Wer sozial und umweltbewusst ist, lässt den Komparsen vom Drehort den Votritt und fährt nicht 50 oder 100 km, um 50 minus Fahrtkosten (= 10 bis 20 die faktisch übrigbleiben) einzusacken.
Komparse, der am Drehort mit dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Rad kommt:
-> 50 für den Komparsen
Komparse, der 100 km anreist:
-> ca. 5 für den Komparsen, 45 für quasimonopolistische Ölkonzerne, Autowerkstätten etc. Nicht erfasst werden die Kosten, die durch die Umweltbelastung entstehen und von der Allgemeinheit getragen werden müssen.
Re: Aktuelle Situation
beim Komparsen, der 100 km fährt nicht zu vergessen:
- entgangene Chance für einen anderen, mit 50 nach Hause zu gehen
(konsequenterweise muss man dann beim komparsen am drehort noch hinzufügen: 45 entgangene für die raffgierigen Abzocker-Ölkonzerne etc. )
Re: Aktuelle Situation
Zitat: Gast
Wer aber 100 km fährt kann einfach nicht rechnen. 3/4 sollten als Plus gelten und nicht als Zuschuss damit man dabei ist. Klar hat man bei der normalen Festanstellung auch Fahrtkosten aber wer pendelt da durch halb BRD um dann am Ende nichts mehr zu verdienen? Da rechnet man doch auch nach und sucht sich was in der Nähe.
Bei Komparserie scheint das Gehirn auszusetzen!
Sollte nicht jeder selbst entscheiden, ob er 100, 200 oder 500 Kilometer fährt? Was geht es eigentlich andere an, ob jemand die große Gage einstreicht, plus/minus Null dabei herauskommt oder sogar zugezahlt wird? Was geht es andere an, welche Intention jemanden motiviert, als Komparse bei einem Projekt teilzunehmen? Es soll Menschen geben, denen es nicht in erster Linie um die Gage geht! Es soll Menschen geben, denen geht es um andere Werte - aber in Zeiten des allgemeinen Werteverfalls kann man dafür kaum mit Verständnis rechnen!
"Verdienen" heißt nur Geld verdienen? Es soll Menschen geben, die verdienen an Erfahrungen, Erlebnissen, Freundschaften!
Wenn es nicht um Geld geht, setzt das Gehirn aus? Eine bemerkenswerte Sichtweise! Geld - Geld - Geld ....... boah - ist diese Gesellschaft kaputt!
"Verleugne niemals deine Überzeugungen um des billigen Friedens willen!" (Thomas Jefferson, am. Präsident 1801 - 1809)
Re: Aktuelle Situation
@ rudolf
es geht deswegen andere was an, weil offensichtlich einer (der nicht dringend 50 ) braucht, einem anderen (der 50 dringend braucht), die verdienstmöglichkeit wegnimmt und das geld, welches der andere dringend gebraucht hätte, stattdessen einem milliardenkonzern in den rachen schmeißt
essen geht vor selbstverwirklichung!
der eine kann seine miete nicht zahlen, weil der andere meint, er würde mit komparsenjobs seine schauspielerkarriere starten
Re: Aktuelle Situation
Das bedeutet, wenn mich meine Agentur anruft, weil man einen dicken Glatzkopf für die Rolle eines Schlachters benötigt, sollte ich auf den Job verzichten, weil mein langhaariger, spindeldürrer Nachbar das Geld vielleicht eher als ich gebrauchen könnte?
Oder wie?
Wie schon tausendmal hier gesagt: wenn jemand auf die lächerlichen 50 Euro Komparsenkohle zum Leben angewiesen ist, sollte er seine Lebensumstände mal gründlich überdenken und doch vielleicht lieber Flaschen sammeln gehen.
____________________ "Bei A. Rany gibt es immer wieder was auf die Öhrchen!"
Re: Aktuelle Situation
@ Gast...sorry aber in einer Hinsicht muß ich widersprechen! Die Agentur oder die Produktion ruft die in frage kommenden Komparsen an!!! Es geht kein Komparse von alleine irgendwo ans Set und sagt:hallo,hier bin ich,nehmt mich jetzt!
