Japan und der Zubehör! - Japan und Cosplay

Japanische Liebe

Japanische Liebe

Inhaltsverzeichnis
Nampa
Omiai
Homosexualität
Etchi
Chikan
Enjokosai
Love Hotel
Bukkake
Shibari





Nampa


Nampa (jap. ナンパ)ist eine japanische Variante des Flirts, die unter Teenagern und Twens populär ist.

Das Wort Nampa stammt von dem gleich ausgesprochenen Wort 軟派 (die weiche Gruppe). Dieses bezieht sich auf Leute, die sich mehr für Spaß und Genuss interessieren als für „harte“ Themen wie Politik oder akademische Diskussion.

Nampa findet meist auf belebten Straßen in den Innenstädten statt, so um den Bahnhof Shibuya in Tokio. Beim Nampa steht der Mann am Rand der Straße und fokussiert die vorbeilaufenden Frauen. Frauen, die ihm gefallen, spricht er an und lädt sie entweder zu Karaoke oder zu einem Kaffee ein. In manchen Fällen endet das Nampa direkt im Love Hotel; oft führt es zumindest zu einem weiteren Rendezvous. Nampa ist in Japan gesellschaftlich akzeptiert, auch wenn es bei weitem nicht alle praktizieren. Auch Frauen, die einen Flirt suchen, schlendern bewusst durch die bekannten Straßen.




Omiai


Omiai (jap. お見合い, sehen und begegnen) bzw. Miai (見合い, das „O“ ist ein Honorativpräfix) ist die japanische Tradition der Ehevermittlung bzw. deren Durchführung. Dies als arrangierte Heirat zu bezeichnen, ist nicht ganz richtig, da es immer auf Initiative oder zumindest mit Einverständnis der zukünftigen Ehepartner geschieht.

Ein verbreitetes Klischee in Japan ist, dass unverheiratete Männer und (vor allem) Frauen, die auf die 30 zugehen, einem starken gesellschaftlichen Druck ausgesetzt sind, ein Omiai zumindest zu versuchen.

Entwicklung:

Omiai entstanden, als sich während der Meiji-Restauration gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Japan die Vorstellung entwickelte, dass Liebe eine Rolle bei der Wahl eines Ehepartners spielen sollte. Zuvor waren durch das Familienoberhaupt arrangierte (Zwangs-)Ehen üblich.

Ablauf:

Organisiert wird ein Omiai durch einen Vermittler – üblicherweise eine ältere Frau, die dies semiprofessionell betreibt. Interessierte Kandidaten reichen ein Kurzprofil (Alter, Beruf, Hobbys, ein Foto) ein und erhalten eine Auswahl von Profilen potenzieller Partner. Bei gegenseitigem Interesse wird das eigentliche Omiai anberaumt, üblicherweise ein Abendessen in einem Hotel oder Restaurant, bei dem neben den Kandidaten auch deren Eltern und der Vermittler anwesend sind.

Falls danach kein Interesse an einem näheren Kennenlernen besteht, sollte dies dem Vermittler unverzüglich mitgeteilt werden. Eine solche Ablehnung stellt keinen Affront dar, muss aber möglichst höflich formuliert werden. Andernfalls wird ein erstes Treffen der Partner ohne Begleitung arrangiert, die so eine relativ normale Partnerschaftsbeziehung eingehen. Traditionell wird erwartet, dass bis zum Beginn der eigentlichen Heiratsvorbereitungen mindestens ein halbes Jahr gewartet wird. In dieser Zeit kann die Beziehung immer noch beendet werden, falls sich herausstellt, dass die Partner doch nicht zueinander passen.




Homosexualität


Homosexualität bzw. gleichgeschlechtliche romantische Liebe oder sexuelles Begehren ist in Japan aus alten Zeiten überliefert und wird auch heute wie in nur wenigen Ländern der Welt toleriert. In früheren Zeiten wurde Liebe zwischen Männern sogar als die reinste Form der Liebe überhaupt betrachtet. Zu keiner Zeit wurde Homosexualität in der japanischen Gesellschaft und Religion als eine Sünde angesehen; noch gab oder gibt es Gesetze gegen Homosexualität. Jedoch hat die moderne Sexualwissenschaft und der Wunsch, "zivilisiert" zu erscheinen, auch in Japan die Auffassungen von gleichgeschlechtlicher Liebe beeinflusst.

