Den faden Beigeschmack gibts nicht mehr
Oberliga : Salzland gewinnt auch bei TuS
Magdeburg( dhü ). Das hatte Dieter Brehme doch ziemlich gewurmt, dass die Biederitzer Damen damals zum Punktspiel nicht angetreten waren, weshalb seine Mädchen keine Chance hatten, den Coup auf sportlichem Wege zu vollenden den Aufstieg, noch vor dem Landespokal. Die Handballerinnen des HC Salzland 06 hatten nun den vorzeitigen Sprung in die Regionalliga gemacht, den letzten Schritt durch eine Entscheidung am Grünen Tisch. Und deshalb sprach Brehme vom " faden Beigeschmack ". Gestern wurde der Coach entschädigt : Im Oberliga-Punktspiel, dem Spitzenspiel, gewannen seine Mädchen bei TuS Magdeburg mit 33 : 25 ( 15 : 11 ). Und " es wurde das erwartet schwere Spiel ".
Zum Ende solch einer langen Saison mit all den Erfolgen in der Tasche und mit den vielen verletzungsbedingten Ausfällen fällt es schwer, sich immer wieder auf ein Neues in den Kraftakt hinein zu steigern. " Wir wollen alle Spiele bis zum Saisonende gewinnen ", hatte der HCS 06-Coach im Vorfeld erklärt. Aber zunächst begann das Match für seine Mädchen ziemlich zerfahren. 3 : 2 stand es nach sieben Minuten, die Gäste vergaben in der Folge vier Angriffe, ein Konterpass kam nicht an, einmal scheiterten sie, zweimal verloren sie den Ball. " Da fehlte eben das Zusammenspiel ", erklärte Brehme zum Einsatz von Anja Machulla und Nadine Pierskalla, die ihren zweiten Auftritt im HCS 06-Trikot hatten. Magdeburg mit aggressiver Deckung schaffte die Führung, 9 : 6 stand es nach 14 Minuten. Aber bei all ihrer Souveränität ließen sich die Salzländerinnen nicht beeindrucken, suchten geduldig ihre Chance und hatten nach 20 Minuten das 9 : 9-erreicht durch einen von Silke Ruthe verwandelten Siebenmeter. TuS-Coach Lothar Noack nahm eine Auszeit, aber längst hatte sich die Defensive der Gäste stabilisiert. Und Andrea Bitter war sowieso nicht zu halten, sie markierte 14 Treffer. " Sie hat überragend gespielt. " So führte der HCS 06 zur Pause mit vier Toren.
Und so ging es weiter : Nur noch einmal verkürzten die Magdeburger Damen auf ein 16 : 18 ( 13. ), und dann warf sich der HCS 06 wieder mit voller Kraft voraus. Nach 17 Minuten waren es bereits sechs ( 19 : 25 ), nach 26 Minuten bereits acht Tore Vorsprung ( 23 : 31 ). Auffallend stark agierte längst die Abwehr, sehr offensiv und mit der entsprechenden Intuition, zur Balleroberaung herauszutreten. Magdeburg hatte allmählich zu knabbern an Kraft und Konzentration, ein Spielfluss kam selten zustande. " Wir wollten eigentlich auch Tempo spielen ", sagte Brehme. Das war bis zum Ende nicht nötig. Die Bälle, die noch auf das Gehäuse kamen, wurden oft von Kathrin Gutsch pariert. Und den faden Beigeschmack gibts nicht mehr.
HC Salzland 06 : Gutsch Seifert ( 3 ), Pierskalla ( 1 ), Sacher ( 4 ), Bitter ( 14 ), Schreiber ( 2 ) ., Ruthe ( 3 / 2 ), Machulla ( 4 ), Mußmann, Matthias ( 2 )
Quelle: https://www.volksstimme.de/vsm/sport/sachsen_anhalt/stassfurt/?em_cnt=893965&