ich weiß das das Thema nicht unbedingt hier reinpaßt. Aber ich weiß nicht an wen ich mich wenden soll. Vielleicht weiß ja einer von euch Rat oder hat nen guten Tipp.
Ich mußte am 05.11.2004 meine beiden Pferde wegen Krankheitsgründen leider zum Schlachter bringen.
Hab mir dann auch gleich ein neues Pferdchen gekauft - ich habe gesagt entweder sofort oder nie wieder. Ich habe mir dann einen 2,5 Jahre alten Tinker vom Zucht- und Fahrstall Pierkes in Euskirchen gekauft.
Nun zu meinem Problem. Mir sagte der Schlachter damals, daß ich ca. 800 - 900 Euro bekommen würde. Er aber nicht in Vorauskasse tritt sondern erst das Fleisch verkaufen würde und ich dann in ca. 6 - 8 Wochen mein Geld von ihm bekommen würde.
Ich habe dann brav 11 Wochen gewartet. Dann habe ich vor 2 Wochen versucht ihn telefonisch zu erreichen. Da ich nur seine Angestellten erreicht habe habe ich um Rückruf gebeten. Das passierte dann natürlich nicht.
Gestern (2 Wochen nach meinem Versuch ihn zu erreichen) tauchte er dann im Stall auf und meinte daß sein Abnehmer Konkurs gegangen sei und er sein Geld nicht bekomme und ich deswegen meines wohl auch nicht. Es sei denn der Abnehmer würde noch zahlen.
Das ist aber doch nicht mein Problem. Ich habe meine PFerde ja schließlich an den Schlachter verkauft und nicht an seine Abnehmer oder sehe ich das falsch? Es geht mir jetzt echt ums prinzip. Ich bin der Meinung er muß mir das versprochene Geld trotzdem auszahlen, auch wenn er dann im Prinzip auf den Kosten sitzen bleibt.
Wie denkt Ihr darüber und habt ihr ne Ahnung was ich machen kann ?
Ich habe das Geld natürlich auch eingeplant für meinen Puschel Nick. Das Geld fehlt mir jetzt um ihn komplett abzuzahlen. Ich will ihn aber nicht wieder verkaufen müssen.
Ich hoffe ihr habt ein paar Ratschläge wie ich vielleicht noch an mein Geld komme.
Also ein Vertrag besteht auch, wenn er mündl. erfolgt ist (ist in der CH so).
Hast du eine rechtsschutz-Versicherung? wenn ja - anrufen und den Fall denen übergeben.
Wenn nein - habt ihr auch so eine Art Schlichtungsbehörde?
Schriftlich den Schlachter mahnen, schliesslich schuldet er das Geld (gegen Nachname)
Geld betreiben, allenfalls vor Schlichtungsbehörde / Friedensrichter gehen (ist bei uns gratis).
Schade, dass ich dir nicht besser helfen kann, aber das rechtssystem in Deutschland ist wahrscheinlich doch ganz anders als das in der Schweiz.
Re: Ärger mit dem Schlachter
Da bewahrheitet sich mal wieder, auch in so einem Fall, auch wenn man bestimmt andere Sachen im Kopf hat, immer alles schriftlich bestätigen lassen. Ich würde Dir ja empfehlen, Dir Rechtsbeistand zu nehmen, dann könntest Du auch mündliche Verabredungen einklagen, aber wenn Du eh knapp bei Kasse bist, hat das wohl wenig Sinn.
Warum um Gottes Willen musstest Du zwei Pferde auf einmal einschläfern lassen ?
Liebe Grüße, Susanne & Calli
www.calano.de
Re: Ärger mit dem Schlachter
Hallo
also ich gebe Dir auch den Tipp, das über einen Anwalt laufen zu lassen. Aber bis das soweit ist, auf jedenfall einen schriftlichen Mahnbescheid an den Schlachter schreiben. Vordrucke gibt es in jedem Schreibwarengeschäft. Da steht dann alles genau beschrieben, was Du tun musst, damit der per Einschreiben dem Schlachter zugestellt wird. Kostet so ca. 25,00 € das Ganze.
Meine Freundin hat das mal so gemacht und das hat super geklappt.
Gruß Zwapsel
Susanne & Calli
Hallo Susanne & Calli,
erstmal an alle vielen Dank für die Ratschläge.
