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Einstündige Hörfunksendung

Einstündige Hörfunksendung

Freie Radios und Offene Kanäle unterliegen keiner Zensur und können daher auch positiv über das bedingungslose Grundeinkommen berichten. Im Mai 2005 fand in Dresden eine Podiumsdiskussion zu unserem Thema statt. Zusammen mit Befragungen im Vorspann und Zusammenfassung ergab das eine einstündige Sendung, die seit dem 7. Juli allen freien Radios zur Verfügung steht, siehe https://freie-radios.net. Herstellender Sender ist coloRadio, Dresden 100,2 MHz; das kann im Suchschema ausgewählt werden. Die Netzseite enthält natürlich auch das Verzeichnis der freien Radios in Deutschland - alles ist bereit, um die Sendung an vielen Orten auszustrahlen.

 
Diese Sendung war mein erster Kontakt mit dem Thema. Die Argumente und Vorstellung des neuen Lebens gefallen mir so gut, daß ich jetzt wie die Moderatorin frage, was wir tun können, um das noch zu erleben. "Weitersagen, die Idee verbreiten, ins Gespräch bringen" war der Rat der Experten auf dem Podium. Hier ein paar inhaltliche Punkte aus dem Gedächtnis:
 
Einleuchtend war mir die Analyse, daß die Angst vor Entlassung nicht nur die Lebensqualität und Freude an der Arbeit, sondern auch die Kreativität bremse. - Höherbezahlte Angestellte brauchen keine Angst vor Gehaltseinbußen zu haben. - Auch wurden Meinungen eingeholt, ob man sich in der Sicherheit des Grundeinkommens auf die faule Haut legen würde. Natürlich nicht! - Und laut Expertenmeinung ist es bezahlbar. - Ob Hartz IV vielleicht der Anfang des Grundeinkommens sei, wurde am Ende spekuliert. Ich hoffe, daß die sympathischen DiskussionsteilnehmerInnen das nicht ernstgemeint haben. Nach allem, was ich über die Sozialreform Hartz IV gehört habe, fehlt mir dabei das Wohlwollende, Aufbauende, Menschliche. (Soweit die unmaßgebliche Meinung einer Neuen.)

Re: Einstündige Hörfunksendung

Hi liebe Sigrid,

Deinen Beitrag find ich supi. Ich praktiziere seit einiger Zeit was ganz Tolles, um mit den Leuten ins Gespräch über das Bedingungslose Grundeinkommen zu kommen. Und zwar hab ich mir mit einer Kinderpost einen Stempel selbst zusammengestellt:Bedingungsloses Grundeinkommen steht drauf. Diesen Stempel bringe ich auf allen Geldscheine auf. Wenn ich jemandem einen solchen Schein in die Hand drücke, fragt er meistens, was das bedeuten solle. Dann erkläre ich es ihm und wir sind gleich in ein interessanten Gespräch verwickelt.

Wenn man nicht diskutieren will, reicht man den Geldschein der Kassiererin oder dem Kassierer so hin, daß die Seite, auf der die Europakarte zu sehen ist, nach unten zeigt (den Stempel bringe ich immer auf dieser Seite auf, und zwar quer über Europa); alle Kassierenden sind nämlich von den Banken angewiesen, den Geldschein so in die Kasse zu legen, daß diese Seite immer nach unten zeigt. Auf abendlichen Spaziergängen kann man den Stempel auch auf anderen Sachen aufbringen...

Ein Hauptargument gegen das Bedingungslose Grundeinkommen ist oft, "daß die Leute dann ja nicht mehr arbeiten wollen". Dann sag ich immer: Jeder seelisch gesunde Mensch will von Natur aus arbeiten und beschäftigt sein. Wenn dem nicht so wäre, würden wir heute noch in der Steinzeit leben. Allerdings würden tatsächlich in einer längeren Übergangszeit viele Menschen nicht arbeiten wollen. Das aber liegt daran, daß in unserem Land 30% aller Bürger einer psychotherapeutischen Behandlung bedürfen (laut Auskunft eines x beliebigen Psychologen), weil viele Menschen durch die bestehenden Verhältnisse krank gemacht werden. Gibt es erstmal das Bedingungslose Grundeinkommen,das ja die menschliche Existenz völlig sichert (man muß keine Angst haben, als Obdachloser elendig unter einer Brücke zu verrecken), dann werden auch langsam die seelisch bedingten Krankheiten schwinden.

Das wärs erstmal

                           liebe Grüße Lothar Samuel Tesche