The other side - Rollenspiel

Der Lustige Hummer o.T.

Re: Der Lustige Hummer

"Wirklich?" Titus war sehr überrascht, das zu hören. William wusste davon, und er hatte ihnen beiden das offenbar verziehen. Das war ja wirklich eine gute Nachricht. Wenn er gewusst hätte, dass William überhaupt nicht nichtsahnend war sondern bereits alles vergeben hatte, hätte er sich vermutlich noch wohler gefühlt in der letzten Stunde.
"Ich bin froh, dass er es versteht", sagte er. Aber würde er es auch noch verstehen, wenn er wüsste, wie Titus für Severus empfand? Es war beinahe quälend, ihm gegenüberzusitzen, und doch sah er ihn so gerne an...
Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. "Es wäre schön, wenn du einmal nach Louis sehen könntest. Manchmal wird er einfach krank, wenn... Er wird eben einfach krank. Vielleicht kennst du ja einen Trank, der ihm auch in Zukunft helfen könnte."
Er wurde sofort wieder viel bedrückter, als er von Louis sprach, und ein bisschen blasser. Rasch wandte er sich um, um zu sehen, ob William schon zurückkam, dann lehnte er sich etwas vor.
"Severus", sagte er leise und schnell. "Ich würde... Könnten wir... Kann ich dich irgendwann einmal alleine - sprechen?", fragte er, und seine Augen standen schon wieder voller Verzweiflung und Sehnsucht, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Er sah sich wieder um, bevor er Severus erwartungsvoll und bittend anschaute.

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Re: Der Lustige Hummer

"Alleine?" fragte Severus überrascht. Er verstand nicht, worum es ging. Was konnte Titus ihm zu saen haben, das kein andere mithören sollte? Gerade jetzt konnte es nur William mithören, also wollte Titus offensichtlich auch ihn nicht dabei haben. "Nun, ich habe vor William keine Geheimnisse" sagte er. "Aber wenn du mich trotzdem alleine sprechen willst: Ich schaue Morgen im Drei Besen vorbei. Ohne William. Sein Sohn wird ihn besuchen und die zwei brauchen sowieso Zeit für sich. Dann können wir reden." Er übersah geflissentlich den Blick mit dem Titus ihn ansah. Es war ihm fast etwas unangenehm. Aber wenn er Titus mit irgendetwas helfen konnte, würde er das natürlich tun.
Erfreut sah er auf, als William zurückkam. Er nahm leicht seine HAnd und zog ihn wieder neben sich. "Alles in Ordnung?" fragte er. "Wirst du langsam müde?"

Re: Der Lustige Hummer

Will schüttelte den Kopf. Von seinem Gesicht ging ein Leuchten aus, wie er es Jahrzehnte nicht gehabt hatte. Er fühlte sich so wohl hier, mit seinem Freund und seinem wieder versöhnten Bruder, und er lehnte sich leicht gegen Severus, drehte den Kopf und gab ihm einen kleinen Kus auf die Wange. Ihm war es egal, was die Kellner oder sonst irgendwer davon dachten. Er war glücklich.
"Bist du denn müde?", fragte er, aber Severus schüttelte den Kopf.

"Ich bin müde", sagte Titus. In seinem Gesicht war kein Leuchten mehr zu erkennen. Seine Augen waren dunkel und überschattet, und seine Züge bedrückt und ernst.
"Ich muss nach Louis sehen. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn so lange allein lasse. Noch dazu wenn es ihm schlecht geht..."
Er hob den Arm und winkte dem Kellner, und der kam auch gleich und kassierte ab. Etwas missbilligend sah er auf William und Severus, die sich an den Händen hielten, aber William starrte ihn so unerbittlich an, dass er nichts sagte. Andere einschüchtern konnte er immer noch, wenn es darauf ankam. Es war ihm in Fleisch und Blut übergegangen.
Sie standen auf und gingen ihre Mäntel holen, dann traten sie nach draußen. Titus wirkte jetzt schon wirklich sehr nervös, und William war etwas besorgt.
"Wenn du etwas brauchst, dann meldest du dich doch, nicht wahr?", fragte er und legte Titus eine hand an den Oberarm. Titus rührte das, aber er fand, dass nicht William sich um ihn kümmern sollte, sondern anders herum. Also nickte er schnell.
"Ja, natürlich. Aber du sollst dich erst einmal erholen, William. Ich komme dich wieder besuchen." Er umarmte seinen Bruder, dann gab er Severus die Hand. Er sah ihm in die Augen, und er bemühte sich sehr, seine Emotionen zu verbergen. Irgend etwas in ihm schien laut um Hilfe zu schreien, jedes Mal wenn er in diese Augen sah.
Er drehte sich um und ging, und er fühlte, wie die Last auf seine Schultern zurückkehrte. Nicht nur Louis' Zustand, auch Williams Narbe ging ihm durch den Kopf. Die würde ihn auch eine Weile nicht loslassen. Er machte sich solche schrecklichen Vorwürfe.

Will sah Titus nach, und er konnte sehen, wie eine gewisse Schwere sich in den Gang seines Bruders einschlich.
"Er ist unglücklich", sagte er, und es machte ihn selbst traurig. "Aber warum? Glaubst du, es ist wegen mir?"