Du hattest gefragt warum ich gleich 2 Pferde gleichzeitig wegbringen mußte. Ich hatte mir vor 10 Jahren einen Friesen Namens Moritz gekauft. Leider stellte sich kurz nach dem Kauf raus, daß er nur noch als Gnadenbrotpferd zu "gebrauchen" war. Man hatte ihn vor dem Kauf wohl gespritzt. Tja und da ich schon so an diesem absolut lieben und treuen Pferd hing habe ich ihn auch nicht wieder hergegeben. Er hat 10 Jahre bei mir noch sein Gnadenbrot genossen. Leider war er dann auch 23 Jahre alt und es ging ihm gesundheitlich nicht mehr so gut. Als dann auch noch sein 32 Jahre alter Kumpel gestorben ist, ist er halt im Grund innerlich mitgestorben. Ich habe ihn dann aber erstmal noch in der Herde gelassen aber irgendwie hatte er keine rechte Lebensfreude mehr und da war für mich der Zeitpunkt gekommen ihn wegzugeben. Aber er hatte wirklich noch 10 schöne Jahre bei mir.
Und den anderen "Doc" hatte ich mir eben dann 1 Jahr nach Moritz gekauft, da ich ja eigentllich auch reiten wollte und nicht nur putzen und drum kümmern. Leider ist der Große von mir dann krank geworden. Er hat im Frühjahr 2004 Schale bekommen und stark gelahmt. Ich habe ihn dann den Sommer über auf die Wiese gestellt (24 Std. Weide) und ihn in Ruhe gelassen damit er sich vielleicht erholen kann. Leider ist es aber nicht besser geworden sondern schlimmer. Anfang des Winters als es dann in die Box ging tagsüber konnte ich kaum noch hingucken wenn er sich versucht hat zu drehen oder zu traben. Es sah schlimm aus und er war auch einfach nicht mehr mein großer, früher immer lebenslustiger und zu allem Blödsinn bereiter Doc. Also habe ich mir überlegt, daß es für ihn besser ist wenn ich ihn wegbringe. Denn ein Pferd ständig unter Schmerzen nur mir zu liebe am Leben zu lassen halte ich für falsch.
Ich kann euch sagen, es war der traurigste Tag in meinem Leben als ich gleich meine beiden Dicken wegbringen mußte.
Mitlerweile geht es aber wieder und mein kleiner Puschel Nick hat mir den Spaß am Pferd zurückgebracht.
Liebe Puschelgrüße Tanja + Nick
Re: Ärger mit dem Schlachter
Hi, solltest Du wirklich versuchen das Geld einzuklagen ( was vielleicht null Erfolg hat ) mußt Du dem Schlachter vorab schriftlich eine Frist setzen - ganz wichtig , für den fall das es vor Gericht gehen sollte. Ich hoffe du bist Rechtschutzversichert ??? Dann hole Dir Infos vom Anwalt. Ich möchte ja die Hoffnung nicht nehmen, aber die Chance ist recht gering, aber auf jeden Fall einen Versuch wert. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, daß der " gute " Mann die Pferde veräußert hat ??? Bin da nur informiert , da es im Bekanntenkreis passiert ist. Halte uns auf dem Laufenden...
Gruß Sandra
Re: Ärger mit dem Schlachter
Hallo Tanja,
die ganze Geschichte ist ja sehr ärgerlich, aber ich vermute mal, der Schlachter wußte "seinen Weg" schon vorher....... ich finde es etwas ungewöhnlich, daß er Dir die Pferde abkauft, Du aber das Geld erst bei weiterem Verkauf bekommen solltest. Entweder verkaufe ich etwas (was auch immer) und bekomme dafür mein Geld, oder aber ich gebe etwas in Kommission, was ja hier eigentlich nicht der Fall sein sollte.
