Weihnachten 2013
gesundes,
wünscht euch herzlichst
Heute gelesen:
Allen Ebbesianern und lieben Gästen ein
Frohes Weihnachten
Aus dem Netz, Verfasser unbekannt:
Worüber das Christkind lächeln mußte
Als Josef mit Maria von Nazareth her unterwegs war, um in Bethlehem anzugeben,
dass er von David abstamme - was die Obrigkeit so gut wie unsereins hätte wissen können,
weil es ja längst geschrieben stand -, um jene Zeit also kam der Engel Gabriel heimlich
noch einmal vom Himmel herab, um im Stalle nach dem Rechten zu sehen.
Es war ja sogar für einen Erzengel in seiner Erleuchtung schwer zu begreifen,
warum es nun der allererbärmlichste Stall sein musste, in dem der Herr zur Welt kommen sollte,
und seine Wiege nichts weiter als eine Futterkrippe.
Aber
Gabriel wollte wenigstens noch den Winden gebieten, dass sie nicht gar
so grob durch die Ritzen pfiffen, und die Wolken am Himmel sollten nicht
gleich wieder in Rührung zerfließen und das Kind
mit ihren Tränen überschütten, und was das Licht in der Laterne betraf, so musste man ihm noch einmal
einschärfen, nur zu blenden und zu glänzen wie der Weihnachtsstern.
Der Erzengel stöberte auch alles kleine Getier aus dem Stall,die Ameisen und Spinnen und die Mäuse,
es war nicht auszudenken, was geschehen konnte, wenn die Mutter Maria vielleicht vorzeitig über eine
Maus entsetzte!
Nur Esel und Ochse durften bleiben, der Esel, weil man ihn später ohnehin für die Flucht nach Ägypten
zur Hand haben musste, und der Ochs, weil er so riesengroß und so faul war, dass ihn alle Heerscharen
des Himmels nicht hätten von der Stelle bringen können.
Zuletzt verteilte Gabriel noch eine Schar Engelchen im Stall herum auf den Dachsparren,
es waren solche von der kleinen Art, die fast nur aus Kopf und Flügeln bestehen.
Sie sollten ja auch bloß still sitzen und achthaben und sogleich Bescheid geben,
wenn dem Kinde in seiner nackten Armut etwas Böses drohte. Noch ein Blick in die Runde,
dann hob der Mächtige seine Schwingen und rauschte davon. Gut so.
Aber nicht ganz gut, denn es saß noch ein Floh auf dem Boden der Krippe in der Streu und schlief .
Dieses winzige Scheusal war dem Engel Gabriel entgangen, versteht sich, wann hatte auch ein Erzengel
je mit Flöhen zu tun!
Als nun das Wunder geschehen war, und das Kind lag leibhaftig auf dem Stroh, so voller Liebreiz
und so rührend arm, da hielten es die Engel unterm Dach nicht mehr aus vor Entzücken, sie umschwirrten
die Krippe wie ein Flug Tauben. Etliche lächelten dem Knaben balsamische Düfte zu, und die anderen
zupften und zogen das Stroh zurecht, damit ihm ja kein Hälmchen drücken oder zwicken möchte.
Bei diesem Geraschel erwachte aber der Floh in der Streu.
Es wurde im gleich himmelangst, weil er dachte, es sei jemand hinter ihm her, wie gewöhnlich.
Er fuhr in der Krippe herum und versuchte alle seine Künste, und schließlich, in der äußersten Not,
schlüpfte er dem göttlichen Kinde ins Ohr.
"Vergib mir!" flüsterte der atemlose Floh, "aber ich kann nicht anders, sie bringen mich um,
wenn sie mich erwischen. Ich verschwinde gleich wieder, göttliche Gnaden, laß mich nur sehen, wie!"
Er äugelte also umher und hatte auch gleich seien Plan. "Hör zu", sagte er, "wenn ich alle Kraft
zusammennehme und wenn du stillhälst, dann könnte ich vielleicht die Glatze des heiligen Josef erreichen,
und von dort weg kriege ich das Fensterkreuz und die Tür..." "Spring nur!" sagte das Jesuskind unhörbar,"
ich halte still!"
Und da sprang der Floh. Aber es ließ sich nicht vermeiden, dass er das Kind ein wenig kitzelte,
als er sich zurechtrückte und die Beine unter den Bauch zog.
In diesem Augenblick rüttelt die Mutter Gottes ihren Gemahl aus dem Schlaf.
"Ach, sieh doch!" sagte Maria selig, "es lächelt schon!"