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"Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

Yes well, auch das ist schon mittlerweile zu einem Trauerspiel geworden.

Aber da sieht man doch auch in gewisser Weise was man für die Agenturen wert ist - nämlich nix!

Echt schade ....




Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

Was macht Ihr eigentlich im wirklichen Leben? Kekommt Ihr da Geld fürs anwesend sein?
Vor einiger Zeit ging ein Bericht über ein Call-Center durch die Medien. DA gibts 6.50Euro die Stunde und wenn sie nicht genug verkauft hatten wurde die Tür abgeschlossen. 10 Zeitschriften mußten verkauft werden. Hatte sie jemanden eins aufgeschwatzt durften sie ander Tafel hinter ihren Namen einen Strich machen.
Da gebe ich mich doch lieber mit 5 Euro die Stunde zufrieden, sitze wenn ich nicht gebraucht werde im Bus oder Aufenthaltsraum, kann mich mit den Anderen unterhalten, mein Buch lesen, bekomme was zutrinken und wenn ich Glück habe belegte Brötchen, Mittagessen und Kuchen.
Es gibt auch Grenzen da gebe ich Euch Recht.
Ich hatte letztes Jahr eine Einladung zum Casting. Wenn sie mich genommen Hätten hätte ich zwei Probdrehs gehabt. Bei gefallen des Auftraggebers dann noch zwei richtige Drehs. Alle 4 Tage Nachtdrehs. Für 60 Euro!
Ich hätte dafür also 5 mal davon 4 mal Nachts losgemußt!
Wie schon mal gesagt man muss nicht immer ja sagen!


Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

Wenn es bei den 5 € pro Stunde als Komparsenlohn bleibt ist ja nichts weiter einzuwenden. Wenn Du allerdings vorab einen Text zu lernen hast oder eine "wichtigere" Funktion übernimmst als nur das Bild zu füllen, sind 5 € als unterste Schwelle auch schon nicht ok - da gebe ich Daggi vollkommen Recht.

Aber wie Du siehst reimers, entwickelt sich das gerade alles nach unten und das ist nicht ok.

Auch denke ich nicht, dass man das alles in einen Topf werfen sollte, ob man nun von den 10 Stunden am Set nur 2 gebraucht wird. Immerhin stellst Du der Produktion Deine Freizeit zur Verfügung und die können von einer Sekunde auf die andere darüber verfügen.

Ausserdem darfst Du nicht vergessen, dass es manche Drehs gibt, wo Du Dein Essen selbst bezahlen musst.

Auch solltest Du nicht Deine eigenen Kosten vergessen, wie z.B. die Anfahrt zum Drehort etc.

Wie gesagt, 5 € / Stunde als Komparsenlohn finde ich ok - aber es ist wirklich das Minimum.    



Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

ich finde auch, dass man eine gewisse untergrenze (5€/Stunde z.B.) nur dann tolerieren sollte, wenn bestimmte bedingungen erfüllt sind

sobald irgendetwas davon nicht gegeben ist, MUSS es mehr gage geben!!

Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

ja prima, reimers, irgendwo ist immer schlechter. Spätestens bei Telefondrückern in der kriminellen Grauzone.
Wenn wir alles mit uns machen lassen und schön den Mund halten wird nichts besser, eher schlechter. Das klappt auf jeden Fall. Also machen wir das was auf jeden Fall klappt, nichts. Und hacken auf jedem rum der bei diesem sicheren Ergebnis stört. Oder dies versucht.

Es gibt immer noch einen Tariifvertrag. Der derzeitige ist von 1996 mit diversen Ergänzungen. Wenn dort von Kleindarstellern gesprochen wird  sind nach der Job Beschreibung Komparsen gemeint.

www.connexx-av.de/upload/m43d100a764570_verweis1.pdf

Das ganze ist auf der gruselig unübersichtlichen Seite von BFV Connexx-av / Verdi zu finden.

www.connexx-av.de/meldung_volltext.php3?si=1&id=43d100a764570&akt=tarifvertraege_filmfernsehproduktion&view=〈=1/

Produktionsfirma von Lowinski ist die Firma Phoenix Film. Diese hat den Tarifvertrag anerkannt.

