Der Verhütungsschwamm
Der Verhütungsschwamm
Was ist ein Verhütungsschwamm?
Klein, rund, Polyurethanschaum, durchtränkt mit einer samenabtötenden Substanz: Der Verhütungsschwamm ist bislang wenig bekannt und ebenso wenig verbreitet. Dabei besitzt der Kunststoffschwamm gewisse Vorteile: Er ist einfach zu handhaben - wie ein Tampon - und relativ sicher. Auf dem Markt gibt es verschiedene Schwämmchen, die eine mechanische Barriere mit der chemischen Verhütung kombinieren.
Wie hoch ist die Sicherheit?
Die Hersteller geben einen Pearl-Index von 5 bis 10 an. Dies entspricht fünf bis zehn ungewollten Schwangerschaften in einem Jahr bei 100 Frauen, die mit dieser Methode verhüten.
Wie funktioniert der Verhütungsschwamm?
- Schieben Sie den Schwamm so weit wie möglich in die Scheide bis vor die Gebärmutter. Das geht schon ein bis zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr und sie müssen das Liebesspiel nicht unterbrechen. Verhütungsschwämme unterscheiden sich - je nach Produkt - minimal in der Anwendung, z.B. wann das Schwämmchen vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt wird.
- Bis zu 24 Stunden kann ein Schwamm in der Scheide bleiben (je nach Produkt), ohne die Schutzfunktion einzubüßen. Dies gilt unabhängig davon, wie häufig in diesem Zeitraum Geschlechtsverkehr stattfindet.
- Erst sechs Stunden nach dem Geschlechtsverkehr sollten Sie das Schwämmchen entfernen, damit alle Spermien abgetötet sind. Es sollte aber maximal zwölf Stunden in der Scheide bleiben, damit die Schleimhaut nicht gereizt wird.
- Ein Schwämmchen darf nur ein Mal verwendet werden.
- Der Partner spürt nach Aussagen der Hersteller nichts von dem Schwämmchen.
Während der Regelblutung, nach einer Geburt oder Fehlgeburt darf das Schwämmchen nicht angewendet werden. Auch bei einer Scheideninfektion sollten Sie auf das Verhütungsschwämmchen verzichten, da das Spermizid die entzündeten Schleimhäute zusätzlich reizt.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Besteht eine Allergie gegen die Spermizide, kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Auch beim Partner können allergische Reaktionen gegen die Spermizide oder den Kunststoff des Schwammes auftreten. Brennen, Jucken, Ausschläge und andere Irritationen sind mögliche Begleiterscheinungen.
Die Reizung der Schleimhäute durch das Spermizid Nonoxynol-9 erhöht auch die Infektionsgefahr. Eine Studie der Vereinigten Nationen (UN) ergab, dass sich Frauen deutlich häufiger mit dem HI-Virus infizierten, wenn sie chemische Verhütungsmittel mit dem Wirkstoff Nonoxynol-9 anwendeten. Vermutlich gelangt das HI-Virus über die gereizten Schleimhäute leichter in den Körper.
Im Vergleich zu anderen Verhütungsmitteln wurde bei den Barrieremethoden - und somit auch beim Verhütungsschwamm - das Toxische Schock-Syndrom etwas häufiger beobachtet. Sie sollten deshalb solche Methoden nicht während der Menstruation anwenden.
Achtung: Ein Verhütungsschwamm schützt weder vor AIDS noch vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen!