FRUCHTBARKEIT
Natürlich nachhelfen
Lust an der Liebe
Leider wird bei kinderlosen Paaren die schönste Nebensache der Welt oftmals zu einer reinen Familien-Planung degradiert. Vergessen Sie nicht, dass Sexualität nicht nur der Fortpflanzung dient, sondern auch Emotionen und Nähe verkörpert. Beischlaf nur nach Terminplan? Bleiben Sie lieber spontan! Leben Sie Ihre Phantasien aus, versinken Sie in Tagträumen, überraschen Sie Ihren Partner mit neuen Szenerien und Orten. Erotische Gefühle setzen Endorphine frei. Die wiederum beschleunigen die Produktion der Hormone und der Eierstöcke. Glücklicherweise begünstigt die Natur in diesem Punkt die Fortpflanzung: Kurz vor und während des Eisprungs erhöht sich die sexuelle Lust der Frau, ihre Scheide wird feuchter, sie reagiert empfindsamer auf sinnliche Stimulation. Männer können den günstigen Hormoncocktail unbewusst riechen und fühlen sich zu dieser Zeit besonders zur Partnerin hingezogen.
Der Gipfel der Lust bleibt auch beim Kinderzeugen das A bzw. O: Der Orgasmus der Frau erhöht vermutlich ihre Empfängnisbereitschaft. Durch die Kontraktion der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses wird der Samen auf seinem Weg zur Eizelle unterstützt und kann weiter vordringen.
In Startposition: Stellungen fürs Wunschkind
Selbst in puncto Sex gelten die Gesetze der Gravitation bei Stellungen im Stehen können die Samenzellen praktisch nicht gegen die Schwerkraft ankämpfen. Ungünstig auch die so genannte Reiterposition (sie sitzt auf ihm), die Missionarsstellung scheint relativ neutral. Vorbilder für eine geglückte Fortpflanzung liefert das Tierreich: Die Frau kniet nach vorne gebeugt, der Mann dringt von hinten in sie ein (eine Stellung, die bezeichnenderweise Doggy-Style genannt wird). Am allerbesten eignet sich die Löffelposition. Mann und Frau liegen auf der Seite und er dringt von hinten in sie ein. Hier sind sich nicht nur die Partner besonders nahe, sondern auch Penisspitze und Muttermund.
Vitaminpower: Fruchtbarkeit zum Anbeißen
Essen Sie sich schwanger mit einer ausgewogenen Ernährung. Wichtig für die weibliche Fruchtbarkeit sind B-Vitamine, speziell die Folsäure, die auch während der Schwangerschaft eine Schlüsselrolle spielt. Essen Sie viel grünes Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukte. Weitere wichtige Vitalstoffe sind Betacarotin (Karotten, grünes Gemüse, gelbes und oranges Obst, Milchprodukte), Vitamin C (Zitrusfrüchte, Beeren, Tomaten, Kartoffeln), Vitamin E (Körner & Keime, kaltgepresste Öle) Jod (Meerfisch, Jodsalz, Broccoli, Spinat und Pilze) sowie Selen (Sojabohnen, Getreide, Fisch und Fleisch).
Zink ist ebenfalls ein wichtiger Katalysator für sämtliche Stoffwechselvorgänge, deshalb sollten vor allem Männer auf eine ausreichende Zinkzufuhr achten, um Anzahl und Konstitution Ihrer Samenzellen positiv zu beeinflussen. Also viel Vollkorn- und Milchprodukte sowie Kürbiskerne, Meeresfrüchte, Haferflocken und Bohnen verzehren. Lycopen ein Carotinoid soll ebenfalls den Zustand des Spermas verbessern (enthalten in Tomaten, Muscheln, Trauben und Melonen).
Alltagsfallen die verborgenen Verhüter
Alkohol, Nikotin, Stress und wenig Schlaf Faktoren wie diese schaden nicht nur dem allgemeinen Gesundheitszustand, sie können auch den Klapperstorch vertreiben. Zwar zählt keine der unten aufgeführten Punkte als alleiniger Grund für den unerfüllten Kinderwunsch, treffen jedoch mehrere Faktoren zusammen, kann dies die Fruchtbarkeit einschränken. Beachten Sie deshalb bitte folgende Punkte:
- Vermeiden Sie jegliche Form von Stress (beruflich, körperlich, privat)
- Möglichst keine Nachtarbeit, dies bringt den Biorhythmus durcheinander
- Nicht rauchen! Rauchende Frauen weisen eine stark erhöhte Schadstoffkonzentration in der Gebärmutterschleimhaut auf, beim Mann verringert sich die Samenmenge und die Testosteronproduktion
- Alkohol nur in Maßen! Eine dänische Studie hat gezeigt, dass ab fünf Gläsern Wein oder Bier pro Woche die Fruchtbarkeit der Frau um 40 Prozent abnimmt. Bei Männern kann ausschweifender Alkoholkonsum zudem zur Bildung abnormer Spermien führen.
