Erzieher und Eltern Forum - Baby & Krabbelkinder

Plötzlicher Kindstod

Plötzlicher Kindstod

Allgemeines
Unter dem plötzlichen Kindstod versteht man den plötzlichen und unvorhersehbaren Tod eines Kindes unter 1 Jahr während des Schlafs. Dabei gibt es in der Regel keinerlei Vorwarnungen, da die Kinder aus völliger Gesundheit heraus versterben. Mittlerweile sind aber eine Reihe von Risikofaktoren, wie das Schlafen in Bauchlage und das Rauchen der Schwangeren oder während der Stillzeit, bekannt, bei deren Vermeidung das Risiko für das Kind verringert werden kann. Aufgrund einer verbesserten Vorsorge hat sich die Anzahl der am plötzlichen Kindstod verstorbenen Kleinkinder seit ca. 1990 bis zum Jahr 2003 etwa auf ein Drittel verringert.

Definition
Der plötzliche Kindstod, also der unerklärliche Tod von Kindern unter 1 Jahr, meist in den ersten 6 Lebensmonaten, der ohne Vorankündigung eintritt, beunruhigt Väter und Mütter gleichermaßen. Unter diesen Begriff fasst man alle plötzlichen und unerklärlichen Todesfälle von Kindern unter ca. 1 Jahr zusammen. Im Angelsächsischen Bereich wird von dem "Sudden Infant Death Syndrom" (SIDS) gesprochen. Es ist für die betroffenen Eltern entsetzlich, an das Bettchen ihres an sich kerngesunden Kindes zu treten und es tot vorzufinden, und das ohne irgendeine vorher erkenntliche Ursache. Daher ist eine gute Aufklärung, zumindest über die Risikofaktoren, die zum plötzlicher Kindstod führen können, von außerordentlicher Wichtigkeit.

Ursachen, Risikofaktoren
Die meisten Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod sind bekannt, die tatsächlichen Ursachen aber immer noch nicht. Es gibt jedoch Hinweise auch auf eine genetische Disposition, die dann bei Vorliegen der Risikofaktoren zum plötzlichen Kindstod führen können.
So ist das Risiko, an dem plötzlichen Kindstod zu versterben für Säuglinge, die in Bauchlage schlafen oder liegen, auf etwa das 10-fache erhöht. Um nahezu den gleichen Faktor ist es erhöht, sofern die Mutter jünger als 21 Jahre ist. Dabei spielt das Alter der Mutter keine Rolle aus biologisch-medizinischen Gründen, sondern ausschließlich wegen der geringeren Kenntnisse über die Hintergründe und Risikofaktoren des plötzlichen Kindstods. Auch die in der Tabelle aufgeführte geringere Schulbildung spielt wegen der geringeren Kenntnisse rund um ein Neugeborenes nach Auffassung der Autoren eine gewisse Rolle. Bei Frauen, die während der Schwangerschaft oder während der Stillzeit rauchen, ist das Risiko für das Kleinkind um bis zum 8 fachen erhöht.

Die vorliegende Risikotabelle entstammt einer Studie, die vom Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) der Bundesrepublik Deutschland finanziert wurde.

Der früher oft genannte Risikofaktor Frühgeburt taucht in der neuen Studie nicht mehr als eigener Faktor auf, da sich hierin andere Faktoren, wie z.B. Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft, verbergen.

Es sei an dieser Stelle auf eine Studie der Universität von Manchester hingewiesen, in der die Beteiligung des Bakteriums Helicobacter pylori beim plötzlichen Kindstod für möglich gehalten wird. Diese Studie ist aber in ihrer Schlussfolgerung umstritten und gilt bisher nur als mögliche Hypothese.

Eine weitere Ursache ist der zeitweilige Atemstillstand während des Schlafs (Schlafapnoe), der ja auch bei Erwachsenen zu einer Reihe von Schäden führen kann. Nächtliches starkes Schwitzen kann ein wichtiger Hinweis sein.

Häufigkeit
Bei der heutzutage im Allgemeinen niedrigen Säuglingssterblichkeit in den Industrienationen ist der plötzliche Kindstod die häufigste Todesursache im 1. Lebensjahr nach der Neonatalperiode (ersten 4 Lebenswochen) und macht ca. 40% der Todesfälle aus, obgleich die absolute Häufigkeit bezogen auf alle Lebendgeborenen gering ist. Bis in die 90er Jahre ging man in der Bundesrepublik Deutschland von ca. 1,8 pro Tausend am plötzlichen Kindstod verstorbenen Kleinkindern aus, im Jahr 2003 war die Rate bereits auf ca. 0,5 pro Tausend gesunken. Das bedeutet, dass von 2.000 Säuglingen bzw. Kleinkindern nur noch eines am plötzlichen Kindstod verstirbt.

