Seine gnadenlose Vermarktung geht auch in Uelzen weiter
Medienberater Matthias Breitsch (rechts), hier mit Marcos Anwälten Michael Nagel (links) und Matthias Waldraff (Mitte). (Foto: dpa)
Von Thomas Mitzlaff
Uelzen. "Praktikant" steht auf dem kleinen silbernen Schildchen.
"Wo kommt diese Kamera hin?", fragt Marco einen Angestellten. Dann bringt er sie zum Regal. Die ersten Tage des neuen Jahres muss der 17-Jährige regelrecht aufgesogen haben. Denn sie brachten ihm nach achtmonatiger türkischer Untersuchungshaft das, was er sich so lange gewünscht hat - den ganz normalen Alltag eines Uelzener Jugendlichen. Schon zwischen Weihnachten und Neujahr kehrte er in seine Heimatstadt zurück, am Mittwoch nahm Marco sein Betriebspraktikum im Uelzener Elektrofachhandel Mega Company mit fünfmonatiger (unfreiwilliger) Verspätung wieder auf, nächste Woche soll er auch wieder ein ganz regulärer Schüler der Berufsbildenden Schulen sein. Doch zuvor muss die Rückkehr in die Normalität kommenden Montag nochmals unterbrochen werden - die Vermarktung des Jungen ist noch nicht beendet. Denn für den 7.Januar hat sich einmal mehr der so genannte "Medien-Berater" von Marcos Familie, Matthias Breitsch, um 9.30 Uhr in Uelzen angekündigt. Jener Mann, der - damals noch Kameramann - schon in den ersten Wochen nach Marcos Festnahme den ehrenamtlichen Mitarbeitern des THW, die für die Familie die Pressearbeit erledigten, ein Lügenmärchen aufgetischt hatte, um an exklusive Informationen zu gelangen. Er hatte sich im Uelzener Rathaus fälschlicherweise als THW-Mitglied ausgegeben (die AZ berichtete).
Im Schlepptau hat Breitsch am Montag eine Redakteurin der "Bild"-Zeitung. Die darf zwar keine Fragen stellen, aber sich schon mal einen Einblick verschaffen, wie denn Marcos Alltag aussieht in seinem Berufspraktikum. Filmen aber darf nur Breitsch selbst - schließlich macht er bei den Exklusivverträgen halbe-halbe mit der Familie, wie er einer Reporterin des Magazins "Stern" bei einem Prozesstag im türkischen Antalya erklärte. Und, Zugeständnis an die Uelzener, auch ein Fotograf der hiesigen AZ darf Bilder machen. Ein Redakteur sei aber nicht erwünscht, die Psyche von Marco lasse nur eine "Bild"-Reporterin zu, teilte Marcos Mutter Martina Weiss gestern telefonisch gegenüber der AZ mit. Daraus entstehen soll dann die Geschichte über Marcos Rückkehr in den Uelzener Alltag...
KOMMENTAR:Mehr als nur ein fader Beigeschmack
Von Thomas Mitzlaff
Es gibt Termine, nach denen sich Redakteure eigentlich alle zehn Finger lecken, bei denen aber der journalistische Anstand eine Teilnahme verbietet. Und die AZ wird deshalb keinen Fotografen losschicken, wenn am Montag Marco in Uelzen demonstrativ zur Schau gestellt wird wie Knut der Bär im Berliner Zoo.
Bei allem Verständnis für die womöglich existenziellen Finanznöte von Marcos Familie - die geradezu brutale Art der Vermarktung ihres Sohnes durch einen skrupellosen Medienberater hinterlässt längst mehr als nur einen faden Beigeschmack. Die Psyche des Jungen ist offenbar belastbarer, je mehr Nullen der Scheck hat. Wenn man den 17-Jährigen um jeden Preis vergolden will, dann soll man das sagen. Aber man sollte auch dabei die vielen tausend Menschen nicht vergessen, die in den Monaten der Untersuchungshaft für Marco gebetet und gespendet haben.
Wenn die Familie möchte, dass die Menschen in ihrer Stadt wissen sollen, wie es Marco geht, dann werden wir mit ihm sprechen und berichten.
... das ist die Sprache übler, kleingeistiger Wichte und kann keineswegs ernst genommen werden.
Ein journalistischer Ausrutscher vom Feinsten durch diesen Bleistiftschwinger...
So bleibt man auf ewig nur ein unbedeutender Lokalschreiber...
Was sein Chef Marc Rath wohl nächste Woche dazu sagt ???...
