

Allgemeines

Re: Kultur und Gesellschaft

Kultur und Gesellschaft

Die deutsche Kultur hat sich, da Deutschland lange nicht als Nationalstaat existierte, über Jahrhunderte vor allem über die gemeinsame Sprache definiert. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Begriff zunehmend auf Kulturbeiträge von Deutschen bzw. innerhalb deutscher Territorien bezogen. Daher sind viele Kulturschaffende zu ihrer Zeit nicht Deutsche im heutigen Sinne gewesen, an ihrer deutschen Identität bestehen aber keine Zweifel. Nicht wenige berühmte Vertreter aus Kultur und Wissenschaft waren allerdings zu ihrer Zeit in Deutschland selbst vornehmlich aus politischen oder religiösen Gründen verfemt; teilweise wurden sie ausgebürgert oder sahen sich zur Emigration veranlasst – unter ihnen beispielsweise Karl Marx, Friedrich Engels, Heinrich Heine, Kurt Tucholsky, die Literaten Thomas und Heinrich Mann, Albert Einstein und viele andere.

Vor 1871 war aufgrund mangelnder Identifikationsmöglichkeiten über gemeinsame staatliche Zugehörigkeit das kulturelle, aber auch wissenschaftliche Erbe ein wichtiges Element des deutschen Nationalbewusstseins. Aus dieser Zeit stammt der Begriff „Land der Dichter und Denker“, der noch heute patriotische Verwendung findet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Deutschland die weltweit führende wissenschaftliche Nation, die auch kulturell, etwa im Film, einen der vorderen Plätze einnahm.

Der personelle Aderlass durch Emigration ab der nationalsozialistischen Machtergreifung zerstörte diesen Status. Die Folgen sind in einigen Bereichen noch heute zu spüren.

Der Verbreitung der deutschen Sprache und Kultur in der Welt dienen die Goethe-Institute mit weltweit 128 Standorten.






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Re: Allgemeines

Popkultur, Buchmessen und Filmpreise

Seit ungefähr 1970 hat Deutschland eine blühende Popkultur, die nun vermehrt von der neuen alten Hauptstadt Berlin ausgeht, und eine selbstbewusste Musik- und Kunstszene (siehe z. B. Deutschrock). Die Frankfurter Buchmesse ist ein Treffpunkt der internationalen Literaturszene. Das größte Ereignis des deutschen Films ist die Berlinale.






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Re: Bildung

Bildung

Das Bildungswesen liegt in der Verantwortung der Länder, wird jedoch durch deutschlandweite Konferenzen der Kultusminister koordiniert. Je nach Land besteht eine neun- bis dreizehnjährige Schulpflicht. Der Besuch der allgemeinbildenden Schulen dauert mindestens neun Jahre. Danach können weiterführende Schulen bzw. berufsbildende Schulen besucht werden. Die meisten deutschen Länder haben ein Dreigliedriges Schulsystem mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Die Hochschulreife wird je nach Bundesland nach zwölf oder dreizehn Schuljahren erworben.

Praktisch alle jungen Erwachsenen besuchen nach der Schule eine weiterführende Bildungseinrichtung. Auszubildende in Betrieben besuchen an ein oder zwei Tagen in der Woche die Berufsschule. Studierende können zwischen universitären und anwendungsorientierten Hochschulen (Fachhochschulen) wählen.

Aula der alten Universität Heidelberg
Aula der alten Universität Heidelberg

Auch die berufliche Weiterbildung spielt eine große Rolle. Für Arbeitslose stellt die Bundesagentur für Arbeit Weiterbildungsgutscheine bereit. Vor ihrer beruflichen Ausbildung können Jugendliche außerdem sogenannte Freiwilligendienste, wie ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr, absolvieren.

