Forum der JUSO Hochschulgruppe Hannover - Nie wieder Krieg - Nie wieder Faschismus!

Die Junge Union im Kampf gegen Rechtsextremismus...

Die Junge Union im Kampf gegen Rechtsextremismus...

....und gegen sich selbst.

Die Junge Union ist ebenso wie der RCDS eine Vorfeldorganisation der CDU. Sie ist für ihre öffentlichkeitswirksamen Entgleisungen (siehe auch Mißfelder (Vorsitzender JU), "...der den 85jährigen im Lande keine neue Hüfte mehr bezahlen lassen will. Früher seien die Menschen in diesem Alter auch an Krücken gehumpelt."https://zeus.zeit.de/text/2003/33/leicht_110803) bekannt. Eine neue strategische Ausrichtung im Kampf gegen Rechts zeigen die Filbingers, Carstensens, Lübckes und Herzogs (CDU, vorher NSdAP, außer Herzog) von morgen uns schon heute:

"Soweit sich die Junge Union an Aktionen anderer Gruppen oder Bündnisse
gegen Rechtsextremismus beteiligt, sollte sie durch eigene Ideen
identifizierbar sein. Dies
könnten bei einer Demonstration beispielsweise sein: Deutschlandfahnen
mitbringen, um sich
einerseits von den roten Fahnen der Gewerkschaften und Jusos abzusetzen,
aber auch um
andererseits der Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass die Farben
Schwarz-Rot-Gold zur
Demokratie und nicht zum Rechtsextremismus gehören.

(...)

Ebenso müssen in CDU und CSU Fehlentwicklungen in der Europäischen
Union (deutsche Nettozahlungen, liberales Asyl- und Ausländerrecht,
Beitritt von Türkei und
Rumänien) offensiv angesprochen werden.

(...)

Im Kampf gegen Rechtsextremismus darf es für die Junge Union keine
Aktionsgemeinschaft
mit Linksextremisten wie beispielsweise Solid, Autonome Antifa, VVN/BdA
u.a. geben. Jede
politische Zusammenarbeit auf Bundes- oder Landesebene mit der PDS lehnt
die Junge Union
ab."

zitiert nach: "Grundlagen der Jungen Union zum Umgang mit Rechts- und
Linksextremismus
Beschluss des Bundesvorstandes vom 6. Mai 2005 in Krakau", vgl.
https://www.junge-union.de/media/resolutions/529842_Beschlu__BuVo_Extremismus_05-05-06.pdf

Re: Die Junge Union im Kampf gegen Rechtsextremismus...

...und da die flotten Vordenker von der Heimatfront nicht wissen, wann Schluss ist, hier noch etwas (um Burschi-Antworten vorweg zu nehmen: Ja, ich bin dafür , dass die Internationale mind. 1x stündlich auf allen öffentlichen Plätzen abgespielt wird):

"Der Deutschlandtag der Jungen Union spricht sich dafür aus, die deutsche
Nationalhymne täglich einmal in allen öffentlichen Rundfunk- und
Fernsehkanälen zu senden."

zitiert nach: "Allgemeine und sonstige Beschlüsse des Deutschlandtages
in Augsburg vom 21. bis 23. Oktober", vgl.
https://www.junge-union.de/media/resolutions/548845_Allgemeine_und_sonstige_Beschl_sse_des_Deutschlandtages_20_.pdf

Re: Die Junge Union im Kampf gegen Rechtsextremismus...

Schlimm, diese Nationalhymnen, Robert...
Und dass diese JUler sogar wagen, sich als Deutsche und dann auch noch in Deutschland mit einer - man höre und staune - Deutschlandfahne (!!!) zu zeigen.

Re: Die Junge Union im Kampf gegen Rechtsextremismus...

... genau, denn man muss ja endlich auch mal wieder Themen wie "Volk" und "Vaterland" besetzen! "Blut" und "Ehre" am besten auch gleich hinterher.

Denn, frei nach Otto Schily, wenn die Nationalmannschaft endlich mit mehr Inbrunst die Hymne singt, dann spielt sie auch wieder besser. Vielleicht klappt das ja auch bei Volkswagen oder Siemens. Als guter Deutscher arbeitet man freiwillig länger für weniger Lohn oder so ähnlich. Wär doch noch ne super Kampagne...denn: "sozial ist, wer Arbeit schafft" (Deutsche Nationale Volkspartei, 1925).

Also Hand aufs Herz und ab zum Fahnenappell:
Wir sind Deutschland, wir sind Papst, wir sind schizophren, wir sind wieder wer!

