Forum der JUSO Hochschulgruppe Hannover - Stupa, FSR-VV, Satzungen und Ordnungen

FSR-VV am 2.12. für Kompromiss bei stud. Gremien

FSR-VV am 2.12. für Kompromiss bei stud. Gremien

Am 02.12.2003 tagte die Fachschaftsräte-Vollversammlung (FSR-VV) der Uni Hannover. Dieses formell höchste beschlussfassende Gremium sprach über den vorliegenden Entwurf der studentischen Satzung.

Leider hatte es aufgrund einer starken personellen Fluktuation in den letzten Monaten einen Verlust an "Traditionsbewußtsein" gegeben. Beispielsweise wussten die meisten Räte nicht mehr, dass sie vor ca. eineinhalb Jahren einen Satzungskommission (Leitung: Karo Uetrecht) eingesetzt hatten mit dem Auftrag, alle studentischen Satzungen und Ordnungen zu überarbeiten. Auch hatten die Räte das Angebot der Mitglieder der Satzungskommission vom April 2003 nicht mehr in Erinnerung, sie zu besuchen, die Satzungsentwürfe zu erläutern und eine erste Diskussion im jeweiligen Rat zu starten.

Schließlich akzeptierte die FSR-VV den Terminplan des StudentInnenparlaments (Stupa) und plant, ca. am 20.01.2004 endgültig über die stud. Satzung und die stud. Wahlordnung zu entscheiden.

Diskussionspunkte in der Satzung waren die Frage der Fachräte, der Rolle der Urabstimmung und insbesondere das neue, höchste beschlussfassende Gremium (§ 9 des Satzungsentwurfs). Während die ersten beiden Punkte in einen am 04.12. (18h, AStA) tagenden Arbeitskreis Satzung besprochen werden sollten, gab es eine ausführlichere Debatte um den § 9.

Auf der einen Seite sprach sich eine Gruppe von Räten (Mathe, Physik und Chemie) gegen eine frühe Kompromisshaftigkeit aus und für einen Studentischen Rat (Stura), in den nur die Räte Delegierte entsenden. Eine andere Gruppe votierte für einen Kompromiss, wie ihn auch schon das Stupa ins Spiel gebracht hatte. Dabei könnte es sich um eine Mischform aus dem derzeitigen Stupa und der FSR-VV handeln.
Dieses ist endweder - wie bislang - wieder ein Zwei-Kammer-Modell mit Stupa und Stura oder ein gemeinsam tagendes Gremium mit direkt von den StudentInnen gewählten VertreterInnen und mit Delegierten der Fachschaftsräte. Letzteres hatten die Jusos bereits vorgeschlagen (siehe unser Modell unter https://www.carookee.com/forum/HSG-Hannover/8/989579-0-01105).
Aber auch der Wiwi-Rat vertrat dieses Modell vehement, was die Isolation des AStA-Referenten Moritz Botts, der bislang gegen dieses Kompromissmodell agitiert, verdeutlichte. Für das Stupa als alleinige Form der studentischen Selbstverwaltung hingegen setzte sich - ähnlich wie schon im Stupa zuvor - niemand ernsthaft ein.

Im Zentrum stand die Konzeption einer Mischform. Nach dem vorliegenden Vorschlag würden die Fachschaftsräte nach ihren Studierendenzahlen Delegierte entsenden können und die WählerInnen bei den Wahlen rund ebensoviele Personen direkt wählen.
Modell war die "Brüche"-Regelung, d.h.
- ein FB mit weniger als 1/40 der Studis = 1 Mandat
- mit weniger als 1/20 = 2 Mandate
- mit weniger als 1/10 = 3 Mandate
- mit weniger als 1/5 = 4 Mandate
- mit mehr als 1/5 = 5 Mandate
----- somit wären aktuell 40 FSR-Delegierte zu bestimmen und noch einmal rund 40 Direktmandate zu vergeben. Mit 80 Personen wäre dieses Gremium aber sehr groß, weshalb sich alle RednerInnen für kleinere Bemessungszahlen aussprachen.