...dass sein Adlatus seinen Neid und seine Missgunst über die Familie auskübelt ?
De nihilo nihil fit.
Re: Das üble Spiel mit Marco...?
Ohje, ich lese regelmäßig die AZ online, weil ich ja die Lokalzeitung von Uelzen hier im tiefsten Osten nicht kaufen kann.
Da gibt es immer so abartige Kommentare von einem Lothar v.d.B. Der wird sich ja wieder darüber auslassen...
"Freunde sind wie Sterne. Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da."
Re: Das üble Spiel mit Marco...?
...
dieser v.d.B. ist nur ein gelangweilter Abstruser, ein verbitterter pisa-geschädigter Harz 4 - Empfänger, den sowieso kein gesunder Mensch ernst nimmt....
..einfach ignorieren, den Kasper...
De nihilo nihil fit.
Re: Das üble Spiel mit Marco...?
Ja, das ist wohl in dem Fall das Beste.
"Freunde sind wie Sterne. Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da."
Re: Das üble Spiel mit Marco...?
Dieser Bericht ist ja wohl das allerletzte,es sollte doch wohl der Familie überlassen sein,was sie machen oder nicht.Aber dies ist ja mal wieder gewaltiges Futter für den Herrn Lothar v.d. Brück.Schade das ich erst heute im Online-Block da wohl die Az umsonst gelobt habe,das sie so unnötige Kommentare nicht mehr zulassen,jetzt haben sie selber davon einen dank T.M. Mfg.Muesia
Dankeschön! Wir Redakteure von der AZ waren schon sehr erfreut, als uns die Dezember-Ausgabe des medium magizins auf den Schreibtisch flatterte. Das ist eine Fachzeitschrift für Journalisten, und auf Seite 88 hat Autor Bernd-Volker Brahms, der zugleich Redakteur des ebenfalls für Journalisten konzipierten Fachblattes drehscheibe ist, die Berichterstattung der AZ zum Fall Marco W. zum Lokaltipp des Monats gemacht.
Brahms weist auf die crossmediale Arbeitsweise unserer Redaktion hin. Crossmedial, das ist ein in unserer Branche immer wichtiger werdender Begriff. Crossmediales Arbeiten heißt, zum Beispiel nicht nur für die Druckausgabe der Zeitung zu arbeiten, sondern zusätzlich beispielsweise Beiträge im Blog zu verfassen oder ein Video für die Website zu drehen. Die AZ arbeitet crossmedial, das hat unser Redakteur während seiner letzten Dienstreise in die Türkei eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Er war zum Marco-Prozess gereist, schickte direkt aus Antalya auf elektronischem Wege sowohl Texte für die Druckausgabe als auch Videoszenen für AZ-TV in die Redaktion. Sein Videobeitrag ging noch am selben Tag online.
Auch heute und in den nächsten Tagen ist Thomas Mitzlaff wieder für die AZ und damit für Sie, liebe Leserinnen und Leser, aber auch liebe AZ-TV-Zuschauerinnen und -zuschauer, in der Türkei vor Ort. Für Freitag ist der nächste Prozesstag angesetzt - und selbstverständlich hat tm, wie unser Redakteur sich kürzelt, neben Stift, Papier und Fotoapparat auch wieder Handy, Laptop und Videokamera dabei und wird für Sie über den Marco-Prozess berichten.
Der Beitrag wurde am Mittwoch, den 12. Dezember 2007 um 11:00 Uhr veröffentlicht!
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Re: Das üble Spiel mit Marco...?
Hallo,
wichtig ist doch nur, dass Marco, wie angekündigt, versucht wieder Tritt zu fassen und das Versäumte nachzuholen. Dass dies von landesweitem Interesse ist, dürfte klar sein und dass sich die Bildzeitung ansonsten auch unerlaubt die Bilder besorgt hätte, auch. Derartig gehässige Berichte werfen leider kein gutes Bild auf eine Lokalzeitung, die bis zu Marcos Freilassung großartiges geleistet hat, aber jetzt völlig aus dem Tritt geraten ist.
Viele Grüße
Nathan
Re: Das üble Spiel mit Marco...?
Und siehe da ,der Lothar v.d.Brück hat doch gleich mal seinen Senf im Az -Online -Block unter den super "Artikel der Az von heute gepostet.
Re: Das üble Spiel mit Marco...?
...und wieder mit so vielen Rechtschreibfehlern...*grins* (P.S.: Ich musste ihn damit einfach "kitzeln". Bin sonst nicht so genau.) Aber ihr versteht bestimmt, wie ich das meinte!
