Finsterwalder Forum - Vorschläge für Finsterwalde

die „Zweite Miete“

die „Zweite Miete“

Hiermit möchte ich zwei Artikel aus der heutigen LR aufgreifen und zur Diskussion stellen.
Die Rede ist vom Prüfbericht zu den momentan geltenden Niederschlagswasserpreisen und zu den Gebühren der Hausmüllentsorgung.
Beides sind Kosten, mit denen der bereits geschröpfte Bürger noch einmal richtig abkassiert wird.
Abkassiert deshalb, weil diese Belastungen im Vergleich zu manch Nachbar-Gemeinde/ Verband immens hoch sind.

Nach dem hundertprozentigen Anstieg des Abwasserpreises habe Haferland eine Kostenreduzierung beantragt, doch dieser Vorschlag war aufgrund der fehlenden Mehrheit im Stadtparlament abgewiesen worden.
Wohlgemerkt, in Elsterwerda liegen die Gebühren bei 30 Cent/m²- in Fiwa bei 1,01 Euro!
(Und das obwohl immer behauptet wird, die Wolken machten stets einen großen Bogen um die Sängerstadt. )

Bei diesem schon einmal abservierten Tagesordnungspunkt habe ich nunmehr kein Verständins für diese weitere Verzögerungs- oder besser Ablehnungstaktik(?) unserer Stadtverordneten. Denn der Prüfbericht liegt bereits SEIT WOCHEN vor!



Wie leider bekannt, hat auch der Abfallentsorgungsverband „Schwarze Elster“ entgegen aller kaufmännischen Prinzipien agiert.
Man unterzeichnete Langzeitverträge ohne vorangehende Ausschreibungen!
Die Lasten trug wieder der Bürger, mit den höchsten Müllgebühren weit und breit.
Angesichts dieser Tatsache wird der Aufschrei der Rethmann- Leute, denen wohl erstmals der Wind des Freien Wettbewerbs ins Gesicht bläst, ungehört verhallen.

Da ich noch Gebührenzahler im Einzugsgebiet des Entsorgers „Costar“ bin, bieten sich auch hier direkte Vergleichsmöglichkeiten.
Die Grundgebühr unterscheidet sich zwar kaum,
dort 22,08 EUR/Jahr hier 23,88 EUR/Jahr pro Nase.
Aber die Müllmarken trennen Welten.
Dort 3,96 EUR/240 ltr. hier 8,30/240 ltr.
Ebenfalls ein Unterschied von mehr als 100% bei diesen 14-täglich anfallenden Kosten- Wahnsinn!

Den Vergleich bei den Gaspreisen zwischen „Spreegas“ und den „SW Finsterwalde“ möchte ich erst gar nicht bemühen.
Aber es ist schon ziemlich erschreckend, was den hier immer ärmer werdenden Bürgern an vermeidbaren Kosten aufdiktiert wird.
Ob dieses gewaltige Korrekturpotential (zumindest bei Wasser und Gas) von den künftigen Stadtverordneten bewältigt werden kann, bleibt zu hoffen, ist aber in der sich andeutenden Konstellation nicht erkennbar.

Re: zur „Zweiten Miete“

Nach meinem Weggang aus Fiwa ist mir gleich aufgefallen, das die zweite Miete in Finsterwalde gegenüber dem was ich heute zahle, bedeutend höher war. Die Grundmieten sind hier zwar höher, aber die Nebenkosten um ca. 50 % geringer. Die Warmmietenquadratmeterpreise (tolle Wortschöpfung, eines Kanzlers würdig ) in Finsterwalde sind denen identisch, welche auch hier in Baden-Württemberg gezahlt werden. Die Mieten sind nur deshalb geringer , weil die Wohnungen ein ganzes Stück kleiner sind, ansonsten wären die Mieten 100% West und noch darüber bei 80 % Gehalt, aber nur wenn man Glück hat. Eine Niederschlagseinleitungsgebühr kennt hier in Landkreis Esslingen niemand, der Regen fällt doch gottgewollt vom Himmel. Das ist nur eine ostdeutsche Erfindung, um die Bürger zu schröpfen und die zweite Miete anzuheben und das marode Stadtsäckel zu füllen. Gewerbesteuereinnahmen gab es in Nebula noch nie oder nur sehr wenig. Man nimmt eben, wo man kriegen kann.

