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OFF TOPIC: Verbotene Liebe-FF

 OFF TOPIC: Verbotene Liebe-FF

HOT SUMMER by Muff

Es war der heisseste Sommer seit Jahren in Düsseldorf. Und in einigen zwischenmenschlichen Beziehungen sollte es noch heisser werden...
Aber inzwischen genossen alle die Sonne - zumindest die meisten. Robin und Andy schufteten auf der Baustelle von Arno Brandner, während sich die Mädels die Lippen leckten. Beim Anblick des gut gebauten Oberkörpers von Andy fielen die Mädels halt reihenweise um. Vanessa von Beyenbach stierte ihn regelrecht an, was Nico wiederum gar nicht gefiel. "Lass bloß deine eiskalten Finger von meinem Andy", mahnte sie die hübsche Blondine. Diese zuckte nur mit den Schultern. "Was hast du? Eis würde diesem heissen Körper doch sicherlich guttun. Jedenfalls besser als deine schmierigen Wurstfinger!" Nico hätte der verwöhnten jungen Dame am Liebsten eine geknallt. Aber Andy sah zu ihr runter und sie ringte sich ein Lächeln ab. Vanessa grinste sich einen Wolf. Sie liebte es, die Leute um sich zur Verzweiflung zu bringen. Und mit Genuss merkte sie auch, dass ihr Exfreund Felix ebenfalls ein grimmiges Gesicht machte. War er eifersüchtig? Hegte er noch Gefühle für sie? Vanessa liebte ihn ja immer noch, aber er hatte sie zu sehr verletzt.

Sie sah sich um und erblickte ihren Vater - der Grund ihrer Trennung von Felix. Aber sie liebte ihren Vater abgöttisch - und seine Kreditkarten natürlich auch recht herzhaft. Bernd von Beyenbach warf seiner Tochter ein strahlendes Lächeln zu, welches aber bald wieder verschwand. Er sah seine heimlich geliebte Carla zusammen mit ihrer Freundin Hanna im Cafe
sitzen - händchenhaltend! Bernd zeriss es wieder das Herz. Nie hätte er geglaubt, zu solchen Gefühlen fähig zu sein, aber Carla hatte ihm da eines Besseren belehrt. Und ausgerechnet diese Traumfrau war lesbisch und noch dazu mit Hanna Nowak zusammen. Was Bernd allerdings noch nicht im Geringsten ahnte, war die Tatsache, dass es in dieser Beziehung heftig kriselte. Grund dafür war Lars Schneider. Hanna konnte ihre Gefühle für ihren Exfreund einfach nicht abstellen und Carla war klug genug, dies zu bemerken. Hanna versuchte zwar, das mit Händen und Füßen abzustreiten, aber Carla wusste, dass ihre Beziehung keine Zukunft hatte, wenn das so weitergehen würde.

Es gab noch ein weiteres Pärchen, dass auch Angst vor ihrer Zukunft hatte. Sie waren sehr glücklich miteinander - durften es jedoch offiziell nicht sein. Cecile war mit Johannes von Lahnstein verheiratet und ihr Geliebter Leonard war ausgerechnet dessen Sohn. Aber wahre Leidenschaft konnte man schwer aufhalten. Und so trafen sie sich regelmäßig in einem von ihnen entdeckten Geheimraum des Schlosses Königsbrunn.

Liebevoll hatten sie ihr Liebesnest eingerichtet. Und auf der Matratze konnte man seine Gefühle wahrlich freien Lauf lassen. Aber hauptsächlich war der Raum mit vielen Kerzen ausgestattet. So auch diesmal. Es war zwar noch heller Tag, aber hier im Keller merkte man eh nichts davon. Cecile blickte entzückt um sich. Mit Kerzenschein und Wein ließ es sich gut leben und lieben. Noch dazu hatte Leonard die verliebt-verrückte Idee gehabt, den Boden mit Rosenblüten zu schmücken. Auch das "Bett" war voll davon und kichernd ließen sich die beiden darauf fallen. Cecile blies ihrem Liebsten eine goldene Locke von der Stirn und küsste seine Lippen zärtlich. Leonard schloss genußvoll die Augen in Erwartung von mehr.

Aber plötzlich hörten sie Schritte. Hatte nun doch jemand ihren Geheimraum entdeckt? Entsetzt fuhren sie hoch...

