"Weshalb sich Menschen unter Alkoholeinfluss riskant verhalten!"
Weshalb sich Menschen unter Alkoholeinfluss riskant verhalten
Dienstag,13/5/2008
Quelle:Ärzte im Netz
- Zitat:
Der Konsum von Alkohol verringert im Gehirn die Aktivität der Region,die für das Erkennen von Gefahren notwendig ist. Unter dem Einfluss von Alkohol kann das Gehirn eine bedrohliche Situation von einer harmlosen Begebenheit nicht mehr unterscheiden. Diese Veränderung konnte nun mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie,(fMRT)nachgewiesen werden,berichtet Dr.Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen,(BDN)und verweist auf eine Studie von Jodi Gilman und Kollegen am National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism in Bethesda,Maryland,USA. Die Forschungsarbeit ist im Journal of Neuroscience erschienen.Die US-amerikanischen Wissenschaftler verfolgten bei 12 gesunden Studienteilnehmern mittels funktioneller Magnetresonanztomografie,(fMRT)die Verarbeitung von Emotionen unter Alkoholeinfluss. 45 Minuten lang erhielten die Teilnehmer über eine Infusion entweder Alkohol oder eine unwirksame Salzlösung. Gleichzeitig wurden den Probanden Bilder mit Furcht einflößenden Gesichtsausdrücken gezeigt. Bei den Personen,die keinen Alkohol erhalten hatten,unterschied sich die Gehirnaktivität beim Betrachten von Furcht erregenden Gesichts-ausdrücken erheblich von der Aktivität beim Ansehen neutraler Mimik.Insbesondere Regionen,die an der Verarbeitung von Emotionen und von visuellen Reizen beteiligt sind,zeigten eine erhöhte Aktivität. Im Gegensatz dazu blieb der Anstieg der Aktivität in diesen Hirnarealen unter dem Einfluss von Alkohol aus,erklärt Dr.Beil Einerseits erleichtert es die Verringerung der Angst unter Alkoholeinfluss,beispielsweise bei einer Party auf bisher unbekannte Menschen zuzugehen. Auf der anderen Seite fällt es einigen Menschen aufgrund der falschen Einschätzung von Risiken in alkoholisiertem Zustand schwerer,einem Streit oder einem Kampf aus dem Weg zu gehen. Auch bei der Beurteilung der eigenen Verkehrstüchtigkeit kann diese Eigenschaft des Alkohols zu lebensgefährlichen Fehleinschätzungen führen,erläutert der Kölner Neurologe. Darüber konnten die Forscher mittels fMRT eine Stimulation von wichtigen Teilen des Belohnungssystems im Gehirn durch Alkohol nachweisen. Die Stärke der Stimulation entsprach dabei dem subjektiven Gefühl der Berauschung bei den Studienteilnehmern,sagt Dr.Beil. Diese Ergebnisse tragen dazu bei,die Abläufe im Gehirn bei der Entstehung einer Sucht besser zu verstehen. |