Gruppe Enigma - Wortwiese

Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

Zieh-epter

(ein langgezogenenes, fast bedrohlich wirkendes Zepter)

Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

(Fühlt euch ruhig wie zu Hause! Noch Salzstangen?)

Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

Gern. Hast Du Cola?

Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

Ähäm...

In den Auslegungen des WoWo ist die Gleichgültigkeit eine der wenigen Wertvorstellungen, die im Spät- bis Turbokapitalismus noch eine Chance auf positive Veränderung von Gesellschaft mit sich führen, wenngleich diese nur insofern zwingend ist, als die Gleichgültigkeit die Vorbedingung zur tugendhaften Entscheidung sein kann, nicht muss.



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Mir war danach

Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

Ist dann alles gleich gültig, oder egal?
Ich habe bei einem Herrn Sofsky geklaut. Er nennt die Gleichgültigkeit, die Geltungssucht, die Trägheit, die Vulgarität, das Selbstmitleid und die Hinterlist. Alles mir nicht fremd.

Wenn ich deinen Einwurf richtig auslege, kann die Gleichgültigkeit zu einer Freiheit und Ungebundenheit führen, die eine Gesellschaft ohne Lobbyismus verändert.

Was mich ansprach: "Um nicht aufzufallen, drapiert er seine Leere mit übertriebener Gestik. Die gespielte Begeisterung, die überschwängliche Freundlichkeit, das zutiefst empfundene Mitleid, all diese Maskeraden kaschieren nur das seelische Nichts."

Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

(Tschuldigung....eine Cola!)

Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

Die Gleichwertigkeit oder die Vergleichbarkeit der Werte ist eine Grundbedingung des Kapitalismus. Allerdings eher utiliaristisch angelegt, nicht im sozialistischen Sinn ein anzustebendes Ideal, sondern eine Basis mit Funktion, die vermag, ihren Grundgedanken ad absurdum zu führen.

Nichts desto trotz vermag die Gleichwertigkeit (oder auch Gleichgültigkeit) aus herrschenden Strukturen zu befreien, z.B. die Nutzung des Idealgedankens in religiösen Strukturen zur Bildung hierarischer Gesellschaften scheitert zwangsläufig an der Gleichgültigkeit. Betrachten wir im weiteren Marktstrukturen, bei denen das Image und nicht der Nutzen den Wert eines Produktes bestimmt, vermag die Gleichgültigkeit die letztmögliche Tugend zu sein, die den Blick für die Wahrhaftigkeit des Seins statt seiner in der Marketingwelt (s. Bohlen) auch negativ hochgeputschten Bedeutung...

Äh...

Hört überhaupt jemand zu?



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Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

Und... Ich auch Cola? Ist die kalt?



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Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

Eine Cola für den herrn mit Eiswürfeln.

Deine Semantik ist eine andere. In deinem Sinne macht die Gleichgültigkeit unempfindlich gegen religiöse oder kommerzielle Werbung.

Diese meiner Meinung nach etwas reaktionäre Sofsky meint den Typ: Man-kann-ohnehin-nichts-ändern, oder Ich-habe-keine-Meinung.
Solche Menschen brauchen den schnellen Trashkomikkonsum, das abrufbare Gefühl für 5,99, um unter der egalen Haut ein Flämmchen zu spüren.
Meine Tochter kann nicht glauben, dass die Blumen, die ich gestern gekauft habe, keine Plastikblumen sind. Vor zehn Jahren wurden Kunstblumen hergestellt, die täuschend natürlich aussahen. Heute werden echte Blumen gezüchtet, die so ebenmäßig schön sind, dass sie zu Kunstblumen werden.
Weiß nicht, wie ich drauf komme. Gleichgültigkeit kann auch Gleichmacherei oder Gleichschaltung bedeuten. Gleich ist immer das, was hinten rauskommt.
Das Wort Untugend gefällt mir nicht, aber vielleicht reicht es zu sagen, es ist keine Tugend, sich stets zu enthalten, den Kopf nicht einschalten zu wollen, im Stumpfsinn auszuharren.
In abgeschwächter Form besteht die Gleichgültigkeit in meinem gesamten Bekanntenkreis, einschließlich mir. Nichts hat eine Bedeutung, Kosenamen, Wutausbrüche, Diskussionen, Hurrabezeugungen, es ist alles dermaßen gleichgültig.

Re: Silkes ganz eigenes Assoziationsdomino. So.

Erstmal: Sicher hast du recht. Unsicher auch. Wobei besonders die Unsicherheit bedeutend ist, denn sie behält ihre Offenheit und muss weder Handlungs- noch Meinungsverlust bedeuten.

Ein sicherer Mensch ist häufig ein dummer.

Nun ziehe ich noch das Wort Gelassenheit mit in den Kreis der Erörterung, nicht als Basis für Gleichgültigkeit gegenüber Elend und Entwürdigung, sondern als Tugend. Und nähre sie (keine Tugend ohne Nahrung) mit dem Gedanken der Gleichwertigkeit, der nicht hierarchischen Wertewelt, letztlich der Anarchie.

Sicher wie unsicher scheitere ich am Menschen und seiner Befähigung, an seinen wie immer gearteten Untugend, solche Herrschaftfreiheit in ihrer verwirklichung denken zu können. Aber war das je ein Grund, Visionen der (nun untugendhaften) Gleichgültigkeit anheim fallen zu lassen?

Entsprechend ist die Gleichgültigkeit eine Richtung mit wohl mitwanderndem Horizont, eine Tugend des Weges und nicht ihres Ziels?



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