Da sollte man doch mal die Frage stellen,warum denn dann Leute angerufen und gebucht werden,die soweit (oder auch nur 50KM) weg wohnen und nicht die, die Vorort sind?
Weißt Du,es ist immer einfach,den anderen,die den Job bekommen haben,die Schuld in die Schuhe zu schieben.Vielleicht sollte sich so mancher mal fragen,warum er denn nicht angefragt wurde...!
Das mal nur so als kleinen denkanstoß.
Und eins kannst Du mir glauben,die Leute,die Komparsenjobs machen,brauchen alle - mehr oder weniger - das Geld! Es setzt sich keiner 10-12Std irgendwo just for fun in die Kälte für 50 Euro!
Oder?
____________________ Daggi
man sollte sich selber und seiner meinung treu bleiben...auch wenn es mal unangenehm ist
Re: Aktuelle Situation
Zitat: A. Rany
Wie schon tausendmal hier gesagt: wenn jemand auf die lächerlichen 50 Euro Komparsenkohle zum Leben angewiesen ist, sollte er seine Lebensumstände mal gründlich überdenken und doch vielleicht lieber Flaschen sammeln gehen.
@ A. Rany - Du bringst es mal wieder auf den Punkt !
Darüber, dass ich dafür verantwortlich bin, dass ein mir unbekannter Zeitgenosse seine Miete nicht zahlen kann, weil er wegen mir auf 50 Gage verzichten muss, habe ich bisher noch nicht nachgedacht! Das werde ich aber auch nicht tun!
"Verleugne niemals deine Überzeugungen um des billigen Friedens willen!" (Thomas Jefferson, am. Präsident 1801 - 1809)
Re: Aktuelle Situation
@ Rudolf: das ist das,was ich gerade gesagt habe!
Es ist immer einfach,den anderen die Schuld zu geben,bevor man mal über sich selber nachdenkt!
Aber das ist ein allgemeines Problem und nicht nur in der Komparserie!
____________________ Daggi
man sollte sich selber und seiner meinung treu bleiben...auch wenn es mal unangenehm ist
Re: Aktuelle Situation
Sorry, aber ich kann mal wieder die Diskussion nicht nachvollziehen warum es für manche hier ein Ding der Unmöglichkeit ist, wenn Komparsen nicht ihren Wohnsitz in der Stadt haben wo gedreht wird.
Wieso verlässt man sich denn auf einen solchen Komparsenjob?
Wir alle haben hier schon des öfteren festgestellt, dass Komparsenjobs mit 5 Stundenlohn unterbezahlt sind. Wenn ich also unbedingt Geld verdienen muss, dann warte ich doch nicht auf einen Komparsenjob und rege mich auf, wenn ein anderer Komparse von weiter weg den Job bekommt, sondern ich kümmer mich um einen Nebenjob der mich evtl. auch für mein Berufsleben qualifiziert.
Oder warum muss es unbedingt der unterbezahlte Komparsenjob sein? Die Antwort liegt doch nahe: Weil es Spaß macht. Und ja, es macht auch Komparsen Spaß, die dafür extra 50 km oder mehr fahren müssen.
Wie Daggi schon schrieb: Fasst Euch an die eigenen Nase und fragt Euch lieber, warum ein anderer Komparse den job bekommen hat und ihr nicht.
In diesem Sinne - viele Grüße
Claudine
Re: Aktuelle Situation
A.Rany bringt es treffend auf den Punkt: Weil die Produktion bzw. die Agentur die betreffende Person haben will!
Ich habe noch keinen Handwerker erlebt, der sich aufregt, dass ein auswärtiger Handwerker Kollege einen Auftrag in seiner Stadt bekommen hat.
Auch wenn viele immer noch meinen: Die nehmen jeden, egal wie alt, wie er aussieht etc.
Dem ist aber nicht so....
Re: Aktuelle Situation
Man sollte sich vielleicht auch mal fragen, weshalb man nach 5 oder noch mehr Jahren Komparserie immer noch in der 50 - 60 Euro-Liga mitschwimmt :-)
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