Faszination Pferd - Erlebnisse

Vertrauen und die Arbeit es aufzubauen und zu erhalten

Vertrauen und die Arbeit es aufzubauen und zu erhalten

Pepita ist eine Araber- Isländermix Stute, wurde am 17.05.1997 geboren, ist also vor kurzem 8 Jahre alt geworden. Leider sieht man auf den Fotos nie das sie ein Fliegenschimmel ist, sie hat schwarze und braune Punkte und schwarze Strähnen am Mähnenkamm, werde aber auch noch ein Foto von ihrer Fellzeichnung hochladen. Seitdem 22 Oktober diesen Jahres besitze ich Pepi nun schon ein Jahr lang. Ich habe als ihre Rb angefangen, bis mir angeboten wurde sie zu kaufen, was ich nach reiflicher Überlegung auch getan habe. Das war die Kurzfassung.Ich habe eine kleine Geschichte darüber geschrieben wie Pepita zu mir gekommen ist. Viel Spaß beim lesen. Vor fast einem Jahr fand meine beste Freundin eine Reitbeteiligung an einem kleinen Offenstall auf einem Kaltblut, namens Rasputin. Da ich i vor Neid erblasste und selbst schon seit längerer Zeit wieder zurück in den Sattel wollte, erzählte meine Freundin mir das am Stall noch eine RB für eine Stute gesucht wurde. Sie beschrieb mir diese als zierlich,kleine Schimmelin, sehr ängstlich, die kurzem ihre Reitbeteiligung verloren hatte. Am nächsten tag fuhr ich also voller Neugierde mit zum Stall um nachzusehen wer diese kleine Stute denn wohl war. Diese kleine Stute, übrigens ein Fliegenschimmel namens Pepita entpuppte sich nicht als Pferd sondern als Zicke. Als ich den Stall betrat sah sie mich erstmal voller Verachtung an, als wenn sie sagen wollte "Oh Gott wieder eine dies mit mir versuchen will". Anfassen ließ sie sich von mir garnicht es sei denn ich hatte was Essbares in meiner Hand. Ich dachte mir schon das das lustig werden würde aber wie lustig hätt ich mir wirklich nicht vorstellen können. Dann kam das 1.mal putzen. Pepita sprang dauernd wild umher um vor meinen Händen zu flüchten die sie berührten ohne das ich sie vorher gefragt hatte. Sie testete mich dauernd aus, gab keine Hufe drohte mich zu treten, sah ich einmal weg blickte ich voller Wonne ihrem Hintern entgegen. Nachdem ich dann eine Stunde damit beschäftigt war sie zu putzen, gings ans trensen und satteln, es hatte mir ja keiner erzählt das sie schon etwas länger nicht mehr bewegt worden war, deshalb freute sie sich warscheinlich auch als ich dann endlich versuchte aufzusteigen. *NERV* Aufsteigen dauerte dann auch nochmal zehn Minuten weil diese Ziege einfach nicht stehen bleiben wollte und ich ständig ins leere trat. Gut, ich saß endlich oben, puh erste Hürde geschafft. Denkste! Pepita stapfte direkt los, nicht das man sie zum halten bekommen hätte an der Straße, nein Autos waren wohl unter ihrem Niveau und interessierten sie kein bischen, gut das der Stall nicht an einer Hauptstraße erbaut worden war. So landeten wir sicher auf der anderen Seite. Meine Freundin ritt auf ihrer Rb vor und wir hinterher. Nach den ersten Minuten lagen meine Nerven eh schon blank also dachte ich mir "was kann noch kommen"? Schlimmer kanns ja nicht werden. Wieder falsch gedacht. An der Galoppstrecke angekommen preschte sie plötzlich an dem Kalten vorbei auf den Fußgängerweg ich schrei nur noch "zur Seite"die Passanten sprangen in die Büsche und Pepita ließ sich weder lenken noch anhalten. Also ritten wir im Jagdgalopp auf einen Hügel und plumps fiel ich mitten in einen Haufen Brennnesseln. Pepita dachte sich wohl, "och wie Schade jetzt bin ich sie losgeworden" und graste ganz gemütlich neben mir. Danach steigerte sich mein Respekt wohl in Wut denn ich stapfte wieder los schnappte mir die Zügel sah sie an und stieg wieder auf. Meine Freundin hörte ich nur brüllen "Lebst du noch". Ich gab dann einen Ton von mir und schon gings weiter. Pepita hatte gott sei dank nicht damit gerchnet das ich wieder aufsteigen würde und so konnten wir unseren Ausritt ganz gemütlich und ohne Mucken fortsetzen. Nach einem Gespräch mit der Besitzerin fand ich dann heraus das Pepita schon Monate lang nicht mehr draussen war, verständlich das sie sich abreagieren wollte. Die nächsten Tage verliefen recht gut, sie fand mich interessant wurde neugierig aber war immer ängstlich und ich konnte den Grund nicht herausfinden warum das so war. Also wieder Gespräch mit der Besitzerin. Die erzählte mir dann das sie Pepita von einem Händler hatte der sie wohl sehr schlecht behandelt hatte und ihr damals wohl auch das Nasenbein gebrochen hat. Also versuchte ich es mit viel Geduld und Ruhe und langsam kam sie auf mich zu. Wir wurden ein Team. Bis der nächste Zwischenfall kam. Galopp auf dem Stoppelfeld, wieder Jagdgalopp wieder nicht anhalten, und ich wieder geflogen. Langsam bekam ich Angst und wollte es mir mit der RB überlegen. Doch ich entschloss mich ihr noch eine Chance zu geben. Gesagt getan es wurde mit jedem Tag besser sie wieherte mir entgegen wenn ich kam, mittlerweile kam ich fast täglich da die Besitzerin die Freude an Pepita verloren hatte. Ich wurde zu ihrer Bezugsperson was mich natürlich auch durchaus freute. Dann bekam ich ein Angebot, ich sollte Pepita kaufen. So übernahm ich die Stallmiete und zahlte sie ab. Ich fing an mit ihr zu arbeiten, ritt erstmal ganz ohne Zügel nur mit Gewicht und Schenkeln und Stimme, nach ein paar Tagen hatte sich das schon soweit eingespielt das sie bei "brr"und "steh" auch wirklich stehen blieb ohne das ich wie wild am Zügel ziehen musste. Ich denke sie wurde so hart am Zügel gearbeitet das sie total unempfindlich im Maul geworden war. Heute ist sie wieder so empfindlich das wenn ich zupf Paraden gebe sie sofort weiß ah da ist jetzt was nicht in Ordnung. Vor 2 Monaten hab ich sie übernommen. Doch es gab wieder einen Zwischenfall. Sie ging wieder durch und ich bin wieder geflogen. Da sie nun mir gehörte konnte ich ja machen was ich wollte und so beschloss ich eine Reitlehrerin zu rate zu ziehen. Gesagt getan die Rl kam und wir longierten Pepita auf dem angemietetem Reitplatz. Naja was heißt longieren, Pepita hatte bis zu diesem Zeitpunkt warscheinlich nie verstanden was man mit einer Longe so macht und deshalb fingen wir ganz langsam an. Es klappte super und Pepita war nach einer Stunde immernoch aufmerksam und lernbegierig. Mittlerweile hatte ich meine erste Reitstunde unterm Sattel und auch das hat Pepita richtig gut gemeistert. Sie wurde warscheinlich nie richtig ausgebildet nur gerade so das man auf ihr rumjockeln konnte und immer wenn ich sie überfordert habe hat sie die Flucht ergriffen. Dazu kommt leider das sie arge Problem am jetzigen Stall hat sie wird nur vermöbelt von den anderen Wallachen und ist deshalb dauerrossig. Das macht die ganze Situation noch schwieriger da sie kein sicheres zu Hause hat, in dem Sinne und ständig unter Stress steht. Naja am 28.wechseln wir endlich den Stall und somit kann es nur noch besser werden. Seitdem ich sie habe hat sich Pepita schon um 180 ° gedreht, sie ist aufgeschlossen, vertrauenswürdig und sehr lernwillig, also bleibt mir nichts anderes übrig als in eine erfolgsversprechende Zukunft zu blicken.



