Auf ein Neues
As-salamu alaikum,
nachdem es gestern leider nicht klappte, jetzt zum 4. Mal eine neuer Versuch, da ich nie die Hoffnung aufgebe: 
Wer mich noch nicht kennen sollte 
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Ich bin Fatima, seit 19 Jahren Muslima, seit 18 Jahren alhamduillah glücklich verheiratet, mein Mann kommt aus der Türkei. Wir haben drei Kinder. Alles weitere entnehmt meinem Profil, wens interessiert.
Dass es Gott geben musste, wusste ich immer, und auch, dass es nur EINER sein konnte. Als ich so 15, 16 war, steckte der Iran gerade in den Revolutionswirren, und es wurde viel darüber berichtet, natürlich ausschließlich negativ. Die meisten von euch werden das nicht mitbekommen haben, ihr seid ja alle noch ziemlich jung, masha´allah, d.h. damals wart ihr noch Kinder oder noch nicht geboren... Diese ganzen Berichte über den Islam im allgemeinen und den Iran im Besonderen brachten mich doch dazu, mich zumindest mal mit dem Islam zu beschäftigen, zumal ich mich im Christentum nie so richtig zu Hause gefühlt hatte. Der Islam wurde so verteufelt, dass ich erst recht neugierig wurde. Ich wollte vor allem mal wissen, was das für ein Glaube war, der den Iranern die Kraft gab, einen mächtigen Tyrannen zu stürzen und aus dem Lande zu werfen. Bis dahin wusste ich vom Islam nicht viel mehr, als dass es die Religion der türkischen Gastarbeiter war, mit denen ich nie reden konnte, dass "Mohammedaner", wie ich die Muslime kannte, vier Frauen haben können und diese auch nach Belieben schlagen und unterdrücken dürfen (Warnungen meiner Mutter: "Heirate nie einen Mohammedaner, bei denen zählen die Frauen nichts"), dass Mohammad (s.a.s.) den Islam brutal mit Feuer und Schwert verbreitet haben soll, wie mir meine Mutter erklärte und dass Muslime kein Schweinefleisch essen. Auf dieser dürftigen Basis begann ich meine Forschungen.
Die christlichen Dogmen wie Trinität, Gottessohnschaft Jesu, sein Sühneopfer am Kreuz...das war irgendwie alles nicht so einleuchtend für mich. Nebenbei: Ich hatte mich auch mit anderen Religionen beschäftigt, aber die kamen alle nicht in Frage: Das Judentum richtet sich an ein bestimmtes Volk, Hinduismus kam ohnehin nicht in Betracht wegen der vielen Götter, Buddhismus ist mehr eine Philosophie denn eine Religion. An meinem Wohnort gab es kaum Muslime,und wenn, dann konnten sie kein Deutsch. Internet gab es bekanntlich schon gar nicht. Was es so an deutschsprachiger Literatur gab, gab auch nicht viel her, da diese Bücher meist von westlichen Orientalisten geschrieben worden waren und kritisch, wenn nicht negativ vom Islam berichteten. Ich wollte aber Info über den Islam, und zwar von Muslimen Da hatte ich den verrückten Einfall, in eine Frauenzeitschrift eine Anzeige zu setzen, dass ich muslimische Frauenkennenlernen möchte, denn mit männlichen Muslimen hatte ich bis dahin sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich wusste damals natürlich nicht, dass diese Zeitschrift nicht unbedingt zur Lektüre einer bewussten Muslima gehört, aber es meldeten sich trotzdem ein paar. Es kam dann auch zu persönlichem Kontakt, sie gaben mir viel Literatur, und ich fragte sie Löcher in den Bauch.Allah möge es diesen Schwestern lohnen, dass sie so geduldig mit mir waren. Je mehr ich vom Islam wusste, desto sicherer wurde ich, dass ich konvertieren wollte, was ich dann auch tat. Am meisten faszinierte mich, dass der Islam nicht nur eine aufs Jenseits bezogene Religion ist, sondern dass er das ganze Leben des Gläubigen umfasst, weil er auch ein Familien-,Strafrecht, Wirtschaftsrecht usw. hat. Vor meinen Eltern hielt ich meinen Glauben erst mal geheim, weil ich ihre Einstellung dem Islam und den Muslimen gegenüber kannte, was ich heute klar als Fehler ansehe. Sie fühlten sich übergangen und waren deswegen hart getroffen. Das würde ich heute anders machen, aber damals fehlte mir einfach der Mut, weil ich auch ziemlich allein war, denn die Muslime, die ich kennengelernt hatte, wohnten alle weit weg.
Aber hinterher ist man immer klüger...
Ich denke, das genügt erst mal, und sorry für den Roman.
wassalam,
Fatima