Ebbes Asyl - Gedichte und Texte, selbst verfasst .../... Kommentare erwünscht!

POLITIK und GESELLSCHAFT ....... (Verse, Prosa aus eigener Feder)

POLITIK und GESELLSCHAFT ....... (Verse, Prosa aus eigener Feder)

Du bist Deutscher

Du bist Deutscher, schallt es mir über die Medien,
und das täglich, in den Ohren,
Ich bin Deutscher, war mein letzter Gedanke,
als meine zerfetzten Knochen eingesammelt wurden,
und mein schönster Gedanke war, dass ich Deutscher sei
und für Deutschlands Freiheit, dort am Hindukusch,
mein Leben lassen durfte.

Ich bin Deutscher, dröhnt es mir aus dem Radio entgegen,
bevor ich mich, mir noch einen letzten Schuss gebend,
zur Ruhe legte, dort unter der Brücke,
die schon über Jahre mein zu Hause gewesen ist.
Es war der goldene Schuss, der mich hinüber gleiten ließ ins Nirwana,
und mein letzter Gedanke war voller Stolz,
dass ich Deutscher gewesen bin.

Ich bin Deutscher und stolz auf dich, Bankier Ackermann,
der Du gerade wieder eine Million auf die Seite gelegt hast.
Ich beneide dich nicht, auch wenn ich mit Hartz IV nie weiß,
wie ich und meine Kinder in Menschenwürde leben,
den nächsten Tag erleben werden,
aber es gibt ja Suppenküchen,
die Du bestimmt empfehlen würdest.

Ich bin Deutsche, lese von rosa Elefanten, nackten Bären,
Pflaumen, die bis zum Verdörren ihre Liebesspiele treiben
und mir bei dem Gedanken daran ein Schmunzeln abgewinnen lassen.
Als Deutsche liebe ich nämlich Pflaumen, nackte Bären und rosa Elefanten,
kann vergessen all das Leid in deutschen Landen,
und zumal, es stimmt doch, es gibt nichts Schöneres,
als deutsch zu sein.

Karona

Re: Gedichte- Politik und Gesellschaft (nur selbstverfasste Gedichte)

Steuerbetrug (k)ein Kavaliersdelikt

Herr Zumwinkel
ein feiner Pinkel,
- gezwirnt
- geföhnt
- gebügelt
- gestriegelt,
war einst der Boss,
der Deutschen Post,
machte mit Aktien viele Millionen,
wollt sich auch in Lichtenstein nicht schonen
und legte ein Stiftungskonto an.
Doch wer jetzt glaubt für seine Postler,
der täuscht sich in diesem Mann.

Für Eigenbedarf war’s,
weil er den Hals nimmer voll kriegen kann.
So war es zumindest bis vor kurzem,
bis die Staatsanwaltschaft diesen Fall übernahm.

Steuerbetrug in Millionenhöhe
und jeder meint, dass er das nicht verstehe,
wie es möglich werden kann,
denn Zumwinkel ist nicht der einzige Mann,
der in Raffgier von Volkes Eigentum nahm.
Doch außer Raunen, Staunen und Frust,
verspürt hier niemand,
wie auch immer, Verdruss.

Das Volk ist es gewohnt zu schweigen,
tut lieber bei seinem Billiglohn leiden,
während der Manager stöhnt- oh Mann,
wie schwer es in Deutschland sein kann.

Das ständige Scheffeln von Millionen,
auf schwarze Konten,
man möchte sich nicht schonen
und denkt es ist doch Okay,
sich selbst zu belohnen.

Karona





Re: Gedichte- Politik und Gesellschaft (nur selbstverfasste Gedichte)

 

Von jenen Deutschen die auch einen Weg gefunden haben
Millionen zu machen und über Deutschland lachen 
 
So wurde es bei Frontal, im ZDF, berichtet:
Ein Sachse, noch sehr jung an Jahren,
der schwor sich einst ,
mal mehr als eine Million auf dem Konto zu haben.
Was gab‘s da leichteres zu tun,
als ne Onlinebank zu gründen,
denn das war‘s dann schon.
Bald war er auch international im Geschäft,
mit den sprudelnden Zinsen die er versprach den Kunden
und zahlte auch erst einmal gar nicht schlecht.
Doch irgendwann schnappte die Falle zu
und das Geld war weg und er auch, im nu.
So ist er nun mit 80 satten Millionen auf der Welt unterwegs
und braucht sich in keiner Weise schonen.