Anime und Manga:

Viele Anime und Manga enthalten schwule Inhalte, die Shōnen Ai, Boys Love, BL oder JUNE genannt werden, wenn sie eher zu romantischen, und Yaoi, wenn sie eher zu sexuellen Motiven tendieren. Sie werden primär an weibliche Kundinnen vermarktet, die von Schulmädchen bis zu Hausfrauen reichen, und fallen in Buchhandlungen nicht weiter auf. Lesbische Inhalte sind weit weniger verbreitet, auch hier wird zwischen Shoujo Ai, der romantischen Liebe, und Yuri, dem Gegenstück zu Yaoi, unterschieden.

Einige Manga sprechen unverhohlen lüsterne Interessen an und zielen direkt auf den schwulen Markt. Sie sind jedoch meist nur in speziellen Geschäften zu finden.

Sexualleben:

Die japanische Sexualmoral ist weltweit eine der offensten überhaupt. Für die meisten Japaner steht die Privatsphäre ihrer Mitmenschen, einschließlich ihres Sexuallebens, nicht zur Diskussion. Die Offenheit der japanischen Gesellschaft gegenüber Homosexualität entspringt also nicht unbedingt einer besonders liberalen, durchdachten Aufgeklärtheit, sondern eher einer allgemeinen Indifferenz. Gay-Bashing kommt praktisch nicht vor.

Schwule werden in der japanischen Gesellschaft allerdings oft einseitig auf ein Tuntenimage reduziert, so sehr, dass bei okama (jap. オカマ), eines der Alltagswörter für "schwul" auch immer gleich das Bild einer Tunte mitschwingt. Ein Hauptgrund ist sicher, dass Tunten mit ihrer Kleidung und Gehabe allgemein als kawaii ("putzig") gelten, was in dieser von Kritikern oft als infantilisiert beschriebenen Gesellschaft ein positives Urteil darstellt. Mehrere Tarentos im japanischen Fernsehen sind offen schwul; alle tendieren zur Tuntenhaftigkeit.

Die meisten Love Hotels akzeptieren keine Männerpärchen, öfter dagegen zwei Frauen. Allerdings gibt es spezielle schwule "Liebeshotels" in den einschlägigen Vierteln, von denen einige auch heterosexuelle Paare akzeptieren. Das größte und einzig explizite Schwulenviertel Japans ist Shinjuku ni-chome in Tokio (siehe dort für Besonderheiten des schwulen Nachtlebens). In Osaka finden sich die meisten schwulen Einrichtungen in Umeda (梅田). Neben Bars und Discos sind auch Saunas, Sexclubs und Hotels vorhanden. Lesben-Events finden regelmäßig statt. Wie in anderen Großstädten verteilen sich die Lokale etwas übers Stadtgebiet. Schwulenbars sind in Japan oft von außen nicht als solche zu erkennen, auch ist deren Fluktuation sehr hoch. Läden die für Ausländer interessant sind haben meist englischsprachige Webpages mit Lageplan, die man am besten ausdruckt und mitnimmt.

Leben als Homosexueller:

Die japanische Gesellschaft trennt scharf zwischen homosexuellem Sex an sich einerseits und der sexuellen Orientierung andererseits. Während die Praktizierung homosexuellen Sexes in Japan gesellschaftlich genauso toleriert wird wie die von heterosexuellem Sex, ist es für offene Homosexuelle schwierig, soziale Gleichstellung mit Heterosexuellen zu erreichen. Die meisten Homosexuellen halten sich an die japanische Maxime "Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß" und leben ihr schwules Leben im Verborgenen aus.

Zwar wird Homosexualität bei Ausländern (die sowieso Narrenfreiheit genießen), bei (Fernseh-) Künstlern und in Mangas allgemein akzeptiert und besitzt sogar teilweise Kultstatus; vom gewöhnlichen Japaner wird aber nichts anderes erwartet, als dass er selbstverständlich heterosexuell zu sein hat. Offene Homosexualität wird ignoriert und Rechte lassen sich daraus nicht ableiten.