Leonard und Cecile hielten den Atem an. Die Schritte kamen bedrohlich näher. Und nun waren auch noch Stimmen zu hören. Die Stimmen von Carla und Bernd. Nachdem sie sich mit Hanna gestritten hatte, ließ Carla sich von Bernd nach Hause bringen. Bernd genoss die Verzweiflung fast sichtlich. Er hatte große Mühe, sein teuflisches Grinsen zu verbergen. Vielleicht könnte er Carla ja doch noch "bekehren". Er und Hanna liefen langsam den Kellerflur entlang, da stoppte Carla abrupt - genau vor dem geheimen Liebesnest von Leo und Cecile. Bernd runzelte die Stirn und fragte: "Was ist denn? Warum bleibst du stehen? Hey, da ist ne Tür! Wohin führt die?" Bernd griff schon an die Klinke, während Cecile und Leo fast das Herz stehen blieb. Carla aber schlug grob Bernds Hand weg. "Au! Spinnst du?", zischte er sie an. Manchmal war die Frau eben schon leicht durchgeknallt. Auch in dieser Hinsicht wollte Bernd sie erziehen.

Aber Carla blaffte ihn zornig an: "Hier hast du keinen Zutritt! Eigentlich im ganzen Keller nicht...und dieser Raum hier...der ist..." "Ja, was ist er denn?", fragte Bernd ungehalten. "Der ist verflucht! Damals, als die von Lahnsteins noch arme Leute ausbeuteten - ein Schandfleck auf unserer Familie - da hat eine alte Hexe sich in diesen Raum geschlichen und ihn verflucht! Seither hat sich niemand hier rein gewagt! Und das soll auch so bleiben!"

Zuerst sah Bernd Carla leicht irritiert an und zweifelte an ihren Verstand. Aber dann lachte er laut und herzhaft los. Und während Leo und Cecile in ihrem "Bettchen" immer noch ängstlich bibberten, packte Carla Bernd und zog ihn weg. "Ich finde das gar nicht witzig!", zischte sie ihn an. Bernd riss sich los und schmunzelte. "Ach komm! Du willst mir doch nicht erzählen, dass du noch an Märchen glaubst?" "Uronkel Fabritius ist jedenfalls in diesem Raum aus unerklärlichen Gründen gestorben!" Bernd aber musste nur noch mehr lachen. Carla war nun zum Äußersten bereit und schnauzte ihn an. "Hör sofort auf, sonst kannst du dir unsere Schein-Hochzeit abschminken!" Diese Drohung zeigte sofort Wirkung und Bernd wurde wieder ernst. Er rollte mit den Augen und meinte zähneknirschend. "Gut, gehen wir halt wieder nach oben!" Carla lächelte ihn dankbar an und hakte sich bei ihm ein. "Na, also! Geht doch! Und jetzt trinken wir gemütlich einen Kaffee!" Die Idee und Carlas Nähe gefielen Bernd und auch er dachte nicht mehr an den verwunschenen Raum und folgte Carla nach oben.

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Leo und Cecile atmeten schwer aus. "God save my sister!", entfuhr es da Leo, während Cecile lachte. "Ach und mich etwa nicht?" Sanft blickte er in ihre wunderschönen Augen und hauchte zärtlich: "Engel genießen doch sowieso schon einen Sonderschutz!" Cecile kicherte vergnügt wie ein verliebter Teeny. "Ah ja. Etwa von meinem Teufelchen?" Leo strich ihr liebevoll übers Gesicht und antwortete: "Von wem denn sonst?" Dann berührten seine Lippen die ihrigen und ihre Körper erbebten vor Extase. So etwas hatte Cecile noch nie erlebt und auch Leo wusste, dass ihre Liebe etwas ganz Besonderes war. Beide dachten bald darauf nur noch an sich und streiften sich schnell die Kleidung ab. Leo bedeckte den Körper seiner Liebsten mit heissen Küssen und nur wenig später gaben sie sich vollends ihrer Leidenschaft hin.

Einige Zeit später lagen die beiden aneinander gekuschelt auf ihrer Matratze. Leo hob einige Rosenblüten hoch und ließ sie sanft auf Ceciles atemberaubend schönen Körper runter fallen. Cecile schloss die Augen und genoss jede Sekunde mit ihrem Liebhaber. Zu schnell würde das Glück wieder vorbei sein. Leo bemerkte, wie Cecile anfing zu grübeln und zog schnell etwas Glitzerndes aus der Decke hervor.