Am besten wir reagieren gar nicht auf seine unqualifizierten Sprüche! Dann ärgert er sich doch viel mehr und gibt hoffentlich irgendwann Ruhe!
"Freunde sind wie Sterne. Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da."
Re: Das üble Spiel mit Marco...?
Lasst doch diesen Lothar v.d. Brück mit seinen Kommentaren. Er ist halt so. Sich darüber aufregen bringt nix.... Ich schüttel da beim Lesen nur noch den Kopf.....
LG Alexander
paß auf, dass der beim heftigen Schütteln nicht abgeht........
das ist ein Entwurf. Muß aber keiner sein. darf verwendet werden!
Verträge sind einzuhalten, Lateinschüler können es auch kürzer sagen. Das ist nicht immer lustig. Vor allem, wenn man einen eingegangen ist, den man sich bei mehr Erfahrung oder längerem Nachdenken geschenkt hätte. Oder wenigstens anders gestaltet hätte.
Aber, sie sind einzuhalten, auch wenn es einem nicht gefällt. Und, wenn man nicht selbst Vertragspartei ist, kann man zwar über die Verträge der anderen auf und nieder hüpfen, Herr Mitzlaff, sogar in schlechtem Stil, aber es nutzt nix!
Ich kann sie sogar verstehen. Da hockt man keine 20 Meter weg und springt zu kurz. Eigentlich ein Abstand, bei dem man von einer haltbaren Informationskette ausgeht. Und Sie sind ja über Monate auch gut bedient wurden und kriegten sogar einige Ausflüge in die Türkei spendiert. Nun, es hat auch mal geregnet. Dieser wahre Satz stammt aus Ihrer Feder. Bei anderen Sätzen hatte man zeitweilig den Eindruck, warum reißt der jetzt mit dem Hintern wieder ein, was er gerade mühsam mit den Händen aufgebaut hat. Und wenn Sie es selbst merken, werden Sie unruhig und versuchen sich wieder in´s Lot zu bringen, indem Sie sich nun wieder von anderen unverstanden fühlen. So fuchst es sie ganz fürchterlich, dass der Nachbarsjunge nicht mit Ihnen reden will. Zuerst und als möglichst einzigem. Glauben sie mir, das fuchst viele in Ihrer Branche. Deshalb hätte ich zum augenblicklichen Zeitpunkt, wo sich so viel andere Themen anbieten, dieses Montagsthema ausgelassen. Ganz ehrlich. Aber, das habe ich nicht zu entscheiden. Denn, das werden sie gern bestätigen, es gibt doch noch so einige, die auf der Lauer liegen. Die sich in ihrer journalistischen Berufsehre tief gekränkt fühlen. Kann ich nachfühlen, geht vielen so, auch Ihrem Chef. Da läßt man sich dann hinreißen, was auf die schnelle zu schreiben, worum einen keiner gebeten hat. Merkt man meist erst, wenn es gedruckt ist. Und dann auch erst, wenn einer meckert.
Und deshalb soll nun dieser Montag sein müssen. Um noch mal Luft rauszulassen. Damit dann Schluß ist. Deshalb wollte man vorher wissen, wer was wissen möchte. Um nicht alles dreimal erzählen zu müssen. Diese Chance, Ihre ganz besondere Frage loszuwerden, haben sie verbockt. Man spürt die Hörner in Ihrem Kommentar. Sie gönnen ja nicht mal Ihrem Photographen, sich seine (nicht Ihre!) 10 Finger zu lecken. Ob das nun mit Anstand oder Eingeschnapptsein zu tun hat? Der von uns beiden, wenn auch aus verschiedenen Gründen ganz besonders geliebte Herr soll sich eigentlich nur an der Kamera mit den laufenden Bildern festhalten. Den Genuß, die festen Bilder weltweit anbieten zu können, haben Sie sich ja nun versagt. Das Vorhandensein der Dame der Gazette, die wir beide uns nur aus beruflichen Gründen mit spitzen Fingern leisten, dient weniger der Psyche von Marco als der Befriedung weiterer fader Beigeschmäckle. Ihrem Scheckheft zum Beispiel. Oder dem Maulkorb, den Sie sich wegen Beißwut jetzt ganz schnell aufsetzen sollten. Sonst schreib ich wirklich mal einen Kommentar. Da wird dann aber so in Ihren Wald der versuchten Schnellversilberungen hineingedonnert, dass da nicht mal mehr Katzengold herauskommt!
"man muß für die Freiheit kämpfen" (Herbert Wehner)