Eine Ausnahme stellt die Stadtverwaltung Tokio dar, die ein Diskriminierungsverbot in den allgemeinen Arbeitsanweisungen veröffentlicht hat, das auch die sexuelle Orientierung einschließt. Für die meisten japanischen Arbeitnehmer wäre es jedoch völlig abwegig, sich am Arbeitsplatz zu outen. Nicht selten gehen Homosexuelle auf Grund der gesellschaftlichen Erwartungshaltung eine heterosexuelle Scheinehe ein (Jahr 2005).

Über Gleichstellungsgesetze oder Partnerschaftsgesetze wie in Europa wird nicht mal nachgedacht, geschweige denn diskutiert. Im Gegenteil: Die japanischen Registrierungsbehörde (Gaimusho, 外務省) erhielten erst kürzlich die Anweisung, Anträge auf zur Heirat notwendige Urkunden auf "Heterosexualität" zu prüfen und die Bearbeitung gegebenenfalls abzulehnen. Dank der Flexibilität der deutschen Behörden ist eine Eingetragene Lebenspartnerschaft in Deutschland dennoch möglich, die aber in Japan keinerlei Rechtswirksamkeit entfaltet. Auch in der Familie ist Homosexualität noch ein Tabu-Thema. Viele Japaner berichten, dass ihre Eltern sich wahrscheinlich ihren Teil denken, aber dabei bleibt es dann auch.

Das Wohnungsamt Osaka vermittelt günstige Stadtwohnungen nur an Einzelpersonen oder Verheirateten- bzw. "heiratswilligen" Paaren; die Vergabe an zwei Personen des gleichen Geschlechts ist dagegen explizit untersagt, im "Vergehensfall" droht die Kündigung (nicht so in Tokio).

Gegen diese und ähnliche Diskriminierungen von staatlicher oder privater Seite haben Homosexuelle in Japan keinerlei rechtliche Handhabe.

Die Folgen:

Einerseits ist in Japan anonymer Sex mindestens ebenso leicht zu haben wie in westlichen Großstädten und wird ohne schlechtes Gewissen genossen. Homosexualität ist legal, gewaltsame Übergriffe auf Homosexuelle gibt es praktisch nicht.

Andererseits gilt Homosexualität außerhalb besonderer Nischen weiterhin als Makel. Rechtlich sind Homosexuelle in vielerlei Hinsicht benachteiligt, Unterstützung von Gesellschaft und Familie gibt es nicht. Mit einer grundlegenden Verbesserung der Situation ist auf absehbare Zeit nicht zu rechnen. Vielen Japanern fällt es daher schwer, ihre eigene Homosexualität anzunehmen. Auch Partnerschaften haben es dadurch deutlich schwerer als im Westen.




Etchi

Etchi (jap. エッチ) ist der japanische Standard-Euphemismus für alles, was mit Sex zu tun hat. Man kann es als Adjektiv benutzen, im Sinne von schmutzig, versaut, frivol; als Verb (etchi suru), im Sinne von es tun, rummachen oder miteinander schlafen; oder als Nomen, zur Bezeichnung von jemandem, der etchi (versaut) ist. Der Gebrauch von Etchi, auch 'H' geschrieben, geht vermutlich auf japanische Studentinnen der Meiji-Zeit zurück, die untereinander ihre Sexualpartner mit dem Anfangsbuchstaben von Hentai (Perverser) bezeichneten. Nach und nach entwickelte sich Etchi/H zu einem allgemeinen Ausdruck für Sex. Eine andere Theorie ist, dass der Begriff von dem japanischen Wort harenchi (破廉恥) kommt, was „schamlos“ oder „lüstern“ heißt. Dabei sei gesagt, dass dieser Streitpunkt auch in Japan selbst herrscht, da der Ursprung des Wortes einfach nicht mehr eindeutig bekannt ist.

