Asclepius - Vermehrung

Stecklinge

Stecklinge

Seit meiner Mitgliedschaft in diesem Forum hat sich meine Sammlung rasant vergrössert. Die Neuerwerbungen waren hauptsächlich unbewurzelte Stecklinge. Dass man das Wort "Stecklinge" bei Ascleps nicht so wörtlich nehmen sollte, ist eigentlich bekannt. Man sollte sie also tunlichst nicht in das Substrat stecken, sondern oben drauf legen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass sie so keinen guten Kontakt zum Substrat haben, herum rollen und dadurch schlecht wurzeln. Ich habe deswegen immer kleine Kieselsteinchen auf den Senker gelegt. Mit etwas Bodenwärme wurzeln sie jetzt recht gut. Das ist vielleicht ein alter Hut, aber vielleicht für den einen oder anderen ganz nützlich.
Wenn ich mir das Bild ansehe, finde ich mein Substrat vielleicht etwas zu "erdig". Da werde ich wohl die Sache etwas mineralischer gestalten müssen. Ausfälle hatte ich aber deswegen keine


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Wenn unsere Pflanzen schreien könnten, würden sie nach Licht schreien.





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Re: Stecklinge

Hallo Thailänder,

ich habe neulich einen kleinen Artikel für eine der nächsten Ausgaben von Caralluma geschrieben, der die Wirkung von Steinen näher beleuchtet. Für mich ist es auch kein "alter Hut", sondern eine persönliche Erfahrung aus den letzten zwei Jahren, dass man die Bewurzelung auch von hartnäckigen Askleps wesentlich beschleunigen kann, wenn man Steine auf die Triebe legt.

Ich will allerdings jetzt hier keine Vorveröffentlichung betreiben, bitte um Verständnis. Sonst können wir das Heft gleich hier einstellen! Das soll dich und andere aber nicht dran hindern, hier eure Erfahrungen damit zu diskutieren und ich werde auch mit dabei sein.

Grüße, Volker



Grüße, Volker

Re: Stecklinge

Gabs da nicht auch die G´schicht von jemandem, der Zitronen und Orangen in Alpentälern züchtet und quasi als Temperaturausgleich große Steine dazwischen gelegt hat: Die Steine sollten, so ich das richtig verstanden habe, die gespeicherte Sommerwärme langsamer abgeben und so das die Pflanzen umgebende Klima positiv beeinflussen.



Alles Liebe
Sabel

Re: Stecklinge

Hallo. Also an sowas hab ich bei meinen Klamotten überhaupt nicht gedacht. Ich wotte den Steckling damit lediglich etwas fixieren. Steine zwischen Zitronenbäumchen? Hm... ich zweifle an dem Sinn der Geschichte. So wie die Wärme gespeichert wird, wird ja auch die Kälte gespeichert. Oder liege ich da falsch?


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Re: Stecklinge

Was Sabel schreibt ist doch logisch, die Sonnenwärme des Tages wird in den Steinen gespeichert, somit hält sich Boden und damit die Pflanzen länger warm. Sie kühlen natürlich im Laufe der Nacht etwas ab.
Die Steine isolieren also etwas und halten die Kälte vom Boden und den pflanzen etwas fern .


<hr>


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Liebe Grüße

Brigitta

Re: Stecklinge

Was Sabel schreibt, bezieht sich auf große Wacker. Die speichern in ihrem entsprechenden Volumen auch viel Wärme. Das ist ja der gleiche Effekt, wie die schützende Hauswand bei frostempfindlichen Sträuchern.

Ich benutze kleine, flache Steine (3-5 cm) und lege sie auf die Triebe. Wenn man so einen Stein hochhebt, ist es immer ein wenig feucht drunter, kühl und natürlich dunkel. Unter diesen Bedingungen haben bei mir ein paar Sachen gewurzelt, die ich schon aufgegeben hatte.