Schließlich gab die FSR-VV ein Stimmungsbild zur selben Frage die das Stupa eine Woche zuvor ab. Es votierten für
- das Stupa: 0 Räte
- das Stura: 3 Räte (Chemie, Mathe, Physik)
- eine Mischform: 7 Räte (u.a. Wiwi und Jura)
- Enthaltungen: 5

Damit ist die Diskussionsrichtung vorgegeben: Wie auch das Stupa tendiert die FSR-VV klar für eine Mischform.

Re: FSR-VV am 2.12. für Kompromiss stud. Gremien

edit: post gelöscht

 Re: FSR-VV am 2.12. für Kompromiss stud. Gremien

Ich finde es gut und begrüßenswert, daß die Debatte in der FSRVV begonnen hat. Besser spät als nie. Es ist schade, daß die für Hochschulpolitik und Fachschaften im ASTA zuständigen es versäumt haben, die Fachschaftsräte ausreichend auf dieses Thema vorzubereiten. Der Intiative des StuPa ist es zu verdanken, daß es endlich richtig losgeht.

Daher einen inhaltlichen Kommentar:

Mit dem Inkrafttreten der neuen Grundordnung der Universität Hannover werden die Fachbereiche in Fakultäten umbenannt. Dies sollte sich begrifflich wiederfinden.

Unabhängig von der Umbennenung steht uns einer große Strukturreform an der Universität bevor, in der die vielen kleinen Fachbereiche in 5-7 große Fakultäten zusammengefaßt werden. Damit müssen sich auch die Räte und die Strukturen neu organisieren. Künftige Fakultätsrats- und Kommissionsmitglieder müssen viel mehr Fächer abdecken.

Wir sollten mal darüber diskutieren, wie man einer solchen Entwicklung Rechnung tragen muß und was dies für eine Mischform bedeutet. Ich wäre dafür das Delegationsprinzip nur fakultätsweise anzuwenden. Sonst werden sich immer kleinere Untereinheiten bilden und Mindesmandate fordern.

Jörn

Re: FSR-VV am 2.12. für Kompromiss bei stud. Gremien

Worüber wir auch noch nicht gesprochen haben ist, wie wir damit umgehen wollen, dass Uni-Politik zukünftig voraussichtlich von Studierenden gemacht werden wird, die maximal im fünften Semester sind (im sechsten wird die Bachelor-Arbeit geschrieben ...). Zur Zeit sehen die Gremien eher nach höheren Semestern aus. Wir brauchen ein Modell, dass möglichst offen ist und keine großen Hürden hat. Im Idealfall sollen BA-Studierende das fünfte Semester im Ausland verbringen, sind also schlimmstenfalls nur bis zum vierten hier. Ein Modell, das Studierende nicht sofort verstehen und zu dem sie in ihren ersten Semestern keinen Zugang finden, ist nicht zukunftsfähig (also auch das jetzige).

Re: FSR-VV am 2.12. für Kompromiss bei stud. Gremien

felix hat sicher ein großes problem bei der künftigen aktiven-rekrutierung angesprochen.

klar ist beispielsweise auch die kompetenzverlagerung von den
gesamtuniversitären gremien (senat, AStA etc.) hin zu den fachbereichen (die dann fakultäten heißen und sicher nicht mehr 17 an der zahl sind, sondern 6-8). diese fakultäten werden dermaßen arbeitsintensiv sein, wenn man sie als studi betreuen will, dass es mir bei dieser vorstellung graust.

mit einigen jusos hatte ich vor einigen semestern mal vorgedacht, aber bin mir bis heute nicht sicher, ob wir den richtigen weg vorschlugen. uns ging es darum, mehr kompetenzen, aber auch teile der finanzmittel vom AStA auf die fachschaftsräte zu verlagern. beispielsweise für eine studentische kraft (z.b. aus dem betreffenden F(S)R), die die gremiensitzungen organisatorisch vor- und nachbereitet. und dass man vielleicht die studentischen mitglieder des fachbereichsrat (in bälde dann fakultätsrat) bezahlt.

das müssen sicher nicht die riesenstellen sein, wo die leute viel geld bekommen. aber beispielsweise bezahlt der AStA bereits heute die stud. senatsmitglieder (wenn auch eher mit symbolischen "aufwandsentschädigungen"), weil sie wegen der komplexen und arbeitsaufwendigen materie weniger nebenjobs ausüben können...