Westlicher Gebrauch:

Hentai und Etchi werden im Westen oft durcheinander geworfen. Anders als in Japan, wo sie als allgemeine Bezeichnungen für versaut und pervers benutzt werden, stellen die beiden Wörter im Westen Genrebezeichnungen von Manga/Anime mit sexuellen Inhalten dar. Es hat sich dabei eingebürgert, die Terme nach Härte der Darstellung zu unterscheiden: Etchi bezeichnet dann üblicherweise eher softerotische Manga/Anime (d.h. keine Darstellung von Geschlecht oder Geschlechtsverkehr), während der Begriff Hentai für harte gezeichnete Pornographie steht. Dabei sei gesagt, dass zu explizite sexuelle Darstellungsformen eine Ü18 Zensierung zur Folge hätte, was natürlich, bei nicht-Hentai Filmen und Serien, aufgrund der Verkaufsmöglichkeiten vermieden wird. Die Übergänge zwischen Etchi und dem so genannten Fanservice sind dabei fließend. Über die Gründe für diesen Gebrauch siehe auch den Eintrag Hentai.


Typische Merkmale:

* Kleidung, die die Konturen von Brüsten, Nippeln und Schamlippen darstellt.
* Kleidung, die sexuell anreizend wirkt (gezeichnet wird), jedoch als Alltagskleidung fungiert.
* Niedliche Charaktere, die sich ihrer sexuellen Anziehung nicht Bewusst erscheinen, meist fröhlich gelaunt sind und unschuldig wirken (in manchen Fällen wird dies jedoch auch umgekehrt und Charaktere nutzen bewusst ihre sexuelle Anziehung).
* Kleidung, die verrutscht, vom Körper gleitet oder „gewaltsam“ entrissen wird. Darstellung von Unterwäsche bzw. vom Fehlen dieser.
* Gelegentlich nackte Brüste oder Hintern, jedoch niemals eine Darstellung des Geschlechts. Brüste werden, je nach Häufigkeit des Auftretens, mit oder ohne Brustwarzen gezeigt.
* Moé und Bishoujo Charaktere.


H wird zu Etchi:

Die Transkription von "H" zu "Etchi" basiert auf der englischen Aussprache des Buchstaben H, die in phonetischer Schrift so aussieht: e ɪ t ʃ. Da es in Japanisch (neben den Kanjis) nur Silbenalphabete gibt, muß man bei der Transkription ausländischer Wörter mehr oder weniger entsprechende japanische Silben finden. Die Übertragung ausländischer Wörter erfolgt in der Katakana Schrift. エッチ ("Etchi") würde rückwärts eigentlich "e-tsu-chi" übertragen werden. Das エ (wie das deutsche e (Esel) ausgesprochen) ist dabei die übliche Variante, um das englische a zu übertragen, auch wenn dies (im Deutschen) eher einem "äi" gleichkommt. Bei ッ (tsu) besteht die Besonderheit, dass das u oftmals nicht ausgesprochen wird, somit also nur das ts übrig bleibt. チ bedeutet chi (stimmhaft ausgesprochen). Das i am Ende kommt zwar im englischen H nicht vor, da die japanischen Silben jedoch stets auf einem Vokal enden, ist es an sich unmöglich solche Wörter präzise zu übertragen, da immer ein nicht existierender Vokal angehängt wird. Im Endeffekt haben wir also ein "E-ts-ch(i)", was wir im deutschen vereinfacht Etchi schreiben, und was in anderen Sprachen als "Ecchi" dargestellt wird.




Chikan


Chikan (jap. 痴漢, eigentlich Sittenstrolch, Perverser) bezeichnet eine spezielle Art sexueller Belästigung in Japan.

Die Enge in einer Menschenmenge (vor allem in Pendlerzügen) wird von Männern genutzt, um zufällig in der Nähe stehende Frauen zu berühren, um sich selbst sexuell zu stimulieren. So wird beispielsweise das Umblättern der Zeitung dazu benutzt, ihnen unter den Rock zu greifen. Die körperlichen Berührungen imitieren die des Vorspiels bis dahin, dass manchmal versucht wird, auch das Opfer sexuell zu stimulieren. Die sexuelle Stimulanz entsteht dadurch, dass das Anfassen unbemerkt bleibt; oder in den seltenen Fällen, in denen sich das Opfer seinerseits stimulieren lässt. Auch Chikan-Fälle von Frauen an Männern oder homosexuelles Chikan sind bekannt.

