Re: Gebärden für unseren Sohn
- Zitat: Yasemin
Hallo Katha, ich würde auch keine Gehörlosen Sprache mit meinem Sohn lernen, das wäre für mich wie ein Eingeständniss daß es mit dem Sprechen nicht mehr klappt. |
Dieser Brief mag ja schon etwas her sein, aber ich wollte ihn trotzdem kommentieren.
Ich denke, die Einstellung, dass Gebärden das Eingeständnis sind, das das Sprechen nie richtig funktionieren wird, ist falsch (auch wenn ich das selber als Torben klein war gedacht habe). Ich habe viel dazugelernt in den letzten Jahren und zwei Dinge sind in Bezug auf Gebärden auf jeden Fall festzuhalten:
1.: Gebärden unterstützen die Sprachentwicklung bewiesenermaßen. Vorurteile, die Gebärden würden die Kinder daran hindern, sich verbal zu äußern, konnten in Studien widerlegt werden.
2.: Gebärden sollten vor allem die Kommunikation fördern. Kommunikation ist eines der Wichtigsten Elemente der Gehirnentwicklung. Ohne ein Kommunikationsmittel können wichtige Entwicklungsprozesse für das Denken ausbleiben.
Beispiel: Man denke nur an die "nervigen" Warumfragen von Zwei-Dreijährigen. Wer erklärt seinem Kind schon von allein, warum man den Schlüssel in die Tür steckt, warum man die Tür abschließt. Erwachsene kommen nicht allein auf die Idee Ihre Handlungen ununterbrochen in einfachen Worten zu kommentieren, damit ihr Kind auf die Zusammenhänge in der Welt neugierig werden. Abgesehen davon weiss man ohne Kommunikation ja auch gar nicht, ob das Kind an diesen Zusammenhängen in seinem momentanen Entwicklungsstand interessiert ist.
ZEIT ZUM UMDENKEN !!!
Liebe Grüße
Gudrun
Also