In den ersten 2 Lebenswochen verstirbt ein Kind nur sehr selten am plötzlichen Kindstod, und in den folgenden 2 Wochen extrem selten. In den anschließenden 6 Lebensmonaten ereignen sich mehr als die Hälfte aller Todesfälle mit einem deutlichen Häufigkeitsgipfel zwischen dem 2. Und 4. Lebensmonat.

Etwa 60% der verstorbenen Kinder sind Knaben. Der Tod tritt immer im Schlaf ein, wobei man vermutet, dass die meisten Todesfälle in den frühen Morgenstunden auftreten. Die meisten Säuglinge versterben in den Wintermonaten.

Vorsorgen
Die beste Vorsorge für die Vermeidung des plötzlichen Kindstods liegt in der Vermeidung der vorher genannten Risikofaktoren. Eine Überwachung mit Hilfe eines Monitors, der Herzfrequenz und Atmung kontrolliert, ist möglich. Aber welches Ehepaar will und kann sein Kind ohne einen erkennbaren Grund über Monate hinweg in dieser Art und Weise kontrollieren?

Weiterhin sollten die Eltern in der Herzmassage und Mund- zu Mundbeatmung unterrichtet und geübt sein.

Gefunden bei medicine worldwide

Gruß, Svenni


Viel schöner bist du, wenn du lachst,
als wenn du eine Schnute machst!

Re: Plötzlicher Kindstod

na!

das muss sooooo schrecklich sein, wenn einem das mit seinem kind passiert!

lg, nini


____________________

Re: Plötzlicher Kindstod

Hi.

Ich hab letzens in der zeitung gelesen, dass Schnuller davor helfen soll, dass ein plötzlicher Kindstot eintrifft. Das soll so sein, weil durch das obere Stück des Schnullers der Mund etwas offen bleibt oder so ähnlich und die Kinder besser atmen können.

was haltet ihr davon?




____________________
Ein Kind zu retten bedeutet, die Welt zu retten.

Re: Plötzlicher Kindstod

Hallo,

ich habe dazu einen Artikel gefunden:

Schnuller können Risiko eines plötzlichen Kindstodes verringern - Schlafen mit dem Schnuller soll Risiko um 90 Prozent senken

Oakland - 09.12.2005 - Geht ein Kind mit einem Schnuller schlafen, kann damit das Risiko eines plötzlichen Kindstodes um bis zu 90 Prozent verringert werden. Zu diesem Ergebnis ist eines Studie des Versicherungsunternehmens Kaiser Permanente gekommen. Die Wissenschafter verglichen 185 Fälle von plötzlichem Kindtod mit 312 gesunden Kindern. Bekannte Risikofaktoren wurden bei der Beurteilung berücksichtigt. Die im British Medical Journal online veröffentlichte Studie ergab, dass Kinder, die in einer ungünstigen Umgebung aufwuchsen am meisten profitierten. Es wird angenommen, dass die Schnuller verhindern, dass sich die Kinder die Luftzufuhr abschneiden. Als ungünstige Umgebung galten unter anderem Haushalte, in denen beide Eltern rauchten. 

Die Anzahl der plötzlichen Kindstode ist in den vergangenen Jahren gesunken. Derzeit sterben laut BBC in Großbritannien jährlich immer noch rund 300 Kinder vor dem ersten Lebensjahr. In Kalifornien stirbt rund eines von 2.000 Kindern. Wenn die Kinder einen Schnuller benutzten, würde das Risiko laut der aktuellen Studie auf eins zu 20.000 sinken. Entscheidend für die Verringerung des Risikos dürfte sein, dass die meisten Schnuller mit einem vergleichsweise großen Griff ausgestattet sind. Dieser Griff könnte helfen zu verhindern, dass Kinder ihr Gesicht in einer weichen Auflage oder einem anderen Objekt wie einer Bettdecke vergraben. Die Wissenschafter gehen ebenfalls davon aus, dass das Saugen an einem Schnuller die Entwicklung der Bahnen im Gehirn verbessert, die die Funktion der Atemwege im oberen Atemtrakt kontrollieren. Frühere Studien waren bereits von einer möglichen Verringerung des Risikos ausgegangen. Es wurde allerdings keine derart hohe Risikoverminderung festgestellt.

Quelle: pte

Ich weiss nicht, ob es etwas bringt, denn irgendwie kommen alle paar Monate neue Erkenntnisse. Ich habe immer so das Gefühl, dass keiner weiss, was wirklich dagegen hilft.

Gruß, Svenni





Viel schöner bist du, wenn du lachst,
als wenn du eine Schnute machst!

Re: Plötzlicher Kindstod

Na das hast du ja schnell hervor gezaubert;)

Ich denke, dass es einen Versuch wert wäre, es mit dem Schnuller auszuprobieren, aber du hast recht, die ergebnisse ändern sich ständig. Aber die schnullertheorie hört sich doch ganz gut an.

Nilli




____________________
Ein Kind zu retten bedeutet, die Welt zu retten.