Groningen will größeres Stadion
Aus dem SonntagsReport
Groningen. Erst vor etwas mehr als einem Jahr weihte der niederländische Fußball-Erstligist sein neues Stadion Euroborg ein. Die neue Arena brachte den Groningern Glück. Der FC schaffte prompt den Sprung in den UEFA-Cup. In der neuen Saison läuft es sportlich noch nicht ganz so rund. Aber der Zuschauerzuspruch ist ungebrochen. Und genau da liegt das Problem. Denn das Euroborg-Stadion fasst nur rund 20.000 Zuschauer. Ein Großteil der Plätze ist mit Dauerkarteninhabern belegt, in den freien Verkauf gehen kaum Karten. Die wenigen Tickets sind meistens in Windeseile verkauft. Beim Topspiel gegen Ajax und das Derby gegen Heerenveen dauerte es jeweils etwa zwei Minuten, bis die wenigen Karten vergriffen waren. Deswegen wagte FC Groningen-Geschäfstführer Hans Nijland nun einen Vorstoß. Seine Forderung: Das Stadion muss ausgebaut werden, wenn der Verein sich auf Dauer in der oberen Tabellenregion etablieren will. Eine Arena für 30.000 bis 40.000 Zuschauer können sich die Verantwortlichen des Fußballklubs vorstellen. Das Potenzial sei vorhanden: Wir haben lange Wartelisten mit Dauerkartenanfragen und Anfragen für Sponsorentickets, so Nijland. Eine Machbarkeitsstudie soll nun Aufschluss geben, ob solch ein Vorhaben realisierbar ist. Eher mit Zurückhaltung betrachtet die Stadion-Betreibergesellschaft Euroborg N.V. die Planungen: Neben der finanziellen Frage muss auch erst mal geprüft werden, ob technisch ein Ausbau überhaupt möglich ist, so Geschäftsführer Ben Veenbrink. Eine kleine Erweiterung sei aber auch kurzfristig denkbar, heißt es aus Kreisen der Betreibergesellschaft. So ist zwischen Spielfeld und Tribüne noch etwas Raum, auf dem zusätzliche Sitzreihen installiert werden könnten. Ein Konzept, mit dem Werder einst auch im Bremer Weserstadion weitere Plätze schaffte. Außerdem soll in der Euroborg eine flexible Trennwand zum Gästeblock montiert werden. Bislang hatte der Gästeblock immer eine unveränderte Kapazität von über 1.000 Plätzen. Doch insbesondere kleine Klubs wie Excelsior Rotterdam oder RKC Waalwijk schöpften dieses Kartenkontingent nicht annähernd aus. Deshalb soll es möglich werden, den Gästebereich zu verkleinern, um zusätzliche Tickets an Groninger Fans zu verkaufen.