Braungebrannt war er bei Frontal zu sehn.
Er lacht sich ins Fäustchen,
bei so vielen Trotteln kann man‘s verstehn.
Nur leid tun können die Betroffnen mir auch,
auch wenn sie standen geistig auf dem Schlauch,
denn jetzt stehn gar viele ohne Euro da,
erspartes ging drauf, das ist doch klar.

Die Moral von der Geschicht,
lass dich nicht ein auf dubiose Geschäfte,
das bringt außer Tränen und leere Konten nichts.
 
Karona





Re: Gedichte - POLITIK und GESELLSCHAFT (nur selbstverfasste Gedichte)

 

Diesen kleinen Vers schrieb ich im Forum der ehemaligen Sabine Christiansen Community und erahnte nicht welch Resonanz er auslösen würde. Weit über 200 Beiträge, im für und wider, erfolgten darauf. Politik - allgemein ~, 10.06.2002 15:13:10 Blühende Landschaften, weit und breit, brachten mich darauf diesen kleinen Vers zu schreiben (Natürlich blühende Diestellandschaften, auf ehemaligem Firmengelände.)

Das Ossilein

Heimat meiner Trauer,

Du mein Ossilein,

ständig muss ich an Dich denken,

bist Du auch noch so klein.

Hast Deinen Geist aufgegeben,

was kann da noch schöner sein,

als Ampelmann darfste nun leben

und oft darf ich bei Dir sein.

 

Steh ich an Straßen und Plätzen,

fällt mir voll Dankbarkeit ein',

hier darfste stehen und herrschen,

eben ganz Ossilein sein!

Karona

PS: Vielleicht gibt es ja hier auch einen Diskussionsanlass

 





Re: Gedichte - POLITIK und GESELLSCHAFT (nur selbstverfasste Gedichte)

Nachfolgendes schrieb ich, zu unser aller Ehrentag, am 03. 10. 2007

 

Die Sonne ist verhangen

-die Ossis, die einst sangen

die können es nicht fassen.

Sie trauern nun all hier.

 

Es klingen braune Töne,

die Ossilein verhöhnen,

nur merkt er’s nicht all hier,

bei seinem deutschen Bier.

 

Es boomen Suppenküchen,

mit alternden Gerüchen,

von Resten aus den Läden,

für Kinder nun all hier.

 

Der Ossi steht ergriffen,

vor blühend Distelfeldern,

wo einst ein reges Leben,

ihm seinen Lohn gegeben,

im Osten nun all hier.

 

Es ist so still geworden,

in Dörfern die veröden.

Die Jugend zieht von dannen,

was soll sie auch all hier.

 

Ich werde nun nur hoffen,

dass jene die betroffen

und sind all hier geblieben,

ihr Haupt erheben

und streiten für ein bessres Leben.

 

Karona




Re: POLITIK und GESELLSCHAFT ....... (Verse, Prosa aus eigener Feder)

 

*

Es gibt Episoden im Leben die man nie vergißt.
Die nachfolgend kleine Geschichte gehört für
mich dazu.

Vor mir, das war eine polnische Kapelle.
Zu der Zeit hatte ich noch einige Meter
zurück zu legen.

1962 ging es eines Tages, in Güterwaggons verfrachtet,
nach Frankfurt an der Oder. Zu einer Friedenskundgebung,
wie uns gesagt wurde. Als wir auf dem Platz vor dem
Rathaus eintrafen, war dort bereits eine unübersehbare
Menschenmenge versammelt. Irgendwie gelang es mir, es
war noch nie mein Ding gewesen ganz hinten auszuharren,
mich ganz langsam und mit viel Geschick bis kurz vor
die Tribüne durchzuschieben. Als die Musik einer
polnischen Kapelle fast neben mir zu hören war, wusste
ich, dass ich es fast geschafft hatte. Wenig später
trennten mich dann nur noch eine Stuhlreihe und der
Sicherheitsabstand von der Tribüne.

Auf den Stühlen waren, wie ich dann im Laufe des
Gesprächs mit einer älteren Dame erfuhr, Arbeiterveteranen
platziert worden, die darauf warteten, später auf die
Bühne gerufen zu werden. Kaum wurde mir das kundgetan,
ließ mich der Gedanke, dort oben unbedingt dabei sein
zu wollen, nicht mehr los. Nachdem ich der Frau, mit
etwas Herzklopfen, meinen Wunsch geäußert hatte, bot
sie mir an, mich mit nach oben zu nehmen und als ihren
Enkel auszugeben.

