Eine asketische Gestalt nähert sich den Palisaden bis auf einhundert Schritt. Der alte Ork zupft nachdenklich seinen weissen Bart und legt dann langsam sein Gepäck, seine Waffen und seine Oberkleidung ab. Komplexe Muster, die sich von seinen Armen bis zu den Füssen in Streifen winden, sind in seine fahle Haut eintätowiert. Barfuss beginnt er nun einen langsamen Tanz - tatsächlich zieht er mit einem übermässig langen Fussnagel seltsame Figuren in den Staub. Zufrieden nickt der Alte. Mit leichten Bewegungen zieht er aus dem Gürtel drei Totems, deren Pfahle die Muster auf seinem Körper fortsetzen. Ein Totem ziert ein Rabenkopf, ein zweites ein Teufelsfisch. Das dritte Totem jedoch trägt das geschrumpfte Haupt eines Elfen. Mit einer fließenden Bewegung rammt er die drei Totems um den Tanzplatz in den harten Boden. Wohltuende Kräfte durchziehen seinen Körper. Der Alte kniet nieder und verharrt in ritueller Pose. Er kramt aus einer Gürteltasche eine handvoll Knochen, die zu eigenartigen Figürchen geschnitzt sind. Der Schamane murmelt "Geister, weist mir den Weg" und würfelt die Knochen vor sich auf den Boden. Er beugt sich darüber und glaubt die Figur des "tanzenden Affen" darin erkennen zu können. Vielleicht ist es aber auch der "singende Bock", der die "verwaiste Flöte" überdeckt. Vorwurfsvoll blickt der Alte die Knochen an, die ihm wieder einmal keine klare Antwort geben wollen.
Da zieht ein kleiner Junge, der panisch durch die Gegend hopst, seine Aufmerksamkeit auf sich. "Hilfe, ich werde von Bienen verfolgt!" Der Alte grinst, kramt in der Tasche, und schmiert schnell seinen Unterarm mit einer Paste ein. Mit der bekleisterten Hand vollführt er, noch immer kniend, eine kleine Bewegung und im Nu lassen die Bienen von dem verstochenen Jungen ab und schwärmen zu der Hand des Alten. Ungläubig nähert sich der Junge und betrachtet die wimmelnde Bienentraube aus sicherer Entfernung - der einäugige Alte und die Bienen sind keine gute Einladung. "Du solltest die Bienen um den Honig bitten, dann geben sie gerne," meint der Alte, und der Junge klappt seinen Mund zu. "Junge, ich danke dir für dein Geschenk. Die Bienen werden mich lange Zeit sättigen. Sag mir, lebt hier ein junger Ork, der sich Shak nennt?" Misstrauisch geht der Junge ein paar Schritte rückwärts und ruft "Ich bin der einzige Junge hier, aber Shak ist unser Häuptling." Damit läuft er am Wächter vorbei in die Palisaden.
Der Alte sieht dem Jungen hinterher, holt dann umständlich mit einer Hand seine Totems ein, während er die Bienenhand stets nach oben hält. Gemessenen Schritts geht er zum Wächter: "Lok'thar! Man ruft mich Ar'Kron, Sohn der Geister. Sie und diese Bienen hier führten mich hierher." Er wedelt mit der Bienenhand ein wenig und fügt etwas weniger formell hinzu: "Kannst Du mir mit einem Bienenkorb aushelfen, so dass ich mein Bündel wieder holen kann? Auch suche ich das Gespräch eines jungen Ork, ich meinte: Eures Häuptling. Denn lange habe ich ihn nicht mehr gesprochen."
-------------------------- OOC: Hallo,
ich heisse Andi und bin mit meinen 35 Jahren leider viel zu oft der Senior in Rollenspielrunden. Zu hause bin ich in Fulda, aber oftmals an verschiedenen Orten in Deutschland unterwegs. Ich spiele seit über 20 Jahren verschiedene Rollenspielsysteme und in letzter Zeit eben auch MMORPGs. Seit März WoW mit einer Nachtelfenpriesterin auf Forscherliga. Nun möchte ich gerne einige andere Aspekte des Spiels - Orks, schamanische Kultur, brennende Steppe, und nicht zuletzt auch PvP - kennenlernen. Tobias (Baghbas) hat mich auf Euch aufmerksam gemacht und ich muss sagen, dass er bisher nicht zuviel versprach. Ich bin so neugierig auf Euer Konzept, dass es mich wirklich freuen würde, bei Euch aufgenommen zu werden.
Re: Ar'Kron Einauge, Sohn der Geister
Der Wächter Kranal Fiss schaut abwechselnd auf den Bienenschwarm und auf den Ork. Er geht lieber einen Schritt zurück, er fürchtet keinen Feind doch Bienen sind ihm irgendwie suspekt.
Nun Ar`kron ich bin Kranal und der Wächter des Grol`dom Hofes.
Seine Worte sind harsch doch plötzlich fallen im die Tätowierungen des Orks auf. Das kann nur ein mächtiger Schamane sein, geht es durch seinem Kopf. Er dreht sich um und ruft nach einem Krieger. Der Krieger wir angewiesen den Bienenkorb zu halten, was diesem sehr wiederstrebt. Aber Befehl ist Befehl.
