Forum der JUSO Hochschulgruppe Hannover - Burschigeblubber

Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

Der Bundesparteitag der SPD hat gestern folgenden Antrag angenommen:

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands erklärt die Mitgliedschaft
in einer studentischen Burschenschaft oder in einem Corps
grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD.
Ausgenommen sind Burschenschaften und Corps, die nicht Mitglied
einer Dachorganisation sind (Deutsche Burschenschaften,
Neue Deutsche Burschenschaft, Coburger Bund, Cartellverband
der katholischen deutschen Studentenverbindungen und deren
Unterverbindungen) und sich klar von geschichtsrevisionistischen
Meinungen abgrenzen und in denen es keine Ungleichbehandlung
von Mann und Frau sowie keine Diskriminierungen bestimmter
Gesellschaftsgruppen (z.B. Homosexuelle, AusländerInnen, Wehrdienstverweigerern
etc.) gibt.

Re: Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

Grüße auch an die (Noch-)"Genossen"



Dazu Spiegel-online:


SPIEGEL ONLINE - 16. November 2005, 17:50
URL: https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,385331,00.html

SPD

Burschenschafter sollen draußen bleiben

Von Jochen Leffers

Die SPD will sich künftig deutlich von Burschenschaften abgrenzen: Kein
Sozialdemokrat soll dort Mitglied sein. Handelt die Partei konsequent, müsste sie
einige prominente Genossen vor die Tür setzen.

Karlsruhe - Der Bundesparteitag in Karlsruhe beauftragte am Mittwoch den
Parteivorstand, "die Mitgliedschaft in einer studentischen Burschenschaft oder
in einem Corps grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD
zu erklären". In der Antragsdebatte sagte dazu ein Delegierter: "Wir
brauchen keine Sexisten und Rassisten in der SPD." Mehrere Debattenredner
begründeten den Abgrenzungsbeschluss damit, dass in vielen Burschenschaften und
besonders in deren Dachverbänden rechtsextremes und militaristisches Gedankengut
verbreitet sei. Auch sollten Netzwerke für die Vergabe von Posten geschaffen
werden, in denen die Qualifikation keine Rolle spiele.

Bereits vor knapp zwei Monaten hatte sich in der SPD Unmut geregt, weil zwei
prominente Altgenossen vor Burschenschaftern auftreten wollten, beide Anfang
Oktober in Berlin: der ehemalige nordrhein-westfälische Sozialminister
Friedhelm Farthmann mit einer Rede zum Jahrestag der Wiedervereinigung bei einem
Festkommers von Korporationen, der frühere Kanzleramtschef Egon Bahr als
Redner zum Thema "Europa und die Türkei" bei der Berliner Burschenschaft Gothia.
Diese schlagende Verbindung ist Mitglied in der Deutschen Burschenschaft und
der Burschenschaftlichen Gemeinschaft, unter deren Dach sich teils sehr rechte
Studentenverbindungen vereinigt haben, darunter die berüchtigte Münchner
Danubia.

Gegen diese Auftritte protestierten einige Sozialdemokraten energisch, vor
allem die Jusos und Juso-Hochschulgruppen. Burschenschaften seien "nicht mit
den Grundwerten der Sozialdemokratie vereinbar", heißt es in einem offenen
Brief an Egon Bahr: "Burschenschaften behandeln Menschen ungleich, Frauen werden
oft wegen ihres Geschlechts strukturell benachteiligt. Für viele
Burschenschaften sind rassische Kriterien, Nationalität, sexuelle Orientierung, Religion
oder die Wehrdienstverweigerung Ausschlusskriterien für eine Aufnahme. (...)
Wir halten es für nicht akzeptabel, wenn Sozialdemokratinnen und
Sozialdemokraten durch Reden vor Burschenschaften daran mitwirken, dass Burschenschaften
an Einfluss gewinnen und ihr elitäres und undemokratisches Weltbild
salonfähig wird."

Den Brief unterzeichneten Björn Böhning (Juso-Vorsitzender), Ralf Höschele
(Juso-Hochschulgruppen), Niels Annen vom Parteivorstand sowie der
Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy. Dem "lieben Egon" warfen sie auch vor, gemeinsam
mit dem nach ganz rechts abgedrifteten Berliner Dozenten Bernd Rabehl
aufzutreten.