P.S.: Was ist eigentlich so super daran, sich von anderen abzugrenzen, Menschen aus der Gesellschaft auszuschließen und sich selbst als was besseres abzufeiern?

Re: Die Junge Union im Kampf gegen Rechtsextremismus...

P.S.: Was ist eigentlich so super daran, sich von anderen abzugrenzen, Menschen aus der Gesellschaft auszuschließen und sich selbst als was besseres abzufeiern?[/quote]Es geht garnicht ums ausgrenzen von irgendjemandem Juso-Daniel. Aber es ist einfach niemandem zu vermitteln, wie angeblich gebildete Menschen (linke Akademiker und solche, die es werden wollen) Herzinfarkte bekommen, wenn das, was in anderen Ländern, wie Frankreich und den USA selbstverständlich ist, nämlich, dass man hinter seinem Land steht und sich zu Flagge und Nationalhymne bekennt, auch hierzulande gepflegt wird. Seltsamerweise scheint dieser Selbsthass aber - und das deklassiert Euch Jusos als weltfremde Utopisten - nur bei nur bei Neo-68ern und ehemaligen Steinewerfern sowie Juso-Studenten die grade mal um die 30 oder jünger sind, den Verstand befallen zu haben.

Die Sozialdemokraten, die die Zeit des dritten Reiches, also des übersteigerten Nationalismus (den Ihr hier bei den RCDS-Forderungen wieder ausmachen wollt), persönlich erlebten, wie Schmidt und Schumacher, haben Deutschland nicht verabscheut, wie einige von Euch es hier an den Tag legen, insbesondere Robert Menger (trotzdem lebt es sich ganz gut hier, nicht wahr?).

Re: Die Junge Union im Kampf gegen Rechtsextremismus...

Irgendwie ist das keine Antwort auf meine Frage. Also noch einmal ganz deutlich: was bringt es, wenn man "Stolz auf sein Land" ist, "hinter seinem Land steht" etc. ?

Wozu sonst dient das Denken in der Kategorie Nationalstaat, wenn nicht zur Abgrenzung von anderen Nationalstaaten? Jede "wir"-Aussage beinhaltet auch gleichzeitig die Abgrenzung zu "den anderen".

Warum muss es unterschiedliche Nationalitäten geben, teilweise unüberwindbare Staatsgrenzen etc.? Warum müssen sich die Menschen voneinander abgrenzen? Warum muss man Stolz darauf sein, irgendeinem Land anzugehören? Das ist kein "Verdienst" oder irgendetwas, was man sich erarbeitet hat. Es ist schlicht der Zufall der Geburt. Genauso wenig sind Leute stolz darauf, dass sie mit schwarzen Haaren oder grünen Augen geboren wurden.

Wenn man davon ausgeht, dass alle Menschen gleich sind, mit den gleichen Rechten, stellt sich schon die Frage, weshalb man dann derartige Unterschiede machen sollte? Wir treten als SozialistInnen für eine Welt ein, in der eben keine Unterschiede mehr zwischen den Menschen gemacht werden, weder durch Nationalität noch durch irgend etwas anderes. Das unterscheidet uns vom konservativen Mainstream. Wir wollen keine Eliten, keine straffen Hierarchien, sondern ein solidarisches Miteinander zum Wohle aller Menschen. Das scheint allerdings gerade bei der politischen Rechten aber auch bei vielen "mittigen" Menschen Existenzängste auszulösen, da sie ihren elitären Status und ihre Macht verlieren würden. Deshalb malt man das Gespenst von "sozialistischer Gleichmacherei" an die Wand.

 Zauber der Perspektive

Hallo Daniel,

ich freue mich das zu hören, dass du niemanden wegen seiner Nationalität aus der Gesellschaft ausgrenzt. Da bin ich mir auch ganz sicher. Wie aber steht es mit den "anderen" Gründen aus, die genauso wenig das soziale Band der Gleichen unter Gleichen zerreißen sollte.

Wie wäre es z.B., nur mal theoretisch, wenn einer eine Zeitung am Campus gründen würde, eine die dir nicht gefällt, nennen wir sie mal fiktiv www.eisbergonline.de. Und nehmen wir weiter an, dass diese Zeitung versuchen würde ganz unabhängig, also eben nicht auf der Seite einer Partei, also auch nicht deiner Partei, weil eben keiner Partei, frei und (selbst-)kritisch - und ohne Zweifel fehlbar - über das politische Geschichten am Campus berichten wollte. Würdest du solche Personen nicht auch aus der Gesellschaft der Studierendenschaft auszugrenzen? Würdest du nicht auch E-Mail dieser Personen ignorieren und sie mit kalter, leidenschaftsloser Verachtung strafen? Du grenzt aus, keine Frage, ohne über die Gründe zu streiten. Und du grenzt nicht die Gründe aus, die dir nicht gefallen, sondern die Menschen, die diese vorbringen.

