Re: Blitztexte
Elf
Elf
Würfelzucker
Bis 22.30?
Ok.
Immer wenn Herr Tolte sich mit Frau Krant traf, zelebrierten sie denselben Ablauf wie schon seit 25 Jahren. Eine Partie Kanaster, eine Tasse Earl Grey und dazu das Stück von Tschaikowsky,den sie beide so sehr liebten.
Seit 25 Jahren der gleiche gemütliche Sonntag und von beiden nie ein Zeichen nach dem Wunsch einer Veränderung. Frau Tolte war schon vor 15 Jahren verstorben und Herr Krant lebte seit 2 Jahren zusammen mit seiner Krankenschwester auf Mallorca.
Also gab es auch niemanden, der sie bei ihren Kanastertreffen störte und es war ein Sonntag wie jeder Sonntag, ein Leben in Harmonie.
Nur heute verriet sich Herr Tolte, indem er Frau Krant deutlich zu lange in die Augen schaute und sich dabei statt der üblichen 3 Stückchen Würfelzucker gleich elf in seine Tasse Earl Grey hinein würfelte.
Gerda schlug den Wecker. Dann stand sie auf. Harald wecken, die Kinder aus den Federn quälen und ab in die Küche. Kaffeemaschine befüllen, Tisch decken. Gerda liebte dieses Leben, eintönig wie es war, nur der Wecker störte sie ein wenig. Harald war ein lieber Mann. Er soff und schlug nicht, er hatte keine Liebschaften. Gerda vertraute ihm.
So war es etwa gegen elf Uhr abends, als er zu ihr unter die Bettedecke gekrochen kam und seinen Schmerbauch an ihrem breiten Hintern rieb. Gerda war prämenstruell und wollüstig und Harald musste schuften. Aber er tat es gerne und Gerda dankte es ihm. In dieser Nacht. Aber auch jeden Morgen, wenn sie ihm die Blümchenzuckerdose mit dem Würfelzucker neben seine Kaffeetasse bereitstellte. Dafür liebte er sie.
Bis heut Abend, Gerdamausi, rief er vom Flur aus und setzte seine Busfahrermütze auf.
Wir sind im gleichen Flow...
Hehe.
Hab ich auch gedacht:-)
So, und nu? Noch eine Runde?
Macht Johannes mit?
Mein Wort: Liebesglück
Und jetzt kommst du bestimmt mit Fünfzehn:-)