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Die Bahn - Fährst Du schon, oder wartest Du noch...

Re: zur „Zweiten Miete“

@steno
Kurze Anfrage aus dem Umland von Fiwa.
Wie wird denn die Niederschlagsmenge eines Jahres berechnet? Geht es da nach Grundstücksgröße oder einer anderen Berechnungsgrundlage? Fließt in diese Berechnung auch die tatsächliche Regenmenge ein?
Wir sind noch nicht angeschlossen, soll aber in den nächsten Jahren geschehen.

mfg Kalle007

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Es denkt der Mensch und lenkt das Pferd --> doch manchmal ist es umgekehrt!!!

Re: zur „Zweiten Miete“

@Kalle
Du kommst aus dem Umland?
Fein, vielleicht bleibt Dir des Finsterwalders Willkür erspart!

Zitat LR vom 21.Okt.2003
"Bis 1999 wurde der Niederschlagswasserpreis nämlich errechnet, indem die anrechenbare Grundstücksfläche mit der statistischen Jahresregenmenge pro m² multipliziert wurde und sich so die vom Grundstücksbesitzer zu bezahlenden Kubikmeter Regenwasser ergaben.
Mit der ab 2000 vorgenommenen Umstellung auf Privatrecht sei aber der Niederschlagswasserpreis unmittelbar auf die anrechenbaren Quadratmeter Grundstücksfläche abgestellt worden."


Alles klar? Gern geschehen!

Re: zur „Zweiten Miete“

@steno
Ich glaube, dass es uns später nicht viel besser gehen wird, wenn wir dann irgendwann mal angeschlossen werden. Die Anschlußpreise werden sich bis dahin unendlich erhöht haben. Bis jetzt bezahlen wir eine Grundgebühr (ca. 130€ jährlich) plus die Fäkalmenge nach dem jeweiligen Abpumpen. Unser Abwasser wird nach Lindena gefahren, obwohl Anwohner eines Ortsteiles von uns bis zum Fiwa-Klärwerk schauen können. Jetzt habe ich aber schon beinahe verraten wo ich wohne, ist aber egal.
Übrigens, sind die Anlieger am Münchhausener Klärwerk (Sonnewalde) auch nicht gerade zu beneiden. Dort haben sich die Kosten innerhalb eines Jahres verfast doppelt!

mfg Kalle007

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Es denkt der Mensch und lenkt das Pferd --> doch manchmal ist es umgekehrt!!!

Re: zur „Zweiten Miete“

Cool bleiben Leute! Zwar ist die Sache mit zweiten Miete grundsätzlich richtig - aber der Teufel liegt im Detail. Und darum sind haferlands Krokodiltärnen, die der Rudi heute wiedergab scheinheilig - oder der Mann weiß nicht wovon er spricht (was zu vermuten ist.). Der Abwasserpreis in Finsterwalde ist ein gewollter politischer Preis - müsste wiederum Haferland wissen. Schließlich will man sich ja wenigstens in einem Punkt deutlich vom Umland und im Reich unterscheiden. Aber er deckt eben nicht die Kosten. deshalb ist die Meinungsbildung in der SV so schwierig. Hier soll über die Krücke regenwassereinleitungsgebühr sich den tatsächlichen Kosten angenähert werden. Das kommt eben davon, wenn die Bevölkerung schrumpft, schrumpft, schrumpft....................... und die verbleibenen noch - verständlicher Weise - an ihren variablen Kosten sparen. Und so wird der bestraft der bleibt und der sich auch noch ökologisch sinnvoll verhält. Oder ist Wassersparen doch nicht so ökologisch sinnvoll? Aber das ist schon wieder eine andere Diskussion.