Chikan ist ein weit verbreitetes Phänomen in Japan und ein beliebtes Thema in Pornofilmen oder erotischen Rollenspielen.

Obwohl Chikan in Japan eine Straftat ist, kam es lange Zeit kaum zu Anzeigen. Immer wieder wird beobachtet, dass selbst Frauen, die "Chikan" rufen, keine Hilfe von den Umstehenden erhalten. Erst in den letzten Jahren haben Polizei und Bahnbetreiber die Initiative ergriffen und bitten auf Plakaten in den Bahnhöfen und Zügen darum, Männer, die beim Chikan ertappt werden, sofort einem Bahnangestellten zu überstellen.

Neuerdings weisen immer mehr japanische Bahngesellschaften zur Rush Hour und in den Abendstunden einen Waggon jedes Zuges als Frauenwaggon aus, in den nur Frauen einsteigen dürfen.

Problematik:

Einmal des Chikan beschuldigt, ist es für einen Mann nahezu unmöglich, seine Unschuld zu beweisen. Weigert sich ein Verdächtiger jedoch, seine Schuld einzugestehen, droht ihm eine mehrjährige Freiheitsstrafe. Um die eigene Familie vor einer gesellschaftlichen Stigmatisierung zu bewahren, bekennen sich die Beschuldigten in den meisten Fällen zur Tat und nehmen damit hohe Geldstrafen in Kauf.

Der Aufruf zur Denunziation von Chikan-Verdächtigen hat in der jüngsten Zeit seinerseits ein neues Verbrechen hervorgebracht. Jüngere Gangs schicken Mädchen in volle Züge, die sich gezielt neben wohlhabend aussehende Männer stellen, und unabhängig davon, ob sie angefasst wurden oder nicht, nach einigen Minuten "Chikan" rufen. Die Gang-Mitglieder greifen sofort ein und schleppen den vermeintlichen Täter am nächsten Bahnhof auf den Bahnsteig. Dort fordern sie eine Geldzahlung, damit sie ihn nicht der Polizei übergeben. Aus Scham oder im Bewusstsein, dass mutmaßliche Chikan-Täter praktisch keine Aussicht auf eine juristisch oder gesellschaftlich objektive Behandlung haben, zahlen die meisten.

Seit einigen Jahren existieren in Japan spezielle Organisationen, die sich um die Rechte zu Unrecht sexueller Belästigungen in Bahnen beschuldigter Männer kümmern und sie bei ihren juristischen Schritten beraten.




Enjokōsai


Enjokōsai (jap. 援助交際, Aushilfsbegleitung) ist eine Variante der Prostitution in Japan, bei der sich minderjährige Oberschülerinnen von erwachsenen, oft älteren Männern „aushalten“ lassen.

Im Unterschied zur „klassischen“ Prostitution betreiben die weitaus meisten Mädchen Enjokōsai nur gelegentlich als Hobby oder nur dann, wenn sie Geld brauchen. Außerdem beinhaltet Enjokōsai nicht notwendigerweise Sex; manchmal kommt es dem Freier vor allem darauf an, ein paar Stunden lang mit einem jungen Mädchen sprechen zu können oder gesehen zu werden (Oberschülerinnen als Statussymbol).

Enjokōsai ist ein Massenphänomen in Japan: Je nach Umfrage haben 5–13% aller Mädchen zumindest einmal Enjokōsai gemacht. An manchen Schulen übersteigt der Anteil der Schülerinnen, die gelegentlich im Enjokōsai arbeiten, 50%.

Die Mädchen stellen die Kontakte her, indem sie sich bei einer auf solche Kontakte spezialisierten Partnersuche-Agentur für Handys (Deaikei) registrieren oder sich einfach auf der Straße ansprechen lassen (Nampa), oft an dafür bekannten Plätzen wie in Ikebukuro in Tokio.

Der Sex findet fast immer in Love Hotels statt. Der Lohn wird manchmal statt in Geld auch in Form von "Geschenken" ausgezahlt, z.B. einer Handtasche oder eines Kleidungsstücks einer begehrten Marke, die gemeinsam gekauft werden.