Oder ganz anders. Würdest du fair und gleich mit diesen Personen umgehen und dich selbst fragen: "Was ist eigentlich so super daran, sich von anderen abzugrenzen, Menschen aus der Gesellschaft auszuschließen und sich selbst als was besseres abzufeiern?" Es ist nur eine Frage, ganz unabhängig davon, was jemand bei einer Fahne und einem Lied (egal welche Fahne, egal welches Lied) empfindet... es hat nicht die selbe Ebene ich weiß, es fehlt der historische und philosophische Wortschatz - es ist aber dennoch eine sehr aktuelle Frage am Campus, die gleichzeitig eines der größten Probleme des studentischen Miteinander kennzeichnet.

Es ist wie du sagst, äußerst wichtig sich mit faschistischen Nationalismen und anderen Chauvinismen auseinanderzusetzen und diesen mutig entgegenzutreten. Aber man sollte sich nicht so auf die Wörter alleine verlassen, die guten oder die schlechten, um zu sehen auf welcher Seite man steht. Es wäre von bedacht, und das ist auch der Grund warum ich hier schreibe, eben weil mich deine Worte so überrascht haben, und ich dir so gerne recht geben würde, wenn ich dich nicht erlebt hätte.

Aber das ist wohl der Zauber der Perspektive, sich gerade bei großen, eigentlich ganz sicheren Urteilen, immer noch etwas selbstkritisch zu betrachten, bevor man sich moralisch erhöht und selbst zum unantastbaren, unfehlbaren und hartherzigen Kämpfer wird, den die gerechte Sache schützt - oder wie könnte man sonst seinen eigenen geliebten Vorgaben noch gereicht werden? Aber vielleicht tue ich dir jetzt Unrecht und ich werfe voreilig Steine. Aber die Frage bleibt im Raum, wie würdest du mit solch einer Person umgehen? Ich könnte dir bei der Antwort sicher behilflich sein.

Ps. und noch was für's Gemüt und was von Voltaire, der sagte "Ich hasse es wohl was du sagst. Aber ich würde sterben für deine Freiheit es sagen zu dürfen". Das würde ich mir an der Uni in Hannover mehr wünschen. Am politischen Campus hatte ich bis jetzt mehr das Gefühl, dass es nach dem alten (revolutionären) Jakobinerspruch geht "Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein".

Re: Die Junge Union im Kampf gegen Rechtsextremismus...

Ich weiß zwar nicht, von welcher fiktiven Person du sprichst, da ich auf deine Emails bislang durchaus geantwortet habe, aber du hast da sicherlich jemanden im Kopf (den ich dir auch nicht einschlagen werde, da Gewalt nicht das geeignete Mittel zur politischen Auseinandersetzung ist).

Nun eine hypothetische Frage an dich: was würdest du sagen, wenn eine Zeitung die Pressemitteilungen einer bestimmten Partei 1:1 im Wortlaut abdruckt? Würdest du diese Zeitung als überparteilich und völlig unabhängig bezeichnen? Wie würdest du diese Zeitung bezeichnen, wenn sie ständig nur Kritik an einer bestimmten zweiten Partei äußert, erstgenannte aber nicht erwähnt oder nur positiv (oder wie gesagt ihre PMen abdruckt)? Ich bin auf die Antwort gespannt, ebenso wie auf die zahlreichen Emails, die ich angeblich nicht beantwortet habe.

Darüber hinaus weise ich noch darauf hin, dass man niemanden ausgrenzt, nur weil man nicht mit ihm spricht. Vor allem nicht wenn es sich dabei um die Presse handelt. Es ist ein gutes und verbrieftes Recht eines jeden Menschen, selbst darüber zu entscheiden was man der Öffentlichkeit mitteilt und was nicht. Ich glaube nicht, dass irgendjemand gegenüber der Presse eine Auskunftspflicht hat, das würde aus meiner Sicht doch erheblich in die Persönlichkeitsrechte eingreifen. Aber vielleicht habe ich ja auch die TAZ ausgegrenzt, weil ich sie abbestellt habe...

