Hof fegen
Liebe MitstreiterInnen,
eine kleine Anekdote möchte ich zum besten geben, die mir den Sinn der Arbeit so recht beleuchtet:
Folgendes hat sich wirklich ereignet. Eine Mutter hört vom Lehrer, dass Ihr Sohn, ein Zweitklässler, Blödsinn gemacht hat und bestraft wurde. Zur Rede gestellt, sagte der Knabe, einer aus seiner Klasse hätte vor ihm auch Blödsinn gemacht und sollte deswegen den Hof fegen. Er wollte doch auch mal gern den Hof fegen und deswegen hätte er Mist gemacht!
Mir zeigt diese Geschichte mehr als deutlich, dass schon unseren Kindern die Freude an der Arbeit mit Stumpf und Stiel ausgetrieben werden soll. Spätestens aber, wenn man arbeitslos wird und das war ich auch schon, merkt man wie sinnbringend Arbeit ist. Mich tröstete das damals noch üppige Arbeitslosengeld überhaupt nicht.
Die Erwerbsarbeit in der heutigen Form schafft soviele menschliche und soziale Verwerfungen und Ungerechtigkeiten, dass schleunichst eine grundlegende Reform her muss. Allein die immer stärker wachsenden leistungslosen Einkommen durch Zinsen und Renditen werden die Schere von arm und reich immer mehr öffnen und Krisen auslösen. Ich denke auch nicht, lieber Lothar Samuel Tesche, wir wären die Kleinen und Schwachen und müssen den "Großen Bruder" um etwas bitten.
Herzliche Grüße von Ernst Ullrich Schultz, der sich gleich ans Hof fegen machen wird.