- Koffein reduzieren. Ab fünf Tassen Kaffee oder fünf Gläsern Cola pro Tag wird eine Empfängnis erschwert. Vorsicht: Bei zuviel Koffein steigt auch die Gefahr eines Aborts, sprich die Frau kann ihr Kind schon im Anfangsstadium der Schwangerschaft verlieren
- Für Männer gilt: ab vier Tassen Kaffee und zwanzig Zigaretten pro Tag wird die Samenbeweglichkeit eingeschränkt!
- Hitze schadet den Hoden. Deshalb Saunabesuche nicht übertreiben, keine zu enge Unterwäsche tragen oder allzu oft in heißen Bädern suhlen.
- Vorsicht bei verschleppten Blasenentzündungen oder Pilzinfektionen! Gehen Sie sofort zum Arzt, und kurieren Sie Ihre Beschwerden ganz aus. Meist muss der Partner mit behandelt werden, um gegenseitige Ansteckung zu vermeiden.
PS: Es lohnt sich, gesünder zu leben. Spätestens während der Schwangerschaft kommt der Zeitpunkt, sich von den kleinen Lastern des Lebens zu verabschieden. Dies gilt auch für den Partner, der z.B. in Gegenwart der Schwangeren oder des Neugeborenen auf den Zigarettenqualm verzichten sollte. Ihr ersehntes Wunschbaby dürfte es Ihnen wert sein und es wird den Verzicht aufs Schönste belohnen!
So bestimmen Sie den Eisprung
Innerhalb des weiblichen Zyklus gibt es verschiedene Phasen die fruchtbaren und die nicht fruchtbaren Tage. Grob gesagt lässt sich der Zyklus in zwei Phasen einordnen: Die Phase vor dem Eisprung und die Phase danach. Der weibliche Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Periode und endet einen Tag vor der nächsten Periode. In der ersten Phase des Zyklus reift die Eizelle heran und die Gebärmutterschleimhaut wird aufgebaut, in der sich die befruchtete Eizelle einnisten kann. Der Eisprung findet immer ungefähr 14 Tage vor der nächsten Periode statt. Drei bis fünf Tage vor dem Eisprung und kurz danach ist die fruchtbarste Zeit im weiblichen Zyklus. Denn die männlichen Samenzellen sind extrem überlebensfähig bis zu fünf Tage lang können sie im Körper der Frau überleben. Das heißt: Wenn ein Paar einige Tage vor dem Eisprung Geschlechtsverkehr hat, können die Samen bis dahin warten und es kommt zu einer Befruchtung.
Um Ihren Eisprung sicher bestimmen zu können, sollten Sie Ihren Monatszyklus genau in einer Tabelle festhalten und dort alle Daten (Beginn der Menstruation, Eisprung, Ende des Zyklus, Temperatur, Zervix-Schleim und weitere Beobachtungen) eintragen.
1. Kalender-Methode
Der Kalendermethode liegt ein einfaches Rechenschema zugrunde:
1. Tag der letzten Periode + (durchschnittliche Zykluslänge 14 Tage)
Konkretes Beispiel:
Eine Frau hat einen durchschnittlichen Zyklus von 30 Tagen. Sie hat ihren Eisprung folglich am 16. Tag nach Beginn der letzten Menstruation. Wenn ihre Menstruation am 5. August begann, dann erfolgt ihr Eisprung voraussichtlich am 21. August.
Als alleiniger Indikator ist die Kalendermethode allerdings nicht geeignet, da jeder Zyklus individuellen Schwankungen unterliegen kann. Die Kalendermethode ist also vielmehr die Basis, die um folgende Methoden ergänzt wird.