Die OECD kritisert die deutsche Bildungspolitik, da insbesondere die Schulerfolge von Kindern mit Migrationshintergrund unter dem Durchschnitt liegen (PISA-Studien). Entgegen den Reformbemühungen der letzten Jahrzehnte haben auch Arbeiterkinder weiterhin geringere Chancen, einen Gymnasial- oder Hochschulabschluss zu erreichen, als Kinder aus den Mittelschichten. Die Ausgaben für Bildung (4,6% des BIP) liegen im OECD-Vergleich unter dem Durchschnitt. Die schulische Förderung im Grundschulalter gilt als verbesserungswürdig, insbesondere was Betreuungsmöglichkeiten und gezielte Förderung schwächerer Schüler angeht.






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Re: Kultur- und Baudenkmäler

Kultur- und Baudenkmäler

Schloss Neuschwanstein, Blick von Süden
Schloss Neuschwanstein, Blick von Süden

Das höchste deutsche Bauwerk ist der Berliner Fernsehturm mit 368 m. Danach folgen die Langwellen-Sendemasten des Senders Donebach mit 363 m Höhe und der Richtfunkmast in Berlin-Frohnau mit 358,7 m Höhe. Das Ulmer Münster hat mit 161,53 m Höhe den höchsten Kirchturm der Welt. Mit einer strukturellen Höhe von 264 m ist der Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main das höchste Hochhaus.

Die UNESCO führt über dreißig deutsche Beiträge zum Weltkulturerbe auf, die auf 15 der 16 deutschen Länder verteilt sind. Die Liste wurde mit dem Aachener Dom 1978 eröffnet, jüngster Neuzugang war 2006 die Altstadt von Regensburg. Zudem führt die UNESCO mit der Grube Messel ein Weltnaturerbe auf (siehe Leiste am Ende des Kapitels).

Besonders hohe Besucherzahlen erreichen Kulturdenkmäler, die eine Vorstellung von deutscher Romantik erwecken und nicht zwingend als Weltkulturerbe ausgezeichnet sein müssen. So gehören die Schlösser Neuschwanstein und Heidelberg, die Walhalla, die mittelalterlichen Stadtkerne von Rüdesheim am Rhein und Rothenburg ob der Tauber zu den weltweit bekannten touristischen Zielen. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich aber auch Denkmäler und Stadtbilder aus der Zeit der industriellen Revolution. Geschlossene historische Stadtbilder sind insbesondere in deutschen Großstädten heute kaum noch anzutreffen, da der Zweite Weltkrieg und der Wiederaufbau der Nachkriegszeit einen Großteil der Kulturdenkmäler unwiederbringlich zerstört hat. Klein- und Mittelstädte mit weitgehend geschlossen Altstadtbildern sind allerdings insbesondere in Süd- und Ostdeutschland noch recht häufig anzutreffen.






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Re: Museen

Museen

Alte Nationalgalerie
Alte Nationalgalerie

Es existieren mehr als 6000 Museen, wozu auch private und öffentliche Sammlungen, Schlösser und Gärten gehören. Zu den größten und bekanntesten musealen Einrichtungen gehören das Deutsche Museum in München, weltweit größtes naturwissenschaftlich-technisches Museum, das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg mit einer der bedeutendsten Sammlungen zu Kultur und Kunst von der Vor- und Frühgeschichte bis zur unmittelbaren Gegenwart. Auch bildet Berlin mit der Museumsinsel und zahlreichen weltweit bedeutsamen Museen einen Schwerpunkt in der Museumslandschaft.






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Re: Feiern und Feste

Feiern und Feste

Eine der größten touristischen Attraktionen ist das Oktoberfest in München (mundartlich auch "d' Wiesn"), das größte Volksfest der Welt. Bedeutende Veranstaltungen von Karneval, Fastnacht und Fasching sind unter anderem der Kölner Karneval, die Mainzer Fastnacht und die Schwäbisch-alemannische Fastnacht.






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Re: Kultur und Gesellschaft

da hat sich aber jemand mühe gegeben!! lieben dank admin!

mich erfüllt es schon mit stolz, wenn ich das so lese. bin irgendwie dankbar hier geboren worden zu sein.