Love Hotel


Das Love Hotel (jap. ラブホテル rabu hoteru, umgangssprachlich ラブホ rabuho) ist eine besondere Art des Stundenhotels in Japan und gleichzeitig ein wichtiges Element der modernen japanischen Alltagskultur.

Der Besuch eines solchen Etablissements gilt in Japan nicht unbedingt als anrüchig, auch wenn es von Prostituierten und für außereheliche Affären benutzt werden kann. Bei den meisten Kunden von Love Hotels handelt es sich jedoch um Schüler und Studenten, die bei ihren Eltern oder in Wohnheimen wohnen, sowie um verheiratete Paare, deren Räume zuhause zu hellhörig sind.

Auch wird das Love Hotel bevorzugt nach einem erfolgreichen Nampa (aggressives Flirten) oder Gōkon (Kuppeltreffen), für One-Night-Stands, Internetbekanntschaften etc. genutzt.

Nomenklatur:

Love Hotel ist eine der vielen anglizierenden Wortneuschöpfungen der japanischen Sprache. Sowohl Japaner als auch Ausländer verstehen den Ausdruck. Auch bei den Namen von Love Hotels handelt es sich fast immer um nicht-japanische, also z. B. englische, französische oder spanische Ausdrücke (Beispiele aus dem Tokioter Stadtteil Shibuya: Casa di Due, Princess, Noel).

Entwicklung:

In Japan entwickelten sich während der Edo-Zeit Teeräume (出会茶屋 deai-chaya), in denen sich Prostituierte mit ihren Freiern trafen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die zunehmende Verbreitung von Love Hotels, als 1958 die Prostitution verboten wurde und Alternativen zu Bordellen gesucht wurden.

In den 1980er-Jahren kam es durch die Einführung moderner Fashion Hotels (ファッションホテル fasshon hoteru, Einrichtung nach dem Geschmack junger Gäste) und Boutique-Hotels (ブティックホテル butikku hoteru, themenbezogen eingerichtete Gästezimmer) zu einer zunehmenden Nutzung auch durch die allgemeine Bevölkerung.

In Japan sind Love Hotels mittlerweile so verbreitet, dass sich der allgemeine Ausdruck „Hotel“ (ホテル hoteru) in der japanischen Umgangssprache eher auf ein Love Hotel als auf ein normales Übernachtungshotel bezieht. Um klarzustellen, dass man ein normales Hotel meint, sollte man lieber von einem „Business Hotel“ (ビジネスホテル bijinesu hoteru) sprechen.

Zimmer:

Im Gegensatz zu normalen Hotels enthalten die Zimmer in Love Hotels ein großes Doppelbett. In der Regel ist am Bett ein eingebautes Regelungssystem für Licht (verschiedene Lichtszenarien, Dimmer), Radio und Fernsehen (immer mit Pornokanälen).

Dazu gibt es ein meist luxuriöses Bad, beispielsweise mit eingebautem Whirlpool. Während früher verspiegelte Decken oder Wände, Verkaufsautomaten für Pornobildchen und klobige, per Netzkabel und Münzautomat betriebene Vibratoren die Kunden unterhalten sollten, haben in modernen Love Hotels viele Zimmer zusätzlich Karaoke-Anlagen, Videospiele und große Minibars. Auch diverses Sexspielzeug und Pornofilme nach Wahl gehören oft zum kostenpflichtigen Zusatzangebot.

Häufig sind die Zimmer auch thematisch gestaltet (z. B. im Disney-Stil, als Grotte, Zug, Raumschiff oder mit SM-Werkzeugen). Der Gast kann in der Lobby die verfügbaren Zimmer auf beleuchteten Fototafeln betrachten und dann den gewünschten Raum auswählen.

Bezahlung [Bearbeiten]
Preistafel eines Love Hotels in Shinjuku, Tokio
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Preistafel eines Love Hotels in Shinjuku, Tokio

Standardmäßig wird ein dreistufiges Preissystem angeboten:

* „Rest“ (休憩 kyūkei): Für einen eher kurzfristigen Aufenthalt. Dabei mietet man in der Kansai-Region die Love-Hotel-Zimmer für eine oder anderthalb Stunden, während im übrigen Japan die Standardmietzeit zwei oder drei Stunden beträgt.
* „Stay“: Ab einer bestimmten Zeit am Abend sind die Zimmer nur noch pauschal für den Rest der Nacht erhältlich. Die Preise für eine Übernachtung liegen dabei über den „Rest“-Tarifen, jedoch meistens unter denen eines regulären Hotels.
* „Service time“ (サービスタイム sābisu taimu), auch „free time“ genannt: Viele Love Hotels bieten Sonderangebote zu den besucherschwachen Zeiten am Vor- und frühen Nachmittag, zu denen besonders günstige Zeit- oder Preispauschalen angeboten werden.

