Am Freitag ist mein neues Buch "Giordano Bruno und die okkulte Philosophie der Renaissance" erschienen. Mit 124 Seiten ist es überschaubar, jedoch reich an Informationen. 177 Referenzen belegen die Argumentation des Autors und laden auch zum eigenen Weiterforschen ein.
Aus dem Inhalt:
Vorwort von Dieter Vogl
I. Giordano Bruno in der Renaissance
II. Jugend, Lehrjahre und erste Konflikte (1548 1575)
III. Flucht und Wanderschaft (1576 1579)
IV. Professor der Philosophie in Toulouse und Paris (1579 1583)
V. In London und Oxford (1583 1585)
VI. Auf der Suche nach einer neuen Lehrtätigkeit (1585 1588)
VII. Am Hof von Kaiser Rudolf II. in Prag (1588)
VIII Professor an der Universität Helmstedt (1589 1590)
IX. Kooperator der operierenden Natur (1590 1591)
X. Verhängnis in Venedig (1591 1593)
XI. Das Ende in Rom (1593 1600)
Der Autor
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Nicolas Benzin
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"Wer Perlen vor die Säue wirft, darf sich nicht wundern, wenn sie zertreten werden."
DAS ASCHERMITTWOCHSMAHL, 1584 von Giordano Bruno (1548 - 1600)
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Diskussionen um mein Giordano-Bruno-Buch
Liebe Bruno-Freunde,
nach einer ersten Einschätzung von seiten eines promovierten Genetikers, der mir bestätigt hat, daß die Darstellung der biologischen Sachverhalte und genetischen Abläufe in meinem Buch "Giordano Bruno und die okkulte Philosophie der Renaissance" völlig korrekt sei (wobei zur Einordnung Brunos in die Geschichte der Naturwissenschaften allerdings noch nichts gesagt ist), hat nun als erster Fachphilosoph Herr Dr. phil. Joachim Eberhardt mehrmals in zum Teil polemischen und "sich Lustig machenden" Analysen zu meiner Arbeit Stellung bezogen:
Wer mein Buch gelesen hat, dem werden meine (begründeten) Spitzen gegen die universitäre Philosophie und ihre gescheiterte Interpretation von Brunos Gesamtwerk nicht entgangen sein. Eingehend lege ich dar, warum die Fachphilosophie scheitern mußte, da sie allein ihre Vorstellungen vom wissenschaftlichen Kenntnisstand in Brunos Epoche ihrer Interpretation zu Grunde legt. Dabei ist die Fachphilosophie gefangen in ihrem Paradigma von der linearen Entwicklung des Wissens. Was es damals nach ihrer Vorstellung nicht gegeben haben kann, das gab es dann auch nicht. Über einen Einfluß von Kulturbringern von außen, über Offenbarungswissen oder eine möglicherweise durch Kataklysmen eben nicht linear verlaufene Entwicklung, mag man gar nicht nachdenken. Denn: Die "Gretchenfrage" ist, wer hat den Alten zu ihrem Wissen verholfen? - Wer von einer linearen, rein irdischen Entwicklung ausgeht, kann sich diese Frage nicht beantworten.
Aktuelle Forschungsprojekte:
Weitere Recherchen haben inzwischen ergeben, daß Giordano Bruno die 1866 durch Ernst Haeckel aufgestellte biogenetische Grundregel, "Die Ontogenese ist eine verkürzte Rekapitulation der Phylogenese" (Individualentwicklung eines jeden Lebewesens ist eine kurze Wiederholung seiner Stammesentwicklung), bereits in seinem Werk "Vom dreifach Kleinsten und vom Maß" (1591) ausgearbeitet hatte. Haeckel kannte nicht nur, ebenso wie Goethe, die Schriften Brunos sehr genau, er hat auch im Jahr 1900 für die Druckausgabe von Otto Borngräbers Bruno-Drama "Das neue Jahrhundert" ein engagiertes Vorwort verfaßt. Der Wiener Physik-Professor und Herausgeber der Schriften von Ernst Bloch, Burkhart Schmidt, spricht inzwischen sogar offen darüber, daß er die Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie in Brunos kosmologischen Dialogen wieder erkannt habe. - Giordano Brunos Bedeutung für die Entwicklung des modernen naturwissenschaftlichen Weltbildes ist dabei bis heute nahezu unbekannt. Der "Aufbruch ins dritte Jahrtausend" läßt bezogen auf die universitäre Philosophie und ihr Verhältnis zur okkulten Philosophie der Renaissance weiter auf sich warten.
Wer mein Buch bereits kennt, ist zu Kommentaren im "Blog" des Herrn Dr. Eberhardt aufgerufen.