2. Temperatur-Methode
Hierfür wird die Basaltemperatur benötigt, die unmittelbar nach dem Aufstehen (bevor eine körperliche Aktivität stattfindet) gemessen wird. Die gemessene Temperatur wird täglich in einem datierten Kurvenblatt eingetragen. Wenn die Temperatur mindestens drei Tage lang um mindestens 0,2 Grad höher ist als die vorangegangenen sechs Tage, hat mit großer Wahrscheinlichkeit ein Eisprung stattgefunden. Mit Hilfe der Temperaturmess-Methode kann der Eisprung also erst festgestellt werden, wenn er schon vorbei ist. Deshalb dauert es meist einige Zyklen, bis die fruchtbaren Tage genau bestimmt werden können und bis Sie merken, wie Ihr Zyklus tickt. Die Temperatur kann mit einem normalen Digital- oder Quecksilberthermometer gemessen werden. Inzwischen gibt es im Handel auch spezielle Zykluscomputer. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Ereignisse wie Fieber, Krankheit, Medikamenteneinnahme oder übermäßiger Alkoholgenuss die Temperatur beeinflussen können. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Eisprung zum gegebenen Zeitpunkt festgestellt, aber nicht
3. Zervix-Schleim-Methode
Zu Beginn der fruchtbaren Phase beginnt sich der Schleim zu verändern. Er wird zunehmend flüssiger und durchsichtiger und lässt sich am Tag des Eisprungs zwischen den Fingern zu Fäden ziehen. Nicht nur die Temperatur, sondern auch der so genannte Zervixschleim in der Gebärmutter verändert sich während des Zyklus. Ist er am Beginn noch trocken und eher spärlich, so bildet sich immer mehr und dünnflüssigerer, durchsichtiger Schleim, je näher der Eisprung rückt. Zum Zeitpunkt des Eisprungs spricht man auch von spinnbarem Schleim, d.h. er ist glasklar und lässt sich zwischen zwei Fingern zu Fäden ziehen. Nach dem Eisprung bekommt der Schleim eine eher klumpige und zähe Konsistenz. Entsprechende Daten über die Beschaffenheit des Schleims sind ebenfalls auf einem Datenblatt zu vermerken.
Für die Schleimbeobachtung gilt das Gleiche wie bei der Temperaturmessung: Es dauert einige Zyklen, bis frau sich mit ihrem Körper und seinen Signalen vertraut gemacht hat und diese deuten kann. Übrigens: Die Kombination aus der Temperaturmess-Methode und der Schleimbeobachtung basiert auf dem Konzept der Natürlichen Familienplanung (NFP). Weitere Informationen dazu gibt es auf der Homepage www.natuerliche-familienplanung.de
4. Ovulationstests
Für das Eintreten des Eisprung ist ein Hormon zuständig, und zwar das so genannte luteinisierende Hormon, LH. Zwei bis drei Tage bevor eine Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt wird, steigt die Konzentration des LH an und lässt sich im Urin nachweisen. Genau hier setzen so genannte Ovulationstests an. Das sind kleine Teststreifen, die die LH-Konzentration im Urin messen und anzeigen, ob Sie sich kurz vor dem Eisprung und damit in der fruchtbaren Phase befinden. Und so funktioniert's: Die Frau hält an bestimmten Testtagen ein Stäbchen in den morgendlichen Urinstrahl. Dieser misst die Konzentration des Luteinisierenden Hormons (LH). Je nachdem, ob sich der Streifen verfärbt, eine Farblinie anzeigt oder nicht, können so Eisprung und fruchtbare Tage festgestellt werden. Spezielle Ovulationstests gibt es in der Apotheke.
Hormonhelfer aus der Natur
Mit den richtigen Kräutern zum Kind vieles, was auf den ersten Blick wie Aberglaube oder das Gewäsch alter Kräuterhexen klingt, hat die moderne Wissenschaft mittlerweile bestätigt. Bestes Beispiel: der Granatapfel. Hier treffen Wahrheit und Legende zusammen. Das Symbol der Fruchtbarkeit war einst der phönizischen Göttin Astarte gewidmet. Granatapfelbäume wurden auf Heroengräber gepflanzt, um ihnen eine reiche Nachkommenschaft zu sichern. Im alten Rom trug die Gottesmutter Juno den Granatapfel als Zeichen der Ehe in der Hand, Bräute trugen Kränze aus den Ästen des Baumes. Und heute? Heute weiß man, dass bisher kein anderes Obst soviel natürliches Östrogen enthält wie diese Frucht aus dem Mittelmeerraum. Fakt ist, dass pflanzliche Hormone, so genannte Phytohormone, den weiblichen Zyklus harmonisieren und die Fruchtbarkeit steigern können. Als positiver Nebeneffekt lindern sie zudem typische Zyklusbeschwerden wie Regelschmerzen, Krämpfe oder Kopfweh.
Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Kräuter vor:
Mönchspfeffer:
Da steckt jede Menge Östrogen drin wohl der einleuchtendste Grund, warum dieses Gewürz früher in Mönchsgärten angepflanzt wurde. Denn bei Männern hemmt das weibliche Hormon den Sexualtrieb, was der Bestimmung der Kirchenbrüder natürlich sehr gelegen kam...