Cecile wollte erst losschimpfen aber dann betrachtete sie den nicht so wie üblich funkelnden Ring genauer. Es war nicht gerade der Teuerste - genauer gesagt war er aus einem Kaugummiautomaten! Cecile schmunzelte leicht, auf so eine Idee konnte halt nur Leonard kommen. Zärtlich steckte er ihr den Ring an den Finger und strahlte. "Wie gut, dass du so zierliche Finger hast! Passt, wie für dich gemacht! Und er wird dich ewig an unsere Liebe erinnern!" Cecile lächelte ihn verliebt an. Das war das wunderbarste Geschenk, dass er ihr momentan machen konnte. Denn ein wertvoller Ring könnte den Argwohn von Johannes hervorrufen. Und dann war ihr Glück wirklich in Gefahr! Cecile aber seufzte auf. Leo nahm sie in seine kräftigen Arme und fragte leise: "Was ist? Gefällt er dir nicht?" "Doch schon! Aber wie lange soll das noch so weiter gehen? Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen gegenüber Johannes. Du etwa nicht?" Leo schwieg erst für eine Weile, was Cecile betroffen machte. Dann sagte aber auch er: "Ich liebe meine Vater ja auch! Und ich hasse es, seine Gefühle zu verletzen. Aber es ist auch grausam, wenn man seine Gefühle verbergen muss. Und immer, wenn ich ihn mit dir zusammen sehen, gibt es mir einen Stich ins Herz. Kannst du das verstehen!" Cecile nickte nur und küsste ihn dann sanft auf die Stirn. "Es ist wohl im Moment besser so, wie es ist!", sagte sie, ehe sie wieder in leidenschaftliche Küsse verfielen.

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Einige Stunden später. Die Familie saß zu Tisch und genoß ihr fürstliches Menü. Ansgar entging es diesmal nicht, wie Leonard und Cecile sich heimliche Blicke zuwarfen. Auch der "kindische" Ring an ihrem Finger fiel ihm auf. Der intrigante junge Mann beschloss, ein Auge auf die beiden zu haben. Aber erst wollte er sich um Carla und Bernd kümmern. Diese saßen mehr oder weniger gespielt verliebt am Tisch und waren in Erwartung ihrer baldigen Hochzeit. Nichtsahnend, dass Ansgar für sie ein besonderes Hochzeitsgeschenk parat hatte... Und Nico und Andy knutschten zum Entsetzen von Frau Keppler wild herum. Da ließ Johannes eine Bombe platzen:

"Meine Lieben. Ich wollte nur bekanntgeben, dass ich für die nächsten zwei Wochen auf Geschäftsreise bin! Ich treffe mich mit Hiro Mashimoto, der mir ein lukratives Geschäft vorgeschlagen hat!" Leo und Cecile blickten sich leicht hoffnungsvoll an, aber Johannes hatte noch mehr zu sagen. "Und du, meine liebste Cecile, kommst natürlich mit mir! Ich kann einfach keine Minute mehr ohne dich sein!" Cecile fiel vor Schreck die Gabel aus der Hand, woraufhin Frau Keppler wieder pikiert schaute. "Johannes, das meinst du doch nicht im Ernst!", entfuhr es ihr. Auch Leo war sprachlos, während Ansgar das Verhalten der beiden genüsslich beobachtete. Johannes aber wurde immer fröhlicher. "Und ob das mein Ernst ist! Schatz, ich habe ja gewusst, dass du dich freust!" Cecile wurde immer bleicher und suchte nach Ausreden. "Aber ich habe doch wahnsinnige Flugangst! Das stehe ich nicht durch!" Johannes berührte ihre Hand und beruhigte sie mit den Worten: "Keine Angst, Liebes! Wir fahren mit dem Zug!" Während Cecile ihren Mann verwundert anstarrte, gab Ansgar seinen Senf dazu. "Kein Wunder, dass die Preise der Bahn so hoch sind! Wenn die schon Schwimmflügel an die Züge befestigen müssen, damit die Reisenden sicher nach Japan kommen!" Johannes schüttelte den Kopf. "Red keinen Unsinn! Mashimoto wohnt und arbeitet in Hamburg! Dort will er mir auch seinen Konzern vorstellen!"

Mißmutig meldete sich nun auch Leo zur Wort, der seine Cecile nicht so gerne hergeben wollte. "Und dafür braucht ihr zwei Wochen?" Johannes lächelte in sich hinein und erwiderte. "Dir kann man gar nichts vormachen, mein Sohn. Na gut, ich gestehe: Es wird auch ein kleiner Liebesurlaub! Mit Operbesuch! Na, freust du dich, Schatz!" Cecile lächelte gequält. "Und wie!" Leonard konnte es nicht fassen, dass Cecile tatsächlich mitfahren wollte und stand abrupt auf. "Entschuldigt mich bitte!", sagte er knapp und verließ den Speisesaal. Johannes sah ihm noch lange verwundert hinterher, während Cecile wieder ins Grübeln kam. Was sollte sie denn jetzt nur machen?