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Re: Der Lustige Hummer

"Ich glaube du bist im Moment einer der wenigen Lichtblicke in seinem Leben William." sagte er ernst, während sie langsam die kleine Anhöhe in Richtung Hogwarts hochstiegen. Da es relativ warm war, hatten sie sich entschieden zu gehen. Severus blieb jedoch plötzlich stehen und sah William an. Er sah ihm direkt in die Augen. "Genau wie für mich, Will. Nein, für mich bist du mehr als ein Lichtblick. Für mich erhellst du alles. Dieser Abend war einfach wunderschön. Udn cih habe so befürchtet nie wieder so mit dir reden zu können, dich nie wieder lachen zu hören... Ich habe immer noch das Gefühl, dass das hier alles ein Traum ist und habe Angst aufzuwachen. Ich..." er stockte, als er fühlte, dass er Tränen in den Augen hatte und seine Stimme erstickt klang. Betreten sah er zu Boden. "Ich..." aber er wusste nicht, wie er weiterreden sollte. Etwas in der Art hatte er noch nie zu jemandem gesagt. auch zu Will nicht. Und er hatte sich immer gewünscht es ihm noch sagen zu können. Aber jetzt brachte er es kaum über die lippen. Es gab einfach nichts, womit er diese gefühle ausdrücken konnte. selbst "ich liebe dich" war zu wenig.

Re: Der Lustige Hummer

William wurde es ganz anders, als Severus ihm das sagte. Noch nie hatte ihm jemand so etwas gesagt. Noch nie.
Er sah Severus ebenfalls in die Augen und legte ihm liebevoll eine Hand an die Wange. "Sag nichts", sagte er, und er sah, dass sein Freund Tränen in den Augen hatte. In dem Moment wurde es William ganz heiß im Magen, und ihn durchströmte so ein unglaublich intensives Gefühl, dass er tief Atem holen musste.
"Wenn es irgendwelche Worte gäbe, die ausdrücken könnten, wie froh ich bin, dich zu haben, könntest du sie schon nicht mehr hören, so oft hätte ich sie dir gesagt."
Er strich mit seinen Fingern eine Haarsträhne aus dem Gesicht des anderen. "Und wenn es irgend etwas gäbe, das ich dir schenken könnte, um mich zu bedanken für das, was du für mich getan hast, hättest du es schon. Aber das kann man nicht aufwiegen oder erklären, und deswegen..."
Er beugte sich ein wenig herunter, wie um Severus zu küssen, aber seine Lippen machten kurz vor denen des anderen Halt.
"...muss ich es dir zeigen...", sagte er leise, schloss die Augen und berührte kurz Severus' Lippen mit seinen. "...immer und immer wieder..."
Er schloss die Arme um ihn und zog ihn an sich, und seine Zunge teilte die Lippen des anderen. Er seufzte leicht in den Kuss hinein, und er war so unglaublich glücklich wie noch nie in seinem Leben.

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Re: Der Lustige Hummer

Severus war froh, dass William verstand, was er meinte. Auch wenn er es nciht ausdrücken konnte. Es gab eben Dinge für die gab es keine Worte. Das hatte er noch nie so deutlich gefühlt wie jetzt. Und nach diesem Kuss freute er sich noch mehr auf zu Hause. Auch die leise Scheu, die er empfunden hatte, wenn er Will berührte war jetzt verschwunden. In diesem moment hatte er es vollkommenüberwunden, dass Will ihn von sich gestoßen hatte.
natürlich kamen sie ausgerechnet an dem Baum vorbei, unter dem sie noch vor wenigen Nächten miteinander geschlafen hatten. Er hatte Will natürlich davon erzählt, aber der konnte sich sicher nicht daran erinnern. Und schon gar nicht daran, welcher Baum es gewesen war. Severus lächelte und drückte Wills Hand fester.
In dem Moment sah er, wie William zu den Sternen aufsah. MIt dem gleichen sehnsüchtigen Blick. gerührt beobachtete er ihn. Das hatte er nicht zu hoffen gewagt. Dass William wieder der Alte sein könnte, aber trotzdem die Züge, die er an ihm lieb gewonnen hatte als er traumatiseirt war behalten könnte. Aber genau so war es jetzt. Diese Sanftheit die er an sich gehabt hatte, war nicht wieder verschwunden.

Re: Der Lustige Hummer

William spürte, wie Severus seine Hand drückte, und er sah zu den Sternen auf und lächelte. Er hatte selbst vergessen, wie sehr er die Sterne geliebt hatte. Er hatte sie vor Jahren wenige Male mit Sylvester beobachtet, aber schon damals hatte er sich ihre Zauber bereits ein wenig entzogen gehabt.
Aber nachdem Severus ihn darauf angesprochen hatte, war ihm wieder eingefallen, wie er als Kind oft in der Wiese gelegen und zu den Sternen aufgeschaut hatte - manchmal zusammen mit Titus. Er hatte ihm einmal das schönste Geschenk gemacht, was er zu dem Zeitpunkt je bekommen hatte - ein Teleskop.
Abend für Abend war er an seinem Fenster gesessen und hatte sich die Sterne dadurch angesehen. Er hatte es geliebt. Als Titus gegangen war, hatte er es kaputt gemacht. Aber er hatte es bereut. Das hatte ihn noch mehr geärgert.
Jetzt aber war alles wieder da, und ohnehin fühlte er sich reiner und unverdorbener als je zuvor. Es war ihm fast, als hätte er all das Dunkle in seinem Leben endlich hinter sich gelassen. Als hätte er ein neues Leben. Er sah Dinge mit anderen Augen, er fühlte sich neu und unverbraucht und voller guter Gefühle, und er hatte keine Angst mehr. Zumindest im Augenblick nicht. Mit Severus unter den Sternen spazieren zu gehen war das schönste der Welt. Er wollte mit ihm schlafen. Heute nacht.

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