Die Preise variieren je nach Alter und Lage sehr stark zwischen verschiedenen Hotels.

Die Bezahlung erfolgt heute im ländlichen Raum meist vollautomatisch und ohne den als „peinlich“ erachteten Kontakt mit einem Hotelangestellten, um die Anonymität zu wahren. In Tokio sitzt die Person an der Kasse dagegen hinter einer Art Blende, so dass nur die Hände sichtbar sind, die das Geld entgegennehmen. Es gibt auch Love Hotels ganz ohne Kontakt zu Bediensteten. Dort wird die Zimmertür nach dem Buchen automatisch aufgeschlossen und nach dem Betreten automatisch verriegelt. Um den Raum zu verlassen, muss dann über eine Art Rohrpostsystem die Zimmermiete an die Rezeption geschickt werden, die das Schloss wieder freigibt.

Love Hotels, Kriminalität und Prostitution:

Die Tatsache, dass beim Besuch von Love Hotels keine Identifizierung verlangt wird, erleichtert es Sexualstraftätern, einen Partner zu missbrauchen und unerkannt zu entkommen.

Love Hotels wurden früher häufig für Enjokōsai (minderjährige Schülerinnen, die Gelegenheitsprostitution betreiben) genutzt. Eine breite öffentliche Diskussion dieses gesellschaftlichen Phänomens in den Medien hatte jedoch strengere Kontrollen zur Folge, auch wenn das Problem dadurch nicht völlig beseitigt werden konnte.

Durch die historische Verbindung mit Prostitution werden Love Hotels häufig mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht. Seit dem Wirtschaftsboom in den 1980er-Jahren beteiligen sich jedoch auch Finanzinvestoren und reguläre Übernachtungsunternehmen an diesem Markt.

Vorkommen:

Love Hotels gibt es in Wohnvierteln eher einzeln verstreut, in der Nähe von wichtigen Bahnlinien und Autobahnkreuzen dagegen oft konzentriert.

Die wahrscheinlich größte Ansammlung in Japan findet man im Nordosten Tokios an der Yamanote-Bahnlinie zwischen den Haltestellen Uguisudani und Nishi-Nippori. Dort steht entlang der Bahnlinie ein Love Hotel neben dem anderen, die Preise werden den Fahrgästen teilweise in meterhohen Lettern angezeigt.




Bukkake


Bukkake (jap. von dem Verb 打っ掛ける bukkakeru, deutsch beträufeln, bespritzen) ist eine Praktik des Gruppensex, bei der mehrere Männer in das Gesicht einer knieenden, sitzenden oder liegenden Person ejakulieren. Am Ende trinkt der Empfänger mitunter das Sperma. Bei dieser Praxis besteht ein starker sadomasochistischer Unterton. Teilweise nehmen an solchen Orgien bis zu 100 Männer teil. In Japan ist der Begriff nicht fest mit der Sexualpraktik verbunden.




Shibari


Shibari (jap. 縛り, auch als Japan-Bondage bekannt) ist eine erotische Kunst des Fesselns, die sich in Japan aus der traditionellen militärischen Fesselkunst Hojojutsu entwickelt hat.

Im Gegensatz zum westlichen Bondage dient die Fesselung beim Shibari nicht ausschließlich der Immobilisierung. Sie kann auch ästhetische Formen annehmen und so eine Art Kunstwerk schaffen. Außerdem kann Shibari zur Vorbereitung auf weitere sadomasochistische Praktiken dienen.

In Japan selbst spricht man in diesem Zusammenhang häufig von "Kinbaku" (begrifflicher Bezug zu mittelalterlichen Foltertechniken) oder "Nawa Shibari" ("Ein Seil binden"). Der bloße Begriff "Shibari" wird dort überwiegend mit der industriellen Gewebeherstellung assoziiert.