Im weiblichen Körper beschleunigt Mönchspfeffer die Entwicklung des Eies im Eierstock. Im Gegensatz zur normalen Hormonbehandlung kommt es hier seltener zu unerwünschten Zysten oder Mehrlingsschwangerschaften. Wohltuend wirkt sich Mönchspfeffer auch bei prämentstruellem Syndrom, schmerzhafter Regelblutung und Beschwerden in den Wechseljahren. Weiteres Plus: durch Beeinflussung der Hirnanhangdrüse werden auch körpereigene Glücksstoffe (Opiate) ausgeschüttet sowie Prolaktin, ein Hormon, das für die Steuerung der Milchproduktion verantwortlich ist. Es empfiehlt sich, Mönchspfeffer über einen Zeitraum von einem halben Jahr einzunehmen.
Schwarze Schlangenwurzel:
Neben der Regulation des Hormonhaushalts wirkt sie vor allem bei schmerzhafter Regelblutung und Gebärmutterkrämpfen.
Traubensilberkerze:
Lindert hormonell bedingte Menstruationsstörungen, Regelschmerzen und Wechseljahrsbeschwerden
Hopfen:
Da sind ganz bestimmt nicht Hopfen und Malz verloren! Die östrogenartige Wirkung lindert zusätzlich Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Depressionen und Unruhe viele weitere Beschwerden.
PS: Dies sollte jedoch nicht als Aufforderung für exzessiven Bierkonsum verstanden werden! Übermäßiger Alkoholgenuss vermindert bei Männer und Frauen die Fruchtbarkeit. Deshalb lieber in Form von Präparaten einnehmen.
Gerade bei pflanzlichen Medikamenten sind Wechselwirkungen zu beachten. Medikamente können sich gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen. Klären Sie Ihren Arzt genau darüber auf, was Sie gerade an pflanzlichen oder sonstigen Präparaten zu sich nehmen. Pflanzliche Kräuter haben deutlich weniger Nebenwirkungen als konventionelle Hormonpräparate. Trotzdem sollten sie nicht unbedenklich über längere Zeitspannen ohne ärztliche Aufsicht konsumiert werden.
Die Blockade im Kopf überwinden
Stress vermindert die Fruchtbarkeit. Egal, ob es sich um körperliche Belastungen oder Ärgernisse im Beruf handelt Adrenalin ist ein direkter Gegenspieler zu den Geschlechtshormonen. Verbunden über die Hypophyse und den Hypotalamus im Gehirn wird die Aktivität der Hoden bzw. Eierstöcke gedrosselt. Hochleistungssport stellt für den Körper ebenso eine Stresssituation dar, wie übertriebene Diäten oder extremes Unter- und Übergewicht. Erreicht eine Frau nur 70 Prozent ihres Idealgewichts, so befindet sie sich bereits an der kritischen Grenze. Ein regelmäßiger Eisprung ist nicht mehr gewährleistet. Für alle, die Mutter werden wollen gilt: halten Sie die Balance. Bewegung tut gut, fördert die Durchblutung aller Organe, auch die des Beckenbodens von Hochleistungssport sollten Sie aber absehen. Ernähren Sie sich ausgewogen und vermeiden Sie Über- oder Untergewicht.
Nicht zu vergessen: die Psyche! Ist die Frau über längere Zeit einer starken Anspannung ausgesetzt wie z.B. bei Frauen in Kriegsgebieten beobachtet so hört der Zyklus ganz auf. Ähnliche Auswirkungen können auch Depressionen, Angstzustände oder seelische Probleme hinterlassen. Genau hier liegt der Knackpunkt vieler kinderloser Paare: Der unerfüllte Kinderwunsch als solcher kann zum Stressfaktor werden. Wenn es mit dem Nachwuchs nicht so schnell klappt wie erhofft, setzen sich viele Paare so unter Druck, dass sie sich damit selbst den Weg zum Wunschkind verbauen.
Erst einmal: nur keine Ungeduld. Jedes dritte Paar braucht mindestens 1 Jahr bis es mit dem schwanger werden klappt. Fälle, in denen eine Empfängnis sofort nach Absetzen der Pille stattfindet, bilden die Ausnahme. Streichen Sie übertriebene Erwartungen und genießen Sie Ihre natürliche Körperlichkeit. Denn neben Temperaturkurven, Kalendern und Co sollte ein wesentlicher Punkt auf gar keinen Fall zu kurz kommen: die Leidenschaft!
Quelle: babyclub.de