Ich bin nicht auf der Welt um zu sein wie andere mich gerne hätten

Re: Vertrauen und die Arbeit es aufzubauen und zu erhalten o.T.





Ich bin nicht auf der Welt um zu sein wie andere mich gerne hätten





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Re: Vertrauen und die Arbeit es aufzubauen und zu erhalten

So und nun erzähle ich mal was sich schon alles geändert hat vom ersten Tag an bis heute, damit ich dann weiterschreiben kann.
Fange dann als erstes mal mit Verhalten allgemein an.
Pepita ist sehr aufgeschlossen, begrüßt einen schon freudig wenn man in den Stall kommt, kommt sofort an die Tür um was Leckeres abzustauben.
Sie lässt sich überall freiwillig anfassen kuschelt gerne und weicht nicht mehr vor meinen Händen zurück.
Naja ausser sie hat gerade ne Zickenminute dann spielt sie die Diva und ich muss mir erst ne Genehmigung zum anfassen holen.
Beim putzen lässt sie sich auch alles gefallen, also im Umgang ein astreines Verlasspferd.
Will mich ja hier nicht loebn, aber sie ist ausserordentlich gut erzogen und hört perfekt auf Stimme.
Gehe aber auch sehr viel mit ihr spazieren.
Unterm Sattel hat sie auch um 180 Grad gedreht.
Sie steht im Moment so zwischen E und A Niveau, wird immernoch (wird sie auch weiterhin) einmal die Woche beritten und 4 mal habe ich Stunde, 3 mal davon beim Bereiter und einmal bei Mary hier aus dem Forum.
Es gibt kein Anzeichen mehr von wegrennen, sie bleibt immer bei mir, auch im Trab wird sie nicht mehr schnell.
Den Galopp üben wir gerade ja zusammen.
Ihr habt ja mitbekommen das ich meine Angst nach den ganzen Stürzen im Galopp erstmal wieder überwinden musste, also bin ich erstmal nur an der Longe galoppiert, erst mit festhalten und dann ohne.
Seit Sonntag galoppiere ich wieder alleine, erstmal nur auf der linken Hand, auf der rechten hab ich noch etwas Angst.
Sie galoppiert aber ganz ruhig, kein Anzeichen von Panik, kein Anzeichen von Angst und nimmt richtig schön das Bein an.
Der Bereiter übt im Moment Galoppwechsel mit ihr, klappt schon sehr gut .
Jaja meine Pepi hat sich von einem ängstlichen haufen zu einem richtig selbstbewustem Pony gemausert .
Weiss garnicht mehr wohin mit meinem Stolz.



Ich bin nicht auf der Welt um zu sein wie andere mich gerne hätten

Dass einmal das Wort “Tierschutz” erfunden werden musste, ist eine der blamabelsten Angelegenheiten menschlicher Entwicklung.

(Theodor Heuss, erster Bundespräsident Deutschlands 1949 - 1959)