Slam und Lesebühne im Radio
Läuft heute auf Deutschlandfunk. Ich nehme es auf.
20:30 Uhr Lesezeit
"Ich werde etwas mit der Sprache machen"
Live-Auftritt der Slam-Poetin Nora Gomringer am 29.11.08 in Düren
Zu den Höhepunkten des Poesie-Festivals "Lass Hören" am 29. November 2008 in Düren gehörte der Auftritt der 29-jährigen, in Bamberg lebenden Slam-Poetin Nora Gomringer. Die Sprech- und Sprachkünstlerin, achte Tochter des Dichters Eugen Gomringer - seines Zeichens Erfinder der "Konkreten Poesie" - veröffentlichte bisher vier Gedichtbände. Ihre Dichtung weist sowohl Anklänge an die amerikanische Hip-Hop-Kultur als auch an die Sprachmusik eines Ernst Jandl auf, an den Rap wie auch an die Oper. Die Live-Performance des "Spice Girl" der deutschen Poetry-Slam-Szene geht ungeschnitten über den Äther.
21:00 Uhr Nachrichten
21:05 Uhr Querköpfe - Kabarett, Comedy & schräge Lieder
Spontan und anders
Die neue Tendenz zum Tiefgang in der Welt der Poetry Slams
Von Almut Schnerring und Sascha Verlan
Seit über zehn Jahren ist "Poetry Slam", das spontane Wettdichten auf der Bühne, in Deutschland populär. Seitdem entwickeln sich die Slams in vielen Fällen vom lyrischen Wettstreit zum Kampf der Spaßvögel. "Comedy" ist eines der Hauptthemen auf den Poetry-Bühnen geworden. Eine Entwicklung, die von manchen Mitbegründern der Szene als Zeichen des Ausverkaufs gedeutet wird. Deswegen hat sich in vielen Zentren des Poetry Slams eine Gegenbewegung herausgebildet: junge Dichter, die sich um mehr Bedeutung und Hintergründigkeit ihrer Texte bemühen. Protagonisten dieser Szene sind Künstler wie Timo Brunke aus Stuttgart, der aus der Kleinkunst und dem Kabarett zu den Slams kam und sich auf traditionelle literarische Formen bezieht. Marc Uwe Kling ging den umgekehrten Weg, seine Texte entwickelten sich vom Poetry Slam hin zum politischen Kabarett.
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Hier stand früher: "Frauen neigen zum Gegenteil." Aber jetzt nicht mehr.