"Kunstmuseum Stuttgart überholt Staatsgalerie"
"Kunstmuseum Stuttgart überholt Staatsgalerie"
28.2.2006
Stuttgart
- Zitat:
Sie sind zwei Ungleiche in Stuttgarts Museumsszene -und doch hat das kleinere Kunstmuseum im Stadtzentrum nur ein Jahr nach seiner Eröffnung die große Staatsgalerie abgehängt.Mehr als 330 000 Besucher kann Museumschefin Marion Ackermann seit der Eröffnung am 5. März 2005 verbuchen.Dagegen büßte die Staatsgalerie mit Baden-Württembergs größter Kunstsammlung trotz einer großen Picasso-Schau im vergangenen Jahr kräftig an Gästen ein.Im Vergleich zu 2004 sank die Zahl um rund 40 000 auf 237 000 Besucher.Einige Kunstfreunde sprechen inzwischen schon von einem Wettstreit der beiden Bilder-und Skulpturentempel.Als das Kunstmuseum der Stadt im Januar seine neue Sonderschau über den Bauhauskünstler Fritz Winter(noch bis 7.Mai) vorstellte,präsentierte die Staatsgalerie ausgerechnet zur gleichen Zeit ein bislang noch nie gezeigtes Renoir-Gemälde.Doch das für 67Millionen Euro gebaute neue Museum,das zwei Tunnelröhren einschließt,bietet nicht nur Kunst auf 5000Quadratmetern,sondern auch eine Plattform mit Weitblick über Stuttgart.Außerdem punktet der imposante Glaskubus der Berliner Architekten Rainer Hascher und Sebastian Jehle am Schlossplatz wegen seiner Lage mitten in der Einkaufsmeile.80 Jahre hatte die Sammlung auf dieses Museum warten müssen.Nun macht das Haus auch Schlagzeilen mit spektakulären Rettungsaktionen von Otto-Dix-Bildern,dem Herzstück der Sammlung.Auf lange Sicht sieht es Ackermann als notwendig an,die Leihgaben für das Museum zu retten.Abgesehen von diesen millionenschweren Sonderaktionen lässt sich die Stadt das Kunstmuseum jährlich rund 4,6Millionen Euro kosten.250 000 Euro kann Ackermann jährlich für Neuerwerbungen ausgeben. Nicht nur mit drei großen Sonderausstellungen pro Jahr will man das Publikum begeistern, sondern auch mit drei «Frischzellen», in denen junge Künstler vorgestellt werden. In einem Kunstklub lernen Jugendliche zudem zusammen mit Künstlern Arbeitstechniken und Materialien kennen.Im November wird Sean Rainbird von der Londoner Tate Gallery die Leitung der Stuttgarter Staatsgalerie übernehmen.Sie hat einen Jahresetat von knapp sieben Millionen Euro. Rainbird will mit einer klugen Ankaufspolitik das Ansehen des Museums weiter stärken. «Kunst ist für mich kein Spektakel-sie ist still und schwierig und multidimensional»sagt der Nachfolger von Christian von Holst,der dann in den Ruhestand geht.Rainbird gilt als hervorragender Kenner der klassischen Moderne und aktuellen Kunst.Im Altbau der Staatsgalerie,der für vier Millionen Euro saniert wird,soll die Sammlung zeitgenössischer Kunst von 2008 in neuem Glanz erstrahlen.Doch zunächst beginnt am 20. Mai in der Galerie eine Ausstellung mit 40 Gemälden von Claude Monet. Den alten Feldermotiven des Franzosen setzt das Kunstmuseum Stuttgart von Anfang Juni an die Sonderschau«Leuchtende Bauten:Architektur der Nacht» entgegen-und setzt damit auch auf die Gäste während der Fußballweltmeisterschaft. |
"Das neue Kunstmuseum der Stadt Stuttgart auf dem Schlossplatz."
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