Am Horizont
Die Sonne verschwand langsam am Horizont des Brachlandes als die Wache zwei sich nähernde Gestalten bemerkt.
Nach einer ganzen Weile stellen sich die zwei Gestalten als ein Ork und ein Wolf heraus die auf die Palisaden zugehen. Die Sonne war schon hinter dem Horizont verschwunden als die beiden das Tor erreichen.
Aufmerksam betrachtet der Ork die Größe der Palisade und schaut zu dem Wolf.
"Ragokh das muss es sein. Wir haben die Grol´dom Festung erreicht."
Als der Ork hustend seine Kleidung ausklopft sucht der Wolf jaulend das weite.
"Halt, hier geblieben. So ein bisschen Staub bringt dich nicht um."
Kopfschüttelnd klopft der Ork seine Kleidung weiter aus und murmelt etwas was sich wie Weichei anhört. Nach dem er sich von dem gröbsten Staub befreit hat richtet er sein Blick auf die grimmig starrende Wache.
"Lok ´thar Bruder. Bring mich zu deinem Anführer ich möchte dem Grol´dom Clan beitreten."
Langsam schüttelt der immer noch grimmig starrende Wächter den Kopf.
"Verdammt Ragokh. Jetzt sind wir seit Tagen unterwegs und die sture Wache läst mich nicht rein."
Knurrend schaut der Wolf zu dem Ork hoch und beißt ihm in die Wade.
"Au, verdammt, aus. Ich gebe mir ja schon mehr mühe."
Scheinbar zu frieden mit seinem Werk lässt sich der Wolf auf allen vieren nieder.
"Wenn ihr mich nicht so einfach einlassen wollt werde ich mich wohl vorstellen müssen. Mein Name ist Gragk. Ich bin der Sohn von Herkat und Sirida. Wie man unschwer an meinem Begleiter erkennen kann bin ich Jäger. Meine Eltern gehörten zu den wenigen die die Lager überlebt hatten. Sie wurden in Stranglethorn sesshaft, wo ich dann auch das Licht der Welt erblickte. In der Tradition meiner Familie bildete mich mein Vater zum Jäger aus, was ich aber insgeheim mehrere Sonnenwenden lang gehasst hatte. Ich wollte lieber Krieger werden. Mein größter Wunsch war es eine dieser strahlenden Rüstungen zu tragen und eine riesige Axt zu schwingen."
Gragk seufzt leicht als er an seine Jugend zurück denkt. Einen Moment hält er inne und erzählt dann weiter.
"Ich weiß nicht mehr genau wann der einschneidende Punkt in meiner Jugend war. Aber ich weiß noch das ich sehr jung war und durch den Dschungel streifte um meine Fallen nach Beute zu kontrollieren. Ich hörte eine fremde Sprache die ich nicht verstand. Ich schlich der Stimme vorsichtig entgegen. Dabei muss ich mich wohl nicht sehr gut angestellt haben, da meine Beute mich entdeckt hatte und den Spieß umdrehte. Es war ein Mensch der von einer kleinen leuchtenden Gestalt begleitet wurde.
Viele Jahre später fand ich erst heraus das es ein Hexenmeister mit seinem Diener war. Mir war sofort klar das er Stärker war und mich auf der stelle töten würde. Ich versuchte Haken schlagend im Dickicht des Dschungels zu entkommen um die anderen zu warnen."
Gragk stoppt kurz und erzählt stockend weiter.
"Doch ich schaffte es nicht. Urplötzlich befiel mich eine wahnsinnige Angst und ich stürzte zitternd zu Boden. Der Mann kam immer näher und lachte hämisch. Ich war nicht in der Lage auch nur etwas an meiner Situation zu ändern. Als er dann neben mir stand, gab er seinen Begleiter einen Befehl worauf dieser anfing schrill zu kichern.
Mir wurde schlagartig bewusst dass dieser Befehl mein Todesurteil war. Doch plötzlich durchschnitt das Jaulen mehrerer Wölfe das schrille Gekicher. Von weiten wurde das zornige Gebrüll, mehrere Männer aus dem Dorf, immer lauter. Der Hexer muss weg gelaufen sein, da mein Tod ausblieb. Ich öffnete erst meine Augen wieder als mir eine raue Zunge durch das Gesicht lenkte. Es war einer der jungen Wölfe die mein Vater und die anderen Jäger im Dorf züchteten.
Mir wurde schwarz vor Augen.
Ich muss bis zum nächsten Morgen geschlafen haben. Wach wurde ich durch das Gespräch meines Vaters mit dem Dorf Schamanen. Ich verstand nur etwas was wie er hat glück gehabt klang. An meiner Seite lag der junge Wolf den ich seit dem Ragokh nenne.
Aber ich hatte nicht nur einen neuen Begleiter, auch der Angriff hatte seine Spuren hinterlassen. Meine Haare waren weiß."
Grakh blickt kurz zu Ragokh und schaut dann wieder die Wache an.
"So jetzt wisst ihr wer ich bin."
Grakh deutet auf einen nahen Baum.
"Ich werde dort unter dem Baum auf eine Antwort warten."