Wenn Gedanken sich verspinnen, denk' ich mir "bin ich von Sinnen?", und in meinem Kopfe drinne' streiten sie sich, - meine Sinne.
Diese Sinne, - statt verschwenden, kann ich sinnig dann verwenden. Denn, wenn Unsinn so versonnen möcht' in meinem Innern wohnen und genüsslich darin planschen, - muss ich ihn mit Sinn vermanschen.
Somit bilden sich Gedanken sinnvoll sinnig ohne Schranken. Mit dem Unsinn fest versponnen träumt mein Sinn besinnt versonnen.
Sinne baden sich in Wonnen, haben wiederum begonnen, Sinn und Unsinn zu vermählen, sich nicht länger mehr zu quälen, wie so oft schon sich verbunden, Unsinn sinnig überwunden.
Wenn die Sinne mich betören, kann ich mich nicht lange wehren, möcht sie halten; - mein Verlangen niemals missen, nie verbannen.
Manches Mal verzaubern mich meine Sinne wunderlich.
Re: VERSCHIEDENES, Gedichte und Gedanken, Denk-"Fetzen" ...
Unauffindbar
Ich stelle mir vor, die Sonne würde mich essen, heißhungrig auffressen, während ich hier in meinem Gartenstuhl döse, mein Gesicht ihrem feurigen Atem darbiete. Meine Wangen glühen, erst rot, dann immer dunkler, Hände und Füße beginnen zu rauchen. Ich spüre nur Wärme, so angenehm, und möchte mehr davon, viel mehr, bete: bitte, bitte keine Wolke jetzt, lass mich mich auflösen!, vollkommen ins Nichts gehen. Mein Körper versinkt, die Kleidung fällt von mir. Noch fühle ich diese so wunderbare Hitze, die auch alle meine Knochen ergreift und nur Asche zurücklässt, die im Winde verweht. Unauffindbar.
Es war'n einmal zwei Regentropfen, die flogen Hand in Hand auf einen hohen Regenbogen, wo sie die Sonne fand. Und sie verbrannten bunt im Glück ... - nur eine Träne blieb ... zurück.
(schluchz !!)
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Die arme Träne kam hier an. Doch - leider - war's ihr viel zu warm. Sie wurde immer weniger Der Wind - es war kein föniger -, der brachte kühlen Regen. Dies war der Träne Segen; denn sie, für alles allzeit offen, vermählte sich mit einem Tropfen des salzigen Atlantikregens, was nicht nur appetitanregend, nein - auch geschmacklich sehr gut passte, da jeder (salzig) Salz nicht hasste. Nach Hochzeitsschmaus und -nacht am Strand man nichts mehr von den beiden fand. Nur eine Welle rollt und kichert: "Die zwei war'n gegen Wasser nicht versichert!"
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Geschichte vom FlügelTeufelchen
... Sie schlägt die Augen auf - Gedanken Wo bin in Was bin ich Wofür bin ich hier? Schwarzes und Weißes ist in mir Erhebt sich - Ein Schwanken . Versucht - sich vollends aufzurichten Was tu ich Wie ist mir Wie kam ich hierher? Wollte und wollte doch nicht mehr Und schwor zu verzichten . Einst trug sie stolz die roten Flügel Für Freundschaft Für Liebe Sie trugen so weit Ein Teufelchen in weißem Kleid? Doch wahrlich nicht übel . Rotschwarz ein Huf - Zartrein ein Denken Die Flügel Die Flügel Sie liegen im Blut Erstickt ein Herz in Seelenglut Nichts mehr zu verschenken . Und - kann sie nun auch nicht mehr fliegen Wozu auch Es lohnt nicht-s Die Hoffnung ist tot Das Leben weiß schwarz oder rot Sie wird es Trotz allem Besiegen
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Ernst oder lustig, Liebe, mal schwulstig oder auch traurig, - manches klingt schaurig, manches voll Unsinn, mal ist's ein Un-ding, - aber im Großen und auch im Ganzen möcht' sich ein jeder gerne verschanzen, tief in sich selbst geneigt, - auch - wenn er hier viel von sich zeigt
Re: VERSCHIEDENES ....... (wozu ihr kein passendes Thema hier findet ...)
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Will man mit allen lieb Kind sein, stellt man sich selbst in Frage und das eigene Selbstwertgefühl wird nicht selten zur Plage. Schlimmer noch- ehrliche Freunde entschwinden im dunkeln und man hört nur noch jene die schleimen und falsch sind munkeln.
Karona
Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren.
(Carl Schulz)
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Emotionen eines Bücherregals
Es war einmal ... ein Bücherbord, stand dick verstaubt im Keller dort und wünschte nuuuur ... ein Buch, fürwahr. Dies trug sich zu vor fünfzig Jahr`.
Da wurd' es eines Tag's entdeckt, durch Rütteln, Schubsen aufgeschreckt. Und als es blinzelnd um sich schaut', hätt's fast den 'Augen' nicht getraut:
In hellem Raume blinkte Sonne. War dies ein Glück, die reinste Wonne. Der Platz schien wie ein Himmelsort. Die Spinnen und der Schmutz - hinfort.
Das Bücherbord verspürte Streiche(l)n. Dies kitzelte zum Herzerweiche(l)n. Gar Schönes sollt' das Bord erleben, durft' unter Politur erbeben.
Ein Spiegel hing dort an der Wand, in dem das Bücherbord befand, dass es gar schön und stattlich sei, doch ... Bücherdurst geht nicht vorbei.
Und traurig wurd' dem Bord und bang. Jedoch die Leerzeit war nicht lang. Es kam ein junges Mägdelein und stellt' ein erstes Buch hinein.
Gedichte voller Liebesschmerz. Dem Borde blutete das Herz. Auch diese Zeit ging schnell vorbei. Das Mägdlein sorgt' für allerlei.
Bücher in Reih' und Glied', sooo toll. Sehr bald schon stand das Bord ganz voll. Es fühlte sich arg dick und satt, konnt aufnehmen nicht mehr eeeein Blatt.
Das Mägdlein, das Christine hieß, ihr Bord dem Liebsten überließ. Der fügte oben etwas an und unten, links und rechts; - sodann:
Der Bücher wurden mehr und mehr, das Bücherbord gar reich und schwer, - - und heut' nennt es sich ganz legal: Bücher-REGAL.
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Das Liebesbuch
Ein rotes Buch, alt und verstaubt, stand Jahr und Tag - und überhaupt vergessen - in 'nem alten Laden, mit Patina, sonst ohne Schaden.
In München war's, ich weiß es noch; auch, dass das Buch nach Knoblauch roch. Ich hörte da ein Stimmchen, lüstern, "Kauf mich! Ich möcht bei diiir sein." flüstern.
Nur hinderte zu Haus mich dann ein Lederband mit Schlösschen d'ran, mich an dem Inhalt zu ergötzen. Kann doch das Büchlein nicht verletzen!
Was auch der Titel mir verspricht: "Mein Liebesbuch" ... Ich öffne's nicht! und will dem Buch nach all den Jahren für jetzt und immer sein Geheimnis wahren.