Nach für mich unendlich langer Zeit hatten dann alle
Regierungschefs ihre Reden, von denen ich allerdings
nicht viel mitbekam, gehalten. Es waren neben Ulbricht
und Chruschtschow noch die Staatsoberen Polens und der
CSSR. Daraufhin wurden die Veteranen endlich auf die
Bühne beordert. Ich mischte mich nun voll wilder
Entschlossenheit unter die Gruppe und erreichte gemeinsam
mit ihr den Tribünenaufgang. Die Hälfte der Treppe hatte
ich bereits zurückgelegt, als ich verspürte, wie mich
jemand packte und zurückreißen wollte. Während ich mich
entschlossen losriss, schrie ich, den Blick nach vorn
gewandt: „Ich gehör dazu“ und stand kurz darauf, mit
den anderen zusammen, auf der Tribüne. Bis hier her
reichte wohl der Einflussbereich der Sicherheitskräfte
nicht mehr und sie mussten sich zwangsläufig mit dem
Tatbestand meiner Anwesenheit, auf der Tribüne, abfinden.
Das Herz schlug mir verständlicherweise bis zum Halse,
als ich mich bei den Auserwählten mit einreihte.

Kurz darauf begann das Defilee der Staatschefs, einem
Jeden von uns die Hand reichend. Nun war ich ja, wie
nachvollziehbar sein sollte, mit meinem eher jugendlichen
Outfit, im Protokoll überhaupt nicht vorgesehen. Alle
Regierungschefs stutzten erst einmal ohne Ausnahme, gaben
mir dann aber ebenfalls die Hand. Das Erstaunen stand
ihnen dabei förmlich ins Gesicht geschrieben. Es ist mir
noch immer in unvergesslicher Erinnerung, wie
Nikita S. Chruschtschow dabei breit grinste und
Walter Ulbricht sich ein geradezu süßsaures Lächeln abrang.
Wenige Stunden später erfuhr ich, dass der ganze Akt im
Fernsehen gesendet wurde und ich tatsächlich von Zuschauern
erkannt worden bin. Das war also de facto mein erster
Fernsehauftritt. Ein Tatsachenbericht von mir, über
diesen „unfassbaren Vorgang“, erregte anfangs noch
einiges Aufsehen. Kurz darauf war die Zeit Chruschtschows
jedoch abgelaufen und die Aufzeichnungen für niemanden
mehr von Interesse.

Übrigens, die Hände wusch ich mir noch am gleichen Abend,
trotz aller damaligen Prominenz  .

Karona





Ideale sind wie Sterne,
Man kann sie nicht erreichen,
Aber man kann sich an ihnen orientieren.

(Carl Schulz)

Re: POLITIK und GESELLSCHAFT ....... (Verse, Prosa aus eigener Feder)

Wäschst Du Dir sonst abends nie Deine Hände?  Es klingt so ...

Und den Rest immer nur zu Neujahr??



Re: POLITIK und GESELLSCHAFT ....... (Verse, Prosa aus eigener Feder)


Oh Asyl

Woo willst du hin, wo kommst du her?
Nach Deutschland? - Einfach ist's nicht mehr.
Denn kannst du uns hier nicht beweisen,
dass du für Deutschland unerlässlich,
sind wir zu dir sehr grob und hässlich
und zwingen dich, schnell abzureisen!

Ist dir noch nicht zu Ohr gekommen,
hast du's vielleicht noch nicht vernommen,
dass es in diesem unserm Lande
so viele gibt, die Arbeit suchen
und uns're Politik verfluchen?
Das alles ist schon eine Schande.

Doch andrerseits ist auch bekannt,
die "Guten" hier gehn außer Land,
weil sie dort bessre Chancen sehen.
Deutschland hat ihnen nichts zu bieten.
Nur hohe Kosten, Wahnsinnsmieten...
"Elite" wirds bald nicht mehr geben.

Und diese, die die Arbeit scheuen,
sie - bleiben hier, sind die Getreuen,
die Vater Staat noch weiter schröpfen;
zu viel, die sozial-schmarotzen.
Da kommt uns doch das große K...
Was bleibt in unsern Steuertöpfen?