Nicht jeder Burschenschafter ist Extremist

Nach den Querelen um die Reden von Bahr und Farthmann geht der
Parteitagsbeschluss offenbar auf eine Initiative linker, junger Sozialdemokraten zurück.
Vorläufig soll die Parteiführung nur "prüfen", ob man zugleich Mitglied in der
SPD und in einer Burschenschaft sein kann. Handelt sie konsequent, dürfte es
erhebliche Schwierigkeiten mit einer Reihe gestandener Sozialdemokraten
geben. Im Internet führen Verbindungen mehrere Listen mit prominenten Politikern.
Neben Friedhelm Farthmann (Königsberger Burschenschaft Gothia zu Göttingen)
ist dort beispielsweise der frühere Bundesbauminister Dieter Haack
(Burschenschaft der Bubenreuther zu Erlangen) verzeichnet, ebenso wie Klaus Hänsch,
Ex-Präsident des Europäischen Parlaments (Corps Silingia Breslau zu Köln).

Der bekannteste aktuelle Name ist Johannes Kahrs, Hamburger
Bundestagsabgeordneter und Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD. Er gehört
dem Wingolfsbund an, wie auch aus seiner Homepage im Bundestag hervorgeht.
Der Wingolfsbund ist allerdings keine Burschenschaft und beschreibt sich als
"christliche, farbentragende, nicht schlagende Studentenverbindung". Der Bund
verzichte auf Fechtduelle, lehne "politischen oder weltanschaulichen
Extremismus" ab und nehme auch Ausländer auf - Frauen allerdings nicht.

Das Beispiel zeigt: Die Unterscheidung zwischen sturzkonservativen bis
rechtsradikalen Studentenverbindungen einerseits und liberalen, weltoffenen
Verbindungen andererseits könnte der SPD noch einiges Kopfzerbrechen bereiten. Denn
nicht alle Verbindungen sind Burschenschaften. Und beileibe nicht überall
wird mit Säbeln gerasselt, die Niederlage der Deutschen im Zweiten Weltkrieg
beweint, gegen Ausländer gehetzt.

Das ahnen auch die Sozialdemokraten. Vom Unvereinbarkeitsbeschluss wollen
sie Ausnahmen machen: für Verbindungen, die nicht einer der Dachorganisationen
Deutsche Burschenschaften, Neue Deutsche Burschenschaft, Coburger Convent
oder Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen sowie deren
Unterverbindungen angehören. Weitere Voraussetzung für Ausnahmen soll sein,
dass sich die entsprechenden Burschenschaften "klar von
geschichtsrevisionistischen Meinungen abgrenzen" und es in ihnen "keine Ungleichbehandlung von
Mann und Frau" sowie "keine Diskriminierungen bestimmter Gesellschaftsgruppen"
gibt, zum Beispiel Ausländer, Homosexuelle oder Wehrdienstverweigerer.

Re: Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

Ich versuche mal, dieses Mal sachlich auf Eure Juso-Polemik zu antworten.

1.) Euer Antrag wäre es wert, diskutiert zu werden, wenn die Antragsteller wenigstens etwas Gehirn in die Ausformulierung zu investieren! Wieso wird der Oberbegriff "Burschenschaft und Corps" gebraucht und danach jeder Dachverband augezählt, auch zB "Coburger Bund", der in Wirklichkeit "Coburger Convent" heißt? Dieser Verband beinhaltet ebensowenig Corps oder Burschenschaften wie der im Antrag genannte "Cartellverband" . Im Gegenzug dazu fehlen aber die Dachverbände WSC und KSCV, in denen die Corps organisiert sind. Warum so wenig Kenntnis, wenn man doch angeblich so genau Bescheid weiß über die Verbindungen?

2.) Wisst Ihr Jusos wahrscheinlich garnicht, wie viele Verbindungsstudenten der SPD angehören. Die werden sich sicherlich nicht ohne weiteres aus einer Partei werfen lassen, der sie Jahrzehnte angehören. Macht Euch auf Klagen gefasst (wenn der Antrag überhaupt umgesetzt werden sollte). Oder wie wollt Ihr einen Stadtrat loswerden, der für Eure Partei aktiv ist?