So alter Ork nun kannst Du Dein Gepäck holen. Deine Forderung den Häuptling zu sprechen ist nicht angemessen. Vorher musst Du Dich einer strengen Prüfung des Sendboten und Mentors des Clans unterziehen. Wir werden Dir einen Platz zum Schlafen und Nahrung verschaffen. Bitte habe Geduld, denn alle sind sehr mit dem Aufbau des Hofes beschäftigt. Zudem warten noch neun andere Orks auf ein Gespräch mit Thorgrak. Sollte dies erfolgreich verlaufen, wirst Du den Häuptling sehen.
Kranal deutet dem Schamanen den Weg zu den anderen Wartenden
Beweise Geduld und sieh dies als erste Prüfung. Eine erlesene Gemeinschaft kann nur durch harte Auswahl geformt werden. Also hol nun Dein Bündel. Ich wünsche Dir viel Erfolg und lass Dich von dem allzeit grimmigen Thrograk nicht irritieren.
Kranal gibt dem Schamanen höflich zu verstehen, dass er nun weiter Wache schieben muss
ooc: Willkommen bei den Grol`dom Orks und Danke für Deine Bewerbung. Je mehr Du von allein über Dich preisgibts desto weniger müssen wir nachfragen. Nun ich muss Dich leider enttäuschen Haragan, der Fährtenleser des Clans (Jochen) ist leider mit beinah 40 Jahren noch etwas älter. Nun auch einige von uns waren in einem anderen Leben Elfen und sind jetzt von der Besonderheit der okischen Kultur fasziniert. Du machst einen sehr guten Eindruck auf uns. Mach weiter so und ich würde mich freuen Dich bei dem Clanfest begrüßen zu können.
Kraft und Ehre für den Grol`dom Clan!
Re: Ar'Kron Einauge, Sohn der Geister
Ar'Kron bittet mit einer Geste der Weisung die Bienen, in den Bienenkorb umzusiedeln. Er nimmt dem Krieger Bakhbas den Korb ab und gibt ihm zu verstehen, dass er sich drum kümmern werde. Etwas humpelnd geht er zurück, um seine Ausrüstung zu holen. Bei Kranal angekommen, spricht er ihn nochmals an:
Ich sehe, dass Du vielbeschäftigt mit dem Schutz des Hofes bist. Ich weiss aber auch, dass ich auf dem langen, dornenreichen Weg hierher einem sehr jungen Schamanen begegnete. Der Jungspund gab mit seinem Feuertotem an. Ich betrachtete es genauer und konnte erkennen, dass die Geister sehr viel Macht darin manifestieren. Auch war es wunderbar kunstvoll angefertigt. Ich konnte kaum glauben, daß dieses machtvolle Totem von einem solchen Jüngling angefertigt worden sei und stellte ihn zur Rede. Daraufhin gab der Junge zu, dass er es von einem gewissen Kranal Fiss auf dem Grol'Dom Hof habe, einem Schamanen, der in dieser Gegend unter den Söhnen der Geister hochangesehen ist. Er habe von Kranal die Wege des Feuers erlernt.
Kranal verzieht bei dieser Schmeichelung keine Miene, scheint aber doch zufrieden zu sein, daß endlich jemand seine wahren Qualitäten kennt und ihn nicht gleich als Türsteher abtut.
Und nun sehe ich Dich hier als Wächter. Wie stark muß der Grol'Dom-Clan sein, wenn ein so mächtiger Schamane nicht der Mentor des Clans ist. Wie erhaben muß dann erst der wirkliche Mentor sein! Ich bin begierig darauf, auch ihn kennen zu lernen.
Ar'Kron redet so umständlich, daß Kranal Fiss nicht so recht versteht, ob das nun ehrlich gemeint wahr oder nur eine weitere Schmeichelei. Ehe er zu einer Antwort ansetzt, fährt Ar'Kron fort:
Gut, Du versorgst also die Jünglinge in der Gegend mit Feuertotems und paßt auf den Hof auf. Und ich muß hier warten, wie Du sagst. Ich mag untätiges Warten nicht, denn ich bin kein fauler Peon, dem man erst mit der Keule die Arbeit zeigen muß. Darum zeige mir, wo Du ein paar Fackeln der ewigen Flamme eingelagert hast, und ich schnitze während der Wartezeit ein paar davon zu Totems zurecht.
Ar'Kron zeigt Kranal sein Feuertotem: Ein Drachenkopf krönt das Totem und die Flammen aus dem Maul umzüngeln den Stab. Zeichen sind in die Flammen eingeritzt. Kranal Fiss betrachtet das Totem genauer, das seinen eigenen in Kunstfertigkeit nicht nachsteht, wenngleich auch der Stil ein völlig anderer, vielleicht archaischerer ist. Seine Miene hellt sich auf bei dem Gedanken an einen freien Abend ohne die ewigen Schnitzereien. Ar'Kron fügt hinzu: Die Geisterbeschwörung in die Totems können wir später zusammen machen oder Du machst es allein, ganz wie es Dir beliebt.