Es wurde eine schlaflose Nacht für Cecile. Während Johannes genüsslich den Schlaf des seligen Grafen träumte, konnte sie kein Auge zutun. Zwei Wochen getrennt von Leonard - das konnte sie sich nicht vorstellen. Aber sie wusste auch noch nicht, dass Leo schon einen Plan ausheckte. Denn er konnte ebenso wenig schlafen und ließ seine Wut wie immer an seinem Boxsack aus. Wenigstens half es diesmal was - er hatte nun endlich eine gute Idee, wie er Cecile aus den “Klauen” seines Vaters befreien konnte!
Völlig verschwitzt und keuchend hörte er mit dem Boxen auf. Bis vor kurzem sah er noch das Bild seines Vaters auf dem Boxsack, aber jetzt blinzelte in seiner Fantasie seine geliebte Cecile ihn an. Er strahlte über das ganze Gesicht und wollte sie schon küssen...

“Bruderherz, du bist schon zu lange solo! Oder hat der Boxsack so eine erotische Ausstrahlung?”

Leonard zuckte erschrocken zusammen und drehte sich blitzschnell um. Ausgerechnet Ansgar musste ihn erwischen und dieser grinste auch noch so unverschämt. Leo zischte ihn an: “DU scheinst auch lange keine Frau mehr im Bett gehabt zu haben! Sonst wärst du um diese Zeit ganz woanders!” Das hatte gesessen und Ansgar blickte dem mürrisch an ihm vorbeisausenden Leo nur schweigend nach. Aber nicht, ohne sich so seine Gedanken zu machen...

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Wenige Stunden später...

Jana Brandner nutzte die Gelegenheit, dass Arno und Elisabeth auf einem Kurztrip nach Paris waren, schamlos aus. Es war schon sechs Uhr morgens und sie kam erst jetzt von der Disco. Völlig k.o. und von Drogen benebelt wollte sie sich ins Bett legen. Aber dann besann sie sich und sprach zu sich selbst - naja, eigentlich war das mehr ein Lallen. “Nnnnein, Jana Brandner! Du...du..bist doch keine Ssssau! Erstmal ab in die Du..dusche! Hörst du?” Jana gehorchte sich selber aufs Wort und schwankte ins Bad. Sie riss die Tür auf und ebenfalls ihre Augen ganz weit. Dort standen Nico und Andy unter der Dusche und genossen ihre heissen Küsse. Man konnte sich lebhaft vorstellen, dass die Küsse nicht die einzigen Zärtlichkeiten waren...

Jana schrie sie an: “Vvvvergesst es!!! Ihr Dreckschweine werdet doch nie sauber!!! Schschade um das Wawasser!!!” Ruckartig fuhren Andy und Nico auseinander. Andy zog den Duschvorhang wieder zu, aber Nico sprang raus und zeterte gleich los. “Jana! Was machst du hier? Und wo bist du die ganze Nacht gewesen! Du bist ja wieder voll zugedröhnt!” Jana aber funkelte sie nur wütend an. “Das geht dich einen Scheißdreck an, du Schlampe!!! Verpisst euch aus der Dusche!!! Das ist ja ekelhaft!” Nico versuchte ruhig zu bleiben und redete nun sanfter. “Jana, es tut mir ja leid, dass du das sehen musstest! Aber wir müssen langsam wirklich mal vernünftig reden! Das geht so nicht weiter!!!” Entsetzt musste Nico jedoch spüren, wie ihre eigene Schwester sie anspuckte. Dann rannte Jana aus dem Bad und sperrte sich wieder mal in ihr Zimmer ein. Nico starrte ihr noch lange traurig hinterher, während Andy genervt aus der Dusche ging und sich abtrocknete. Er wollte endlich, dass sich Nico zwischen ihm und Jana entschied. Aber das war für Nico natürlich alles andere als leicht...

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Lars Schneider saß inzwischen bei seiner Schwester Charly im Bistro. Während Charly und Angelo alles für den heutigen Betrieb vorbereiten wollten, starrte Lars verträumt auf ein altes Foto von Hanna. Er seufzte laut auf. Charly konnte das Gejammere ihres Bruders nicht mehr lange mit ansehen. Warum war Lars auch immer nur so lethargisch? Warum hatte er nicht dieselbe Entscheidungsfreudigkeit und Tatkraft wie seine Schwester? Manchmal fragte sie sich echt, ob er wirklich ihr Bruder war. Sie stütze sich energisch auf die Theke und riss Lars unsanft aus den Träumen.