Die Bildung ist das A und O,
das war und ist noch immer so !!
Die Jugend hätt' ja alle Chancen !
Tja, wer nichts oder wenig tut,
hat auch kein Glück (Ein "alter Hut")
und schreibt umsonst dann auf Annoncen.

So siehts in unserm Lande aus.
Noch mancher lebt in Saus und Braus,
doch gibts der Armen immer mehr.
Die Städte, Länder müssen sparen,
auch die, die einst die reichsten waren.
Man sieht es schon, schaut man umher.

Darum, nur wenn du fleißig bist,
und alles nimmst, was Arbeit ist
(weil mancher hier sagt: "Ich doch nich'!
Der Staat sorgt doch ganz gut für mich."),
dann komm nach Deutschland her - und bleib'
(mit Hund, Katz, Oma, Kind und Weib).


Re: POLITIK und GESELLSCHAFT ....... (Verse, Prosa aus eigener Feder)


Analyse Deutschland

Prognosen - ja - Prognosen
gehn manchmal in die Hosen.
Doch SO - wie Deutschland Deutschland sieht,
manch Journalist vom Leder zieht
und uns Statistiken BEWEISEN,
muss niemand mehr am Zahnfleisch beißen
in unserem Schlaraffenlande
- in Zukunft!, wohlbemerkt am Rande.

Das soziale Klima
(gerade nicht so prima!)
wird sich, wir wissen es genau
- wer "Spiegel" liest, macht sich hier schlau -,
erwärmen! (heute schmeckt es ranzig).
Bis hin zum Jahr Zweitausendzwanzig
strecken wir uns - wie ein Expander,
... statt Wettbewerb mehr Miteinander!

Es soll genügend Schulen
mit besseren Modulen
(wann ist es endlich denn soweit,
die Pläne liegen längst bereit?!)
für ALLE und für JEDEN geben,
damit in Zukunft junges Leben
mehr Anspruch sucht und wir "in Pisa"
am 1. Platz stehn (jetzt ists miesa).

Auch Autobahngebühren,
die werden wir nicht spüren.
Die Eisenbahn wird pünktlich, oft
und billig fahren, wie erhofft;
denn Steuern auf Benzin und Diesel
werden in Bus und Bahnen fließen,
die lautlos durch die Lande gleiten
und keine Stinke-Luft verbreiten.

Die Bio-Analyse
- nichts führt so weit wie diese -
wird, weil sie Tier und Menschen nützt,
durch Forschungen mehr unterstützt
(auch Ärzte müssen dafür werben),
bald umfänglich bezuschusst werden
von all den reichen Krankenkassen;
- die sollen endlich Federn lassen.

Der Übergang zur Rente,
oft "Chaos turbulente",
wird durch ein Ehrenamt (bezahlt!),
fließender werden. - Deutschland prahlt,
dass hier in circa dreizehn Jährchen
alles im Lot sei - wie im Märchen -
und dass dann JEDER Arbeit findet,
keiner sich mehr mit Sorgen schindet.

Die Banken werden schwitzen,
- auch Arme unterstützen.
Gefördert wird ein JEDERmann,
der diesem Staate nützen kann.
Auch "Kleine" kriegen ihre Chance.
So hält das Land auch die Balance.
Die Korruption wird strikt mißachtet,
die Business-EHRLICHKEIT ge-achtet!

Das ist's noch nicht gewesen. -
So hab ich g'rad gelesen,
auch weltweit wird das deutsche Land
- wie früher - wieder anerkannt
als führend, gehts um Qualitäten,
... da NUR die Deutschen diese hätten.
Die guten deutschen Gründlichkeiten
sichern den Markt für alle Zeiten.

D'rum, liebe Bürgers dieses Landes,
hoff' ich, ihr seht all dies nicht anders
und fürchtet auch die Zukunft nicht.
Denn: Deutschland - wird noch ein "Gedicht"!



Re: POLITIK und GESELLSCHAFT ....... (Verse, Prosa aus eigener Feder)


Für mich ist JEDER Tag
Weltfrauentag.
Und was ich damit sag?:
Dass ich's nicht mag,
wenn man(n) an EINEM Tag
(was soll der Quaak?,
genau wie Muttertag)
den Frauen sagt
-ganz laut und unverzagt-,
dass man sie mag.
DAFÜR ist JEDER Tag
der richt'ge Tag!