Frage ist auch, "wie du mich bisher erlebt" hast. Ich kann mich nicht erinnern, dir im letzten Jahr mehr als zweimal über den Weg gelaufen zu sein, jeweils beim StuRa und ohne irgendeine Unterhaltung. Deine Schlussfolgerungen finde ich dementsprechend höchst interessant, aber vielleicht doch ein wenig gewagt.

Im übrigen hoffe ich, dass dein zum Großteil alles andere als freundlicher Beitrag der späten (oder frühen?) Stunde seiner Entstehung geschuldet ist.

Das Ziel heisst Überparteilichkeit

Hallo Daniel,

ich freue mich über deine Antwort und ich muss dir in vielen Dingen recht geben. Die späte Stunde, aber vor allem das Zitat über die Regeln des sozialen Ausgrenzens haben mich zu den Zeilen in diesem Forum bewegt. Da waren viele (gekränkte) Emotionen dabei. Alles richtig was du sagst.

Wegen der Parteilichkeit kann ich dir aber nur eingeschränkt recht geben. Es stimmt, dass wir einen Artikel der Grünen Hochschulgruppe auf unserer Seite veröffentlicht haben. Wie du aber auch weißt, wurde dieser erstens als "Gastartikel" eingestellt, also nicht in unserer Verantwortung verfasst, und zweitens weißt du ach, dass wir auch dem AStA die Möglichkeit - wie auch allen anderen Gruppen, Personen und Einrichtungen - angeboten hatten.

Eine meiner E-Mails z.B., die du meines Erachtens nicht beantwortet hast, war meine Anfrage, deinen Artikel über Präsident Barke und den Zukunftsvertrag als "Gastartikel" aufzunehmen (Unterzeichnen Sie den Vertrag nicht, HErr Barke!). Ich hätte gerne diesen - und auch andere - Aritkel veröffentlicht, aber dafür kein o.k. bekommen. Durch diese Unterstützung/NIchtunterstützung ergibt sich die ungewollte Parteilichkeit. Es ist unsere Absicht, das auszugleichen. Das Ziel heißt Überparteilichkeit - so weit das eben möglich ist.

Es hat außerdem weniger mit einer bestimmten Partei zu tun, als mit der institutionellen Position der jeweiligen Gruppen und Personen... und natürlcih deren Argumente, Auftreten und Wirken nach außen. Wir wollen, dass man über verschiedene Konzepte und Ansichten spricht und gemeinsame Wege zur Lösung der anstehenden Probleme findet.

Die "Grabenkampfpolitik" der letzen Jahre, frei nach dem Konzept "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich" (und deshalb automatisch gegen die Verfasste Studierendenschaft, alle Studenten - und gleich noch gegen den Frieden selbst, was mir Robert mal vorgeworfen hat), ist das eigentliche Problem am Campus. Deshalb das Zeitungsprojekt, als Möglichkeit des öffentlichen Meinungsaustausches, der über die Institutionen hinausgeht - und vielleicht auch mehr Studenten für die Uni und ihre politischen Vertreter/innen interessieren helfen könnte. Aber das würde jetzt zu weit führen.

Was wir hier tun, das ist schon ein Schritt. Wir reden miteinander (naja, so etwas Ähnliches, aber immerhin) und sehen, dass unsere Vorurteile vielleicht gar nicht so viel mi der Realität zu tun haben und vieles auf Missverständnissen beruht. Und falls dir der Ton des letzten Eintrags nicht gefallen hat, dann entschuldige ich mich dafür. Es war wohl die späte Stunde und meine doch so große Überraschung, mein (stilles) Voruteil über dich aus deinem Munde zu hören... einen Artikel aber hätte ich darüber niemals geschrieben. Zuviel ungeprüfte Emotionen machen eine nüchterne Berichterstattung unmöglich. Das ist dir sicherlich vertraut.

Re: Die Junge Union im Kampf gegen Rechtsextremismus...

Ich möchte daran erinnern, dass es bei diesem topic um Rechts und Rechtsextremismus gehen sollte.
So sehr ich auch Verständnis habe, dass einige "Presse-"Vertreter ihre Werbung für ihre nach eigenem Verständnis "unabhängige und überparteiliche" Publikation auf unserer Seite platzieren wollen, so möchte ich doch darum bitten, dies auch weiterhin auf der Seite von CampusGrün zu tun - da fügt sie sich mit dem eher weinerlichen Singsang auch besser ein - hier ist sie doch unerwünscht.

Mit bestem Gruß,

Robert Menger