Bundestagspräsident Thierse ruft Bürger/innen zum 8. Mai ins Zentrum von Berlin
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, am 8. Mai in Berlin zu demonstrieren: Der Tag der Demokratie soll zeigen, wem dieses Land gehört und wer bestimmt, wie es darin zugeht: die breite, demokratisch gesinnte Mehrheit unseres Volkes!, schreibt Thierse im Leitartikel der aktuellen Ausgabe der Gewerkschaftszeitung ver.di PUBLIK zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus.
Wer den öffentlichen Raum hat, kann seine Plakate kleben und seine Symbole ausstellen, breitbeinig den Bürgersteig versperren, Menschen mit dunkler Haut- oder Haarfarbe terrorisieren. Thierse spricht sich deshalb für eine Rückeroberung der Straße und des öffentlichen Raums aus: Wenn etwas nicht klappt, ruft man in Deutschland immer noch nach der nächsten Behörde im Falle der NPD nach den Gerichten, dem Innenminister, dem Stadtsenat und nach der Polizei. Dann geht man wieder zurück ins Wohnzimmer und betrachtet sich das Wirken der zuständigen Stellen durch die Gardine, schreibt Bundestagspräsident Thierse weiter.
Wenn es gegen den Rechtsextremismus gehe, reichten der Appell an den Staat und der anschließende Rückzug in die gute Stube nicht: Unsere Grundüberzeugungen können wir an keine Schulbehörde delegieren, die dann Lehrpläne für den Ethikunterricht erlässt. Wir müssen sie zeigen überall, auch öffentlich, auf der Straße.