“Wenn du uns schon nicht mithelfen willst, mein Lieber, dann hilf dir wenigstens selbst! Warum kämpfst du nicht um Hanna, wenn du sie immer noch liebst!” Lars schüttelte entnervt den Kopf. Charly hatte leicht reden. “Das ist nicht so einfach! Hanna liebt halt nur noch Frauen!” Dieses Argument hatte Charly aber kommen sehen und konterte: “Falsch! Sie liebt nicht “nur noch Frauen”! Sie liebt Carla! Davor war sie ja wohl stockhetero, wie du dich ja überzeugen konntest!” Lars grunzte sie nur selbstmitleidig an.
Charly aber gab nicht auf und sprach: “Wenn das Schweinchen namens Lars mal nachdenken würde, dann käme es wohl auch zu dem Schluss, dass es was ändern muss!”

Angelo lachte laut auf. Er liebte die frechen aber treffenden Aussagen von Charly. Und im Geheimen liebte er auch seine Chefin selbst. Diese warf ihm aber nur einen zornigen Blick zu und schnell machte er sich wieder an seine Arbeit.

Lars zischte seine Schwester an: “Und was bitte soll ich ändern? Ich bin doch perfekt? Treu, intelligent, attraktiv, hab einen angesehenen Beruf...” Charly lachte laut auf. “Ja, übertreib mal wieder! Aber selbst wenn das stimmen würde, du bist viel zu langweilig! Wo bleiben da die Abenteuer?” Lars war entrüstet. “Na hör mal, ich liebe Abenteuer!” Mitleidig blickte Charly ihn von oben bis unten an, was ihm sichtlich unangenehm war. “Ah ja... Ich sag dir mal was: Das einzig abenteuerliche an dir ist deine schiefe Krawatte!” Nun wurde Lars richtiggehend panisch. “Was??? Meine Krawatte ist schief? Und das sagst du erst jetzt?” Während er wie wild an der Krawatte rumfummelte, verdrehte Charly die Augen. “O Gott, gib mir Nerven und Lars Hirn!” Angelo grinste sie wieder an und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Und diesmal lächelte Charly über das ganze Gesicht. “Eine tolle Idee, Angelo! Das macht Lars bestimmt!”

Verwundert guckte dieser sie an und fragte: “Was macht Lars bestimmt?” Sie kniff ihm an die Wange und sagte fröhlich: “Du machst heute aus dir einen Mann! Und zwar so einen draufgängerischen, dass Carla für Hanna bald zu langweilig wird!” Lars sah Charly und Angelo so irritiert an, als wären sie zwei Außerirdische. Was hatten die beiden nur mit ihnen vor. Aber er hatte nicht mehr lange Zeit zum Überlegen. Kurzentschlossen erklärte Charly das “Schneiders” für geschlossen und zog Lars mit sich ins Auto. Zusammen mit Angelo fuhren sie nun ins unbekannte Abenteuer...

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Am Abend in den dunklen Kellergewölben des Schlosses Königsbrunn. Cecile und Leo lagen wieder in ihrem “Bett” und genossen ihre Zärtlichkeiten. Während Leo seiner Liebsten zärtliche Küsschen auf die nackte Haut gab, war Cecile ganz verzweifelt. “Ach, Leonard! Ich will nicht weg! Jo schleppt mich wieder zu dämlichen Geschäftsessen und todlangweiligen Opern! Ich will bei dir bleiben!” Verzweifelt blickte sie ihn an und fühlte, wie sich die Wärme seiner blauen Augen über ihren Körper ergoss. Bei ihm fühlte sie sich immer so geborgen, während Johannes öfters nur eiskalt war. Obwohl er sie über alles liebte. Beruhigend strich Leonard über ihr Haar und sprach mit sanfter Stimme: “Mein Engelchen! Es wird alles gut! Das versprech ich dir! Du musst nur bei meinem Plan mitmachen!” Cecile wurde hellhörig und Leonard erzählte ihr von seinem Vorhaben. Sie war vollauf begeistert. “Das ist ja eine super Idee!” Dann wurde sie nachdenklich. “Aber ich kann dann doch vorerst nicht aufs Schloss zurück!” Leo lachte spitzbübisch - Cecile liebte sein Lachen über alles. “Mein Schatz, wir können es uns auch woanders gemütlich machen!” Cecile sah ihn noch einmal dankbar an, dann überkam sie wieder die Leidenschaft. Sie küssten sich wieder leidenschaftlich und gaben sich für einige Zeit wieder vollends ihrer Liebe hin...