MfG

Re: Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

Wiener Zeitung, 17. November 2005

David Irving in Wien verhaftet

Der britische Rechtsextremist David Irving ist in Wien festgenommen worden. Eine entsprechende Meldung auf der Homepage des Briten bestätigte Oberst Rudolf Gollia, Sprecher des Innenministeriums, am Donnerstag auf Anfrage der APA. Demnach wurde Irving am Nachmittag des 11. November von Beamten der Autobahnpolizeiinspektion Hartberg im Gemeindegebiet von St. Johann in der Heide in der Steiermark auf Grund eines aufrechten Haftbefehls des Landesgerichts Wien vom 8. November 1989 verhaftet.

Irving war vermutlich auf dem Weg zu einem Stiftungsfest der Wiener Burschenschaft Olympia, wie aus einer Meldung des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes hervorgeht. Gollia wollte das nicht bestätigen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Wien sitzt Irving in Untersuchungshaft. Er sollte auf Einladung "einer Burschenschaft" einen Vortrag in Wien halten. Grund für den Haftbefehl war der Verdacht eines Verstoßes gegen den Paragrafen drei des Verbotsgesetzes (Verdacht auf Wiederbetätigung). (...)

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zu Irving: https://lexikon.idgr.de/i/i_r/irving-david/irving-david.php

Re: Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

Ich finde diesen Beschluss gut. Schließlich schwächt sich die SPD so selbst und das kann nur gut für Deutschland sein.

Verstehe sowieso nicht, wie man als Verbindungsstudent überhaupt in die Sozialistische Partei Deutschlands eintreten kann.

Re: Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

Au man Burschies... geh mal auf https://de.wikipedia.org/wiki/SPD

...alternativ empfehle ich den Besuch des Politikunterichts der 8.Klasse (an jeder weiterführenden Schule um die Ecke).

Ich verstehs auch nicht, wieso man Deutschland und den Demokratischen Sozialismus super finden kann. (Naja bei Deutschland verstehe ich es nichmal isoliert). Ich freue mich übrigens auf jeden Burschie-Stadtrat den wir rauskegeln. Außerdem können die Klagen, was wo wie und weshalb sie wollen...

MsG

Daniel

Re: Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

DrBrunki, Du bist also nicht nur gegen Deutschland, sondern auch noch gegen Demokratie? Dann melde Dich doch einfach beim Verfassungsschutz und lasse Dich einer Sonderbehandlung zuführen. Anschließend darfst Du dir ein undemokratisches, undeutsches, sozialistisches Land Deiner Wahl zur Ausreise aussuchen. Und nimm Robert Menger gleich mit! Und Daniel Josten auch, wenn der Deine Meinung teilen sollte...

Re: Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

...und dich nehmen wir auch gleich mit.

Bester Gruß,

Robert

 Re: Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

Tja, dass war wohl nichts mit dem "Unvereinbarkeitsbeschluss"...
Es scheint wohl sogar in der SPD noch Leute zu geben, die klare Bilder sehen.

Wieso sollte auch die Mitgliedschaft in einer studentischen Korporation unvereinbar mit einer Zugehörigkeit zur SPD sein? Gründer und Vordenker haben doch bewiesen, das es funktioniert...

Re: Parteitag beschließt Unvereinbarkeit von Burschenschaften und SPD

Tja, Robert Menger flippt so herrlich, dass die Parteioberen nicht auf nichtsleistende undemokratische Sozialisten gehört haben. Die bösen Korporierten sitzen überall, Ihr Jusos könnt soviel flippen, wie ihr wollt...

Warum sollten auch Leute wie Platzeck auf Euch Jusos hören? Er hat was vernünftiges studiert und gearbeitet, während Ihr entweder verfilzt rumlauft (D. Josten) oder einfach nur ein völlig wertloses Fach studiert und Thesen vertretet, die aus der Weimarer Zeit zu stammen scheinen (Josten und Menger).

Damals waren glücklicherweise die Freikorps zur Stelle, um dem Spuk ein Ende zu bereiten.

Also zu mitschreiben: Es gibt keine Revolution und Ihr vertetet weder das - an der Uni nicht vorhandene Proletariat -, noch sonst eine versklavte Unterschicht. Die Verbindungen, die Ihr ersatzweise, bekämpft (und Atomkraft, die Expo, den Staat...) gibt es solange wie die Unis selbst. Daran werdet Ihr nie etwas ändern können, das haben 1936 und 1819 schon andere versucht, aber wenn Ihr Euch in deren Tradition stellen wollt...!