"Ratgeber:Mobbing muss niemand hinnehmen"
Ratgeber:Mobbing muss niemand hinnehmen
Dienstag,13/5/2008
Quelle:Global Press
- Zitat:
Mehr als elf Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind laut eines aktuellen Berichts der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin schon einmal von Kollegen oder dem Chef drangsaliert worden. Das typische Mobbing-Opfer gibt es nicht,vorwiegend sind jedoch junge Berufstätige unter 25 Jahren sowie ältere Arbeitnehmer betroffen. "Fakt ist auch,dass fast dreimal häufiger Frauen gemobbt werden als Männer,die mehrheitlich die Täter sind",erklärt Werner Krejny,Arbeitspsychologe des TÜV Rheinland. Die Attacken aus dem Arbeitsumfeld hinterlassen deutliche Spuren bei den Betroffenen:Sie reichen von körperlichen Beschwerden über psychische Störungen bis hin zum Selbstmord. Dabei können sowohl Betroffene als auch der Arbeitsgeber dafür sorgen,dass es nicht so weit kommt. Droht einem Mitarbeiter zum Mobbing-Opfer zu werden,kann er Maßnahmen dagegen ergreifen. Wichtig ist es vor allem,aktiv zu werden und die Situation nicht leidend hinzunehmen. Trotz der Angst um den Job hilft häufig eine klare Entscheidung.Wer den Arbeitsplatz nicht wechseln will,kann versuchen,sein Selbstbewusstsein zu stärken und sich von den Attacken besser abzugrenzen. Entspannungstechniken wie Yoga steigern das Wohlbefinden und können die emotionale Stabilität verbessern. Um den Konflikt mit dem Mobber bewältigen zu können,ist es ratsam,sich bei Hilfestellen wie Gewerkschaften,Selbsthilfegruppen,MobbingTelefonen oder beim Anwalt umfassend zum Thema zu informieren.Wer seine Rechte kennt,kann zudem besser für sie eintreten. Ein wichtiger Schritt zur Prävention ist es,den Mobber sofort klar und konstruktiv auf den Konflikt anzusprechen. Sowohl durch Schweigen als auch durch eine heftige Reaktion wird der Konflikt häufig noch weiter verschärft,weshalb ein sachliches Gespräch gesucht werden sollte. Reagiert der Mobber mit Beleidigungen,ist es wichtig,Grenzen zu ziehen und den Angriff sofort zu stoppen. Der Hinweis"Ich fühle mich durch diesen Ton angegriffen"oder"Ich möchte nicht,dass Sie mich anschreien"macht dem Mobber klar,dass er zu weit gegangen ist. Ist das Gespräch erfolglos,kann das Mobbing-Opfer anschließend zumindest den Versuch dokumentieren,den Konflikt friedlich zu lösen. Der nächste Schritt ist eine offizielle Anzeige des Mobbers beim Vorgesetzten. Auch der Arbeitgeber kann Mobbing unter den Mitarbeitern vorbeugen. Dafür ist zunächst eine Analyse der eigenen Arbeitsorganisation erforderlich.Starre Organisation im Unternehmen bedingt Mobbing. Monotone Arbeit,starker Druck oder Überforderung führen oftmals dazu,dass Beschäftigte ihren Frust an einen vermeintlich schwächeren Kollegen abreagieren Wehrt sich dieser nicht sofort,kann die Ablehnung schnell zur systematischen Schikane werden. Damit es soweit nicht kommt,kann man Hilfen wie zum Beispiel die Psychologen des TÜV Rheinland hinzuziehen,die den Betrieb,aber auch die betroffene Schule mitarbeiterfreundlich umorganisiert. Im Coaching Center in Berlin bieten Fachleute maßgeschneiderte Hilfe an.In Seminaren wird über Formen und Gefahren von Mobbing aufgeklärt. Im Notfall stehen die Experten auch per Telefon zur Verfügung und bieten Betroffenen in einem Unternehmen psychologische Hilfe an. Eine solche Beratung rechnet sich für ein Unternehmen auch finanziell,denn der Produktionsausfall durch Mobbing beläuft sich Experten-Schätzungen zufolge allein hierzulande auf über 4,4 Milliarden Euro pro Jahr. Informationen zu gesetzlichen Rahmenbedingungen,Hilfsstellen und zu den richtigen Ansprechpartnern gibt unter anderem der INQA-Ratgeber"Hilfe gegen Mobbing am Arbeitsplatz",der gegen eine Schutzgebühr von 7,50 Euro im Internet unter www.inqa.de oder über die E-Mail-Adresse bestellt werden kann. |