ein Bedingungsloses GE als gesellschaftliche Innovation begreifen
Automatenskepsis
In der Vehemenz der Abwehr der Kritik ist zu erkennen, in welchem Grade das Objekt der Kritik in den Stand eines Heiligtumes erhoben wurde.
Sagte man, die Monotonie der Arbeit sei mit den Maschinen entstanden, so hört man, es liege immer an den Menschen, was sie aus den Dingen machen. Will man dem zustimmen, sind das sogleich Sozialutopien. Aber den Entwicklungen eigne kein Eigenleben, sie seien eben nur nicht aufzuhalten. Die Automationsutopisten sitzen derweil schon mal hinter den Schreibti- schen und beruhigen mit der Beobachtung der Sozialutopisten ihr Gewissen. Dies, so lange kein anderer Grund, etwa die Würde des Menschen, für die Notwendigkeit der Installation der Unbedingtheit des Anspruches auf eX- istenzmittel genannt wird, sondern ihre Apotheose des Apparates genügt.
liebe Grüße bernd
Re: Automatenskepsis
Pass auf, lieber Bernd,
das Problem mit den Maschinen und der Automation ist ganz einfach zu lösen: Du erstellst uns allen hier im Forum eine Liste von Gerätschaften, welche die gesamte Menschheit besitzen darf, um damit ihr Dasein zur Zufriedenheit aller gestalten zu können. Wenn uns diese Liste vorliegt, werden wir darüber diskutieren, ob damit 6,5 Milliarden (oder sind es schon mehr? Ich weiß nur, daß jeden Tag 100.000 zusätzliche Mäuler gestopft werden müssen) Menschenseelen ernährt werden können. OK lieber Bernd? Denn in der Art und Weise wie Du diskutierst, werden wir noch in 100 Jahren diskutieren können ..
Liebe Grüße Lothar Samuel Tesche
Re: Automatenskepsis
"Alles also, was empirisch ist, ist als Zutat zum Prinzip der Sittlichkeit, nicht allein dazu ganz untauglich, sondern der Lauterkeit der Sitten selbst höchst nachteilig, an welchen der eigentliche und über allen Preis erhabene Wert eines schlechterdings guten Willen eben darin besteht, daß Prinzip der Handlung von allen Einflüssen zufälliger Gründe, die nur Erfahrung an die Hand geben kann, frei sei. Wider diese Nachlässigkeit oder gar niedrige Denkungsart, in Aufsuchung des Prinzips unter empiri- schen Bewegursachen und Gesetzen, kann man auch nicht zu viel und zu oft Warnungen ergehen lassen, indem die menschliche Vernunft in ihrer Ermüdung gern auf diesem Polster ausruht..." ( Kant, GMS, A.A. 426 )