Berlin (dpa) - Entsetzen in Europas größtem Universitätsklinikum: Auf einer Toilette des Virchow-Klinikums der Berliner Charité wurde die teilweise verweste Leiche eines Mannes gefunden. Nach bisherigen Ermittlungen bestehe jedoch kein Verdacht auf ein Verbrechen, so eine Polizeisprecherin. Möglicherweise handelt es sich bei dem Toten um einen Drogenabhängigen. Warum die Leiche tagelang unentdeckt auf der Toilette lag, ist unklar.
Der 29-Jährige aus Dresden war nach Angaben der Klinik am Abend des 6. März - also rund fünf Tage vor dem Fund der Leiche - auf dem Klinik-Gelände bemerkt und in die Notaufnahme gebracht worden. Bei ihm wurde ein Spritzbesteck gefunden. Der Mann verweigerte jedoch eine weitere Behandlung und verließ die Station. Was danach geschah, ist bislang unklar.
Fest steht nur, dass die Leiche am Mittwochvormittag in einer Behindertentoilette des Krankenhauses entdeckt wurde. Das gab die Klinik am späten Donnerstagabend bekannt. Nach dem Fund regten die Ermittler eine Obduktion an. Bislang sei die Obduktion jedoch noch nicht angeordnet worden, sagte die Polizeisprecherin.
Ende Dezember war in Thüringen ein ähnlicher Fall bekanntgeworden. Kurz vor Silvester wurde in dem Sophien- und Hufelandklinikum in Weimar eine 20-Jährige gefunden, die ebenfalls tagelang unbemerkt tot in einer Toilette gelegen hatte.