Auszug Tarifvertrag:

Alle Gagen brutto, inkl. der nicht ausgezahlten Steuern / Abgaben

4 Gagenregelungen
4.1 Der Kleindarsteller erhält je achteinhalbstündigem Einsatztag, unabhängig davon,
ob er in eigener oder von der Produktion gestellter Kleidung auftritt, eine
Tagesgage in Höhe von DM 165/EURO 84,36 (ab 1.1.2001: DM 170/EURO
86,92). Beträgt der Einsatz lediglich bis zu 6,5 Stunden, so erhält der
Kleindarsteller je sechseinhalbstündigem Einsatztag, unabhängig davon, ob er in
eigener oder von der Produktion gestellter Kleidung auftritt, eine Tagesgage in
Höhe von DM 124/EURO 63,40 (ab 1.1.2001: DM 128/EURO 65,45).
....
4.5 Die Honorarabrechnung für Kleindarsteller erfolgt entweder über Gagenschein -
wobei die einbehaltene Lohnsteuer und eventuelle Sozialabgaben nach den
gesetzlichen Bestimmungen bescheinigt werden - oder aufgrund einer
Gagenliste.
Wird aufgrund einer Gagenliste abgerechnet, so trägt da Arbeitgeber die
Lohnsteuer (Lohnsteuer-Pauschalierung).

2.2 Kleindarsteller haben bei Verlegung des Beginns der Vertragsdauer Anspruch
auf das vereinbarte Honorar, wenn ihnen die Verlegung nicht mindestens 24
Stunden vor vereinbarter Arbeitsaufnahme bekanntgegeben wird.


JohannesA







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Zahlt ein in das Bankergenesungswerk!!
Spendet für den Drittwagen in der Garage der Zweitvilla von Managern in Not!!

Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

Bei Drehs mit Text oder wenn ich mein Auto mitbringen sollte gabs auch immer mehr!
Hungern mußte ich bis jetzt auch noch nie. Bella Block, versetzter Dreh, viele Bilder, keine Zeit für große Mittagspause. Das ganze am Hauptbahnhof. Da gabs für jeden 5 Euro zu den 60 extra und haben da was zu Futtern geholt und waren nach 6 Stunden fertig. Wo ist da Problem?


Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

Deine Antworten sind das Problem (glaube ich).






Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

Ich glaube schon, dass die Komparsen, die die Niedriggage von 50 €uro für wohlmöglich 14 Stunden akzeptieren, dass die die Hoffnung auf bessere Komparsengagen kaputt machen.

Hier müssen die anderen Komparsen handeln, und auch die Agenturen, auf die Komparsen energisch einreden, dass die bei 14 Stunden für 50 €uro "Nein" zu sagen haben. Ansonsten wird es in Zukunft so sein, dass die Komparsen auch keine Nachtzuschläge bekommen werden.

Re: "Niedriglohn" wird durch Agenturen unterstützt

Nun ja, die Agenturen werden bestimmt nicht auf die Komparsen einquatschen. Manchen Agenturen (Komparserie and more..., filmissimo etc.) scheint es ja nur recht zu sein, wenn sie den Produktionsfirmen Komparsen bieten können, die auch für weniger als 50 € mitmachen.

Wir als Komparsen müssten solchen Agenturen signalisieren, dass sie es mit uns nicht machen können. Die Frage die bleibt ist die nach dem "Wie", denn wie hier schon angesprochen, gibt es manche, die einfach mal als Komparse arbeiten möchten und dann schon froh sind, wenn es dafür einen Zwanni gibt. Andere zahlen sogar bei Auktionshäusern für eine Komparsenrolle.

Wie man es auch dreht und wendet, wir können froh sein, wenn in Zukunft der Komparsenlohn nicht auf Dauer unter die 50 Euro-Grenze rutscht.