Zur rechtllichen Seite kann ich Dir dazu nur folgendes sagen: Leider hast Du hier nichts schriftlich gemacht, oder hast Du irgendwelche Unterlagen darüber???? Die Aussage des Schlachters, daß er Dir das Geld nicht zahlen muß, weil der Abnehmer nicht zahlt, ist haltlos und gesetzlich auch nicht zulässig.....ER ist in diesem Falle Dein Schuldner und der Abnehmer wiederum SEIN Schuldner; er muss Dir das Geld also zahlen und kann es seinerseits -auch gerichtlich- bei dem Abnehmer des Fleisches fordern. Das Problem ist, daß Du ja offensichtlich momentan nicht in der finanziellen Lage bist, Dir einen Anwalt zu nehmen. Ich kann Dir -als Versuch ihn etwas unter Druck zu setzen- nur folgenden Rat geben: Setze ein Schreiben auf -per Einschreiben-, schildere in diesem Schreiben nochmals ganz genau den gesamten Ablauf und die jeweiligen Aussagen beider Parteien und setze ihm eine relativ kurze Zahlungsfrist. Teile ihm in diesem Schreiben auch nochmal mit, daß Du Deine Forderung auf dem gerichtlichen Weg geltend machen wirst, wenn er nicht zahlen sollte. Sollte er reagieren und zahlungswillig sein, gibt es evtl. noch die Möglichkeit, Dir von ihm einen Schuldschein ausstellen zu lassen; über den näheren Inhalt eines solchen Schuldscheines kann ich Dir ggf. noch Auskunft geben. Mit so einem Schuldschein könntest Du einer gerichtlichen Beitreibung der Ansprüche -mit den damit verbundenen Kosten- aus dem Weg gehen und hättest für den Fall, daß er dennoch nicht zahlt, einen Titel in der Hand, aus dem zu vollstrecken kannst.
Sollte er nicht reagieren, würde ich Dir auch raten, einen Mahnbescheidsantrag zu besorgen (wie oben gesagt, in jedem guten Schreibwarengeschäft) und diesen bei dem Gericht einzureichen. Dieser Weg ist erheblich günstiger, als Klage zu erheben, ist aber nur zu empfehlen, wenn Du davon ausgehst, daß der Schlachter die Forderung nicht abstreitet......... Oftmals zahlen Schuldner, sobald sie vom Gericht diesen Mahnbescheid zugestellt bekommen, weil sie merken, daß es ernst und teuer wird.
Und noch ein Tip zum Schluß: An fast jedem größeren Gericht gibt es eine ÖRA (öffentliche Rechtsauskunft). Dort kannst Du Dich sehr sehr günstig beraten und vertreten lassen, wenn Du nachweisen kannst, daß Dein Einkommen und Deine finanziellen Verhältnisse einen freien Anwalt nicht zulassen.
Wenn Du weitere Fragen zu diesen Dingen hast, kannst Du mich gern nochmal anschreiben oder anrufen, ich erkläre Dir dann gern das ein oder andere etwas genauer.
Liebe Grüße
Beate
P.S. Was mich allerdings auch interessiert ist, warum Du gleich zwei Pferdis wegen Krankheit zum Schlachter geben mußtest???
Re: Ärger mit dem Schlachter
Hallo alle zusammen,
super vielen Dank erstmal für die vielen Tips und Ratschläge. Ich werde bestimmt einiges für mich verwenden können. Habe mich auch schon erkundigt. Ich gehe bei uns in Solingen zum Amtsgericht und da kann ich erstmal vorab ein kostenloses Gespräch mit einem sogenannten Rechtspfleger führen. Der gibt mir dann die richtigen Wege vor, wie ich noch evtl. an mein Geld komme. Aber er hat vorab schon telefonisch gesagt, daß ich ja schon gute Ideen habe (habe ihm einige Dinge genannt die Ihr mit gesagt habt, hi hi).
Ich hoffe sehr das ich noch an mein Geld komme.
Natürlich bin ich nämlich nicht Rechtschutzversichert.
Muß dazu sagen, daß meine beiden "alten" Pferde meine ganzen finanziellen Rücklagen in dem letzten halben Jahr "aufgefressen haben" bedingt durch die Krankheit. Habe ja erstmal bei meinem jungen Reitpferd alles versucht. (Magnetfeldtherapie ect.).
Habe für meinen kleinen Puschel aber auch horende viel Geld bezahlt. Der Händler hat 4500 Euro für den kleinen 2,5 Jahre alten Nick genommen. Aber so ist das halt, ich habe den kleinen gesehen und gesagt entweder den oder keinen. Liebe auf den ersten Blick. Aber ich habe es bisher noch nicht bereut. Ich kann bisher nur sagen, wer einmal einen Tinker hatte will nie wieder ne andere Rasse...
Also, vielen Dank erstmal und ich halte euch auf dem laufenden.
Liebe Puschelgrüße Tanja & Nick
P.S. Habe mitlerweile auch mit dem Schlachter telefoniert. Er hat mir zugesagt, daß er mit allen Mitteln versuchen will mein Geld zu bekommen. Aber Worte bedeuten ja nicht viel - tatsachen zählen.