Am nächsten Tag war es soweit. Johannes und Cecile verabschiedeten sich noch von Ansgar, Leonard, Carla und Nico. Dann fuhren sie gemeinsam zum Flughafen. Zärtlich streichelte Johannes ihr über das Knie. Cecile lächelte und dachte nur unentwegt an Leonard. Sie träumte schon von ihren gemeinsamen Stunden, während Johannes zufrieden dachte, dass sie aus Liebe zu ihm lächelte. Er strich ihr sanft über die Wange. “Mein Schatz, du bist so wundervoll! Manchmal denke ich, ich habe deine Liebe nicht verdient!” Das riss Cecile wieder unsanft aus ihren Träumen und das schlechte Gewissen quälte sie doch ein wenig. Schnell sprach sie: “Nein, so ein Unsinn! Wenn jemand meine Liebe verdient hat, dann doch nur du!” Und wieder strahlte der Graf über das ganze Gesicht, während Cecile immer blasser wurde...

Am Flughafen angekommen, gingen sie flotten Schrittes zum Check-In. “Wann rufst du endlich an?”, dachte sich Cecile verzweifelt, da klingelte auch schon ihr Handy. Erleichtert ging Cecile ran. Verwundert blickte Johannes zu ihr, während sie sprach: “Was? Meine Mutter...aber das ist ja schrecklich! Ich komme sofort! Danke!” Fragend sah ihr Mann sie an, während sie erklärte: “Meine Mutter...sie ist schwer erkrankt. Die Ärzte wissen noch nicht, was ihr fehlt. Johannes...ich...ich muss zu ihr!” Langsam kam er wieder zu seiner Frau hin und umarmte sie. Verständnisvoll sagte er: “Ja, mach das! Das tut mir so leid! Richte ihr bitte meine aufrichtigsten Genesungswünsche aus!” “Ja, das mache ich!” Tief betrübt sah sie zu Boden. Sie konnte ihm nicht ins Gesicht schauen. Johannes sah auf die Uhr. “Ich muss jetzt los! Pass gut auf dich auf, Schatz!” “Du auch!” Ein zärtlicher kleiner Kuss und schon war Johannes verschwunden.

Cecile atmete auf. Da rannte Leonard zu ihr hin. “Na, hat doch alles geklappt! Jetzt gehören die zwei Wochen nur uns!” Cecile sah ihn strafend an. “Aber irgendwie war diese Lüge recht scheußlich. Und was, wenn Johannes früher wiederkommt?” Leo aber ließ sich seine Freude nicht merken. “Na und? Dann habe ich dich wenigstens ein paar Tage! Aber dann ganze 24 Stunden pro Tag!” Glücklich verfielen sie in eine innige Umarmung.

Plötzlich tippte jemand Leo an die Schulter. Er drehte sich um und sah fassungslos, dass Ansgar ihnen gegenüber stand. “Was für ein liebliches Bild! Ob Vater das auch so sehr gefallen würde wie mir?” Ansgar zwinkerte ihnen gehässig zu. Cecile war so entsetzt, dass sie vor Verzweiflung fast in Ohnmacht fiel, aber Leo hielt die Blicke seines intriganten Bruders stand. “Was willst du von uns? Ich bringe Cecile nur zu ihrer kranken Mutter...” Ansgar lachte laut auf. “Soso! Eine feminine Ader würde ich dir ja nicht abstreiten, Brüderchen. Aber krank siehst du wirklich nicht aus!”

Nun fing sich auch Cecile wieder und giftete Ansgar an: “Nun sag schon ,was du willst!” Ansgar grinste immer mehr, und die beiden frisch Ertappten wurden immer nervöser. “Wisst ihr eigentlich, dass ich vor einiger Zeit in unserem “verwunschenen” Zimmer eine Videokamera installieren habe lassen?” Cecile wurde bleich, während Leo versuchte, sie zu beruhigen. “Der blufft doch nur!” Aber Ansgar schüttelte den Kopf. “Und gestern Nacht ging es ja wirklich heiß her...mein lieber Scholli! Ich denke, dass sollte ich Vater zeigen, sozusagen als Lehrfilm!” Leo wollte sich schon auf seinen Bruder stürzen, aber Cecile hielt ihn davon ab. “Lass das, du machst es nur schlimmer!” Ansgar nickte grinsend. “Deine Geliebte ist wirklich ein schlaues Köpfchen!” Leo knurrte ihn an - er wollte endlich Klarheit. “Was willst du, du Schuft?” Ansgar wurde wieder ernst und sprach: “Ich schweige, aber dafür werdet ihr exakt auf der Hochzeit von Carla und Bernd Carlas lesbische Neigungen bekanntmachen!” Leo war außer sich und schrie ihn an: “Ich denke gar nicht dran! Johannes würde das der armen Carla nie verzeihen!” Ansgar aber blieb gelassen. “Aber deine Affäre mit seiner Frau würde er schon verzeihen, oder? Überlegt es euch! Ihr habt Zeit, bis Johannes wiederkommt! Bis dahin - viel Spaß!” Mit einem süffisanten Lächeln verabschiedete sich Ansgar und hinterließ zwei völlig verzweifelte Menschen...