Sowas geht aber nicht in Einzeltöpfen, die Pflanzen müssen herumkriechen können. Ich habe diese große Schale vor einer Weile angepflanzt und in der mache ich das auch:

Man sieht da auch die Steine. Angefangen hat das mit den Steinen, weil ich Gießpunkte brauchte, wo es mir beim Gießen nicht alles wegspült. Ich gieße also auf die Steine, in der Regel 1-2 mal die Woche je einen halben Liter Wasser. Die Schale hat keine Abzugslöcher und es ist ganz unten drinnen ganz schön feucht. Aber hier ist mir noch nie etwas weggefault. Mittlerweile, wenn ich eine Problempflanze habe oder auch einen neuen Ableger, kommen die auf die Schale, bis sie wieder bewurzelt sind.

Grüße, Volker



Grüße, Volker

Re: Stecklinge

@Hoyningen: Das klingt nach einem interessanten Ansatz, ich hab auch ein paar hartnäckige Wurzelverweigerer. Ich werd mal für mich einen Testtopf anlegen. ;)

Ja, die Sache mit den Steinen hatte ich mal im Fernsehen gesehen und die Steine waren ungefähr kindskopfgroß, aber die lagen auch im Freien, also dachte ich, so im "Mikrobereich" am Fensterbrett wäre das Resultat verhältnismäßig ähnlich.



Alles Liebe
Sabel

Re: Stecklinge

Hallo Sabel,

mit diesen Makro-Mikro-Vergleichen muss man aufpassen. Wenn man die Steine annähernd als Kugeln betrachtet, dann ändert sich das Volumen (in dem Wärme gespeichert wird) mit der 3. Potenz des Radius, die Oberfläche (über die Wärme abgegeben wird) aber nur mit der 2. Potenz. Ein großer Stein hat also viel Volumen bei vergleichsweise kleiner Oberfläche und kann deshalb lange Wärme speichern und abgeben.

@Thailänder: du liegst da nicht falsch. Diese großen Steine geben über Nacht langsam Wärme ab und verhindern dann tagsüber, dass sich der Wurzelbereich übermäßig erwärmt, indem sie die Wärme abschirmen und aufnehmen.

Flache Steine haben dagegen recht wenig Volumen, dafür aber viel Oberfläche. Auch sind Steine schlechte Wärmeleiter und schützen damit vor Erwärmung, es bleibt also drunter kühl oder ändert sich jedenfalls nicht sehr stark.

Tut mir leid, wenn das jetzt etwas lehrerhaft war.


Grüße, Volker

Re: Stecklinge

Hallo Volker. Das war überhaut nicht lehrerhaft, sondern mal sozusagen wissenschaftlich beleuchtet. Also werden die Steinchen als Wärmwspeicher oder zum Wärmeausgleich für uns kaum Bedeutung haben, weil sie einfach zu klein sind. Die anderen Aspekte, also zum Fixieren der Pflanzen, als Gießsteine und auch als Feuchtigkeitsreserve können sie dagegen gute Dienste leisten.
Ich nehme meine Kiesel, wenn ich merke, dass der Steckling nicht mehr wackelt, also Wurzeln hat, normalerweise weg. Dann entwickelt sich auch die Pflanze schöner. Ich überlege gerade, ob ich vielleicht doch neben, nicht auf der Pflanze, ein flaches Steinchen liegen lasse. Das sieht gut aus und erfüllt, zumindest zur Bewässerung, einen guten Zweck.


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Re: Stecklinge

Hallo
Also bei längeren ceropegia oder größeren Ascleps nehm ich auch steine zum beschweren - denk mal das der Hauptvorteil die Fixierung und guter Substratkontakt ist .Wackeln und weckspülen beim Gießen können vlt doch frische Wurzeln oder die spitzen beschädigen. Ein Zweiter effekt dürfte sein, das die Feuchtigkeit oder Luftfeuchtigkeit unter dem Stein erhöht ist.Die Beschattung ist vlt auch nen Faktor -die meisten Wurzeln mögens dunkel.Wärmespeichereffekte kommen da eher weniger zum Tragen denk ich.
Mfg
Hildor