Techniken:

Es gibt Hunderte von Shibari-Techniken, die vom einfachen Knoten bis zur komplizierten Ganzkörperfesselung reichen. Manche dienen lediglich dazu, bewegungsunfähig zu machen, andere stimulieren gezielt erogene Zonen des Körpers.

Beispiele:

* Shinju (jap. 真珠, Perle): Fesselung der weiblichen Brüste.
* Sakuranbo (jap. 桜ん坊, Kirsche): Fesselung des weiblichen Genitals.
* Karada (jap. 体, Körper): Netzartige Ganzkörperfesselung, die die vorher genannten Techniken mit einschließen kann.



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Re: Japanische Liebe

Ich hab auch mal irgendwo das in Japan Familiäre Liebe nicht so schlimm ist wie in Europa. Kann das sein??? Bei uns ist es TODsünde!!!

Und zum Thema Homosexualität:
Wer den Ouran High School Host Club gelesen hat kann sicher sein das Homo voll und ganz akzeptiert wird!!!^^ Aber das es sogar noch Zwillinge sind..... das hat mich erstaunt. Würde man da nicht auch in Japan schief angestarrt?? Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen 0.0





Re: Japanische Liebe

Keine Ahnung...davon hab ich noch nichts gehört...

Naja, Schwule und Leseben sind eigentlich fast niergendswo erwünscht. (Aber warum eigentlich?! Es sind doch auch nur Menschen!!!) Und in Host Club (So nenn ich es immer^^ ist kürzer) Da hat die Zeichnerin woll ein bisschen übertriben...oder gibt es wirklich solche boys und girls? Ja, okay, es kann sie geben! Aber es wird noch dauer bis alle Schwule und Lesben als normale Menschen gesehen werden...eigentlich schade...



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Re: Japanische Liebe

Ist Ouran High School Host Club ein Manga? *noch nie von dem gehört hab*

Re: Japanische Liebe

Jepp, es sind schon 4 Bände erschien!



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Re: Japanische Liebe

Ok. ^^
Aber in einem Manga muss nicht alles der Realität entsprechen. Deswegen kann es auch sein das Homosexualität vielleicht doch nicht so toleriert wird wie es in dem Manga dargestellt wird. Und ich glaube besonders wenn es noch Zwillinge wären würde man erst recht "komisch" angestarrt werden. Aber ich will jetzt nicht sagen das es in Japan nicht toleriert wird. ^^ Hab nämlich keine Ahnung wies da ist. *drop* Aber ich denk es verhält sich dort genauso wie in anderen Ländern auch.

Re: Japanische Liebe

Genau! Japan ist doch genau so ein Land wie Griechenland^^!



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Re: Japanische Liebe

Wie kommst du denn ausgerechnet auf Griechenland? o.O
Naja, aber ich denk halt das man auch in Japan nicht überall mit offenen Armen aufgenommen wird wenn man sagt man ist Homosexuell. Ist ja hier genauso. Was ich persönlich eigentlich schade finde, weil die meisten eigentlich super nett sind. ^^

Re: Japanische Liebe

Kennst du einen oder eine? Ich nicht...leider... :'(



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Re: Japanische Liebe

Jap tu ich. ^^ Und er ist Schwul. ^^ Aber wirlich total lieb. ^^
Aber wie bist du denn jetzt auf Griechenland gekommen? o.O

Re: Japanische Liebe

@BlackCitty : Ich galube Griechenland war nur ein Vergleich, also das Japan genauso normal ist wie Griechenland !!sie hätte auch deutschland oder Finnland nehmen können^^ sind eben alles nur Länder^^

Ich persönlich kenne kenne keine Homos, hab nix gegen sie. *Frei von Vorurteilen bin*
Kann ich mir gut Vorstellen das sie nett sind. Auch wenn der Nettigkeitsgrad nicht unbedingt damit was zu tun hat(glaub ich).



Re: Japanische Liebe

Der "Nettigkeitsgrad" hat eigentlich nichts mit zu tun denk ich. ^^ Aber die meisten sind trotzdem nett. xD