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Am späten Abend waren Jana und Vanessa wie so oft in der Disco und lenkten sich von ihren Problemen ab. Jana wurde müde, aber wie schon so oft, zog sie wieder ihre Ectasy -Pillen hervor. Sie bot Vanessa doch glatt auch welche an. Diese schlug Janas Hand weg und zischte sie an: “Lass mich in Ruhe mit dem Zeug! Wenn DU dich vergiften willst - deine Sache! Aber ICH will nicht so ein Wrack werden wie du!” Jana schrie zurück: “Ich bin kein Wrack, du aufgetakelte Tussi!”

Während sich Jana und Vanessa munter weiter stritten, saßen Nico und Andy am Tresen. Plötzlich platzte Nico hervor: “Andy, ich will Model werden!” Andy verschluckte sich glatt an seinem Cocktail und hustete laut auf. “Wahaaas?” fragte er. “Du hast schon richtig gehört! So ein Agenturfuzzi hat gemeint, dass ich da echt gute Chancen hätte!” Andy musste nun laut auflachen. Nico warf ihm einen vernichtenden Blick zu. “Was gibt es da zu lachen?” Andy aber prustete nur weiter. “So..sorry! Aber dich als Model kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen!!! Du...kannst ja nicht mal richtig laufen!”
Empört stand Nico auf. “Klar kann ich laufen! Idiot! Jeder Mensch kann laufen!” Dann “stolzierte” Nico einmal zum Ausgang und wieder zurück - mit herrlich gekünstelten “Model”-Schritten , so dass Andy nur noch mehr lachen musste. Knirschend musste Nico zur Kenntnis nehmen, dass ihr Freund sie nicht für voll nahm. Aber sie beschloss, dass sich das dringend ändern musste!

Wenig später kamen auch Robin, Felix und Coco in die Disco. Coco konnte sich nicht zwischen den beiden feschen Jungs entscheiden. Einerseits liebte sie Robin, aber auch mit Felix konnte man viel Spaß haben. Robin beobachtete neidisch, wie Coco Felix ein Küsschen gab. Das sah auch die von Jana völlig genervte Vanessa und ihr wurde es speiübel. Sie konnte sich nicht erklären, was Felix nur an dieser “dahergelaufenen Tante” fand. Ihr Magen drehte sich um, als Felix Coco aufs Heftigste zurückküsste. Vanessa hätte den beiden am Liebsten eine geknallt, aber dafür war sie zu stolz. Völlig verzweifelt und ohne einen klaren Gedanken im Kopf zu haben, riss sie Jana die Tüte mit den Pillen aus der Hand. Jana hatte nicht mehr viel Zeit, sich zu beschweren, da hatte Vanessa auch schon sämtliche Pillen geschluckt. “Bist du wahnsinnig???” Selbst für Jana war Vanessas Tat unbegreiflich. Aber diese war nun völlig aufgedreht und zerrte Jana auf die Tanzfläche. “Komm, du Gurke! Lass uns tanzen!” ,schrie sie. Aber nur Sekunden später brach sie bewusstlos zusammen. Jana war völlig aus dem Häuschen. “Vanessaaaaa” brüllte sie, während sie verzweifelt an ihrer Freundin rüttelte. Aber diese rührte sich nicht mehr.
Plötzlich sah auch Felix, was passiert war, und entsetzt rannte er zu Vanessa hin. “Vanessa!!! Was ist denn los??? Sag doch was!!!” Er blickte fragend zu Jana, die dem fassungslosen Felix zitternd mitteilte: “Sie...sie hat fast die ganze Tüte Exctacy geschluckt!”
Felix versuchte verzweifelt, Vanessa wieder wach zu bekommen, aber vergebens. Robin hatte inzwischen den Notarzt verständigt, der bald darauf ankam. Sie brachten Vanessa schnell ins Krankenhaus und Felix durfte mitfahren. Er war leichenblass, fast genauso wie Vanessa. Er dachte darüber nach, dass er sich es niemals verzeihen würde, wenn Vanessa starb. Schließlich liebte er sie noch...

Wenig später in der Klinik...