OOC: Bezüglich der Preisgabe von Information: Ich bin kein Freund davon, die Geschichte eines Charakters öffentlich in einem Rutsch zu veröffentlichen. Streng genommen erschwert es die Trennung zwischen inplay- und offplay-Wissen. Ob Ar'Kron mehr über sich preisgibt, wird sich herausstellen, wenn jemand nachfragt.
Frag niemals einen Geist um Rat - denn er wird stets ja und nein antworten
Re: Ar'Kron Einauge, Sohn der Geister
Baghbas der auf Kranals ruf hin einen Bienenstock besorgt und zügig wieder zu Kranal und dem alten Schamanen eilt, staunt nicht schlecht als dieser ein summendes Knäuel Bienen auf und um die Hand schwirren hat.
Arg verwundert betrachtet er das sittsame Verhalten der Bienen um die sich der alte nicht weiter zu kümmern schien.
Als Arkron die Bienen in den Korb, mehr bittend als zwingend, umsiedelt, so als folgten sie freiwillig seinem Wunsch wollte Baghbas den Korb schon fast fallen lassen. Einem gutem dutzend Feinden in die Augen zu sehen war angenehmer als dieses suspekte Schauspiel. Erleichtert gibt Baghbas den Korb frei, als Arkron sich diesen wieder nimmt und beteuert sich darum kümmern zu wollen.
Baghbas nickt dem alten zu und schaut respektvoll und dienstpflichtig zum Obersten Wächter des Hofes, ob dieser noch etwas verlange. Als dieser verneint und Baghbas damit vorerst entlässt, grüßt dieser die beiden respektvoll und verschwindet schnell in einem Pulk weiterer Krieger.
Kraft und Ehre für den Grol'dom Clan!
"Bei ungehorsam zu ertragen, dass ich mit Stöcken geschlagen, durch Feuer verbrannt oder durch den Stahl sterbe!"
Re: Ar'Kron Einauge, Sohn der Geister
Shak hat das ganze Gespräch etwas abseits mit angehört, als er gerade Feuerholz hackte mit seiner Axt. Er geht langsam auf Ar`Kron zu.
Lok`thar ogar weiser Schamane! Nun Du hast Dich bewährt und dafür Danken wir Dir. Tritt ein in den Hof! Von nun an sollst Du einer von uns sein! Shak setzt zu einem markerschütternden Schrei an. Blut und Donner! Der Grol`dom Clan hat einen neuen Bruder gewonnen!
Kraft und Ehre für den Grol`dom Clan!
Re: Ar'Kron Einauge, Sohn der Geister
*Xorak sitzt gemütlich im Schatten eines Zelts und mustert Arkron mit unverholener Bewunderung. Welch beeindruckender Schamane. So weise und fast so alt wie sein eigener Lehrmeister, doch noch immer voller Kraft und Energie, als ob er seine Jugend frisch bewahrt hätte.
Große Achtung stieg in ihm auf. Arkron würde er gern als spirituellen Anfühers des Clans akzeptieren. Doch ob sich Arkron der Herausforderung stellen wird und sich am Feuerplatz um diese Aufgabe bemühen mag?
Ob spiritueller Führer oder nicht, Xorak ist bereits zur Überzeugung gelangt von diesem Schamanen noch etwas lernen zu können und fasst so den Entschluß sich darum zu bemühen, mehr über Arkron und seine Riten sowie Künste zu erfahren.*
Re: Ar'Kron Einauge, Sohn der Geister
Ar'Kron zuckt bei dem ohrenbetäubenden Ruf Shaks etwas zusammen.
Lok'thar ogar, junger Shak! Froh bin ich, daß mich die Geister hierher führten. Als ich dich das letzte mal hörte, hattest du zwar noch nicht diese mächtige Statur, aber deine Stimme war nicht minder gewaltig.
Eine Erinnerung saust durch seinen Kopf, ein verschmitztes Lächeln umspielt seine Lippen.
Ich hoffe aber, daß du in all der Zeit geübt hast und etwa mehr hervorbringst, als das leise Säuseln eben. So etwa:
Mit einer fließenden Bewegung zückt Ar'Kron ein Totem, das von einem Geierkopf geziert ist, holt Luft und ruft mit einer übernatürlich verstärkten, gewaltig donnernden Stimme:
WIND UND DONNER! KRAFT UND EHRE DEM GROL'DOM CLAN!
In weitem Umkreis stäuben die Vögel erschrocken auf. Eine Gazellenherde springt panisch fort. Fauchen hört man von einem Löwenrudel hinterm Berg gegen einen unsichtbaren Feind. Angstgeweitete Augen eines Raptors. Zwei Kinder beginnen zu Weinen. Ar'Kron blickt Shak auffordernd an und spricht in normaler Tonlage weiter
Ich hoffe, das Zelt, in dem sich die Clansangehörigen sammeln, öffnet sich bald für mich.
Frag niemals einen Geist um Rat - denn er wird stets ja und nein antworten