Sindermann weilt beim Probetraining
2. Bundesliga: Bernburg vor hoher Hürde in Hamm - Sindermann weilt beim Probetraining
von Carsten Roloff, 24.04.08, 18:58h, aktualisiert 24.04.08, 20:00h
Nach drei Spritzen in der Halbzeitpause betrat Nick Heinemann (l.) wieder das Parkett und wurde zum Matchwinner. Auch Svajunas Kairis musste einige böse Fouls einstecken. (MZ-Foto: Engelbert Pülicher)
Bernburg/MZ. Die Sektflaschen blieben trotz des 29:28 (16:12)-Erfolges gegen den TuS Spenge noch im Kühlschrank, denn rein rechnerisch hat der SV Anhalt Bernburg den Klassenerhalt vor den letzten beiden Partien Samstag 18 Uhr beim ASV Hamm und am 3. Mai, 18 Uhr, in der Bruno-Hinz-Halle gegen die SG Achim Baden noch nicht sicher. Die unmittelbaren Konkurrenten TSV Altenholz (38:34 gegen Achim Baden) und der OHV Aurich (33:28 bei der SCM-Reserve) haben am drittletzten Spieltag ebenfalls doppelt gepunktet und haben die Saalestädter noch in Reichweite.
"Wir brauchen noch einen Punkt, denn wenn alles gegen uns läuft, können wir noch auf den Relegationsplatz abrutschen. Wenn jedoch alles glatt geht, bleiben die SCM-Reserve und der Dessau-Roßlauer HV sogar noch hinter uns", hat Trainer Heinz Prokop die Rangliste der Zweiten Liga Nord genau im Kopf.
Dem Auftritt beim Tabellendritten, in dessen Kasten der Ex-Bernburger Martin Ziemer steht, blickt der Anhalt-Coach mit gemischten Gefühlen entgegen. "Der ASV bestreitet gegen uns sein letztes Punktspiel und will sich von seinen Fans natürlich mit einem Erfolg in die Sommerpause verabschieden. Wir haben jedoch das Ziel, uns dort so teuer wie möglich zu verkaufen und möchten unser gutes Torverhältnis nicht aufs Spiel setzen. Das wird jedoch nicht einfach, denn die Begegnung gegen Spenge hat viel Kraft gekostet", weiß Prokop.
Den Erfolg gegen die Ostwestfalen haben die Schwarz-Gelben teuer bezahlt. Kilian Kraft, Svajunas Kairis, Nick Heinemann und Martin Wartmann trugen teilweise erhebliche Blessuren davon und wurden nach dem harten Einsteigen der Spenger während der Begegnung bereits minutenlang auf dem Parkett gepflegt. "Wie Rüter zweimal gegen Wartmann einstieg, grenzte schon an vorsätzliche Körperverletzung. Die Gäste haben fast nur geprügelt, wurden dafür aber nicht konsequent bestraft. In ihrem Heimspiel gegen Ahlen haben TuS-Spieler dafür vier Rote Karten kassiert", kritisierte Prokop die rüde Gangart der Ostwestfalen, von der sich die Gastgeber in der zweiten Halbzeit doch etwas beeindrucken ließen. "Außerdem haben wir einige Chancen leichtfertig vergeben und dadurch den Gegner wieder aufgebaut", meinte der Anhalt-Coach. So wurde es nach dem 17:12 (32.) beim 22:21 (50.) noch einmal ganz eng. Glücklicherweise gelang den Ostwestfalen jedoch nie der Ausgleich, weil Mantas Gudonis in der entscheidenden Phase den Siebenmeter von Dennis Matthews parierte und Uwe Mäuer sowie Nick Heinemann im Angriff Verantwortung übernahmen. Heinemann gelang dann auch eine Minute vor dem Abpfiff der entscheidende Treffer zum 29:27.
Nach dem wichtigen Erfolg hat der Vorstand auch etwas mehr Sicherheit und kann die Personalplanungen für die kommende Saison forcieren. So weilt seit Donnerstag Eric Sindermann vom ASV Hamm zum Probetraining in der Saalestadt. Der 19-jährige Linksaußen, der ein Doppelspielrecht besitzt, kam in der Zweitliga-Mannschaft jedoch kaum zum Einsatz. Zumeist lief Sindermann für den Regionalligisten Soester TV auf, der drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Leichlinger TV hat.
Bernburg: Resimius, Gudonis (bei 2 Siebenmetern); Leuendorf (1), Heinemann (8 / 3), Kairis (4), Jungandreas, Wartmann (4 / 1), Kühne, Kraft (3), Weber (3), Pajung (1), Mäuer (5)
Spenge: Mundhenk, Formella (25.-40.); Bergmann (2 / 1), J. Pohlmann, Mylius (4), Zeller (7), Rüter, Matthews (7 / 3), S. Pohlmann, Dessin, Ortmann (5), Djuric (3)
Schiedsrichter: Porebska / Schween (Lychen);
Zuschauer: 900;