Fassungslos saßen die Freunde im Flur und warteten auf eine erlösende Nachricht. Coco lehnte sich an Robins Schulter, der es natürlich genoss, dass Felix nun nur noch Augen für Vanessa, aber nicht mehr für Coco hatte. Nico wiederum lehnte sich an Andy, der nur herzhaft gähnte. Er konnte sich weitaus besseres vorstellen, als sich die Nacht im Krankenhaus durchzuschlagen. Und das nur für Vanessa, die eh er nie leiden konnte. Aber was tat er nicht alles für seine Nico. Leicht schmunzelnd strich er über ihr Haar und dachte darüber nach, was Nico zuletzt sagte. Sie wolle Model werden... Andy musste bei dem Gedanken wieder loslachen...zum völligen Befremden von den restlichen Anwesenden. Zornig funkelte Nico ihn an und Andy räusperte sich. „Sorry!“, gab er kleinlaut von sich und nahm seine Freundin wieder fest in die Arme.

Felix und Jana waren am unruhigsten von allen. Felix, weil er Vanessa immer noch liebte und nie ertragen könnte, wenn sie sterben würde. Und Jana, weil sie große Gewissensbisse hatte. Sie verfluchte ihre Drogen und wollte sofort damit aufhören. Wenn Vanessa doch nur wieder erwachen würde...
Schließlich kam der Arzt raus und Felix stürmte sofort auf ihn los. „Was ist mit Vanessa? Sie...ist doch nicht...“ Felix zitterte am ganzen Körper und brach in Tränen aus. Er erinnerte sich plötzlich wieder an ihren ersten Kuss. Noch nie hatte er so etwas für eine Frau empfunden. Der Arzt legte beruhigend seine Hand auf Felix‘ Schulter und sprach. „Wir konnten sie durchbringen. Es geht ihr noch nicht so gut, aber sie ist bei Bewusstsein! 5 Minuten - mehr nicht...!“ Er nickte Felix aufmunternd zu und führte ihn in Vanessas Zimmer.

Währenddessen atmeten die Freunde auf. „OK, lasst uns gehen! Vanessa kommt schon in Ordnung! Ihr wisst, wie zäh sie ist!“, meinte Andy, der nur schnell weg wollte. Nico stöhnte auf, aber auch sie wollte endlich die Klinikluft hinter sich lassen. Jana aber zog sie schnell zu sich und flüsterte ihr zu:

„Wirst...wirst du mich verraten?“, schluchzte Jana. Nico blickte ihre Schwester ernst an. Einerseits war sie wirklich wütend auf Jana. Mit ihren dämlichen Drogen hätte sie fast das Leben von Vanessa vernichtet. Aber andererseits tat sie ihr auch wieder leid. Und Nico war auch froh, dass Jana endlich mal ohne Hass mit ihr sprach. Und so nahm Nico Jana in die Arme. „Wird schon alles wieder gut! Ich halte zu dir!“ Jana war überglücklich und schluchzte weiter: „Dann...dann sind wir wieder die unzertrennlichen Zwillinge?“ Nico strahlte über das ganze Gesicht. „Ja!!! Oh, Jana! Bin ich happy!“ Jana wischte sich eine Träne ab und meinte freudig: „Prima! Und das mit Andy regeln wir schon! Ich hab da eine Idee?“

Nun wurde Nico doch leicht stutzig und runzelte die Stirn. „Ah ja, und was für eine?“ Flugs kam die überraschende Antwort von Jana: „Wir teilen ihn uns einfach brü...äh schwesterlich! Das ist doch genial, ne? Ich krieg ihn an den geraden, du an den ungeraden Tagen! Und für Andy ist das sicher auch geil, ich kenn doch die Männer! Dann sind wir drei vereint. Das wär doch was!“

Nico wär fast aus den Schuhen gekippt. Sie konnte nicht fassen, dass ihre Schwester ihr so einen Vorschlag machen konnte. Sicher, Nico liebte Andy und auch ihre Schwester auf ihre Weise. Aber eine Dreiecksbeziehung? Nico schüttelte den Kopf. Was war nur aus ihrer früher so braven Schwester geworden? Sie erinnerte sich an die gemeinsame Schulzeit. Nico wollte damals auch mit dem Freund ihrer besten Freundin so eine Dreiecksbeziehung anfangen. Aber Jana wusch ihr gehörig den Kopf und so ließ sie es sein. Und nun war es Jana, die das vorschlug. Nico blickte in die verzweifelten Augen von Jana, die sie förmlich anschrieen: „Bitte tu es!!! Tu es für mich dich, deine über alles geliebte Schwester!“ Und so war Nico hin- und hergerissen. Wie würde sie sich entscheiden?

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Trage dein Übel, wie du magst,
klage niemand dein Mißgeschick;
Wie du dem Freunde ein Unglück klagst,
gibt er dir gleich ein Dutzend zurück.

Johann Wolfgang von Goethe